DE2617905A1 - 3-dicyclohexylmethyl-piperidin, verfahren zu dessen herstellung und diese verbindung enthaltende arzneimittel - Google Patents
3-dicyclohexylmethyl-piperidin, verfahren zu dessen herstellung und diese verbindung enthaltende arzneimittelInfo
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Description
MAR-PHA Societe d1Etudes et drExploitation
de Marques, 25 Boulevard de l'Amiral Bruix, 75116 Paris/Frankreich
3-Dicyclohexylmethyl-piperidin, Verfahren zu
dessen Herstellung und diese Verbindung enthaltende Arzneimittel.
Die Erfindung betrifft 3-Dicyclohexylmethyl-piperidin,
das insbesondere als Herkranzgefäß-erweiterndes Mittel, als Mittel gegen Angina und als spasmolytisches Mittel
eingesetzt werden kann, ein Verfahren zur Herstellung dieser Verbindung sowie diese Substanz als Wirkstoff enthaltende
Arzneimittel.
243.M - 2 -
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8 München 80, Mauerkircherstraße 45 Banken: Bayerische Vereinsbank Mancher 453100
Telegramme: BERGSTAPFPATENT München Hypo-Bank München 3892623
TELEX: 0524560 BERG d Postscheck München 65343-808
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ORIGINAL INSPECTED
Die erfxndungsgemäße Substanz 3-Dicyclohexy!methylpiperidin
entspricht der folgenden Formel I
Die Verbindung der obigen Formel I kann durch katalytisches Hydrieren von 3-Diphenylmethyl-pyridin, einer
Verbindung der folgenden Formel II
CH (II)
hergestellt werden.
Diese Reaktion erfolgt in einem inerten Lösungsmittel, wie beispielsweise einem Alkohol, wie Methanol oder
Äthanol, oder einer Säure, wie Essigsäure. Als Katalysator kann man Palladium, Nickel, Rhodium, Ruthen oder
Platin oder ein Oxid der drei zuletzt erwähnten Metalle einsetzen. Die Reaktion erfolgt unter Wasserstoffdruck
und bei einer Temperatur, die zwischen 2O°C und 12O°C
liegen kann.
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Ein besonders geeignetes Verfahren zur Durchführung der katalytisehen Hydrierung der Verbindung der Formel II
besteht darin, in Essigsäure, in Gegenwart des Adams-Platinoxidkatalysators, bei einem Wasserstoffdruck zwischen
40 und 100 bar und bei einer Temperatur von etwa 1000C zu arbeiten.
Nach Beendigung der Hydrierung wird die Reaktionsmischung unter Anwendung klassischer Verfahrensweisen
aufgearbeitet, nämlich beispielsweise unter Anwendung
physikalischer Methoden (Eindampfen, Extraktion mit einem Lösungsmittel, Destillation, Kristallisation,
Chromatographie etc.) oder unter Anwendung chemischer Methoden (Bildung des Salzes und Wiederfreisetzung der
Base etc.), um das 3-Dicyclohexylmethyl-piperidin in
reinem Zustand zu isolieren.
Die in dieser Weise erhaltene Verbindung der Formel I kann gegebenenfalls mit einer anorganischen oder organischen
Säure durch Umsetzen mit dieser Säure in einem geeigneten Lösungsmittel in ein Additionssalz überführt
werden.
Das folgende Beispiel dient der Erläuterung der Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindung.
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60984B/1067
Man hydriert 20 g 3-Diphenylmethyl-pyridin, das man in
einer Lösung in 130 ml Essigsäure einsetzt, in Gegenwart von 5 g Platinoxid während 20 Stunden bei einer Temperatur
von 1OO°C und unter einem Wasserstoffdruck von
100 bar. Anschließend entfernt man den Katalysator durch Filtration und dampft die Lösung zur Trockene ein. Der
Rückstand wird mit 250 ml Wasser aufgenommen und die erhaltene Lösung wird mit 25 ml einer 35%igen Natriumhydroxidlösung
alkalisch gestellt. Das gebildete öl wird mit 250 ml und dann mit 50 ml Äther extrahiert. Die
Ätherphase wird viermal mit je 50 ml Wasser gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet und eingedampft. Man erhält
20 g eines öligen Produktes, das man in 120 ml absolutem Äthanol löst. Zu der erhaltenen Lösung gibt man eine
warme Lösung von 8,8 g Fumarsäure in 200 ml absolutem Äthanol. Den gebildeten Niederschlag filtriert man ab.
