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Vorrichtung zum Verteilen von Probengefäßen
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Verteilen von
Probengefäßen von einer Befüllstation auf eine Anzahl von nebeneinander angeordneten
Aufnahmekanälen, in denen sich jeweils eine entlang dem Kanaleingang bewegbare Transportkette
zur Aufnahme und zum Transport der zugeführten Probengefäße befindet, mittels einer
entlang aller Kanaleingänge erstreckenden, die Probengefäße haltenden Zufuhrvorrichtung.
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Eine bekannte Vorrichtung dieser Art zum Verteilen von Flüssigkeitsproben
aus einem Hauptbehälter in eine Anzahl von Probengefäßen, in der die Probengefäße
außerdem entsprechend der in sie eingebrachten Probe kodiert bzw.
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markiert werden, weist zwischen den einzelnen Aufnahmekanälen starre
Trennwände auf, und die Befüllstation befindet sich seitlich neben einem der äußeren
Aufnahmekanäle. Zusätzlich sind auf der dem äußeren Aufnahmekanal
abgewandten
Seite der Befüllstation eine Kodierstation sowie Vorratseinrichtungen zur Aufbewahrung
und Abgabe der leeren Probengefäße vorgesehen. Der Transport der befüllten Probengefäße
von der Befüllstation erfolgt mittels einer Zufuhrvorrichtung, die sich an der im
wesentlichen auf einer Geraden mit den Kanaleingängen liegenden Befüllstation sowie
an den Kanaleingängen entlang erstreckt und die Form einer die Probengefäße schrittweise
bewegenden Förderstange hat.
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Durch diesen Aufbau der Vorrichtung ergibt sich ein verhältnismäßig
großer Raumbedarf, und die vorbekannte Vorrichtung benötigt beispielsweise wesentlich
mehr Platz als für einen üblichen Labortisch in Krankenhaus- oder Arztlaboratorien
erforderlich ist. Außerdem muß sie von beiden Seiten zugänglich sein und kann daher
nicht an eine Wand gestellt werden.
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Es ist auch bereits bekannt (DT-OS 2 020 711), Probengefäße in nebeneinander
angeordnete Aufnahmekanäle zu verteilen, wobei jeder dieser Aufnahmekanäle einen
tellerförmigen, schrittweise drehbaren Speicher aufweist, in den die Probengefäße
eingesetzt werden. Dieser Speicher wird nach dem Befüllen entfernt und durch einen
leeren Speicher gleicher Bauart ersetzt. Schon durch die Verwendung derartiger tellerförmiger
Speicher ergibt sich für die vorbekannte Vorrichtung ein erheblicher Raumbedarf,
zumal die tellerförmigen Speicher zum Auswechseln frei zugänglich sowie leicht lösbar
und einsetzbar sein müssen.
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Vorrichtungen zum Verteilen von Probengefäßen werden beispielsweise
in Krankenhaus- und Arztlaboratorien benötigt, um Mehrfachuntersuchungen an Blutseren
u.ä. durchzuführen, die in einem Haupt- oder Primärbehälter vom Patienten in das
Labor gelangen und in diesem auf mehrere Probengefäße verteilt werden müssen, um
unterschiedliche Untersuchungen zu ermöglichen, wobei diese Probengefäße üblicherweise
auch mit einer den Gefäß inhalt bezüglich dem Patienten und bezüglich dem Primärgefäß
identifizierenden Kodierung versehen werden müssen. Da jedoch in Krankenhaus- und
Arztlaboratorien häufig kein großer Raum zur Verfügung steht und insbesondere übliche
Labortische zum Verteilen von Probengefäßen verwendet werden, ist es Aufgabe der
Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art so aufzubauen, daß ein verhältnismäßig
geringer Raumbedarf erforderlich ist und der Aufbau auf einer einem üblichen Labortisch
entsprechenden Grundfläche ermöglicht wird, wobei diese Grundfläche auch an eine
Wand angrenzen kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Vorrichtung der eingangs erwähnten
Art derart ausgebildet, daß die Zufuhrvorrichtung aus einem endlosen, entlang einer
im wesentlichen rechteckförmigen Bewegungsbahn geführten Zufuhrband besteht, dessen
Länge senkrecht zu den Aufnahmekanälen im wesentlichen der Gesamtbreite aller Aufnahmekanäle
entspricht, und daß das Zufuhrband an der den Kanaleingängen gegenüberliegenden
Seite seiner Bewegungsbahn entlang der Befüllstation geführt ist.
