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Einrichtung zum Uberführen von keramischen Formlingen auf
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Unterlagsplatten Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Uberführen
von keramischen Formlingen auf Unterlagsplatten, mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 beschriebenen Merkmalen.
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Aus der DT-PS 17 58 846 ist ein Verfahren zum Setzen von keramischen
Formlingen im rechteckigen Kreuzverband-Stapeln bekannt, bei dem die vom Massestrang
abgeschnittenen Batzen durch ein Schneidgatter hindurchgeschoben werden, um den
Batzen in einzelne Formlinge zu zerschneiden. Die so gebildeten Formlingsreihen,
in welchen die Formlinge dicht aneinanderliegen, werden einer Spreizvorrichtung
zugeführt, die die Formlinge in den Reihen auf Lücke auseinanderzieht. Eine Greifervorrichtung,
die die Formlinge an den Kopfenden erfaßt, hebt dann die Formlinge von der Spreizvorrichtung
ab und setzt sie auf ein Transportband ab. Hier werden die einzelnen Formlingsreihen
zu einer Setzlage zusammengefaßt, die dann von einem Greifer über den Kopfenden
ergriffen, vom Transportband abgehoben und auf einen Brennwagen abgesetzt werden.
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Abgesehen davon, daß bei dieser bekannten Verfahrensweise die Formlinge
auf Brennwagen abgesetzt werden, könnte das Verfahren
auch zum Uberführen
von keramischen Formlingen auf Unterlagsplatten verwandt werden. Nachteilig wirkt
sich jedoch hier das Übersetzen der auseinandergezogenen Formlinge von der Spreizvorrichtung
auf das Transportband mittels der Greifervorrichtung aus, da die an den Kopfseiten
der Formlinge angreifende Greifervorrichtung dort Eindrücke hinterläßt, die dem
Aussehen schaden. Dasselbe Problem tritt auch beim Abnehmen der Setzlage vom Transportband
durch den Greifer auf, da dieser ebenfalls die Formlinge über den Kopfenden erfaßt.
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Außerdem tritt durch das Ubersetzen der Formlinge von der Spreizvorrichtung
auf das Transportband eine Leistungsminderung ein, da für den Umsetzvorgang mittels
der Greifervorrichtung eine gewisse Zeitspanne eingeplant werden muß.
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Nicht unerwihnt sollte bleiben, daß die Verwendung einer Greifervorrichtung
für das UbersZzen der Formlinge von der Spreizvorrichtung auf das Transportband
eine baufaufwendige Lösung darstellt.
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Aus der DT-PS 17 59 141 ist eine Vorrichtung zum Ueberführen von Ziegelformlingen
auf Unterlagsplatten bekannt, bei der eine Transportvorrichtung die Ziegelformlinge
einzeln den unterhalb der Transportvorrichtung in Förderrichtung der Ziegelformlinge
bewegten Unterlagsplatten in einem spitzen Winkel zuführt. Die Transportvorrichtung
besteht dabei aus über Rollen geführten schmalen Bändern, die in auf den Unterlagsplatten
vorhandenen Profilierungen eingreifen.
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Nachteilig ist bei dieser bekannten Vorrichtung, daß die Ablaufgeschwindigkeit
der Formlinge von der Transportvorrichtung bewußt niedrig gehalten werden muB, um
ein Rutschen der Bander unter den Formlingen bei der Ubergabe der Formlinge auf
die Unterlagsplatte zu vermeiden. Eine hohe Leistung ist mit dieser Vorrichtung
nicht zu erzielen.
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Da die schmalen Bänder der Transportvorrichtung in Prof ilierungen
der Unterlagsplatte eintauchen müssen, um eine stoßfreie Ubergabe der Formlinge
auf die Unterlagsplatte zu gewährleisten, können bei dieser bekannten Vorrichtung
nur Spezialpaletten verwandt werden, die Vertiefungen besitzen, welche zudem noch
im Raster passend zu den Bändern angeordnet sein müssen.
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Eine weitere Vorrichtung zum Überführen von Ziegelformlingen auf Unterlagsplaüen
ist aus der DT-OS 24 40 035 bekannt, bei der die Formlinge auf einer Transportbahn
heranbefördert und im Endbereich der Transportbahn rechtwinklig zur bisherigen Transportrichtung
von dieser durch eine Schubvorrichtung abgeschoben werden. Die Formlinge gelangen
über einer Rollenbahn und einer Abschubplatte auf die Unterlagsplatte.
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Bezeichnend für diese bekannte Vorrichtung ist die niedrige Leistung,
da die Vorrichtung nicht kontinuierlich betrieben werden kann und die Transportbahn
während des Abschubvorganges stillgesetzt werden muß, da die Schubvorrichtung die
Zufuhr neuer Formlinge verhindert. Die Zufuhr neuer Formlinge kann erst dann wieder
erfolgen, wenn die Schubvorrichtung in die Ausgangslage zurückgekehrt ist.
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Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die Schubvorrichtung die
Formlinge während des Abschubvorganges hinterfaßt und an den Außenseiten der Formlinge
Eindrücke hinterläßt, die dem Aussehen schaden.
