DE2615910C3 - Verfahren zum Dekatieren von Geweben, Gewirken u.dgl. und Dekatierkessel zur Durchführung dieses Verfahrens - Google Patents

Verfahren zum Dekatieren von Geweben, Gewirken u.dgl. und Dekatierkessel zur Durchführung dieses Verfahrens

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Johannes Menschner Maschinenfabrik GmbH and Co KG
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Dekatieren von Geweben, Gewirken u.dgL, bei welchem in einen Dekatierkessel zunächst ein auf einem Dekatierzylinder angeordneter, aus dem Gewebe und einem Mitläufer bestehender Wickel eingebracht wird, der nach Entlüftung des Dekatierkessels und des Wickels bei geschlossenem Dekatierkessel über einen vorwählbaren Zeitraum hinweg vom Dampf in einer seinem beiden Radialrichtungen frei durchströmt wird, und anschließend daran im Dekatierkessel ein Sollwertdruck des Dampfes aufgebaut wird, dem der Wickel über einen bestimmten Zeitraum hinweg ausgesetzt wird, und bei dem schließlich nach der Dekatierbehandlung der Dampf im Dekatierkessel zur Atmosphäre entlüftet wird.
Ein solches Verfahren wird in der Zeitschrift »Melliand-Textilberichte« 3/1973, Seite 275 bis 280, beschrieben.
Schwierigkeiten treten namentlich bei der Bearbeitung von Polyester-Wollqualitäten und vergleichbaren Warenarten auf. In diesen Fällen ist der Warenausfall so beschaffen, daß die Ware immer noch zu glatt, zu glänzend und auch zu spröde ist. Um diesen Mängeln abzuhelfen, ist eine Waren-Nachbehandlung unerläßlich. Diese besteht in der Regel in einer Finish-Dekatierbehandlung, also einer Dampfbehandlung bei sehr geringem Flächendruck, um den unechten, also nicht permanenten Glanz zu lösen und das zu stark gepreßte Warenvolumen zu vergrößern. Durch diese Nachbehandlung wird das Erzeugnis kostenmäßig belastet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zum Dekatieren von Geweben, Gewirken u.dgl. aufzuzeigen, bei welchem unter Verzicht einer Nachbehandlung auch bei schwierig zu bearbeitenden Materialien, der Glanz der Ware vermindert und deren Volumen und Geschmeidigkeit vergrößert werden.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Druckaufbau durch gedrosselte Zufuhr des Dampfes in der gleichen Radialrichtung des Wickels wie bei der Durchströmungsbehandlung verzögert durchgeführt wird.
Die DE-OS 16 35 367 befaßt sich mit einem Dekatierverfahren und einer Dekatiervorrichtung, bei welcher das Ausströmen des Dampfes aus dem Dekatierkessel über ein teilweise geschlossenes Ventil gedrosselt erfolgt.
Durch die erfindungsgemäße Maßnahme wird auch bei schwer zu behandelnder Ware ein Optimum an Volumen und Geschmeidigkeit neben einem Minimum an Glanz erreicht, ohne daß man auf Nachbehandlungen irgentwelcher Art zurückgreifen müßte. Dies haben zwischenzeitlich durchgeführte Versuche eindeutig bestätigt.