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Durch diesen Aufbau wird erreicht, daß die maximale Breite der Vorrichtung
im wesentlichen der Gesamtbreite der Aufnahmekanäle entspricht, die etwa eine Gesamtbreite
entsprechend der Breite eines üblichen Labortisches haben können.
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Alle weiteren Baueinheiten, wie etwa die Befüllstation, sind dann
innerhalb dieser Gesamtbreite angeordnet und über das Zufuhrband mit den Kanaleingängen
verbunden.
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Zusätzlich zu der Befüllstation kann in Bewegungsrichtung des Zufuhrbandes
vor dieser Befüllstation und an der gleichen Seite der Bewegungsbahn eine Einbr
ing station zum Einsetzen der leeren Probengefäße in das Zufuhrband vorgesehen sein,
so daß auch diese Einbringstation als Teil einer Einbringeinheit sich in einem Bereich
innerhalb der Gesamtbreite der Aufnahmekanäle befindet.
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Die Einbringeinheit kann ein endloses, entlang einer im wesentlichen
rechteckförmigen Bahn geführtes Gefäßtransportband enthalten, das einen Vorratsbereich
für Probengefäße, eine Kodierstation, eine Kodierprüfstation und die Einbringstation
durchläuft. Auf diese Weise lassen sich auch der Vorratsbereich, die Kodierstation
und die Kodierprüfstation innerhalb der Gesamtbreite aller Aufnahmekanäle anordnen.
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Vorzugsweise ist die senkrecht zu den Aufnahmekanälen und benachbart
zum Zufuhrband liegende Seite der Bahn des Gefäßtransportbandes
etwa
halb so lang wie die zu ihm parallele Seite der Bewegungsbahn des Zufuhrbandes,
wodurch dann eine Hälfte der Gesamtbreite aller Aufnahmekanäle für die Einbringstation,
den Vorratsbereich für probengefäße, die Kodierstation und die Kodierprüfstation
und die andere Hälfte der Gesamtbreite für weitere Einheiten zur Verfügung steht.
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Der Vorratsbereich und die Kodierstation können an der der Einbringstation
gegenüberliegenden Seite der rechteckförmigen Bahn des Gefäßtransportbandes und
die Kodierprüfstation an der dazu benachbarten Seite dieser Bahn angeordnet sein.
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Häufig ist es erforderlich, für die Aufnahme der einzelnen Proben
Probengefäße zu verwenden, die sich nach dem Befüllen verschließen lassen. Hierzu
kann in Bewegungsrichtung des Zufuhrbandes hinter der Befüllstation und an der gleichen
Seite der Bewegungsbahn eine Verschließeinrichtung zum Verschließen der befüllten
Probengefäße vorgesehen sein.
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Durch den erfindungsgemäßen Aufbau ergibt sich eine vorteilhafte Trennung
eines sogenannten Trockenbereiches, in dem ausschließlich leere Probengefäße behandelt
werden, von einem sogenannten Naßbereich in dem die befüllten Probengefäße bewegt
werden.
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Bei den bisher bekannten Vorrichtungen zum Verteilen von Probengefäßen
ergab sich im allgemeinen das Problem, daß die verschiedenen Aufnahmekanäle gleiche
Aufnahmekapazitäten für Probengefäße hatten, daß also alle Aufnahmekanäle entsprechend
einer maximal für einen Aufnahmekanal zu erwartenden Anzahl von Probengefäßen dimensioniert
sein mußten Nun kommt es aber sehr häufig insbesondere im Krankenhaus- und Arztlaboratorium
vor, daß die Mehrzahl der zu untersuchenden Blutseren u.ä. einer Anzahl von ganz
bestimmten Untersuchungen unterworfen werden, während für einige zu untersuchenden
Blutseren zusätzliche Untersuchungen erforderlich sind. Daraus ergibt sich, daß
einigen Aufnahmekanälen Probengefäße mit Proben fast aller zu untersuchenden Blutseren
zugeführt werden, während andere Aufnahmekanäle in selteneren Fällen Probengefäße
aufnehmen müssen.
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Um eine Anpassung an diesen häufigen Betriebsfall zu ermöglichen und
dadurch zu vermeiden, daß alle Aufnahmekanäle entsprechend der nur für einige Aufnahmekanäle
auftretenden maximalen Kapazitätsanforderung ausgelegt werden müssen, können die
Aufnähmekanäle erfindungsgemäß eine gemeinsame, nicht durch starre Kanaltrennwände
unterbrochene Bodenfläche haben, und das Aufnahmevolumen der Transportketten der
Aufnahmekanäle für Probengefäße kann jeweils durch Änderung der Anzahl der Kettenglieder,
in die die Probengefäße eingesetzt werden,
verändert werden. Werden
einige Aufnahmekanäle nicht benötigt, steht die damit eingesparte Grundfläche in
vorteilhafter Weise ohne weitere Maßnahmen den übrigen Aufnahmekanälen zur Verfügung.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der schematisch eine Draufsicht
auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung zeigenden Figur näher erläutert.
