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Vorrichtung zum dosierten Fiillen stationärer Preßformen.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum dosierten Füllen stationärer
Preßformen mit einer schüttfähigen, jedoch nicht oder nur schlecht fließfähigen
span- oder faserförmigen Pressmasse, die mit einem Bindemittel versetzt ist.
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i3ei der faserförmigen rressmasse kann es sich beispielsweise um ein
nicht steigfähiges Gemisch aus zerkleinerten lignozellulosehaltigen Teilchen handeln,
denen ein wärmehärtendes Bindemittel auf Durorlast-Basis beigemischt ist.
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Aus einem solchen Gemisch werden bekanntlich Profilkörper, wie Tischplatten,
Fensterbänke, Paletten und dgl. in der Weise hergestellt, daß das nicht steigfähige
Gemisch je nach Form oder Eigenschaften des fertigen Profilkörpers
entweder
in einer möglichst Fleichmäßig starken oder an bestimmten Stellen bewußt unterschiedlichen
Schichtdicke in ein Vorpreßwerkzeuunterteil eingefüllt wird. Dabei beträgt die Schichtdicke
des Gemisches in der Vorpreßform jiblicherweise das vier- bis siebenfache des fertigen
Profilkörpers. Das in das Vorpreßwerkzeugunterteil einzefüllte Gemisch wird dort
durch Einfahren eines Preßstempels vorgepreßt und dabei nahezu auf sein Endmaß verdichtet.
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Die Festifflkeit des derart hergestellten Vorpreßlings reicht aus,
um ein Verformen oder Zerbrechen beim Herausnehmen aus dem Vo@ preßwerkzeug zu verhindern.
Er wird sodann, ggf.
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unter gleichzeitiger Bedeckung mit einer Dekorfolie, in ein Heißpreßwerkzeug
eingesetzt, wo der Vorpreßiing unter Einwirkung von Druck und Wärme seine endgültige
Form erhält, dabei aushärtet und ggf. gleichzeitig mit der Dekorschicht umhüllt
wird.
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Die Qualität des gepreßten Profilkörners hängt davon ab, ob er überall
die zur Erzielung der erwünschten mechanischen Eigenschaften notwendige Dichte und/oder
Faserstruktur besitzt. Diese Eigenschaften sind weitgehend davon abhängig, mit welcher
Sorgfalt beim Einfüllen des Gemisches in das Vornreßwerkzeug zu Werk gegangen wurde.
Das Einfüllen ging bisher bei der Herstellung von Profilkörpern mit nicht allzu
großen Abmessungen in der Weise vonstatten, daß eine bestimmte abgemessene Menge
des Gemisches entweder aus
einem Meßbehälter oder mittels einer
selbsttätigen Dosiervorrichtung aus einem Vorratsbehälter dem Vorpreßwerkzeug zugeführt
und dort von Hand je nach Bedarf entweder gleichmäßig oder ungleichmäßig verteilt
wurde. Es ist verständlich, daß bei einer solchen Verteilung der eingefüllten Menge
des Gemisches die gewünschten Eigenschaften einer großen Streuung und gelegentlich
dem Zufall unterworfen sind.
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Es ist auch schon eine Vorrichtung zur Herstellung von Matten aus
Holzspänen oder dgl. mit gleichbleibender Stärke auf einem Förderband oder einer
feststehenden Tragfläche bekannt (DT - PS 942 479). Die hekannte Vorrichtung besteht
aus einem, in einem bestimmten Abstand über dem Förderband oder der feststehenden
Tragfläche angeordneten Fülltrichter, dessen Boden als Rüttelsieb ausgebildet ist.
Wenn das Rüttelsieb in Betrieb ist, dann fallen die Späne so lange frei durch die
Maschen des Siebes, bis der Zwischenraum zwischen dem Förderband und dem Sieb volletändig
gefüllt ist. Danach hört der Zufluß des Materials zum Band auf, selbst wenn die
Vibration des Siebes fortgesetzt wird.
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Wenn das Förderband unter dem Sieb hindurchbewegt wird, dann entsteht
auf dem Förderband eine Matte gleichmäßiger Stärke, wobei die Maschen des Siebes
eine Abstreichwirkung ausüben.
