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Sitzmöbel, insbesondere Stuhl Die Erfindung bezieht sich auf ein
Sitzmöbel, insbesondere einen Stuhl mit einem Sitzteil, dessen Träger gegenüber
der Standsäule mittels einer Vorrichtung verschwenkbar ist. Bei einer bekannten
Ausführungsform weist diese Vorrichtung eine in einem Zylinder angeordnete selbstblockierende
Gasfeder auf, wobei das Gehäuse des Hubzylinders mit seinem einen Ende an der Standsäule
angelenkt ist, während die Kolbenstange des Hubzylinders an einem Auslösekopf befestigt
ist, der mit dem Sitzteil in gelenkiger Verbindung steht. Ferner ist in einer Schlitzführung
im Auslösekopf sln in senkrechter Richtung von Hand verschwenkbarer Hebel gelagert,
welcher mit dem Auslösestift der Gasfeder in der Weise zusairnienarbeitet, daß in
de oberen Hubstellung des Hebels die Gasfeder und damit die Kolben stange blockiert
ist, in der unteren Hubstellung hingegen die Gasfeder und damit die Kolbenstange
freigegeben wird, wobei bei Loslassen des Hebels der Auslösestift diesen Hebel in
die ober.
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Hubstellung zurüokbewegt
Wenn sich also der Sitzteil
in einer Stellung befindet, in welcher eine Verschwenkung gegenüber der Standsäule
des Stuhles unmöglich ist, so befindet sich der Hebel in seiner oberen Hubstellung.
Soll nun der Sitzträger und damit auch der Sitzteil verschwenkt werden, dann muß
der Hebel in der Schlitzführung im Auslösekopf nach unten bewegt werden mit der
Folge, daß der Aus-I lösestift der Gasfeder die Kolbenstange freigibt, welche -
unter dem Gasdruck stehend - nunmehr den Sitzträger und damit den Sitze teil in
die gewünschte Stellung solange verschwenkt, bis der He-' bel wieder losgelassen
wird mit der Folge, daß der Auslösestift den Hebel wieder in die obere Hubstellung
zurückbewegt und damit die Kolbenstange blockiert wird.
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Bei diesem bekannten Stuhl kann also eine Verstellung des Sitzträgers
und damit der Neigung des Sitzteiles lediglich dann durchgeführt werden, wenn der
Hebel manuell betätigt wird. Wollte man also bei dieser bekannten Stuhlkonstruktion
eine andauernde Verstellmöglichkeit des Sitzträgers haben und damit in der Lage
sein, auf dem Stuhl Pendelbewegungen durchzuführen, dann müßte der Hebel andauernd
in der unteren Hubstellung gehalten werden.
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Dies wäre aber für den Stuhlbenutzer sicherlich eine unzumutbare Forderung.
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Hier setzt der Erfindungsgedanke ein. Der Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, diesen bekannten Stuhl u. dgl. in der Weise zu verbessern, daß ohne den
Hebel andauernd in der unteren Hubstellung niedergedrückt zu halten, der Stuhlbenutzer
mit dem Sitzteil solange Pendelbewegungen ausführen kann, als er dies wünscht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Arretierun gelöst,
welche nach dem Loslassen des Hebels die Rückführung de -selben in die obere Hubstellung
verhindert.
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Durch die Arretierung des Hebels in der Schlitzführung i seiner unteren
Hubstellung ist die Kolbenstange andauernd freie geben, so daß der Verstellmechanismus
solange arbeiten kann, bis der Hebel wieder in seine obere Hubstellung zurückgeführt
wirdq
Dieser allgemeine Gedanke der Arretierung kann sich in den
verschiedensten praktischen Verwirklichungsformen darstellen, Nach einer sehr zweckmäßigen
Ausführungsforn besteht di Arretierung aus einer die Schlitzführung in ihrem unteren
Teil erweiternden Nische, in welche sich der Hebel in seiner unteren Hub stellung
nach Verschwenkung in waagerechter Richtung einlegt und durch Anlage gegen den Auslöse
stift dessen Rückbewegung in die Blockierstellung verhindert, Vorteilhaft ist in
dem Hebel eine Aussparung vorgesehen in welche der Auslösestift eingreift.