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Die Vorrichtung besteht im wesentlichen und vorzugsweise aus vier
bausteinartig zusammenfügbaren Grundeinheiten, nämlich dem Ausgabebereich 50, dem
Zufuhrbereich 51, der Einbringeinheit 49 und der Befülleinheit 52.
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Wie dargestellt, hat der Ausgabebereich eine Anzahl Aufnahmekanäle,
die jeweils mit offenen losen Transportketten 11, 12, ... . 18, 19, 20 bestückt
werden können. Diese Transportketten, die von bekannter Bauart und gebräuchlich
sind (z.B. DT-PS 575 122) und in deren Glieder Probengefäße eingesteckt werden können,
laufen im Bereich der Kanaleingänge um angetriebene Kettenräder 31, 32, ... 39,
40, mit deren Hilfe eine schrittweise Bewegung der Transportketten vorgenommen wird,
und zwar in Richtung der im Kanal 18 gezeigten Pfeile.
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Ein endloses Zufuhrband 1 ist um vier jeweils auf den Eckpunkten eines
Rechtecks liegende Umlenkräder 41, 42, 43, 44 geführt, so daß sich für dieses Zufuhrband
eine rechteckförmige
Bewegungsbahn in Richtung der Pfeile ergibt.
Dabei wird eines der Umlenkräder zur Erzielung einer schrittweisen Bewegung des
Zufuhrbandes angetrieben. Der zwischen den Umlenkrädern 41 und 42 befindliche Abschnitt
des Zufuhrbandes 1 liegt, wie die Figur zeigt, unmittelbar an den Kanaleingängen,
so daß von dem Zufuhrband herantransportierte Probengefäße in bekannter Weise aus
dem Zufuhrband gelöst und in die Transportketten der Aufnahmekanäle eingesetzt werden
können. Zur Vereinfachung der Darstellung ist die verwendete Übertragungsvorrichtung
für die Probengefäße nicht gezeigt.
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Man erkennt, daß die Länge der Abschnitte des Zufuhrbandes 1 zwischen
den Umlenkrädern 41 und 42 bzw. 43 und 44 im wesentlichen gleich der Gesamtbreite
der Aufnahmekanäle oder geringfügig größer ist, so daß die Gesamtbreite der Vorrichtung
im wesentlichen durch die Gesamtbreite-aller Aufnahmekanäle bzw. die maximale Breite
der rechteckförmigen Bewegungsbahn des Zufuhrbandes 1 gegeben ist.
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In der Einbringeinheit 49 werden die leeren Probengefäße mittels eines
Gefäßtransportbandes 3, das entlang einer rechteckförmigen Bewegungsbahn um die
Umlenkräder 45, 46, 47 und 48 geführt und über eines der Umlenkräder schrittweise
angetrieben ist und dem die Probengefäße aus Vorratsbehältern 8 und 9 bei 5 zugeführt
werden, zu einer Kodierstation 6 transportiert, in der sie entsprechend der einzubringenden
Probe kodiert
und/oder markiert werden. Von dort gelangen die Probengefäße
dann in die Kodierprüfstation 7, in der eine Überprüfung der Kodierung bzw. Markierung
auf Richtigkeit erfolgt. Die so vorbereiteten Probengefäße werden in den Bereich
zwischen den Umlenkrädern 45 und 46 transportiert und dort in der Einbringstation
4 in das Zufuhrband 1 eingesetzt. Das Zufuhrband bewegt das jeweils eingesetzte
Probengefäß in Pfeilrichtung aus dem Bereich des Gefäßtransportbandes 3, dessen
Abschnitt zwischen den Umlenkrädern 45 und 46 etwa halb so lang ist wie der Abschnitt
des Zufuhrbandes 1 zwischen den Umlenkrädern 43 und 44, und auf die Befüllstation
2 zu, in der Flüssigkeitsproben aus dem Primärbehälter in eine bestimmte Anzahl
von nacheinander zugeführten Probengefäßen übertragen werden. Die so befüllten Probengefäße
können in der Verschließeinrichtung 10 verschlossen und dann mittels des Zufuhrbandes
1 zu den Aufnahmekanälen befördert werden.