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Mit der bekannten Vorrichtung können ebene Matten gleichmäßiger Stärke
hergestellt werden. Sie ist jedoch nicht
dazu geeignet eine bestimmte,
genau dosierte Menge einer nicht rieselfähigen faserförmigen Preßmasse derart in
ein stationäres Preßwerkzeugunterteil einzufüllen, daß die Preßmasse zu einem Profilkörper
mit unebener, beispielsweise gewellter oder stark strukturierter Gestalt und/oder
über die Fläche verteilt unterschiedlicher Dichte gepreßt werden kann. Die bekannte
Vorrichtung vermittelt auch keine Anregung hierzu.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen,
mit der folgende Arbeiten ausgeführt werden können: 1) Sie soll in der Lage sein,
wiederholt selbsttätig eine stets gleich große Menge einer nicht rieselfähigen Preßmasse
in eine stationäre Preßform einzufüllen.
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2) Sie soll es gleichfalls ermöglichen, die Preßmasse in der gewünschten
Weise, d.h. auch ungleichmäßig, in der Preßform zu verteilen.
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3) Sie soll eine selbsttätige Beendigung des Füllvorganges ermöglichen.
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4) Die Vorrichtung soll in einfacher Weise an die Preßform heranzubringen,
wieder zu entfernen und zu bedienen sein.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Vorrichtung
aus einem auf die Preßform aufsetzbaren, kastenförmigen Behälter fiir die Preßmasse
besteht, der einen siebförmigen Boden besitzt, dessen Gestalt der Form und/oder
der Dicnte des zu pressenden Körpers entsprechend ausgebildet ist, und bei der entweder
der Behälter oder der Boden elastisch gelagert und mit einem Vibrationsantrieb verbunden
ist.
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Vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis
6 enthalten und nachstehend anhand der Figuren 1 bis 8 erläutert. Es zeigen: Fig.
1 im Längsschnitt eine Ausführungsform der neuen Vorrichtung vor dem Einfüllen der
Preßmasse in die Preßform, Fig. 2 die gleiche Vorrichtung wie in Fig. 1, jedoch
nach dem Einfüllen der Preßmasse in das Preßwerkzeugunterteil, Fig. 3 im Längsschnitt
eine andere Ausführungsform der neuen Vorrichtung vor dem Einfüllen der Preßmasse
in die Preßform, Fig. 4 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß Fig. 3,
Fig.
5a den Längsschnitt durch einen gepreßten, stark uneben ausm,ebildeten Profilkörper,
Fig. 5b die Gestaltung des siebförmigen Bodens der Vorrichtung zur Herstellung eines
Vlieses bei der Herstellung des Profilkörpers nach Fig. 5a, Fig. 6a den Längsschnitt
durch einen anders geformten gepreßten Profilkörper, Fig. 6b die Gestaltung des
siebförmigen Bodens bei der Herstellung des Profilkörpers nach Fig. 6a, Fig. 7a
den Lärigsschnitt durch einen weiteren gepreßten Profilkörper, Fig. 7b die Gestaltung
des siebförmigen Bodens bei der Herstellung des Profilkörpers nach Fig. 7a, Fig.
8a den Längsschnitt durch einen wieder anderen gepreßten Profilkörper und Fig. 8b
die Gestaltung des siebförmigen Bodens bei der Herstellung des Profilkörpers nach
Fig. 8a.
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Bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel besteht die neue Vorrichtung
aus dem auf das Preßwerkzeugunterteil 2 passenden kastenförmigen Behälter 1, an
dessen unterem Ende der mit einer Vielzahl von Öffnungen versehene siebförmige Boden
3 befestigt ist. Die nachgiebige Aufhängung des Behälters ist bei diesem Ausführungsbeispiel
dadurch verwirklicht, daß der Behälter 1 mittels der Gummidmpfer 4, in welchen metallische
Befestigungshilfen eingebettet sind, an dem Rahmen 11 befestigt ist.
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Am oberen Ende überspannt ein Steg 12 den Behälter 1, an dem der Rüttelantrieb
5 befestigt ist. Dieser soll den Behälter 1 vorzugsweise in horizontaler Ebene ruckartig
bewegen, wobei die Rüttelbewegung selbst eine kreisförmige, elliptische oder andere
Form besitzen kann.
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Wenn sichergestellt sein soll, daß die Rüttelbewegung nur in der horizontalen
Ebene ausgeführt wird, ist es vorteilhaft, den Behälter 1 - wie aus den Figuren
1 und 2 ersichtlich - dadurch zwangsweise zu führen, daß am Behälter 1 befestigte
Laschen 9 zwischen Lagerböcken 10 geführt sind. Die Rüttelbewegung kann aber - falls
erforderlich - in anderer Weise ausgeführt werden. Beispielsweise kann es bei bestimmten
Anwendungsfällen zweckmäßig sein, auf eine Rüttelbewegung in horizontaler eine solche
in vertikaler Richtung folgen zu lassen. Zu diesem Zweck kann der Rüttelantrieb
5 entweder
- wie beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und 2 -auf
dem Behälter oder neben der Vorrichtung angeordnet sein.
