DE2615346A1 - Amalgam fuer zahnaerztliche zwecke und verfahren zu dessen herstellung - Google Patents
Amalgam fuer zahnaerztliche zwecke und verfahren zu dessen herstellungInfo
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Description
Amalgam für zahnärztliche Zwecke und Verfahren zu dessen Herstellung
Die Erfindung bezieht sich auf ein Amalgam der im Oberbegriff des Hauptanspruchs angegebenen Gattung.
Sie hat auch ein Verfahren zur Amalgamherstellung zum
Gegenstand.
Es ist bekannt, Amalgame, also Lösungen von Metallen in Quecksilber oder Legierungen von Metallen mit
Quecksilber, für zahnärztliche Zwecke zu verwenden, nämlich zur Herstellung von Zahnplomben oder Zahnfüllungen.
Auch ist es seit langem bekannt, daß Legierungen von Silber und Zinn für die Verwendung bei solchen Amalgamen
geeignet sind (US-PS 157 140).
Man hat schon verschiedene Verbesserungen für die Silber/Zinn-Legierung vorgeschlagen, so auch den Zusatz
geringer Mengen an Kupfer, gewöhnlich derart, daß der Gehalt nicht oberhalb 6 Gew.% liegt, und an Zink so,
daß der Gehalt bis zu 2 Gew.% ausmacht ("Journal of the American Dental Association", April 1934, Seite 660).
Die physikalischen Eigenschaften von Legierungen für
609846/0639
Dentalamalgame sind auch, schon vielfach, diskutiert worden
(US-PS 2 281 991; "Journal of the American Dental Association", April 1929, Seite 591).
In jüngerer Zeit ist bekannt geworden, eine im wesentlichen nicht amalgierbare Silberlegierung der bekannten
Silber/Zinn/Kupfer/Zink-Legierung und dem Queck silber zuzusetzen (US-PS 3 305 356) bzw. ein Gemisch
zweier Silber/Kupfer/Zinn-Legierungen zu verwenden, von
denen eine kupferreicher ist (US-PS 3 84-1 860) bzw. der
bekannten Silber/Zinn/Kupfer/Zink-Legierung Gallium zuzusetzen
(US-PS 3 554 738).
Es ist bekannt, daß dann, wenn die übliche Silber/Zinn/Kupfer/Zink-Legierung
mit einem Ag-Gehalt von etwa 65 Gew.%, einem Sn-Gehalt von etwa 29 Gew.%, einem
Cu-Gehalt von etwa 6 Gew.% und einem Zn-Gehalt von etwa
2 Gew.% mit dem Quecksilber vor dem Einfüllen in die Zähne vermischt bzw. amalgamiert wird, diese Legierung
gemäß der Formel
AgxSn + Hg->
reagiert. Das Ag^Sn bleibt also teilweise unbeeinflußt
und wird teilweise zersetzt, um Silber/Quecksilber und Zinn/Quecksilber zu bilden, welche Komponenten als Matrix oder Grundmasse wirken, welche die Silber/Zinn-Teilchen
bindet.
Die intraorale Korrosion dentaler Amalgame ist gründlich untersucht worden. Dabei hat sich auch herausgestellt,
daß die Silber/Quecksilber-Phase (AgpHg,) edler als die Zinn/Quecksilber-Phase (Snn gHg) ist, und daß in
6 fl 9 ^4 S / Π r; '!
2 6 Ί b 3 4 Q
_ 3 —
Mundflüssigkeiten der korrosive Angriff vorzugsweise in bzw. an der Zinn/Quecksilber-Phase stattfindet (US-PS
3 84-1 860).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Dentalamalgam, also ein Amalgam für zahnärztliche Zwekke
mit verbesserter Korrosionsbeständigkeit, insbesondere im Mund, zu schaffen. Diese Aufgabe ist durch die
im Hauptanspruch angegebenen Merkmale gelöst. Vortei-T
hafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Amalgams
sind in den Ansprüchen 2 bis 4- gekennzeichnet, die erfindungsgemäße
Herstellung im Anspruch 5·
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die klinische Amalgamzerstörung von der Menge vorhandener
Zinn/Quecksilber-Phase abhängt, und daß sich ein verbessertes Dentalamalgam erzielen läßt, wenn das Zinn
in einer korrosionsbeständigeren Matrix- oder Grundmassenform vorliegt.