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Durch die erfindungsgeiäße Vorkehrung hat der Stuhlbenutzer die Möglichkeit,
den Sitzteil-Neigungsmechanistus andauernd in Betrieb zu halten, so daß er durch
entsprechende Verlagerung seines Körpergewichtes Pendelbevegungen oder Schwenkbewegungen
auf dem Stuhl vollführen kann, wobei der Sitzteil diese Bewegungen selbstverständlich
mitmacht. Das andauernde Festhalten des Hebels mit der Hand ist in diesem Falle
völlig entbehrlich.
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Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Stuhles ist nachstehend
anhand der Zeichnung noch etwas näher veransohau licht. In dieser zeigen in rein
chematigcher Weise: Fig. 1 eine Teilseitenansicht des erfindungsgemäßen Stuhles
wobei der Ubersichtlichkeit halber lediglich der Sitzträger dargestellt ist, der
Sitzteil als solcher also fehlt, Fig. 2 einen senkrechten Schnitt in vergrößertem
Maßstab längs der Linie II-II in Fig. 1, Fig. 3 einen waagerechten Schnitt längs
der Linie III-III in Fig. 2,
I Fig. 4 - 6 Teilschnittdarstellungen
des Auslösekopfes mit dem Hebel in verschiedenen Betriebsstellungen.
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Die Fig. 1 der Zeichnung zeigt die Teilseitenansicht des erfindungsgemäßen
Stuhles. Dabei ist mit 1 der Sitzträger bezeichnet, mit welchem der in der Zeichnung
der Ubersichtlichkeit halber nicht weiter dargestellte Sitzteil in geeigneter Weise
verbunden ist. Der Sitzträger 1 ist gegenüber der Standsäule 2 schwenkbar gelagert.
Dazu ist an dieser Standsäule 2 ein weit nach vorne und in Richtung der Vorderkante
des Sitzteiles auskragender Träger 3 gelagert, wobei die Standsäule 2 und der nach
vorne auskragende Träger 3 auch eine körperliche Einheit bilden können.
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Zur Durchführung der Schwenkbewegung des Sitzteiles ist eine Gasfeder
vorgesehen, die in dem Hubzylinder 4 gelagert ist, welcher mit seinem einen Ende
über das Lager 5 mit der Standsäule 2 gelenkig verbunden ist.
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Mit der Bezugsziffer 6 ist die Kolbenstange des Hubzylinders 5 bezeichnet,
welche mit einem Auslösekopf 7 in geeigneter Weise verbunden ist, welcher über einen
lappenförmigen Teil12 in dem Lager 13 gelagert ist, das wiederum mit dem Sitzträger
1 in Verbindung steht.
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Wie die Fig. 2 bis 6 zeigen, ist in der Kolbenstange 6 ein Auslösestift
8 für die Gasfeder verschiebbar gelagert. Wird dieser Auslösestift 8 in der Zeichnung
nach unten gedrückt, dann setzt er den Mechanismus der Gasfeder in Betrieb mit der
Folge, daß die Kolbenstange 6 freigegeben wird, so daß der Gasdruck der Gasfeder
in der Lage ist, diese Kolbenstange 6 über den in der Zeichnung nicht weiter dargestellten
Kolben nach oben zu bewegen. Diese Aufwärtsbewegung der Kolbenstange 6 führt dann
zwangs häufig zu einer Verschwenkung des Sitzträgers 1 und damit des Sitzteiles.
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Umgekehrt wird bei der Bewegung des Auslösestiftes 8 in der Zeichnung
nach oben die Kolbenstange 6 blockiert, so daß
der Sitzträger 1
und damit der Sitzteil in der gewünschten Neigung arretiert sind. Da derartige Hubmechanismen
mit selbstblokkierender Gasfeder an sich bekannt sind, kann auf Einzelheiten verzichtet
werden.
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Wie insbesondere aus den Fig. 2 bis 6 ersichtlich, ist in dem Auslösekopf
7 eine Schlitzführung 9 eingearbeitet, in welcher ein Hebel 10 zur Betätigung des
Gasfedermechanismus in .senkrechter Richtung aus einer oberen Hub stellung in eine
untere Hub stellung verschwenkbar ist, und umgekehrt. Während die Fig. 4 den Hebel
10 in der oberen Stellung zeigt, befindet sich der Hebel 10 bei der Darstellung
nach Fig. 5 in seiner unteren Hubstellung.