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Bei der aus Fig. 1 ersichtlichen Ausführungsform ist das Preßwerkzeugunterteil
zur Herstellung eines Preßkörpers mit verstärktem Rand, wie einer Tischplatte, gestaltet.
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Der Boden des Preßwerkzeugunterteils ist derart zweiteilig ausgebildet,
daß das eine Teil relativ zum anderen Teil vertikal beweglich ist. Der Behälter
1 ist in Fig. 1 mit dem nicht steigfahigen Gemisch gefüllt, wobei das Einfüllen
entweder manuell aus einem Gefäß oder selbsttätig aus einem Vorratsbehälter erfolgt
sein kann. Das Preßwerkzeugoberteil ist in den Fig. 1 und 2 nicht gezeigt. Es weist
auch keine Besonderheiten im Hinblick auf die Erfindung auf. Der Preßstempel, der
nach dem nachstehend beschriebenen Einfüllen der Preßmasse in das Preßwerkzeug eingefahren
wird, besitzt auf der der Preßmasse zugewandten Seite eine ebene Oberfläche.
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Wenn der Rüttelantrieb eingeschaltet wird, dann rieselt das im Behälter
befindliche, nicht steigähige Gemisch 6 nach und nach so lange in den freien Raum
des Preßwerkzeugunterteils, dessen Raum nach oben von dem Boden 3 begrenzt ist,
bis sich ee völlig gleichmäßige Füllung des Preßwerkzeugunterteils eingestellt hat.
Selbst wenn der Rüttelantrieb nach vollendeter Füllung nicht sogleich
abgestellt
wird, kann kein weiteres Gemisch mehr in die Preßform gelangen. Eine genaue Zumessung
der Gemischmenge erfolgt somit selbsttätig.
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Die neue Vorrichtung besitzt die Eigenschaft, daß einerseits die erforderliche
Menge der Preßmasse völlig selbsttätig in die Preßform eingefüllt wird und andererseits
die erwünschte Verteilung der Preßmasse ebenfalls völlig selbsttätig dadurch erfolgt,
daß der Boden 3 der Form des Fiillraums des Preßwerkzeugunterteils und/oder des
zu pressenden Profilkörpers angepaßt ist.
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Die neue Vorrichtung kann mit Vorteil sowohl zum dosierten Einfüllen
der Preßmasse in ein Vorpreßwerkzeugunterteil, in dem der Profilkörper erst.vorgepreßt
und in einem weiteren Arbeitsgang durch Heißpressen endgültig geformt wird, als
auch in ein Heißpreßwerkzeugunterteil, in welchem der Profilkörper in einem Arbeitsgang
gepreßt wird, verwendet werden.
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Ein weiterer Vorteil wird mit der Ausführungsform gemäß Fig. 3 und
4 erzielt, welche sich von der vorstehend erläuterten dadurch unterscheidei, daß
der siebförmige Boden 3 aus einem aus einer Vielzahl von parallel angeordneten Stäben
oder Schlitzen 7 zusammengesetztem Gitter 8 besteht. Mit einem derart ausgebildeten
Boden wird die Preßmasse nicht nur selbsttätig gleichmäßig in der Preßform
verteilt
und zugemessen, sondern die ggf. faserförmigen Teilchen der Preßmasse werden selbsttätig
in einer der Richtung der Stäbe bzw. Schlitze entsprechenden Richtung vorzugsorientiert
eingefüllt. Bei einer Reihe von Preßkörpern hat die Vorzugsorientierung der Preßmasse,
wie bei lignozellulosehaltigen Teilchen, im fertiggepreßten Profilkörper erst die
erforderliche mechanische Festigkeit zur Folge.
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Die aus den Figuren 3 und 4 ersichtliche Ausführungsform der neuen
Vorrichtung unterscheidet sich von der vorher beschriebenen noch dadurch, daß der
Behälter 1 auf das Preßwerkzeugunterteil 2 passend aufsetzbar ausgebildet ist und
der Boden 3 mittels Exzenterlagerungen 14 an ihm aufgehängt ist. Bei dieser Ausführungsform
ist der Rüttelantrieb außerhalb des Behälters 1 angeordnet. Seine Vibration wird
mittels Stangen und Hebel auf den siebförmigen Boden übertragen.
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Anhand der Figuren 5 bis 8 wird verdeutlicht, daß mit der neuen Vorrichtung
Füllungen von Preßformen hergestellt werden können, aus denen die verschiedenartigsten
Profilkörper gepreßt werden.