Nach einer etwas abgewandelten Verfahrensweise wird nach verzögertem Druckaufbau der Dampf im Dekatierkessel zur Atmosphäre zwischenentlüftet, nach dieser Zwischenentlüftung durchströmt der Dampf über einen vorwählbaren Zeitraum hinweg den Wickel in entgegengesetzter Radialrichtung des Wickels frei und
^Umschließend daran wird der Druckaufbau durch
f# edrosselte Zufuhr des Dampfes in der gleichsinnigen adialrichtung des Wickels verzögert durchgeführt
a Die Erfindung bezieht sich ferner auf einen jgDekatierkessel zur Durchführung des Verfahrens, wobei i-jder Dekatierkessel einen Doppelmantel aufweist und liier von diesem begrenzte Raum mit Dampf beauf- ^schlagbar ist, dieser Raum über eine in den Kessel !führende ventilgesteuerte Leitung verbunden ist und an Jpen Kessel eine Kfsselentlüftungsleitung angeschlossen fist, die über ein thermostatengesteuertes Ventil !steuerbar ist derart, daß beim Ansprechen des ffÖThermostaten nach erfolgter Kesselentlüftung das iyentil schließt, der dadurch gekennzeichnet ist, daß an •ßaen Dekatierzylinder eine von einem Thermostaten !^überwachte Leitung angeschlossen ist, und daß dieser ^Thermostat über ein Verzögerungsglied, z. B. eine Uhr, f i|iuf ein Absperrventil regelnd einwirkt derart, daß beim ffVnsprechen des Thermostaten durch den einwirLenden ■ ,Dampf das Absperrventil nach einer vorwählbaren Verzögerung schließt
; In weiterer Ausgestaltung des Dekatierkessels gemäß der Erfindung ist an die in den Kessel führende ventilgesteuerte Leitung eine Umgehungsleitung angeschlossen, in der ein Ventil und ein Drosselorgan, z. B. ein Drosselventil, zur Verzögerung des Druckaufbaues im Kessel, angeordnet sind.
Vorteilhaft ist die an den Dekatierzylinder angeschlossene Leitung über eine ventilgesteuerte Leitung mit dem von dem Doppelmantel des Kessels begrenzten Raum verbunden.
Vorteilhaft ist ferner die ar. den Dekatierzylinder angeschlossene Leitung über eine weitere Leitung mit dem von dem Doppelmantel des Kessels begrenzten Raum verbunden, in der ein Ventil und ein Drosselorgan, z. B. ein Drosselventil zur Verzögerung des Druckaufbaues im Kessel, angeordnet sind.
Die erfindungsgemäße Methode bzw. Dekatiervorrichtung führt zu außerordentlich gefälligen, bisher unerreichten Dekatiereffekten. Die erzielbare Permanenz ist gegenüber den herkömmlichen Methoden weitaus besser. Ganz wesentlich ist jedoch, daß durch die Anwendung dieser neuen Methode nunmehr auch die gewünschten Effekte mit wenig Glanz und geringer Volumenpressung in permanenter Formgebung erreicht werden können.
Durch Wegfall bzw. beachtliche Verkürzung der herkömmlichen Dekatierzeit unter Druck wird darüber hinaus eine Zeitersparnis von zwei bis drei Minuten je Charge erreicht. Dies bedeutet zwangsläufig eine Leistungssteigerung von etwa 30 bis 40% für die jeweilige Kesseldekatiervorrichtung.
Eine Zeitersparnis ist selbst dann noch zu verzeichnen, wenn die neue Verfahrensweise in beiden Durchströmungsrichtungen hintereinander vorgenommen wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren sowie der Dekatierkessel zur Durchführung desselben sind nachstehend anhand der Zeichnung noch etwas näher veranschaulicht. In dieser zeigt in rein schematischer Weise ho
F i g. 1 eine schematische Darstellung des Dekatierkessels mit den erforderlichen Schaltarmaturen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
F i g. 2 eine schematische Darstellung des Zeitablaufes der Verfahrensschritte bei den herkömmlichen ti Kesseldekatierverfahren,
F i g. 3 eine schematische Darstellung des Zeitablaufes der Verfahrensschritte bei der erfindungsgemäßen Methode in einer ersten Verwirklichungsform,
