DE568125C - Verfahren zur Herstellung von Schwefel aus Schwefeldioxyd - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Schwefel aus Schwefeldioxyd

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DE568125C
DE568125C DEI42433D DEI0042433D DE568125C DE 568125 C DE568125 C DE 568125C DE I42433 D DEI42433 D DE I42433D DE I0042433 D DEI0042433 D DE I0042433D DE 568125 C DE568125 C DE 568125C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/02Preparation of sulfur; Purification
    • C01B17/04Preparation of sulfur; Purification from gaseous sulfur compounds including gaseous sulfides
    • C01B17/0473Preparation of sulfur; Purification from gaseous sulfur compounds including gaseous sulfides by reaction of sulfur dioxide or sulfur trioxide containing gases with reducing agents other than hydrogen sulfide
    • C01B17/0482Preparation of sulfur; Purification from gaseous sulfur compounds including gaseous sulfides by reaction of sulfur dioxide or sulfur trioxide containing gases with reducing agents other than hydrogen sulfide with carbon or solid carbonaceous materials

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Schwefel aus Schwefeldioxyd Es ist bekannt, aus Schwefeldioxyd bzw. schwefeldioxydhaltigen Gasen durch Reduktion mit Kohlenstoff bei einer hohen Temperatur Schwefel zu gewinnen. Diese Reduktion wurde bisher mit Hochtemperaturkoks als Reduktionsmittel durchgeführt, jedoch hat man bei der Herstellung von Wassergas die Reduktion auch bereits erfolgreich mit Tieftemperaturkoks vorgenommen.
  • Die Erfindung benutzt nun die überlegene Reaktionsfähigkeit des Halbkokses zur Ausbildung eines neuen Verfahrens für die Gewinnung von Schwefel aus Schwefeldioxydgas in einem ununterbrochenen Arbeitsgange. Um diesen Erfolg zu erreichen, verwendet die Erfindung ferner in an sich bekannter Weise den Wärmeinhalt der durch die Reduktion gewonnenen schwefligsauren Gase zur Erhitzung von Kohle, um den Halbkoks, der für den Reduktionsvorgang gebraucht wird, zu erzeugen.
  • Nach dem neuen Verfahren wird das Schwefeldioxydgas über erhitzten Halbkoks geleitet, und die dabei reduzierten schwefelhaltigen Gase werden zwecks Gewinnung des Halbkokses zur Erhitzung von frischer Kohle verwendet, wobei die Gase ferner durch eine Schicht von hocherhitztem Koks geleitet werden, der im wesentlichen keine flüchtigen Bestandteile mehr besitzt. Hierbei werden die bei der Destillation der frischen Kohle entstehenden teerhaltigen Dämpfe zersetzt, und das gewonnene Gas fällt in einer Form an. bei der sich der darin enthaltene Schwefel abscheiden läßt. Weiterhin schlägt die Erfindung vor, mit den zu behandelnden Gasen genügend Sauerstoff in den Prozeß einzuführen, um die Reduktion exothermisch verlaufen zu lassen.
  • Zur Durchführung des Arbeitsprozesses benutzt die Erfindung zwei senkrechte Retorten, die oben miteinander in Verbindung stehen und durch die das zu behandelnde Gas unter regelmäßig wiederkehrender Umkehr der Bewegungsrichtung abwechselnd in der einen und der anderen Richtung hindurchgeführt wird.
