DE2616970A1

DE2616970A1 - Schlitzwand in fertigteilverbundkonstruktion

Info

Publication number: DE2616970A1
Application number: DE19762616970
Authority: DE
Inventors: Auf Nichtnennung Antrag
Original assignee: Wayss and Freytag AG
Current assignee: Wayss and Freytag AG
Priority date: 1976-04-17
Filing date: 1976-04-17
Publication date: 1977-10-20
Also published as: DE2616970B2; DE2616970C3

Description

Schlitzwand in Fertigteilverbundkonstruktion
Die Erfindung betrifft eine Schlitzwand, die abschnittsweise aus Stahlbeton- oder Spannbetonfertigteilen hergestellt ist, deren eine Oberfläche die Sichtfläche der Wand bildet und bei der die Fertigteile mindestens die volle Höhe der sichtbaren Wand besitzen und auf die Länge eines Betonierabschnittes dicht nebeneinander in den mit Stützflüssigkeit gefüllten Schlitz hineingehängt und bis zu ihrem unteren Rand gegen das Erdreich kraftschlüssig einbetoniert sind.
Schlitzwände mit Fertigteilen dienen vornehmlich dem Zweck, beim AbWaben des Erdreiches auf einer Seite der Schlitzwand, wenn diese in ein Bauwerk einbezogen werden soll, eine glatte, ohne aufwendige Nacharbeiten weiter verwendbare Oberfläche zu erhalten.
Bekannt ist eine Schlitzwandkonstruktion aus Fertigteilen, bei der Fertigteile mit vertikalen Kanälen übereinander gesetzt werde. Durch die vertikalen Kanäle in den Fertigteilen wird der Vandschlitz zuerst bis zum unteren Ansatz der Fertigteile mit Beton ausgegossen und nach dem Abbinden des Ortbetons werden die vertikalen Kanäle, in die auch Bewehrung eingestellt werden kann, bis zum oberen Rand der Wand mit Beton gefüllt. Die dadurch entstandene Wand steht frei im Schlitz und hat keinen Verbund mit dem Erdreich. Der Verbund kann auch nicht hergestellt werden, da die Wand durch einseitige Betoneinfüllung aus ihrer Lage abgedrückt und sogar zerstört werden kann. Damit ist sie für die allgemeine Anwendung solcher Wände als Baugrubenumschließung und Stützwand nicht geeignet. Die Montage und das Vergießen der Fertigteile sind zeitaufwendig.
Bei einer anderen Wandkonstruktion werden vertikal in voller Vandhöhe durchgehende Fertigteile mit Abstand in den Schlitz eingestellt. Danach wird der Schlitz mindestens auf die Höhe, in der die Wand später einseitig freigelegt werden soll, mit einer Mörtelmischung geringerer Festigkeit angefüllt, die auf der Sichtseite zur Freilegung der Sichtflächen der Fertigteile wieder abgearbeitet werden muß. Diese Wandkonstruktion hat den Nachteil, daß für die Freilegung der Sichtfläche aufwendige Nacharbeiten notwendig sind und die Wandteile selbst in einem Beton minderer Festigkeit und Qualität eingebettet sind, so daß ein Bauteil von geringerer Tragfähigkeit entsteht.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schlitzwandkonstruktion mit Fertigteilen zu entwickeln, deren Sichtfläche eine saubere und vorher genau in ihrer Beschaffenheit festlegbare Qualität besitzt und für deren Freilegung keine oder nur wenig aufwendige Nacharbeiten erforderlich sind. Weiterhin soll der kraftschlüssige Verbund zwischen Wand und Erdreich auf der dem Erdreich zugekehrten Seite der den Vorzug normaler Schlitzwände darstellt, durch die Verwendung der Fertigteile nicht gestört werden und eine sofortige Rückverankerung der Wand im Zuge ihrer einseitigen Freilegung möglich sein.