F i g. 4 eine schematische Darstellung des Zeitablaufes der Verfahrensschritte der erfindungsgemäßen Methode in einer zweiten Verwirklichungsform.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die Druckaufbau-Phase als für die Permanenz sowie den Warengriff und die Warenerscheinung ausschlaggebende Phase anzusehen ist Die Permanenz der Ware wird nämlich lediglich während der Zeit des Druckaufbaues, also in der Zeit nach dem Schließen des Durchströmungsventiles und dem erreichten Drucksollwert verwirklicht In der Praxis werden für den Druckaufbau etwa 10 bis 20 Sekunden benötigt Nur während dieser Zeit wirkt ein erhöhter Flächendruck auf die einzelnen, den Wickel bildenden Lagen. Sobald nach Ablauf der Druckaufbauzeit der erhöhte Druck auch im Inneren des Dekatierzylinders (Programm: von außen nach innen) aufgebaut ist, entstehen im Wickel insofern Gleichgewichtszustände, als dem nachströmenden Dampf von innen her der inzwischen erfolgte Druckaufbau entgegenwirkt Das heißt mit anderen Worten, daß nach einer sehr kurzen Zeit der Druck im Inneren des Dekatierzylinders gleich dem Druck im Dekatierkessel ist und daß während der eigentlichen Dekatierzeit bei konstantem Druck eine Aufhebung des Flächendruckes eintritt. Der Dampfdruck von innen wird gleich dem Dampfdruck von außen, so daß auf jedes Flächenelement im Wickel überhaupt kein effektiver Druck zur Einwirkung gelangt. Als Flächendruck wirkt in diesem Falle nur noch die Härte des Wickels als Folge der Wickelspannung. Der in herkömmlicher Weise durchgeführte Dekatiervorgang unter Druck bringt in Wirklichkeit nur Nachteile, welche in der Regel in einer Austrocknung und Vergilbung der Ware wiederzufinden sind. Auch der Griff der Ware wird dadurch negativ beeinflußt.
Bei der erfindungsgemäßen Methode hingegen nimmt der auf die Ware einwirkende Flächendruck mit zunehmender Druckaufbauzeit ab, während die Dampftemperatur zunimmt, weil nach Erreichen des vorgewählten Druckes bezüglich der einzelnen Warenlagen des Wickels ein Druck-Gleichgewichtszustand eintritt, so daß der wirksame Flächendruck den Wert Null hat. Der erfindungsgemäß verzögerte Druckaufbau führt zu einer Erhöhung des auf die Ware einwirkenden wirksamen Flächendruckes bei allmählich steigender Dampftemperatur. Das heißt mit anderen Worten, daß die Länge der Druck-Aufbauphase für den Warenausfall maßgebend ist. Hierin liegt der entscheidende Vorteil der erfindungsgemäßen Methode im Vergleich zu derjenigen nach dem Stand der Technik.
Der Erfinder hat erkannt, daß die Druckphase bei konstantem Druck und konstanter Temperatur für den Warenausfall belanglos ist, so daß die Dauer dieser Phase auf ein Minimum herabgesetzt werden kann. Die unmittelbare Folge davon ist, daß bei der Methode gemäß der Erfindung die Gesamtbehandlungszeit im Endergebnis kürzer ist als diejenige nach der zum Stand der Technik zählenden Verfahrensweise.
Bei der Konzipierung des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. des Dekatierkessel zu dessen Durchführung hat man die Einflußfaktoren für die Permanenz des Dekatiereffektes zu finden und zu untersuchen versucht. Nach den neuesten Erkenntnissen kann heute gesagt werden, daß die Größe des Flächendruckes beim Dämpfen und Absaugen einen ganz wesentlichen Einflußfaktor für das Erreichen eines permanenten Dekatiereffektes darstellt. Dabei sollte der Flächen-
druck mindestens 1 kg/cm2 betragen. Da diese Werte in einem jeden Falle von einer jeden Kesseldekatiervorrichtung erreicht werden können, erklärt sich auch die Ursache für die Entstehung eines derartigen Effektes.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die eigentliche Permanen?, des Dekatiereffektes in einer sehr kurzen, bisher unberücksichtigten Zeit entsteht. Diese Permanenz wird also tatsächlich während der Zeit des Druckaufbaues, also in der Zeit nach dem Schließen des Durchströmungsventiles und dem erreichten Drucksollwert verwirklicht In der Praxis werden für den Druckaufbau etwa 10 bis 20 Sekunden benötigt. Nur während dieser Zeit wirkt ein erhöhter Flächendruck auf die einzelnen, den Wickel bildenden Lagen.
