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Schlauchboot
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Die Erfindung bezieht sich auf Schlauchboote mit zwei in einer abgestumpften
Bugspitze zusammenlaufenden, durch einen das Heckteil bildenden Querschlauch abgeschlossenen
parallelen Seitenschläuchen und einem diese verbindenden flachen Boden.
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Schlauchboote zeichnen sich gegenüber starren Bootskonstruktionen
in erster Linie durch geringes Gewicht und geringen Stauraumanspruch aus.
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Da sie wegen des einfachen Aufblasemechanismus zudem leicht installiert
und zu Wasser gebracht und auch mit wenig Aufwand verpackungsgerecht wieder abgebaut
werden können, bieten sie sich mit Vorteil zu Verwendung besonders in solchen Fällen
an7 in denen leichte Transportmöglichkeit und schnelle Einsatzbereitschaft im Vordergrund
stehen. Dies trifft vor allem beispielsweise für militärischen Gebrauch, für technische
Notdienste, Feuerwehr, Expeditionen u. dgl. zu, wobei auch de hohe Unempfindlichkeit.gegen
Stoß und Schrammen und der niedrige Tiefgang als spezifische Eigenschaften der Schlauchboote
eine wichtige Rolle spielen. Es sind zwar schon Schlauchboote bekannt, die den hierfür
geltenden Anforderungen in hohem Maße entsprechen und die sich unter den verschiedensten
Bedingungen zum Teil auch gut bewährt haben. Steigende Ansprüche an Leichtbauweise
und Zusammenfaltbarkeit in Verbindung mit dem gleichzeitig aufkommenden Bedürfnis
erweiterter Einsatzmöglichkeiten der Schlauchboote riefen aber doch Wünsche nach
Verbesserungen in dieser Richtung wach. Der Erfindung liegt als allgemeine Aufgabe
zugrunde, die aus vielfältigen Erfahrungen in der Praxis entstandene Bedarfslücke
mit der Einführung einer neuartigen Schlauchbootkonstruktion zu schliessen.
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Gemäß der Erfindung ist zum Lösen der gestellten Aufgabe fllr Schlauchboote
der eingangs genannten Art die Vereinigung der nachstehenden Herkmale vorgesehen:
a
die voll je einem ger2dlinig-zylindrischen Schlauchkörper gebildeten Seitenschläuche
weisen einen Durchmesser in einer Größenordnung von 1/4 bis 1/3 der größten Breite
des Bootes bei einer Lange von dem Drei- bis Fünffachen dieses Wertes auf und setzen
sich im Bug über auf bis zu dem 1.1/2-fachen ihres Durchmessers in der Bugspitze
sich konisch erweiternde Bogenstücke fort; b) der eine flachebene untere Abschlußfläche
bildende Boden ist aus einem ganzflächig aufblasbaren zweilagigen Gewebe mit zwei
durch Verbindungsfäden miteinander verwebten Lagen hergestellt.
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Die Erfindung schafft ein Schlauchboot, das von seiner Bauart her
alle Voraussetzungen sowohl für die Ausrüstung und Mobilisierung von Einzelpersonen
als auch für die Verwendung als Auftriebs- und Schwimmgerät im weitesten Rahmen,
beispielsweise als Arbeitshilfe für Pioniereinheiten oder im Katastrophenschutz,
erfüllt. Die besondere Abstimmung der seitziehen Dollbordschläuche auf die Grundmaße
des Bootskörpers und ihr Rundumzusammenschluß unter Einfiigung eines vorzugsweise
mit den Seiten-Fchluche in offener Verbindung stehenden und mit diesen gemeinsam
über ein einziges Füllventil aufblasbaren heckseitigen Querschlauches ergeben bei
einer verhältnismäßig großen nutzbaren Innenraumfläche ein unerwartet günstiges
Verhältnis des Eigengewichtes zur Aufnahme- und Tragfähigkeit des voll aufgeblasenen
Bootes, was sich durch möglichen Verzicht auf sonst notwendige Versteifungs- und
Verstärkungselemente noch weiter positiv verschieben läßt.
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Hierfür ist auch die Herstellung des Bodens aus sogenanntem Abstandsgewebe
von Bedeutung, weil erst damit die angestrebte extreme Leichtbauweise im vollen
Umfang verwirklicht werden kann. Gleichzeitig erhält das Schlauchboot im Gebrauchszustand
dadurch innen wie außen nahezu ebene Bodenflächen, die den Insassen ohne zusätzliche
Einlagen engenehme, kippsichere Sitz- oder Stehmöglichkeiten bieten und andererseits
das Zusammenstellen einer Vielzahl solcher Schlauchboote umgekehrt, das heißt mit
dem offenen Innenraum auf die Wasseroberfläche gedreht, nebeneinander zum Bilden
einer praktisch fugenlosen begehbaren Pontonbrücke
gestattet. Die
unter der Wirkung des Innendruckes gegen die Verbin fäden in gleichbleibendem Abstand
voneinander gehaltenen beider Geer.elagen verleihen dem Boden eine .iderstandsfahigkeit
gegen ortl~che 1 .nbeulungen und Durchbiegungen, die das Einlegen von starren Bodenir-t
oder Grätings iberflüssig macht. Die hohe Formstabilität des Boden.