  • Das neue Verfahren liefert zunächst eine beachtlich größere Ausbeute an Schwefel als die bisherigen Arbeitsweisen. Da die bei der Schwelung der frischen Kohle entstehenden teerhaltigen Gase und Dämpfe .sofort zersetzt werden, können sie bei der schließlichen Abscheidung des Schwefels nicht mehr störend wirken. Auch das aus dem Halbkoks frei werdende Methan wird bei dem neuen Verfahren sofort zersetzt, es kann also nicht mit dem Schwefel reagieren. Dadurch wird eine bemerkenswerte Bildung von Schwefelwasserstoff, Schwefelkohlenstoff oder Kohlenoxysulfid, also ein Verlust an Schwefel, vermieden. Aus dem erfindungsgemäß gewonnenen, den Schwefel enthaltenden Gase kann auf einfachstem Wege durch Abscheidung der Schwefel abgetrennt werden.
  • Dadurch, daß mit den zu behandelnden schwefeldioxydhaltigen Gasen zusammen genügend Sauerstoff in den Prozeß eingeführt wird, um die Reaktion exothermisch zu machen, wird eine äußere Erhitzung der Retorten entbehrlich gemacht. Die Vornahme der Reaktionen in zwei oben miteinander verbundenen Retorten, in denen die Bewegungsrichtung des Gasstromes regelmäßig periodisch umgekehrt wird, ermöglicht die ununterbrochene Durchführung des Verfahrens in erreichbar einfachster Weise, so daß sich eine überlegene Wirtschaftlichkeit ergibt.
  • Ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Ausübung des neuen Verfahrens ist in der Zeichnung schematisch dargestellt.
  • Zwei unmittelbar benachbarte Retorten, die nur oben miteinander in Verbindung stehen, können beispielsweise auf einer gemeinsamen Schale stehen, in die hinein der die Vorrichtung verlassende Koks übertritt. Eine gemeinsame Einfüllvorrichtung A dient zum Einbringen von frischer Kohle, und zwei im unteren Teil der Retorten mündende Rohranschlüsse B und C dienen zur Einführung des Schwefeldioxydgases und von Luft.
  • Wenn der Betrieb begonnen wird, bringt man in beide Retorten eine Teilbeschickung von Halbkoks und füllt auf diese bei A frische Rohkohle auf. Durch bei B und C eingeblasene Luft werden dann beide Retorten bis zur Rotglut erhitzt.
  • Beispielsweise durch das Rohr B wird nun ein Gemisch von Schwefeldioxyd und Luft in den unteren Teil der linken Retorte eingeführt. Die Menge an Luft wird so groß gewählt, daß die durch Verbrennung von Halbkoks erzeugte Wärme nicht nur dazu ausreicht, den Wärmebedarf bei der Reduktion des Schwefeldioxyds zu decken, sondern noch ein Wärmeüberschuß bleibt.
  • Falls reines Schwefeldioxyd zu behandeln ist, wird ihm genügend Luft zugesetzt, um ein Gasgemisch mit etwa 1.2 °1o Luft zu erhalten. Befinden sich in dem schwefligsauren Gas beispeilsweise etwa io °1o Schwefeldioxyd und 9o °1o indifferenter Gase, wie Stickstoff, so @ctzt inan so viel Luft zu, daß ein Gasgemisch mit S °/o Sauerstoff entsteht. Man kann das Schwefeldioxyd bzw. die schwefeldioxydhaltigen Gase auch vorerhitzen, In diesem Falle genügt ein geringerer Sauerstoffgehalt in dem Gasgemisch.
  • Aus der Halbkoksschicht in der linken Retorte treten die Gase nach oben durch die Rohkohleschicht, welche dabei verkokt wird. Dann gelangen die Gase durch die Rolikohleschicht in der rechten Retorten, die gleichfalls verkokt wird, in die Halbkoksschicht der rechten Retorte, die schon bei Betriebsbeginn auf eine hohe Temperatur von etwa iooo' C erhitzt wurde.
  • Die hier ankommenden Gase bilden ein Ge-:nisch von Schwefeldampf, Stickstoff, gasförmigem Kohlenwasserstoff und von aus der Destillation der beiden Rohkohleschichten herrührenden Teerdämpfen.. Im hocherhitzten 1-Ialbkoksbett der rechten Retorte werden die Teerdämpfe zersetzt, auch findet hier die Zersetzung des Methans statt. Die bei C austretenden Gase bestehen im wesentlichen aus Schwefeldampf, Stickstoff und Wasserstoff.