Sobald nach Ablauf der Druckaufbauzeit der erhöhte Druck auch im Inneren des Dekatierzylinders (Programm: von außen nach innen) aufgebaut ist, entstehen im Wickel insofern Gleichgewichtszustände, als dem nachströmenden Dampf von innen her der inzwischen erfolgte Druckaufbau entgegenwirkt Das heißt mit anderen Worten, daß nach einer sehr kurzen Zeit der Druck im Inneren des Dekatierzylinders gleich dem Druck im Dekatierkessel ist und daß während der eigentlichen Dekatierzeit bei konstantem Druck eine Aufhebung des Flächendruckes eintritt. Der Dampfdruck von innen wird gleich dem Dampfdruck von außen, so daß auf jedes Flächenelement im Wickel überhaupt kein effektiver Druck zur Einwirkung gelangt. Als Flächendruck wirkt in diesem Falle nur noch die Härte des Wickels als Folge der Wickelspannung. Der in herkömmlicher Weise durchgeführte Dekatiervorgang unter Druck bringt in Wirklichkeit nur Nachteile, welche in der Regel in einer Austrocknung und Vergilbung der Ware wiederzufinden sind. Auch der Griff der Ware wird dadurch negativ beeinflußt
Die Erfindung beruht ferner auf der Erkenntnis, daß eine freie Durchströmung des Wickels nach erfolgter Wickelentlüftung zu dem eigentlichen Effekt der Dekatur hinsichtlich der Griff/Glanz- und Volumengestaltung führt. Hier werden also die eigentlichen technologischen Effekte gebildet Die direkt anschließende Druckaufbauzeit führt zur Stabilisierung und Fixierung des vorher erzielten Dekatiereffektes.
Nach der neuen Erkenntnis ist also die Druckaufbauphase als die für die Permanenz ausschlaggebende Phase zu bezeichnen.
Diese neuen Erkenntnisse bilden die Grundlage der erfindungsgemäßen Methode bzw. Dekatiervorrichtung. Die erfindungsgemäße Methode kennzeichnet sich dadurch, daß nach erfolgter Wickelentlüftung bei ungedrossehem Ventilquerschnitt über einen vorwählbaren Zeitabschnitt hinweg andauernd Dampf durch den Wickel — beispielsweise von außen nach innen oder aber auch von innen nach außen — strömt und nach Ablauf dieser Durchströmungszeit das jeweils ungedrosselte Ventil völlig geschlossen wird und die Druckaufbauzeit durch gedrosselte Dampfzufuhr von außen nach innen oder aber von innen nach außen über besondere Ventile verzögert wird. Das besondere Merkmal der Erfindung, welches aus diesen neuen Erkenntnissen resultiert, besteht also darin, daß die Zeit für den Druckaufbau bewußt verzögert wird.
Mit 1 ist der Dekatierzylinder bezeichnet, welcher mit dem Gewebe 2 und dem Mitläufer 3 bewickelt ist und in dem Raum 4 des Dekatierkessels den einzelnen Dekatierbehandlungen ausgesetzt wird.
Die Stirnseiten des Dekatierzylinders 1 werden mit
Hilfe von speziellen Dichtungen so abgedichtet, daß der zur Behandlung verfügbare Dampf ausnahmslos den Weg durch den Wickel 2,3 nehmen muß.
Der Dekatierkessel weist einen Doppelmantel auf, wobei der von diesem begrenzte Raum 5 über eine in dem Kessel führende Leitung 6 verbunden ist, die über das Ventil 7 steuerbar ist.
Wird das Ventil 6 geöffnet, so strömt der in dem Raum 5 befindliche Dampf über die Leitung 6 in den Raum 4 des Dekatierkessels, füllt ihn zunächst auf und verdrängt die Luft über die Leitung 8, über welche der Dekatierkessel entlüftet wird.