Die Aufgabe wird gelöst dadurch, daß im aufgehenden Teil des Schlitzes der Raum zwischen den Sichtflächen der Fertigteile und dem Erdreich mit einem leicht entfernbaren Material, z.B. Kies, und danach der Raum zwischen der Rückseite der Fertigteile und dem Erdreich mit Beton kraftschlüssig verfüllt wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können die Fertigteile eine besondere Formgebung, z.B. Rippen und/oder Bewehrung auf der dem Erdreich zugekehrten Ruckseite, besitzen, zur Aussteifung bzw. um den Verbund mit dem eingebrachten Ortbeton zu verbessern. Außerdem können Aussparungen und Anschlußelemente maßgenau eingebaut werden. Zur Herstellung einer Verbindung in Längsrichtung der Wand sind an den schmalen Seiten der Fertigteile Verbindungselemente angeordnet, beispielsweise schwalbenschwanzförmige, auf die ganze Höhe durchlaufende Nuten oder Ankerschienen auf der einen Seite und ein hammerkopfartiger Bolzen auf der gegenüberliegenden Seite, der am unteren Ende des Fertigteiles angeordnet und in der Nut des vorher versetzten Teiles-geführt ist.
Zum Verschließen der Fugen zwischen den Fertigteilen kann an der Schmalseite der Fertigteile, auf der der Bolzen sich befindet, auf die ganze Höhe des Teiles ein Blech dicht angeschlossen sein, das in die Nut bzw.
die Ankerschiene des anliegenden vorher versetzten Teiles eingreift.
Weiterhin wird vorgeschlagen, den Betonierabschnitt der Schlitze durch Abschalträger, beispielsweise aus Profilträgern, zu begrenzen, an deren den Begrenzungsflächen des Erdreiches zugekehrten Seite aufpumpbare schlauchartige Dichtungen angebracht sind, die durch Füllen mit einem Medium, z.B. Luft oder Wasser, sich ausdehnen und so den Spalt zwischen Erdreich und den Profilflanschen abdichten. Indem beide Schläuche unabhängig voneinander aufpumpbar sind, kann die Lage des Profiles innerhalb des Schlitzes gesteuert und damit über die Fuhrungsschiene, die den Abschalträger mit dem anliegenden Fertigteil im Schlitz verbindet, die Wand im Schlitz ausgerichtet werden.
Schließlich kann anstelle der Kiesverfüllung des Schlitzes auf der Sichtseite die Schlitzoberfläche zwischen Sichtseite, Abschalträgern und Erdreich durch eine Plombe wasserdicht verschlossen werden, so daß die in dem darunterliegenden Raum eingeschlossene Stützflüssigkeit durch den auf der rückseite der Fertigteile eingeführten Beton nicht verdrängt werden kann. Die Sichtseite kann dann ebenfalls ohne Nacharbeiten freigelegt werden.
Die Erfindung wird durch 4 Abbildungen erläutert.
Fig. 1 zeigt einen vertikalen Schnitt durch die erfindungsgemäße Schlitzwand, Fig. 2 zeigt einen horizontalen Schnitt durch einen Betonierabschnitt, Fig. 3 zeigt das Detail eines horizontalen Schnittes in Höhe des Führungsteiles 6 und durch den Abschalträger und Fig. 4 zeigt das Detail eines horizontalen Schnittes durch die Fugendichtung 16.
In den ausgehobenen und zu Beginn der Arbeiten mit Stützflüssigkeit gefüllten Betonierabschnitt 1 der Schlitzwand werden die Fertigteile 2 mit Hilfe einer Hängevorrichtung 3 über Traversen 4, die sich auf die Leitwände 5 abstützen, eingehängt. Dabei werden sie mit einem in ihrem unteren Bereich angeordneten Führungsteil 6 (hier ein Bolzen mit Hammerkopf) in einer Schiene 7 des vorher versetzten Fertigteiles gehalten und geführt. Am Ende des Betonierabschnittes wird ein Abschalträger 8 in analoger Weise wie die Fertigteile eingesetzt und durch Aufpumpen der Schlauchdichtungen 9 und 10 des Trägers ausgerichtet und der Schlitzabschnitt abgedichtet.
Nachdem in den Sohlbereich 11 des Schlitzes Beton eingebracht und erhärtet ist, wird der Schlitzraum 12 vor den Sichtflächen 18 der Fertigteile mit Kies und anschließend der Schlitzraum 13 auf der entgegengesetzten Seite mit Ortbeton gefüllt. Zur Verbesserung des Verbundes zwischen Fertigteilen 2 und Ortbeton besitzen die Fertigteile am Rand Stege 14 und zwischen diesen herausstehende Bewehrung 15. Zur Abdichtung der Fuge 16 greift ein mit dem Fertigteil dicht verbundenes Blech 17 in die Führungsschiene 7 des anliegenden Fertigteiles ein.