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Die Probengefäße werden vorzugsweise lückenlos in das Zufuhrband 1
eingesetzt. Die Proben aus einem Primärbehälter enthaltenden Probengefäße sind hintereinander
in dem Zufuhrband 1 aufgereiht und werden nach Erreichen des Bereiches zwischen
den Umlenkrädern 41 und 42 in die Transportketten der entsprechenden Aufnahmekanäle
übertragen, wenn sie sich vor dem vorgesehenen Kanaleingang befinden. Dabei können
einzelne Aufnahmekanäle auch mit mehreren Probengefäßen des gleichen Primärbehälters
bestückt werden.
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In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß zwar in der Figur
durch die Schwärzung aller Aufnahmestellen des Bandbereichs zwischen den Umlenkrädern
41 und 42 angedeutet ist, daß allen Aufnahmekanälen gleichzeitig ein Probengefäß
zugeführt werden kann, daß jedoch in den üblichen Betr iebs fällen einigen der Aufnahmekanäle
keine Probengefäße zugeführt werden. Diese Betriebsfälle ergeben sich, wie vorstehend
bereits erwähnt, dann, wenn die in den Primärgefäßen enthaltenen Flüssigkeiten vorwiegend
einer bestimmten Anzahl von Untersuchungen zugeführt werden sollen, wobei die Anzahl
dieser Untersuchungen kleiner ist als die Anzahl der Aufnahmekanäle, und wenn die
Flüssigkeiten aus einer geringeren Anzahl von Probengefäßen zusätzlich weiteren
Untersuchungen zugeführt werden müssen. Dadurch werden die Aufnahmekanäle mit unterschiedlichen
Anzahlen von Probengefäßen gefüllt und benötigen daher auch unterschiedliche Aufnahmekapazitäten
für die Probengefäße.
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Um eine Anpassung an diese Aufnahmekapazitäten zu erreichen, haben
die Aufnahmekanäle 11 bis 20 eine gemeinsame Grundfläche, die nicht durch starre
Trennwände unterbrochen ist, d.h. die Aufnahmekanäle werden im wesentlichen durch
den Verlauf der Transportketten gebildet und nur der Kanaleingang ist mittels des
antreibenden Kettenrades festgelegt.
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Durch diesen Aufbau ist es möglich, die Aufnahmekapazität der einzelnen
Aufnahmekanäle für die probengefäße einfach dadurch zu verändern, daß man die Anzahl
der Glieder in den Transportketten ändert. So ist in der Figur beispielsweise dargestellt,
daß die Transportketten der Aufnahmekanäle 11 und 20 eine wesentlich größere Anzahl
von Kettengliedern enthalten, als die Transportketten der übrigen Aufnahmekanäle,
und beispielsweise erstreckt sich die Transportkette des Aufnahmekanals 12 nur über
einen kleinen Bereich der Grundfläche der Aufnahmekanäle. Drei Aufnahmekanäle weisen
in der Skizze überhaupt keine Transportketten auf, da in bestimmten Betriebsfällen
nicht alle Aufnahmekanäle benötigt werden. Dadurch wird die Kapazität der übrigen
Aufnahmekanäle erhöht.
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Wie angedeutet, können die Transportketten mit der größeren Anzahl
von Kettenglieder sich in Bereiche bewegen, die bei gleich langen Transportketten
für alle Aufnahmekanäle eigentlich Bereich benachbarter Aufnahmekanäle wären, so
daß also durch die größere Anzahl der Glieder der Transportkette zusammen mit der
Möglichkeit ihrer räumlichen Ausdehnurg auf der gemeinsamen Grundfläche eine Erhöhung
der Aufnahmekapazität erreicht wird, wie sich dies ohne weiteres für die Transportketten
der Kanäle 11 und 20 aus der Figur ergibt.
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Es kann somit festgestellt werden, daß, wie auch die Figur zeigt,
die gesamte Vorrichtung eine maximale Breite hat,
die im wesentlichen
der Gesamtbreite aller Aufnahmekanäle entspricht und daß innerhalb dieser Breite
die verschiedenen Einrichtungen für die Aufbewahrung, die Zufuhr und das Verteilen
von Probengefäßen einschließlich deren Befüllung untergebracht werden können. Darüber
hinaus läßt sich die Aufnahmekapazität der einzelnen Aufnahmekanäle für Probengefäße
auf einfachste Weise verändern.
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Die Vorrichtung kann raumsparend so aufgestellt und bedient werden,
daß die Rückseite 53 direkt an einer Wand steht.
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Selbst die Seiten 54 und 55 brauchen nicht von der Seite her zugänglich
sein. Die Aufnahmekanäle und auch die übrigen Bereiche der Vorrichtung sind in jedem
Fall bequem von vorn zugänglich.
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L e e r s e i t e