Der Thermostat 9 in der Leitung 8 veranlaßt nach Erreichen der vorgewählten Dampftemperatur das Schließen des Ventiles 10, womit die Kesselentlüftung beendet ist.
Die Entlüftungszeit des Wickels beträgt etwa 2,5 bis 3 Minuten, entsprechend der jeweiligen Härte bzw. Dichtung dieses Wickels.
An den Dekatierzylinder 1 ist eine von einem Thermostaten 11 überwachte Leitung 12 angeschlossen, wobei dieser Thermostat 11 über ein Verzögerungsglied, z. B. eine Uhr 13, auf ein Absperrventil 14 derart einwirkt daß beim Ansprechen des Thermostaten 11 durch den einwirkenden Dampf das Absperrventil 14 nach einer vorwählbaren Verzögerung schließt. Sobald also der Dampf den Wickel 2, 3 durchdrungen hat, spricht der Thermostat 11 als Folge der Temperatureinwirkung des Dampfes an und die Zeituhr 13 für die freie Durchströmungsphase läuft nun ab.
An dieser Stelle soll nochmals bemerkt werden, daß nach der herkömmlichen Dekatiermethode das Absperrventil 14 unmittelbar nach Erreichen der Dampftemperatur schließt.
Nach Ablauf der über die Zeituhr 13 vorprogrammierten Zeit für die freie Durchströmungsphase schließt das Absperrventil 14. Gleichzeitig schließt aber auch das Ventil 7, während das in der Umgehungsleitung 15 angeordnete, bisher geschlossene Ventil 16 öffnet. Von diesem Augenblick an beginnt die Phase des Druckaufbaues. Das dem Ventil 16 nachgeschaltete Drosselorgan, z. B. Drosselventil 17, sorgt für eine entsprechende Dosierung der in den Kessel eintretenden Dampfmenge, wodurch ein verzögerter Druckaufbau erreicht wird.
Es liegt natürlich im Rahmen der Erfindung, die Kombination der beiden Ventile 16, 17 durch ein motorgesteuertes Regelventil u. dgl. zu ersetzen. Auch durch stoßweise, intervallmäßig gesteuerte Zufuhr der Dampfmenge läßt sich die gewünschte Verzögerung im Druckaufbau erreichen.
Das Drosselventil 17 o. dgl. wird dabei so eingestellt, daß gegenüber der herkömmlichen Dekatiermethode zumindest die vierfache Zeit für den Druckaufbau verwirklicht wird. Sobald der vorgewählte Solldruck vom Kontaktmanometer 18 angezeigt wird, läuft die Zeituhr 19 für die statische Zustandsphase (klassiche Dekatierzeit) an. Nach der erfindungsgemäßen Methode wird für diesen Verfahrensschritt nur eine sehr kurze, im Sekundenbereich liegende Behandlungszeit für den Wickel 2,3 vorgesehen.
Nach Ablauf der von der Zeituhr 19 festgelegten Dekatierzeit gibt es zwei Möglichkeiten:
Normalerweise öffnet das Ventil 20, welches in der in den Raum 4 des Dekatierkessels führenden Leitung 21 vorgesehen ist Durch das öffnen des Ventiles 20 wird für einen möglichst schnellen Druckabbau im Dekatierkessel gesorgt Damit ist das Programm beendet
Andererseits kann für bestimmte Waren mit dem
Ablaufimpuls der Zeituhr 19 eine Umschaltung in die entgegengesetzte Dampfdurchströmungsrichtung erfolgen. Bei diesem Umschaltvorgang öffnet gleichzeitig das Ventil 20, welches für einen Dampfauslaß aus dem Raum 4 des Dekatierkessels Sorge trägt (Umschaltphase).