Claims

Patentansprüche 1. In Abschnitten hergestellte Schlitzwand aus über die volle Höhe der sichtbaren Wand in vertikaler Richtung durchlaufenden Stahlbeton- oder Spannbetonfertigteilen, deren eine Oberfläche die Sichtfläche der Schlitzwand bildet, bei der die Fertigteile auf die Länge eines Betonierabschnittes dicht nebeneinander in den mit Stützflüssigkeit gefüllten Schlitz eingehängt und bis zu ihrem unteren Rand kraftschlüssig in das Erdreich einbetoniert sind, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß im aufgehenden Teil des Schlitzes der Raum zwischen den Sichtflächen der Fertigteile und dem Erdreich mit einem leicht entfernbaren Material, z.3. Kies, und danach der Raum zwischen der Rückseite der Fertigteile und dem Erdreich mit Beton kraftschlüssig verfüllt wird.
2. Schlitzwand nach Anspruch ii d a d u r c h g e -k e n n z e i e h n e t, daß die Fertigteile auf der nach Freilegung der Wand dem Erdreich zugekehrten Seite eine geeignete Formgebung, .
3. Rippen und/oder herausstehende Bewehrung, besitzen, 3. Schlitzwand nach Ansprüchen 1 und 2 d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß in den Abschalträgern der Betonierabschnitte beidseitig gegen das Erdreich aufpumpbare schlauchartige Dichtungen vorhanden sind.
4. Schlitzwand nach Ansprüchen 1, 2 und 3, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß schlauchartige Dichtungen unabhängig voneinander aufgepumpt werden können.
5. Schlitzwand nach Ansprüchen 1, 2, 3 und 4, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß an den Fertigteilen und an den Abschalträgern Verbindungselemente vorhanden sind, mit denen in Längsrichtung eine zugfeste Verbindurg der Teile hergestellt werden kann, die beim Ziehen einzelner Teile wieder lösbar ist.
6. Schlitzwand nach Ansprüchen 1, 2, 3, 4 und 5, d a -d u r c h g e k r n n z e i c h n e t, daß die Verbindungselemente der Fertigteile auf der einen Schmalseite in einer schwalbenschwanzförmigen Nut oder Ankerschiene und auf der gegenüberliegenden Seite in einem hammerkopfartigen Bolzen bestehen und daf der Bolzen des nachfolgend versetzten Teiles in die Nut des vorher versetzten Teiles eingreift
7. Schlitzwand nach Ansprüchen 1, 2, 3, 4, 5 und 6, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß auf der mit dem Bolzen versehenen Schmalseite des Fertigteiles ein über die ganze Höhe des Fertigteiles durchlaufendes und mit diesem dicht verbundenes Dichtungsblech angebracht ist.
8. Schlitzwand nach Ansprüchen 1, 2, 3, 4, 5, 6 und 7, da dur c h gek e n n z e i c hn e t, daß die durch die Sichtfläche der Fertigteile und das Erdreich einerseits und durch die Abschalträger andererseits begrenzte Oberfläche des Schlitzes mit einer Plombewasserdicht verschlossenen ist, die die in dem darunterliegenden Raum eingeschlossene Stützflüssigkeit am Austreten hindert.