Obwohl die anfänglichen, mechanischen Eigenschaften des Amalgams, also Festigkeit, Härte und
Fließfähigkeit, durch Beseitigung der mechanisch schwächeren Zinn/Quecksilber-Phase verbessert werden können,
ist die hauptsächliche Verbesserung darin zu sehen, daß die Korrosionsbeständigkeit beträchtlich erhöht ist,
was auch zur Folge hat, daß spätere, mechanische Schwächungen wegen der im wesentlichen unverändert bleibenden,
intakten Struktur ausgeschlossen sind.
Das erfindungsgemäße bzw. erfindungsgemäß hergestellte Amalgam für zahnärztliche Zwecke korrodiert
praktisch nicht. Insbesondere sind auch intraorale Kor-
R Π Q η R / Π i; ^ q
rosionen praktisch ausgeschlossen. Demzufolge ist auch
die Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Zerstörung auf Grund der beim Kauen zur Einwirkung kommenden Kräfte
beträchtlich verbessert. Ferner behält das Dentalamalgam seine physikalischen Eigenschaften und den Glanz
in größerem Ausmaß bei. Es läßt sich auch leicht verarbeiten.
Es wurde gefunden, daß das Vermischen von elementarem oder legiertem Kupfer mit einer herkömmlichen
Dentallegierung vor dem Amagalmieren, insbesondere derart, daß sich ein Gehalt von etwa 0,1 bis etwa 25, vorzugsweise
von etwa 7 bis etwa 10 Gew. % (bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung aus Dentallegierung und Zusatz
aus elementarem bzw. legiertem Kupfer) ergibt, das Zinn aus seiner normalen Matrix- oder Grundmassenphase
entfernt und seine Verbindung mit dem Zusatz bewirkt, so daß sich ein korrosionsbeständigeres Amalgam ergibt. Das
Kupfer bzw. die Kupferlegierung muß dabei in einer solchen Form vorliegen, daß die Verbindung mit dem Zinn möglich
ist und die oben angegebene Reaktion folgendermaßen abläuft:
AgjSn + Γ Cu Ι +Hg —^ Ag^Sn+Ag2Hg^+0u6 Sn^.
Beim erfindungsgemäßen Dentalamalgam ist somit folgende Zusammensetzung wesentlich:
a) Herkömmliche Silber/Zinn/Kupfer/Zink-Legierung mit einem Ag-Gehalt von etwa 65 Gew. %,
einem Sn-Gehalt von etwa 29 Gew. %, einem Cu-Gehalt von bis zu etwa 6 Gew. % und einem Zn-Gehalt
von bis zu etwa 2 Gew. %\
fi.js/,fi / η s ^ ο
2 6 Ί b 3 4 6
b) Zusatz an elementarem oder legiertem Kupfer;
c) Quecksilber.
Die Komponente (a) liegt dabei vorteilhafterweise
mit einem Gehalt von etwa 75 bis etwa 99 5 9 Gew. % und die
Komponente (b) mit einem Gehalt von etwa 0,1 bis etwa 25
Gew. %, vorzugsweise von etwa 7 bis etwa 10 Gew. %, vor,
wobei die beiden Gehalte sich zu 100 Gew. % ergänzen. Die Komponente (c) liegt mit einem Gehalt von etwa 100 bis Gew. % vor, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten (a) und (b).
Gew. %, vorzugsweise von etwa 7 bis etwa 10 Gew. %, vor,
wobei die beiden Gehalte sich zu 100 Gew. % ergänzen. Die Komponente (c) liegt mit einem Gehalt von etwa 100 bis Gew. % vor, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten (a) und (b).
Vorzugsweise wird das Kupfer in For^ einer Kupfer/
Silber-Legierung mit einem Ou-Gehalt höher als 50 Gew. %
zugegeben. Besonders bevorzugt ist eine Kupfer/Silber-Legierung mit einem Cu-Gehalt von 54- Gew. % und einem Ag-Gehalt von 46 Gew. %.
zugegeben. Besonders bevorzugt ist eine Kupfer/Silber-Legierung mit einem Cu-Gehalt von 54- Gew. % und einem Ag-Gehalt von 46 Gew. %.
Wie erwähnt, wird der Zusatz mit der Silber/Zinn/ Kupfer/Zink-Legierung vor der Amagalmierung vermischt. Es
wird ein teilchenförmiger Zusatz verwendet, wobei die Zusatzteilchen eine span- oder kugelförmige Gestalt aufweisen
können. Im Hinblick auf mechanische Eigenschaften und die Handhabung ist ein pulverförmiger Zusatz besonders bevorzugt,
wobei die Pulverteilchen Abmessungen zwischen 1
und 40 oder sogar zwischen 0,001 und 40 Mikron aufweisen.
und 40 oder sogar zwischen 0,001 und 40 Mikron aufweisen.