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wirkt aber wiederum stützend auf die umlaufenden Dollbordschläuche
z@-rück, so daß sich aus der Vereinigung beider Merkmalsgruppen der hohe Gebrauchswert
der neuartigen Schlauchboote ergibt.
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Die nach vorn zunehmende konische Verdickung der aus den Seitenschläuchen
sich fortsetzenden Schlauchbogenstücke führt infolge des in allen Teilen gleichbleibend
ebenen Verlaufs der Bodenfläche zu einer wul.tartigen Erhebung der Bugspitze in
bezug auf die Wasseroberfläche. Im Vergleich zu dem häufig angewandten Abknicken
des Bugteils ergibt die se Ausbildung der Schläuche eine größere Auflagefläche,
höheren Auftrieb und verbesserte Schwimmstabilität. Außerdem ermöglicht sie fertigungstechnische
Vereinfachungen, während auf der anderen Seite die Schläuche ihrer Funktion als
Wellenbrecher voll gerecht werden.
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Der Boden wird zweckmäßig unabhängig von den Dollbordschläuchen aufgeblasen
und ist zu diesem Zweck mit einem eigenen Füllventil versehen.
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Um die Füllventile vor äußeren mechanischen Einwirkungen zu schützen,
was für Gebrauchsboote der beschriebenen Gattung durchaus reale Hintergründe hat,
empfiehlt es sich, sie im Bugteil und so anzuordnen, daß das den Seitenschläuchen
zugeordnete Ventil sich in einem dem Boden zugekehrten Umfangsbereich eines Schlauches
in Gegenüberstellung zu dem dem Boden zugeordneten Ventil befindet. Die örtliche
Zusammenlegung beider Füllventile macht sie für den Aufblasevorgang leichter zugänglich
und hat eine wünschenswerte Abkürzung der Aufbauzeit zur Folge.
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Zum Verdeutlichen der Erfindung ist ein Ausführungsbeispie.l in der
Zeichnung schematisch dargestellt. In der Zeichnung ist: Fig. 1 eine Draufsicht
auf ein Schlauchboot in gebrauchsfertig aufgeblasenem Zustand;
Fig.
2 ein Schnittbild nach der Linie IIvII und Fig. 3 ein Schnittbild nach der Linie
III+III in Fig. 1.
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Das gezeichnetve Schlauchboot ist aus zwei geradlinig gestreckten
Seitenschläuchen 4, einem diese verbindenden und nach hinten abschließenden, das
Heck bildenden Querschlauch F und einem durchgehenden Boden 6 aufgebaut. Die Seitenschläuche
4 setzen sich nach vorn über Bogenstücke 7 in den Bugteil fort, wo sie in einer
abgestumpften Bugspitze zusammenlaufen. Der Durchmesser der zylindrischen Seitenschläuche
4 sowie des Querschlauches 5 ist so gewählt, daß er höchstens etwa 1/3 der gesamten
Breite des Bootes - huber die Schlauchaußenwandungen gemessen - entspricht, während
die Länge der Seitenschläuche zwischen dem Heck und der Verbindungsnaht 14 zu den
Bogenstücken 7 etwa das Vierfache ihres Durchmesser beträgt. Die Bogenstücke 7 weiten
sich einseitig nach obtn bis zu dem 1.1/2-fachen des ursprünglichen Seitenschlauchdurchmessers
im Bereich der Bugspitze auf. Es entsteht auf diese Weise ein vergleichsweise geräumiges,
hoch belastbares Schlauchboot mit Wulstbug und einer Grundform, die etwa als Kompromiß
zwischen Tropfen- und Pontonfors anzusprechen ist.
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Der Boden 6 ist aus einem sogenannten Abstandsgewebe mit zwischen
zwei äußeren Gewebelagen verwebten Verbindungsfäden 16 hergestellt und über seinen
ganzen Umfang mit den Dollbordschläuchen 4, 5, 7 verklebt. Zum Aufblasen des Bodens
ist ein Füllventil mit Schlauchstutzen 8 im Bereich eines der Bogenstücke 7 vorgesehen.
Ein gleichartiges Füllventil mit Schlauchstutzen 9 ist im unteren Umfangsabschnitt
des gegenuberliegenden Bogenstückes und in Gegenüberstellung zu dem Ventilstutzen
8 zum Aufblasen der Dollbordschläuche angebracht.
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Das Schlauchboot kann mit Tragschlaufen 10 im Bug- und Heckbereich
und mit anderen, der Übersichtlichkeit halber nicht weiter dargestellten Ausrüstungsteilen
wie z.B. Ruderdollen, Motorhalterungen, Festmacherösen u. dgl. versehen sein.
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L e e r s e i t e