Man erhält in dieser Weise 14,3 g des sauren Fumarats des 3-Dicyclohexylmethyl-piperidins, das bei 190°C
schmilzt.
Das erhaltene Fumarat wird in 150 ml Wasser und 150 ml
Äther suspendiert. Dann stellt man durch Zugabe von 10 ml einer 35%igen Natriumhydroxidlösung alkalisch und
rührt. Die Ätherphase wird abgetrennt, viermal mit jeweils 50 ml Wasser gewaschen, über Magnesiumsulfat ge-243.M
- 5 -
trocknet und eingedampft. In dieser Weise erhält man 8,7 g 3-Dicyclohexylmethyl-piperidin, das bei 430C
schmilzt.
Analyse: C18H33N
CHN ber.: 82,13 12,55 5,32 %
gef.: 82,10 12,90 5,30 % Toxikologische Eigenschaften
Die akute Toxizität der erfindungsgemäßen Verbindung
wurde an Mäusen des Stammes CD1 (Charles River) bei intravenöser und oraler Verabreichung untersucht. Die Dosis
letalis 50% (DL50) wird nach der kumulativen Methode von
J.J.Reed und H.Muench (Am.J.Hyg., 27 (1938) Seite 493)
bestimmt. Die DLj- -Werte dieser Verbindung sind folgende:
30 mg/kg bei intravenöser Verabreichung etwa 600 mg/kg bei oraler Verabreichung
Insgesamt ist festzustellen, daß sich die Verbindung als relativ wenig toxische Substanz darstellt.
Pharmakologische Eigenschaften
1.) Herzkranzgefäß-erweiternde Wirkung
Die von F.E.Anderson modifizierte (J.Pharmacol,Exp. Therap. 91 (1948), Seite 135) Methode des isolierten
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Kaninchenherzens nach Langendorff ermöglicht die Untersuchung der Koronargefäß-erweiternden Wirkung der
erfindungsgemäßen Verbindung. Die Perfusionsflüssigkext wird mit 0,5 I.E./l Posthypophyse versetzt. Die mit dem erfindungsgemäßen Produkt erhaltenen Ergebnisse sind als Prozentsatz der Veränderung des Herzkranzgefäßdurchsatzes angegeben, den man nach der Zuführung der zu untersuchenden Substanz über die Aortakanüle im Vergleich zu dem Anfangsdurchsatz beobachtet. Die Dauer der Wirkung ist in Minuten angegeben.
erfindungsgemäßen Verbindung. Die Perfusionsflüssigkext wird mit 0,5 I.E./l Posthypophyse versetzt. Die mit dem erfindungsgemäßen Produkt erhaltenen Ergebnisse sind als Prozentsatz der Veränderung des Herzkranzgefäßdurchsatzes angegeben, den man nach der Zuführung der zu untersuchenden Substanz über die Aortakanüle im Vergleich zu dem Anfangsdurchsatz beobachtet. Die Dauer der Wirkung ist in Minuten angegeben.
In der folgenden Tabelle sind die mit der erfindungsgemäßen
Verbindung erhaltenen Ergebnisse zusammengestellt.
Herzkranzgefäß-erweiternde Wirkung |
Konzentration in mg/ml |
Veränderung des Herzkranzgefäß- Durchsatzes in % |
Dauer der Wirkung in Minuten |
0,001 0,003 0,010 |
+ 23 + 80 +125 |
4 15 10 |
243,M
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Die erfindungsgemäße Verbindung steigert den Durchsatz
der Herzkranzgefäße des Kaninchenherzens aufgrund seiner
gefäßerweiternden Wirkung des Herzkranzgefäßsystems in
starker und dauerhafter Weise.
2.) Herzgefäßverträglichkeit
Die Verträglichkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen
für die Herzgefäße wurde in vivo durch venöse Verabreichung an normale Kaninchen untersucht, die mit Äthylcarbamat
betäubt worden sind.
Die erfindungsgemäße Verbindung wird von dem Herzgefäßsystem
des betäubten Kaninchens gut vertragen. Man muß eine relativ hohe Dosierung von 1mg/kg bei intravenöser
Verabreichung erreichen, um eine Blutdruckverminderung und eine Herzdruckerniedrigung zu beobachten, die im
übrigen reversibel verläuft. Bei geringeren Dosierungen werden die bei der Injektion des Produkts beobachtete
kurze Blutdruckverminderung sowie die kurze Verlangsamung der Herzfrequenz durch eine inotrope Herzreaktion
gleicher Dauer kompensiert. Diese gute Verträglichkeit der erfindungsgemäßen Verbindung ist ein günstiges Merkmal
für die Verwendung dieser Substanz im Herzgefäßbereich.