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So zeigt beispielsweise Fig. 5a im Längsschnitt einen bereits fertig
gepreßten Profilkörper, der sehr stark gewellt, d.h. sehr uneben, ist. Er besitzt
jedoch eine
weitgehend gleichmäßige Wandstärke und im Fertigzustand
eine gleichmäßige Dichte.
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Eine zur Herstellung eines solchen Profilkörpers genau dosierte und
verteilte Preßmassen-Füllung kann mit der neuen Vorrichtung dadurch erzeugt werden,
daß der siebförmige Boden 3 die aus Fig. 5b ersichtliche Form besitzt Zum Pressen
eines solchen Körpers ist es erforderlich, daß die Bodenfläche des Preßwerkzeugunterteils
13 und der Preßstempel in ähnlicher Weise wie der Boden 3 geformt sind.
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Fig. 6a zeigt im Längsschnitt einen in anderer Weise geformten bereits
fertig gepreßten Profilkörper, dessen eine Oberfläche völlig eben ausgebildet ist
und dessen andere Oberfläche mit - in die Bildebene hinein verlaufenden - rippenartigen
Verdickungen versehen ist.
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Die Preßmassen-Füllung zur Herstellung eines solchen Profilkörpers
kann mit der neuen Vorrichtung ebenfalls erzeugt werden, und zwar besitzt dann der
siebförmige Boden 3 die aus Fig. 6b ersichtliche Form. Es sei noch erwähnt, daß
der Profilkörper gemäß Fig. 6a gleichfalls über das gesamte Volumen eine gleichmäßige
Dichte besitzen soll. Nach dem Einfüllen der Preßmasse mit dèr neuen Vorrichtung
wird die Füllung in einem Preßwerkzeugunterteil 13 gepreßt, das die aus Fig. 6b
erkennbare
Oberflächenkonfiguration besitzt. Der Preßstempel besitzt
eine ebene Oberfläche.
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Fig. 7a zeigt im Längsachnitt einen weiteren, völlig ebenen, brettartigen
bereits fertig gepreßten Profilkörper, der jedoch im Endzustand über seine Breite
bzw.
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Lange eire unterschiedliche Dichte aufweisen soll. Dies Ist in Fig.
7a dadurch verdeutlicht, daß der Profilkörper in mittleren - enger schraffierten
- Teil eine größere Dichte besitzen soll.
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Um die für die Herstellung dieses Profilkörpers notwendige Preßmassen-Füllung
herzustellen, ist der siebförmige Boden 3 in der aus Fig. 7b ersichtlichen Weise
ausgebildet. Sowohl das Preßwerkzeugunterteil 13 als auch der - nicht dargestellte
- PreBstempel besitzen ebene Oberflächen.
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Einen noch anderen Profilkörper zeigt Fig. 8a. Dies ist bispielsweise
- wie am Schnittbild zu erkennen - eine ebene Platte, die in der Mitte mit einer
rinnenartigen Vertiefung versehen ist. Das Besondere an diesem Profilkörper ist,
daß er im ebenen Bereich eine geringere Stärke besitzt als im Bereich der Vertiefung.
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Die Preßmassen-Füllung für die Herstellung dieses Profilkc½rpers wird
mit einer Vorrichtung vorgenommen, bei
der der siebförmige Boden
3 - wie in Fig. 8b gezeigt -eben angebildet ist. Das Preßwerkzeugunterteil 13 und
der Preßstempel sind mit einer entsprechenden Vertiefung bzw. Erhöhung versehen.
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Die vorstehenden Ausführungen haben verdeutlicht, daß die neue Vorrichtung
erhebliche Vorteile bei der Massenproduktion der gepreßten Profilkörper mit sich
bringt, weil mit ihr die Preßmasse in der gewünschten uri1 stets gleich großen Menge
und sogar unterschiedlich vorgewählter Verteilung in das Prcßwerkzeug eingebracht
wird.
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Außerdem ist die Vorrichtung in der Fabrikation leicht zu handhaben,
weil sie mit einfachen Mitteln, beispielsweise durch Schwenken, Verfahren oder Absenken,
auf die Preßform aufgesetzt und rasch wieder entfernt werden kann.
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Auch kann der Behälter mit einfachen, an sich bekannten Mitteln kontinuierlich
oder diskontinuierlich nachgefüllt werden.
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Die neue Vorrichtung bringt somit nicht nur eine wesentliche Arbeitserleichterung
bei der Herstellung gepreßter Profilkörper mit sich, sondern ermöglicht ihre hohe
und gleichmäßige Qualität.