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Es ist ferner eine Arretierung vorgesehen, welche nach Loslassen
des Hebels 10 die Rückführung desselben in die obere Hubstellung verhindert. Diese
Arretierung besteht bei der dargestellten Verwirklichungsform aus einer die Schlitzführung
9 in ihrem unteren Teil erweiternden Nische 11, in welche sich der Hebel 10 in seiner
unteren Hubstellung nach Verschwenkung in waagerechter Richtung einlegt und durch
Anlage gegen den Auslösestift 8 dessen Rückbewegung in die Blockierstellung verhindert.
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In dem Hebel 10 ist an seinem einen Ende eine Aussparung 10a (Fig.
2) vorgesehen, in welche der Auslösestift 8 eingreift.
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Die Arbeitsweise des erfindungsgeiäßen Stuhles lit Sitzteil-Neigungsverßtellung
ist die folgende: Die Fig. 4 der Zeichnung zeigt den Hebel 10 in seiner Ruhestellung,
also in seiner oberen Hubstellung, in welcher der Sitzträger 1 und damit der Sitzteil
eine bestinte Neigung gegenüber der Horizontalen hat. Der Ausldsoattit 8 ist dabei
in seine obere Hubstellung ausgefahren, so daß die Kolbenstange 6 des Hubzylinders
5 blockiert ist.
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Will nun der Stuhlbenutzer die Neigung des Sitzteiles gegenüber der
Horizontalen verändern, also beispielsweise den Nei gungswinkel vergrößern, dann
muß er den Hebel 10 in der Schlitzführung 9 nach unten in seine untere Hubstellung
bewegen. Diese Bewegung folgt aber auch der Auslöse stift 8 und gibt auf diese Weise
die Kolbenstange 6 des Hubzylinders 5 frei. Der auf den Kolben dieser Kolbenstange
6 einwirkende Gasdruck der Gasfeder bewegt nun den Auslösekopf 7 nach oben und verschwenkt
somit über die Teile 8, 9 den Sitzträger 1 und damit den Sitzteil (Fig. 5). Wird
der Hebel 10 losgelassen, dann wird er von dem Auslösestift 8 nach oben in die obere
Hubstellung bewegt, wobei dieser Auslösestift 8 nunmehr die Kolbenstange 6 blockiert,
so daß der Sitzträger 1 in seiner Neigung nicht mehr verstellt werden kann.
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Wenn nun der Stuhlbenutzer den Gasfedermechanismus andauernd in Betrieb
halten und somit durch Verlagerung seines Körpergewichtes Pendelbewegungen mit dem
Sitzteil vollführen will, dann genügt es, den Hebel 10 aus seiner oberen Stellung
(Fig. 4) in die untere Hubstellung (Fig. 5) zu bewegen und glei hzeitig in waagerechter
Richtung so zu verschwenken, daß der Heb 1 10 sich in die Nische 11 der Schlitzführung
9 einlegt. (Fig. 6) Der Auslösestift, der von dem Hebel 10 in seiner unteren Hubstellung
festgehalten wird, vermag daher den Hebel 10 nicht nach oben in seine obere Hubstellung
zu bewegen. Damit ist aber der Gasfeder-Verstellmechanismus andauernd in Betrieb,
und zwar solange, bis der Hebel 10 durch Verschwenkung in waagerechter Richtung
und in entgegengesetztem Sinne aus der Nische 11 heraus freigegeben wird, so daß
ihn der Auslösestift 8 wieder in die Fig. 4 gezeigte Stellung bewegen kann.
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Es ist klar, daß der Auslösekopf 7 im Inneren so ausgespart werden
muß, daß der Hebel 10 in die in Fig. 6 dargestellte Lage auch tatsächlich verschwenken
kann, ohne dabei durch den Auslösekopf bzw. dessen im Inneren liegenden Teile in
irgendeiner Weise daran gehindert zu werden.
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- Patentansprüche -
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