Diese Umschaltphase dient ferner dazu, dem Dekatierzylinder 1 aus dem Raum 5 über das Ventil 22 und die Leitungen 23 und 12 Dampf zuzuführen. Dadurch, daß der Wickel 2, 3 bereits von außen nach innen durchströmt wurde, tritt nunmehr der Dampf in der entgegengesetzten Strömungsrichtung sehr schnell hindurch.
Nach kurzer Zeit spricht der Thermostat 9 für die Kesselentlüftung an, der zumindest das Ventil 20 schließt und die Zeituhr I3a für eine freie Dampfdurchströmungsphase von innen nach außen anlaufen läßt.
Nach Ablauf der vorprogrammierten Zeit über die Zeituhr 13a schließt auch das Ventil 10 und der Druckaufbau in der Arbeitsweise von innen nach außen beginnt
Mit dem Schließvorgang des Ventiles 10 schließt auch das Ventil 22, während das in der Umgebungsleitung 24 liegende Ventil 25 öffnet Das nachgeschaltete Drosselventil 26 oder dergleichen sorgt nun wieder für eine geringe Mengendosierung des Dampfes, wodurch der Druckaufbau bewußt verzögert wird.
Sobald der vorgegebene Solldruckwert erreicht ist beendet das Kontaktmanometer 18 die Druckaufbauphase und das Ventil 25 schließt
Je nach Programm-Vorwahl kann eine statische Behandlung folgen oder nicht so daß nach dem öffnen aller Ventile der gesamte Programmablauf unverzüglich beendet ist
Sinn und Zweck der beidseitigen Einwirkung einer jeweils verzögerten Druckaufbauphase ist es, den Dekatiereffekt auf eine bisher unerreichte Gleichmäßigkeit zwischen dem inneren und äußeren Bereich des Wickels 2,3 zu bringen.
Ih der Darstellung nach Fig.2 wird der zeitliche Ablauf der einzelnen Verfahrensschritte bei der herkömmlichen Kesseldekatur gezeigt. Hier laufen die einzelnen Vorgänge, z. B. Kesselentlüftung, Wickelentlüftung und Druckäufbau zeitlich unmittelbar hintereinander ab. Es gibt also hier keine Durchströmungsphase nach der Entlüftung des Wickels.
Der Druckaufbau geschieht dort in nur wenigen Sekunden. Dieser Druckaufbauphase hat man bislang keinerlei Bedeutung beigemessen. Sie war stets nur ein notwendiges Übel, um möglichst schnell den gewünschten Druck zu erreichen, damit der vorprogrammierte Dekatiervorgang einsetzen konnte.
In der F i g. 3 der Zeichnung werden die einzelnen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens im zeitlichen Maßstab gegenübergestellt. Die Zeichnung zeigt eindeutig, daß die Kessel- und Wickelentlüftung in gleicher Weise wie bei der herkömmlichen Methode nach F i g. 2 verlaufen.
Nach beendeter Wickelentlüftung folgt aber die freie Durchströmungsphase nach Zeitvorgabe und unmittelbar anschließend nach Ablauf der Durchströmungszeit die bewußt verzögerte Druckaufbauphase. Sobald der Solldruck erreicht ist, läßt man nur noch für einige wenige Sekunden den statischen Zustand anhalten (statische Zustandsphase), und das Programm ist beendet.
Gegenüber der Methode nach Fig.2 wird bei der erfindungsgemäßen Arbeitsweise gemäß Fig.3 eine beachtliche Zeitersparnis pro Charge erreicht.
Die Darstellung nach Fig.4 zeigt im zeitlichen Maßstab einen kombinierten Programmablauf, und zwar zunächst von außen nach innen beginnend, der später mit einer Behandlung von innen nach außen verknüpft wird.