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3.) Spasmoly.tische Wirkung
Die spasmolytischen Wirkungen der erfindungsgemäßen Verbindungen
wurden mit Hilfe der Technik von R.Magnus (Ges.Physiol. 102 (1904), Seite 123) an Krämpfen des
isolierten Rattenzwölffingerdarms untersucht, die durch Acetylcholin als neurotropes Spasmolytikum oder durch
Bariumchlorid als muskulotropes Spasmolytikum verursacht sind. Die Ergebnisse sind als CE^n angegeben, die der
Konzentration des Produkts in mg/1 entspricht, die in der Lage ist, die spasmogene Wirkung der-krampfverursachenden
Mittel um 50% zu inhibieren.
Die erfindungsgemäße Verbindung besitzt zugleich interessante neurotrope und muskulotrope Wirkungen, da
die erhaltenen CE5Q-Werte 0,9 mg/1 gegenüber Acetylcholin
und 3 mg/1 gegenüber Bariumchlorid betragen.
Therapeutische Anwendung
Die erfindungsgemäße Verbindung und deren pharmazeutisch
verträgliche Salze können in der Humantherapie in Form von Tabletten, Kapseln, Gelkügelchen, Suppositorien,
trinkbaren oder injizierbaren Lösungen etc. als Herzkranzgefäß-erweiternde Mittel, Mittel gegen Angina
und spasmolytische Mittel eingesetzt werden,
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Die Dosierung hängt von der angestrebten Wirkung und dem angewandten Verabreichungsweg ab. Beispielsweise kann
sie bei oraler Verabreichung täglich zwischen 120 und
3000 mg des Wirkstoffs liegen, wobei die Einzeldosierungen sich von 20 bis 500 mg erstrecken.
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Claims (4)
- Patentansprüche1·. S-Dicyclohexylmethyl-piperidin der Formelund dessen Säureadditionssalze.
- 2. Verfahren zur Herstellung der Verbindung nach Anspruch 1 und dessen Säureadditionssalze, dadurch gekennz eichnet, daß man 3-Diphenylmethylpyridin in einem inerten Lösungsmittel in Gegenwart eines Hydrierkatalysators bei einer Temperatur zwischen 20°C und 120°C katalytisch hydriert und gegebenenfalls die in dieser Weise erhaltene Base mit einer Säure in ein Additionssalz überführt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennz eichnet, daß man die Hydrierung in Essigsäure, in Gegenwart von Adams-Platin , bei einem Wasserstoffdruck zwischen 40 und 100 bar und bei einer Temperatur von etwa 1000C durchführt.243.M - 11 -609845/1067
- 4. Arzneimittel, das insbesondere als gefäßerweiterndes Mittel, als Mittel gegen Angina und als Spasmolytikum geeignet ist, dadurch gekennzeichnet, daß es aus der Verbindung nach Anspruch 1 oder einem Salz davon mit einer pharmazeutisch verträglichen Säure und üblichen Bindemitteln, Trägermaterialien und/oder Hilfsstoffen besteht.609845/1067 ORIGINAL INSPECTEC
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR7512977A FR2311543A1 (fr) | 1975-04-25 | 1975-04-25 | Dicyclohexylmethyl-3 piperidine utilisable comme medicament |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2617905A1 true DE2617905A1 (de) | 1976-11-04 |
Family
ID=9154491
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762617905 Ceased DE2617905A1 (de) | 1975-04-25 | 1976-04-23 | 3-dicyclohexylmethyl-piperidin, verfahren zu dessen herstellung und diese verbindung enthaltende arzneimittel |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE840410A (de) |
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DE (1) | DE2617905A1 (de) |
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-
1975
- 1975-04-25 FR FR7512977A patent/FR2311543A1/fr active Granted
-
1976
- 1976-04-06 BE BE1007305A patent/BE840410A/xx not_active IP Right Cessation
- 1976-04-22 CH CH506376A patent/CH601230A5/xx not_active IP Right Cessation
- 1976-04-23 DE DE19762617905 patent/DE2617905A1/de not_active Ceased
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2311543A1 (fr) | 1976-12-17 |
CH601230A5 (de) | 1978-06-30 |
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BE840410A (fr) | 1976-10-06 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8131 | Rejection |