DE261361C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10L—FUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- Ja 261361 KLASSE 10«. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. Mai 1912 ab.
Die Erfindung betrifft die Entschwefelung von Koks mittels eines überhitzten Luftwasserdampfgemisches.
Wenn man ein Gemisch von Luft und Wasserdampf bei einer 400 ° C. nicht übersteigenden
Temperatur über heißen Koks leitet, so verbrennt wenig oder gar kein Kohlenstoff, solange
als Schwefel oder oxydierbare Schwefelverbindungen im Koks zugegen sind. Der Schwefel verbrennt hierbei hauptsächlich zu
schwefliger Säure, welche mit den Austrittsgasen entweicht und durch geeignete Mittel
gesammelt werden kann.
Man hat bereits vorgeschlagen, durch Einleiten von Wasserdampf in eine Steinkohle-Destillationsretorte
gegen Ende der Destillation den entstandenen Koks zu entschwefeln. Zu diesem Zeitpunkt beträgt die Temperatur in
der Retorte noch etwa 900 ° C. oder mehr; bei dieser Temperatur beginnt der Zerfall des
Wasserdampfes in seine Elemente, den Sauerstoff und den Wasserstoff. Ob hier wirklich
eine Entschwefelung des Kokses durch den Wasserstoff eintritt, entzieht sich der Kenntnis
des Erfinders und ist überdies gleichgültig, weil beim vorliegenden Verfahren die Entschwefelung
des Kokses durch ein Luftwasserdampfgemisch bei einer unter 400 ° C. belegenen Temperatur geschieht. Versuche haben
jedoch unzweifelhaft ergeben, daß Wasserdampf allein nicht imstande ist, den Schwefel aus
Koks bei einer Temperatur unter 400 ° C. auszutreiben.
Die Einleitung von geringen Mengen Luft in die Retorten während der Destillation bewirkt
ebensowenig eine Verflüchtigung des Schwefels, indem glühender Koks durch die Einwirkung von Luft allein, beispielsweise
beim Entleeren der Retorten, kaum mehr als Spuren von Schwefel verliert.
Der Vorschlag des britischen Patentes 5546/1893, ein Gemisch von überhitztem Dampf
und Luft während des Verkokungsvorganges durch die Ofenkammer zu leiten, hat den
Zweck, in der Retorte die Bildung von Wasserstoff bzw. Dowsongas herbeizuführen, um
die Kohle schnell und vollständig zu erhitzen, wie dies ausdrücklich in der Patentschrift erwähnt
ist. Der Wasserdampf wird bei der in der Retorte herrschenden Temperatur durch die Einwirkung auf den glühenden Kohlenstoff
zersetzt, und es kann daher die nach der Erfindung vorgeschlagene Reaktion, die Einwirkung
eines Luftwasserdampfgemisches bei einer Temperatur unter 4000C, wo also eine Verbrennung
des Kohlenstoffs im Gegensatz zu dem Verfahren nach der britischen Patentschrift
ausgeschlossen ist, gar nicht eintreten.
Überdies bezweckt die Erfindung die Entschwefelung von fertigem, schwefelhaltigem
Koks, der bisher — beispielsweise für metallurgische Zwecke — unverwendbar war, und
nicht die direkte Gewinnung von schwefelfreiem Koks aus Steinkohle.
Das Verfahren wird in der Weise ausgeführt, daß man den Koks noch im heißen
Zustande, wie er von den Gasretorten oder Koksöfen kommt, in eiserne Gefäße einbringt
und einen mit Wasserdampf gesättigten Luftstrom über denselben leitet. Schweflige Säure
entweicht in größeren Mengen, und man erkennt das Ende der Entschwefelung daran,
daß in den entweichenden Gasen keine schweflige Säure mehr vorhanden ist. Wenn der
, zu behandelnde Koks schon kalt ist, so bringt man denselben in eiserne Gefäße ein und
leitet ein auf etwa 300° C. erhitztes Luftwasserdampfgemisch über denselben. Auch
kann man den Koks in eiserne Gefäße oder Retorten, die von außen erhitzt werden, einfüllen
und Luft und Wasserdampf durch dieselben hindurchleiten. Unter allen Umständen
muß man dafür Vorsorge treffen, daß die Temperatur nicht über 400° C. steigt, da bei
dieser Temperatur die Verbrennung des Kohlenstoffs im Koks beginnt.
Eine Tonne Koks mit einem Gehalt von 3,2 Prozent S wurde in einer aufrecht stehenden
gemauerten Retorte vier Stunden hindurch mit einem auf etwa 380° C. erhitzten
Gemenge von Luft (10 Teile) und Wasserdampf (1 Teil) behandelt. Die abziehenden
getrockneten Gase enthielten, nachdem die Temperatur im Innern der Retorte nahezu
die des eingeführten Gasgemisches erreicht hatte, über 9 Prozent SO2. Die Behandlung
wurde so lange fortgeführt, bis keine schweflige Säure in den Austrittsgasen mehr nachgewiesen
werden konnte. Der abgekühlte Koks enthielt weniger als 0,1 Prozent S und hatte
in seiner Festigkeit nicht gelitten.
Claims (1)
- Pate NT-A NSPRuc η :Verfahren der Entschwefelung von Koks durch Einwirkung von Luft und von Wasserdampf in der Wärme, dadurch gekennzeichnet, daß man den Koks der Einwirkung eines Luft wasserdampf gemisches bei einer 4000C. nicht übersteigenden Temperatur unterwirft.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family
ID=518928
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Country Status (1)
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