Bis zu dem Druckaufbau laufen bei diesem Programm die Verhältnisse synchron mit denjenigen des Programmes nach Fig.3. Nach erzieltem Solldruck und/oder kurzer Stillstandsphase wird in die entgegengesetzte Druchströmungsrichtung umgeschaltet (Umschaltphase). Während dieser Umschaltphase erfolgt die Umschaltung der vorher beschriebenen Ventilkombinationen und eine freie Dampfdurchströmung von innen nach außen kann beginnen, die nach beendetem Zeitablauf zur verzögerten Druckaufbauphase für die Behandlung des Wickels von innen nach außen führt
Die abschließende Einwirkung der statischen Zustandsphase beendet dann den Ablauf des Programmes. Nach erfolgtem Druckabbau ist der Wickel 2, 3 zur Entnahme aus dem Dekatierkessel bereit
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Dekatieren von Geweben, Gewirken u. dgL, bei welchem in einen Dekatierkessel zunächst ein auf einem Dekatierzylinder angeordneter, aus dem Gewebe und einem Mitläufer bestehender Wickel eingebracht wird, der nach Entlüftung des Dekatierkessels und des Wickels bei geschlossenem Dekatierkessel über einen vorwählbaren Zeitraum hinweg vom Dampf in einer seiner beiden Radialrichtungen frei durchströmt wird, und anschließend daran im Dekatierkessel ein Sollwertdruck des Dampfes aufgebaut wird, dem der Wickel über einen bestimmten Zeitraum hinweg ausgesetzt wird, und bei dem schließlich nach der Dekatierbehandlung der Dampf im Dekatierkessel zur Atmosphäre entlüftet wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckaufbau durch gedrosselte Zufuhr des Dampfes in der gleichen Radialrichtung des Wickels wie bei der Durchströmungsbehandlung verzögert durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach verzögertem Druckaufbau der Dampf im Dekatierkessel zur Atmosphäre zwischenentlüftet wird, daß nach dieser Zwischenentlüftung der Dampf über einen vorwählbaren Zeitraum hinweg den Wickel (2, 3) in entgegengesetzter Radialrichtung des Wickels frei durchströmt, und daß anschließend daran der Druckaufbau durch gedrosselte Zufuhr des Dampfes in der gleichsinnigen Radialrichtung des Wickels verzögert durchgeführt wird.
3. Dekatierkessel zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, wobei der Dekatierkessel einen Doppelmantel aufweist und der von diesem begrenzte Raum mit Dampf beaufschlagbar ist, dieser Raum über eine in den Kessel führende ventilgesteuerte Leitung verbunden ist, und an den Kessel eine Kesselentlüftungsleitung angeschlossen ist, die über ein thermostatengesteuertes Ventil steuerbar ist derart, daß beim Ansprechen des Thermostaten nach erfolgter Kesselentlüftung das Ventil schließt, dadurch gekennzeichnet, daß an den Dekatierzylinder (1) eine von einem Thermostaten (11) überwachte Leitung (12) angeschlossen ist, und daß dieser Thermostat (11) über ein Verzögerungsglied, ζ. B. eine Uhr (13), auf ein Absperrventil (14) regelnd einwirkt derart, daß beim Ansprechen des Thermostaten (11) durch den einwirkenden Dampf das Absperrventil (14) nach einer vorwählbaren Verzögerung schließt.
4. Dekatierkessel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an die in den Kessel führende, ventilgesteuerte Leitung (6) eine Umgehungsleitung (15) angeschlossen ist, in der ein Ventil (16) und ein Drosselorgan, ζ. B. ein Drosselventil (17), zur Verzögerung des Druckaufbaues im Kessel, angeordnet sind.
5. Dekatierkessel nach Anspruch 4, zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die an den Dekatierzylinder (1) angeschlossene Leitung (12) über eine ventilgesteuerte Leitung (23) mit dem von dem Doppelmantel des Kessels begrenzten Raum (5) verbunden ist.
6. Dekatierkessel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die an den Dekatierzylinder (1) angeschlossene Leitung (12) über eine weitere Leitung (24) mit dem von dem Doppelmantel des
Kessels begrenzten Raum (5) verbunden ist, in der ein Ventil (25) und ein Drosselorgan, ζ. Β. ein Drosselventil (26) zur Verzögerung des Druckaufbaues im Kessel angeordnet sind.
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