DE2613181B2 - Kurven-Steuergetriebe - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Kurven- Steuergetriebe, insbesondere für feinmechanische Geräte, mit mehreren auf einer Scheibe angeordneten, sich kreuzenden Kurvennutenbahnen und diesen individuell angepaßten Führungsgliedern, wobei die Kurvennutenbahnen Kurvennuten aufweisen, die untereinander unterschiedlich breit und in der Weise abgestuft sind, daß den breiteren Kurvennuten die geringere Tiefe und den schmaleren Kurvennuten die größere Tiefe zugeordnet ist.

Die AT-PS 3 657 zeigt ein Kurven- Steuergetriebe dieser Art, bei welchem zwei konzentrische Stangen von einer senkrecht zu diesen Stangen angeordneten umlaufenden Scheibe gedreht werden. Die Drehung der Stangen in Abhängigkeit von der Umdrehung der Scheibe wird über die besagten Kurvennutenbahnen in der Scheibe und den in diesen Kurvennuten gleitenden, an den Stangen drehfest sitzenden Führungsgliedern hervorgerufen. Damit an den Kreuzungsstellen der Kurvennutenbabnen die Führungsglieder jeweils in ihren zugeordneten Kurvennuten verharren und nicht in die andere Kurvennut einlaufen können, sind die Profile der Kurvennuten in der eingangs beschriebenen Weise gewählt, die eine Kurvennut also breit und flach und die andere Kurvennut schmal und tief ausgebildet.

Dienen solche Kurven- Steuergetriebe, die eine größere Anzahl von sich kreuzenden Kurvennutenbahnen aufweisen, auch gleichzeitig zur Kraftübertragung, wie zum Beispiel bei der Antriebsbewegung des Wechselgetriebes von Dia-Projektoren, so können mit den in den dünneren und tieferen Kurvennuten gleitenden Führungsglieder geringere Stell- oder Antriebskräfte übertragen werden als mit den dickeren Führungsgliedern. Der Vorteil der Unterbringung von mehreren sich kreuzenden Kurvennutenbahnen auf nur einer einzigen Steuerscheibe muß mit dem Nachteil erkauft werden, daß nicht mit allen Kurvennutenbahnen und Führungsgliedern gleich große Stell- bzw. Antriebskräfte übertragen werden können, sondern diese jeweils der individuellen Dicke des Führungsgliedes angepaßt werden müssen. Dieser Nachteil tritt besonders dann auf, wenn eine größere Anzahl von sich kreuzenden Kurvennutenbahnen auf der Scheibe angeordnet und damit viele Kurvenbahnen in der Breite gegenüber einer maximal zulässigen Breite erkennbar abgestuft werden müssen.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Kurven- Steuergetriebe der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß unter Beibehaltung des vorstehend beschriebenen räumlichen Vorteils mit allen Führungsgliedern gleich große Stell- oder Antriebskräfte übertragen werden können.

Diese Aufgabe ist bei einem Kurven- Steuergetriebe der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Kurvennuten an allen Kurvennutenbahnen einheitlich ausgebildete, in einer gemeinsamen Ebene liegende Flachkurvennuten aufweisen, die eine mit der breitesten Kurvennut übereinstimmende Breite haben, und daß die Führungsglieder mit den Flachkurvennuten zugeordneten Bunden versehen sind.

Durch diese erfindungsgemäßen Maßnahmen dienen die in ihrer Tiefe und Breite abgestuften Kurvennuten lediglich zur Führung der Führungsglieder an den Kreuzungsstellen der Kurvennutenbahnen. Die eigentliche Steuerfunktion und Kraftübertragung wird von den bei allen Kurvennutenbahnen gleichmäßig breit ausgebildeten Flachkurvennuten und den in diesen Flachkurvennuten gleitenden Bunden der Führungsglieder übernommen. Da diese entsprechend alle gleich dick oder mit dem gleichen Durchmesser ausgebildet sind, kann mit jedem Führungsglied eine gleich große Stelloder Antriebskraft übertragen werden.