Es ist wichtig, daß das Dentalamalgam auch mit
diesen Zusätzen die normalen Laboreigenschaften beibehält. Um nachzuweisen, daß dies der Fall ist, wurden en bsprechende Untersuchungen durchgeführt, wobei die Proben
gemäß der Spezifikation Ur. 1 für Dentalamalgam der American Dental Association hergestellt worden sind.
diesen Zusätzen die normalen Laboreigenschaften beibehält. Um nachzuweisen, daß dies der Fall ist, wurden en bsprechende Untersuchungen durchgeführt, wobei die Proben
gemäß der Spezifikation Ur. 1 für Dentalamalgam der American Dental Association hergestellt worden sind.
\ 9
26 1 b3AB
Die folgende Tabelle I veranschaulicht die Druckfestigkeit von Amalgamen, wobei eine Eupfer/Silber-Legierung
mit einem Cu-Gehalt von 54· Gew. % -und einem Ag-Gehalt
von 4-6 Gew. % zugesetzt wurde, und zwar in unterschiedlichen,
anteiligen Mengen, wie in Tabelle I angegeben.
Zusammensetzung
Amalgam
Druckfestigkeit (kg / mm )
Herkömmliches -:
Amalgam
Amalgam
100 Gewichtsteile
übliche Ag/Sn/Gu/ Zn-Legierung + Gewichtsteile Hg 40,194·
Herkömmliches
Amalgam mit
% Zusatz
Amalgam mit
% Zusatz
30 Gewichtsteile
Cu/Ag-Legierung + 70 Gewichtsteile
übliche Ag/Sn/Cu/ Zn-Legierung + Gewichtsteile Hg
4-3,258
Herkömmliches
Amalgam mit
% Zusatz
Amalgam mit
% Zusatz
20 Gewichtsteile Cu/Ag-Legierung + 80 Gewichtsteile übliche Ag/Sn/Cu/
Zn-Legierung + Gewichtsteile Hg
4-3,344-
Herkömmliches
Amalgam mit
% Zusatz
Amalgam mit
% Zusatz
10 Gewichtsteile Cu/Ag-Legierung + 90 Gewichtsteile
übliche Ag/Sn/Cu/ Zn-Legierung + Gewicht;steile Hg
4-3,796
R .' I 9 3 L η / Γι ~ 3 9
2 6 1 b 3 4 6
Tabelle II zeigt den Prozentsatz, mit welchem die SnHg-Phase vorliegt, wenn verschiedene Mengen der
Kupfer/Silber-Legierung mit einem Cu-Gehalt von 54- Gew.
% und einem Ag-Gehalt von 4-6 Gew. % den herkömmlichen
Amalgamen zugesetzt werden.
Zusatzgehalt
Sn?_8Hg ( % )
* Gewichtsteile an Gu/Ag-Legierung; ergeben mit den
Gewichtsteilen an üblichei? Ag/Sn/Cu/Zn-Legierung
100 Gewichtsteile. Weiterhin weist das jeweilige
Amalgam 100 Gewichtsteile Hg auf.
Tabelle III veranschaulicht die Zugfestigkeiten,
welche mit dem Zusatz verschiedener Kupfer/Silber-Legierungen erzielt werden.
Π μ
* -■/ Π
Tabelle | III | i ! Zugfestigkeit - |
} Zugesetzte I |
Zusatz | (kg / mm ) |
Legierung | gehalt * | 5,695 |
Kupfer/Silber-Legierung | 28 | 5,730 5,765 |
(Cu-Gehalt - 54 Gew. %, | 22,7 19 |
5,818 |
Ag-Gehalt « 46 Gew. %) | 15 | 6,011 |
11 | 5,695 | |
Kupfer/Silber-Legierung | 21 | 5,765 5,941 |
(Cu-Gehalt » 75 Gew. %, | 16,5 12,5 |
6,117 |
Ag-Gehalt - 25 Gew. %) ' | 11 | 5,695 |
Kupfer/Silber-Legierung { | 15,8 | 5,800 5,941 |
(Cu-Gehalt » 90 Gew. %, | 12,75 11 |
6,117 |
Ag-Gehalt - 10 Gew. %) | 9 | |
* Gewichtsteile an Cu/Ag-Legierung; ergeben mit den Gewichtsteilen an üblicher Ag/Sn/Cu/Zn-Legierung
100 Gewichtsteile. Weiterhin weist das jeweilige
Amalgam 100 Gewichtsteile Hg auf.