  • Ehe man den Gasen, beispielsweise durch Kondensation, den Schwefel entzieht, kann man etwaiges Kohlenoxyd, Kohlenoxysulfid oder etwaigen Schwefelwasserstoff dadurch entfernen, daß man die Gase zur teilweisen Oxydation in bekannter Weise über geeignete Katalysatoren leitet.
  • Wenn die Temperatur in der endgültigen Krackzone, also dem Halbkoksbett der rechten Retorte, bis auf einen gewissen Punkt, beispielsweise 8oo' C, gefallen ist, wird die Richtung des Gasstromes umgekehrt. Das Gemisch aus Schwefeldioxyd und Luft tritt dann bei C ein, und das Halbkoksbett der linken Retorte, welches durch die bei der Reaktion freigesetzte Wärme höher erhitzt worden ist, dient als Krackzone. Je häufiger die Strömungsrichtung umgekehrt wird, um so kleiner sind die Temperaturunterschiede in der Reaktionszone und in der Krackzone.
  • Nach Maßgabe des für die Reduktion verbrauchten Kokses wird bei A Rohkohle nachgefüllt.
  • Beispiel Ein Gasgemisch aus z2 °J, Schwefeldioxyd, S % Sauerstoff und So °1o Stickstoff (alles Volumenprozente) wurde auf Zoo' C erhitzt und durch eine Doppelretorte der beschriebenen Art mit einer Geschwindigkeit von iooo cbm/ h/qm (Querschnitt) hindurchgeleitet. Je Stunde und Quadratmeter Retortenquerschnitt wurden i oo kg Rohkohle nachgefüllt. Der Gasstrom wurde so lange in einer Richtung geführt, bis die Temperatur in der Reduktionszone .der ersten Retorte auf etwa i i 5o bis i2oo' C@ gestiegen und die Temperatur in der Krackzone der zweiten Retorte auf etwa Soo bis 9oo' C gefallen war. Dann wurde jedesmal die Strömungsrichtung umgekehrt.
  • Das gewonnene Gasgemisch wurde auf 300° C abgekühlt, und der Staub wurde durch Filtration entfernt. Das Gasgemisch enthielt darauf in Volumenprozenten: 2 bis 3 °1o Schwefeldampf (das Schwefelmolekül als zweiatomig berechnet), 3 bis 4 °/a Kohlenoxydgas, i bis 3 % Schwefelwasserstoff und Kohlcnotvsttlfid zusammen sowie einen Rest aus Stickstoff und Kohlendioxyd.
  • Dieses Gas wurde zwecks Kondensation des Schwefeldampfes in Gegenwart einer beschränkten Zahl von Staubteilchen, die als Kondensationskerne dienten, langsam abgekÜhlt. Die Kondensation lieferte festen Schwefel in Gestalt von verhältnismäßig großen Teilchen, die aus dem Gase leicht durch Filtration oder Absetzen getrennt werden konnten.

Claims (1)

  1. h-\TI?\T_\NSPRI'C11E: i.Verfahren zurHexstellung vonSchwefel aus Schwefeldioxyd durch Reduktion mit Kohlenstoff bei hoher Temperatur, dadurch gekennzeichnet, dali das Schwefeldioxrdgas über erhitzten Halbkoks geleitet wird, wobei die reduzierten. Schwefel enthaltenden Gase zur Herstellung des Halbkokse: durch Entgasen von Kohle verwendet und die Gase durch ein Bett hocherhitzten Kokses geleitet werden, der im wesentlichen frei von flüchtigenStoffen ist, wodurch die bei der Kohledestillation entstehenden teerhaltigen Dämpfe zersetzt werden und so das entstehende Gas in einer zur Abscheidung des in ihm enthaltenen Schwefels geeigneten Form anfällt. z. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß genügend Sauerstoff mit den anfänglichen Gasen eingeführt wird, um die Reduktion exothermisch werden zu lassen. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion in zwei oben miteinander in Verbindung stehenden vertikalen Retorten ausgeftilirt wird.
DEI42433D 1930-06-16 1931-08-29 Verfahren zur Herstellung von Schwefel aus Schwefeldioxyd Expired DE568125C (de)

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