Aus der GB-PS 10 27 509 ist bereits ein Kurven-Steuergetriebe bekannt, bei welchem die Führungsglieder einen Bu:,d tragen. Bei diesem Kurven- Steuergetriebe ist das Kurvennutenprofil derart ausgebildet, daß die Kurvennut sich zum Nutgrund hin verjüngt. Der an dem Führungsglied angeordnete Bund, mit dem das Führungsglied auf der Oberseite der die Kurvennutbahn enthaltenden Scheibe aufliegt, sorgt dafür, daß das Führungsglied immer mit einer konstanten Tiefe in die Kurvennut eintaucht und dadurch eine Verklemmung des Führungsgliedes in der Kurvenbahn bei zu tiefem Eintauchen verhindert wird. Ein solcher Bund dient also lediglich der Bestimmung der Eintauchtiefe des Führungsgliedes, gleitet selbst nicht in der Kurvennut und hat keine Steuer- und Kraftübertragungsfunktion.

Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels nachstehend beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 eine Draufsicht auf das Kurven- Steuergetriebe und

Fig. 2 einen Querschnitt durch das Kurven- Steuergetriebe gemäß Linie H-II in F ι g. I.

Das Kurven- Steuergetriebe weist eine plane Scheibe 1 auf, die auf der Antriebswelle 2 fest angebracht ist und drei Kurvennutenbahnen 3, 4, 5 enthält, die entsprechend ihrer Steuerfunktion unterschiedlich verlaufen, sich jedoch paarweise kreuzen. Im gewählten Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 kreuzen sich wechselweise die beiden Kurvennutenbahnen 3 und 5, sowie 4 und 5.

Die Kurvennutenbahnen 3, 4, 5 weisen jeweils eine Kurvennut 3", 4", 5" (Fig.2) mit zueinander unterschiedlicher Breite und Tiefe auf, die zueinander jeweils abgestuft sind. So hat die Kurvennut 5" die größte Tiefe und kleinste Breite und die Kurvennut 3" die geringste Tiefe und größte Breite. Die Abmessungen der Kurvennut 4" liegen zwischen den Maßen dieser beiden Kurvennuten 3" und 5". Die Kurvennuten 3", 4", 5" gehen in allen Kurvennutenbahnen 3, 4, 5 in Flachkurvennuten 3', 4', 5' über, die zur Oberfläche der Scheibe 1 hin offen sind und in einer gemeinsamen Ebene liegen. Diese Flachkurvennuten 3', 4', 5' haben

eine übereinstimmende Breite und Tiefe.

In den Kurvennutenbahnen 3, 4, 5 gleiten Führungsglieder 6, 10, 14, die am Ende von jeweils einem um jeweils einen Festpunkt 9,13,17 schwenkbaren Hebel 8, 12, 16 befestigt sind. Dabei gleitet das auf dem Hebel 8 sitzende Führungsglied 6 in der Kurvennutbahn 3, das auf dem Hebel 13 sitzende Führungsglied 10 in der Kurvennutbahn 4 und das auf dem Hebel 16 sitzende Führungsglied 14 in der Kurvennutbahn 5. Die Führungsglieder 6, 10, 14 tragen jeweils einen Stift b", 10", 14", die den Kurvennuten 3", 4" und 5" jeweils entsprechend angepaßt sind, in diese hineinragen und von diesen Kurvennuten geführt werden. Entsprechend weist der Stift 6" des Führungsgliedes 6 den größten Durchmesser und die geringste axiale Länge und der Stift 14" des Führungsgliedes 14 den kleinsten Durchmesser und die größte axiale Länge auf. Der Stift 10" des Führungsgliedes 10 hat einen kleineren Durchmesser als der Stift 6", aber einen größeren Durchmesser als der Stift 14", und seine axiale Länge liegt zwischen den Längen der Stifte 6" und 14".