Es zeigt sich, daß die Zugfestigkeit wächst, wenn der Mengenanteil an Zusatz bis auf etwa 10 Gew. %
vermindert wird. Weiterhin zeigt sich, daß bei kupferreicheren Zusätzen geringere Zusatzmengenanteile erforderlich
sind. So sind beispielsweise für Zugfestigkeiten
von etwa 5,800 kg/mm ein Gehalt von 15 Gew. °/Ό (bezogen
auf das Gesamtgewicht von Zusatz und üblicher Ag/Sn/Cu/
R 0 9 3 u R / Π .". ~ 9
261b34B
Zn-Legierung) an Kupfer/Silber-Legierung mit einem Cu-Gehalt
von 54· Gew. % und einem Ag-Gehalt von 46 Gew. %
bzw. ein Gehalt von 12,5 Gew. % (bezogen auf das Gesamtgewicht von Zusatz und üblicher Ag/ßn/Cu/Zn-Legierung)
an Kupfer/Silber-Legierung mit einem Cu-Gehalt von 75 Gew. % und einem Ag-Gehalt von 25 Gew. % bzw. lediglich
ein Gehalt von 11 Gew. % (bezogen auf das Gesamtgewicht von Zusatz und üblicher Ag/Sn/Cu/Zn-Legierung) an Kupfer/
Silber-Legierung mit einem Cu-Gehalt von 90 Gew. % und
einem Ag-Gehalt von 10 Gew. % erforderlich. Steht also
das Erzielen einer erhöhten Zugfeptigkeit im Vordergrund, dann sind die kupferreicheren Zusätze bevorzugt, während
die silberreicheres Zusätze dann vorgezogen werden, wenn
die Korrosionsbeständigkeit von Bedeutung ist und erhöht werden soll.
Durch den erfindungsgemäßea Zusatz von Kupfer oder einer Kupferlegierung zu üblichen DentalIegierungen
für Amalgame für zahnärztliche Zwecke, wobei die Zugabe vor der Bildung des Amalgams erfolgt, wird Zinn
aus seiner normalen Matrix- oder Grundmassenphase entfernt,
so daß man ein korrosionsbeständigeres, insbesondere intraoral korrosionsbeständigeres, und klinisch
verbessertes Dentalamalgam erhält.
Claims (6)
- 261b3A6 - 10 -AnsprücheM. Amalgam für zahnärztliche Zwecke, wobei das Quecksilber mit einer SiIber/Zinn/Kupfer/Zink-Legierung legiert ist, welche einen Ag-Gehalt von etwa 65 Gew. %, einen Sn-Gehalt von etwa 29 Gew. %, einen Cu-Gehalt von bis zu etwa 6 Gew. % und einen Zn-Gehalt von bis zu etwa 2 Gew. % aufweist und mit einem Zusatz versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß als Zusatz elementares Kupfer oder eine Kupferlegierung vorgesehen ist.
- 2. Amalgam nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Silber/Zinn/Kupfer/Zink-Legierung von etwa 75 bis etwa 99 5 9 Gew. %, einen Gehalt an Zusatz von etwa 25 bis etwa 0,1 Gew. %, vorzugsweise von etwa 10 Gew. %, und einen Gehalt an Quecksilber von etwa 100 bis etwa 104 Gew. %, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht von Silber/Zinn/Kupfer/Zink-Legierung und Zusatz.
- 3. Amalgam nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Zusatz eine Kupfer/Silber-Legierung mit einem Cu-Gehalt höher als 50 Gew. % vorliegt, vorzugsweise eine Kupfer/Silber-Legierung mit einem Cu-Gehalt von etwa 54- Gew. % und einem Ag-Gehalt von etwa 46 Gew. %.
- 4. Amalgam nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz als Pulver, vorzugsweise mit einer (Teilchengröße zwischen 0,001 und 40 hikron, vorliegt.6 0 9 R U ß / Π i\ -? q
- 5. Verfallren zur Herstellung des Amalgams nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz mit der Silber/Zinn/ Kupfer/Zink-Legierung vor der Amalgamierung vermischt wird.
- 609846/0B39
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DE2615346C3 DE2615346C3 (de) | 1980-12-04 |
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JP (1) | JPS51130624A (de) |
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