Alle Führungsglieder 6, 10, 14 tragen einen Bund 6', 10', 14', der an allen Führungsgliedern identisch bemessen ist, also den gleichen Durchmesser und die gleiche axiale Länge aufweist. Die Bunde 6', 10', 14' sind räumlich zwischen den Stiften 6", 10" und 14" und den Hebelarmen 8, 12, 16 angeordnet und liegen in einer Ebene. Diese Bunde 6', 10', 14' greifen jeweils in den ihnen zugeordneten Flachkurvennuten 3', 4', 5' ein und werden in diesen Flachkurvennuten geführt. Diese Bunde übernehmen die Steuerfunktion bzw. Kraftübertragungsfunktion von der Scheibe 1 zu den Hebeln 8, S2, 16. Die Stifte 6", 10", 14" hingegen stellen nur die Zuordnung der Führungsglieder 6, 10, 14 zu den jeweiligen Kurvenbahnen 3,4,5 sicher, was insbesondere für die Kreuzungspunkte dieser Kurvenbahnen von Bedeutung ist. Dadurch ergibt sich für alle drei Hebel 8, 16 und 12 eine gleich große Kraftübertragung von der Scheibe 1 her. Bei allen Führungsgliedern 6, 10, 14 tritt dadurch, daß die Bunde 6', 10', 14' identisch ausgestaltet sind, eine gleich große Flächenpressung bei der Kraftübertragung auf, so daß evtl. Abnutzungs- oder Verschleißerscheinigungen an allen Führungsgliedern gleichmäßig auftreten.

Durch die beschriebenen Maßnahmen ist es auch möglich, eine Verringerung der Anzahl der notwendigen Steuerkurven bei gleicher Anzahl von zu steuernden Hebeln für den Fall zu erreichen, wenn in bestimmten Steuerabschnitten zwei oder mehrere Hebel eine identische Steuerstrecke durchlaufen sollen. In diesem Fall ist es möglich, die entsprechenden Kurvennutenbahnen streckenweise ineinander laufen zu lassen, wobei die Kurvennut der gemeinsamen Kurvennutenbahn jeweils den zusammenlaufenden Kurvennutenbahnen so angepaßt werden muß, daß sie die größte Breite und die größte Tiefe der jeweils zu vereinigenden Kurvennuten aufweist. Am Ende der gemeinsamen Steuerstrecke läuft durch die beschriebene Ausgestaltung der Kurvennutenbahnen und der Führungsglieder jedes Führungsglied automatisch wieder in seine ihm zugeordnete Kurvennutenbahn ein.

Bei diesem Kurven- Steuergetriebe werden Verwechslungen bei der Montage des Getriebes von vornherein ausgeschlossen, und jeweils lassen sich nar diejenigen Führungsglieder in diejenigen Kurvenbahnen einsetzen, die füreinander bestimmt sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Kurven- Steuergetriebe, insbesondere für feinmechanische Geräte, mit mehreren auf einer Scheibe angeordneten sich kreuzenden Kurvennutenbahnen und diesen individuell angepaßten Führungsgliedern, wobei die Kurvennutenbahnen Kurvennuten aufweisen, die untereinander unterschiedlich breit und tief in der Weise abgestuft sind, daß den breiteren Kurvennuten die geringere Tiefe und den schmaleren Kurvennuten die größere Tiefe zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvennuten (3", 4", 5") an allen Kurvennutenbahnen {3,4, 5) einheitlich ausgebildete, in einer gemeinsamen Ebene liegende Flachkurvennuten (3', 4', 5') aufweisen, die eine mit der breitesten Kurvennut übereinstimmende Breite haben, und daß die Führungsglieder (6, 10, 14) mit der. Flachkurvennuten zugeordneten Bunden (6', 10', 14') versehen sind.