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Außerdem ist es bei den beiden zuletzt genannten Vorrichtungen nicht
möglich, falls es für eine bessere Luftdurchströmung im Trockner erforderlich ist,
die Formlinge um 900 gedreht auf die Unterlagsplatten abzusetzen. Dieses für die
Trocknung wichtige Absetzen auf die Unterlagsplatten kann nur dann geschehen, wenn
die Formlinge nach dem Schneiden einzeln mittels einer Drehvorrichtung
gedreht
werden, was jedoch eine weitere erhebliche Leistungsminderung zur Folge hat.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Einrichtung zum Uberführen
von keramischen Formlingen auf Unterlagsplatten aufzuzeigen, mit deren Hilfe die
Formlinge in einfacher, schonender und leistungsstarker Weise auf die Unterlagsplatten
befördert werden, wobei die Art der Unterlagsplatten unabhängig von der Ausbildung
der Einrichtung sein kann und die Möglichkeit besteht, die Formlinge so auf die
Unterlagsplatten abzusetzen, daß eine optimale Trocknung der Formlinge möglich ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmale gelöst.
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Dadurch, daß die Formlinge, ohne ergriffen zu werden, aus der Spreizvorrichtung
herausbefördert und dem nachfolgenden Förderband zugeführt werden, wird ein Beschädigen
der Kopfseiten der Formlinge vermieden.
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Da der Abtransport der Formlinge aus der Spreizvorrichtung nach dem
Auseinanderziehen der Formlinge durch einen direkten liniaren Transport zum nachfolgenden
Transportband geschieht, kann auf dem Förderband in einer geringeren Zeit eine Lage
erstellt werden. Eine Leistungssteigerung ist die Folge.
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Im Vergleich zwischen Ubersetzgreifer und der erfindungsgemäßen Anordnung
einer Rollenbahn in Verbindung mit der Heb- und Senkbarkeit der Spreizvorrichtung
ist die letztere eine billigere, mit einfachen Mitteln erstellte Lösung.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Ansprüchen
2 und 3 beschrieben.
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Bei Ausgestaltung der Einrichtung nach Anspruch 2 ist es möglich,
die Spreizvorrichtung durch die Rollenbahn hindur¢hzuführen,
um
die Formlinge von der Rollenbahn abzuheben, auf Lücke zu ziehen und wieder auf der
Rollenbahn zum Abtransport abzuseten.
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Durch Anwendung der Merkmale gemäß Anspruch 3 werden die Formlinge
einzeln an den Schnittflächen, d.h. an den Flächen, die bei dem fertigen Produkt
im Mauerwerk nicht sichtbar sind, gegriffen. Beschädigungen an den Kopfseiten der
Formlinge treten also nicht auf.
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Da die Greifervorrichtung in der horizontalen Ebene drehbar ist, ist
es möglich, die zu trocknenden Formlinge beim Ubersetzen auf die Unterlagsplatte
um 900 zu drehen, fais damit die Formlinge beim anschließenden Trocknen trockentechnisch
günstiger im Luftstrom stehen.
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Was die Unterlagsplatten betrifft, so brauchen diese nicht der Einrichtung
angepaßt zu werden. Es können sowohl Großunterlagsplatten als auch mehrere kleine
Unterlagsplatten an die Deladestelle herangeführt und auf einmal belegt werden.
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In der Zeichnung ist eine Einrichtung nach der Erfindung schematisch
dargestellt.Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht der Einrichtung, Fig. 2 eine Draufsicht
auf die Einrichtung nach Fig. 1, wobei jedoch von der Greifereinrichtung nur die
die Formlinge ergreifenden Einzelgreifer dargestellt sind.
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Mit 1 ist ein von einer Presse (nicht dargestellt) kommender und mit
einem Vorschneider (nicht dargestellt) von einem Formlingsstrang abgeschnittener
Batzen bezeichnet. Der Batzen 1 wird mittels eines Förderbandes 2 durch einen Mehrdrahtabschneider
3 geführt, der den Batzen 1 in einzelne Formlinge 4 schneidet.
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Die Formlinge 4 müssen, um eine optimale Trocknung zu ermöglichen,
mit einem gewissen Abstand untereinander in den Trockner gelangen. Da die Formlinge
3 in der Reihe nach dem Schneiden dicht
aneinanderliegen, gelangt
jede geschnittene Reihe Formlinge 4 in eine Spreizvorrichtung 5, in der die Formlinge
4 zueinander auf Lücke gezogen werden.
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Um die Formlinge 4 in die Spreizvorrichtung 5 und auf ein nachfolgend
angeordnetes Förderband 6 transportieren zu können, ist zwischen den Förderbändern
2 und 6 eine Rollenbahn 7 angeordnet. Die Spreizvorrichtung 5 besteht aus mehreren
von- und zueinanderbewegbaren, U-förmig gebogenen Tragelementen 8, an deren oberen
Enden Auflagen 9 zum Aufnehmen der Formlinge 4 befestigt sind. Eine Hebevorrichtung
10 bewegt die Spreizvorrichtung 5 vertikal auf und ab.
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Die noch dicht zusammenstehenden Formlinge 4 gelangen auf der Rollenbahn
7 in die Spreizvorrichtung 5. Die Spreizvorrichtung 5, deren Tragelemente 8 und
Auflagen 9 der Breite der einzelnen Formlinge 4 angepaßt sind, hebt die Formlinge
4 von der Rollenbahn 7 ab, in-dem die Tragelemente 8 mit den Auflagen 9 durch die
Rollenbahn 7 greifen, zieht die Formlinge 4 auf Lücke auseinander und setzt die
nunmehr gespreizten Formlinge 4 wieder auf die Rollenbahn 7 ab. Die Rollenbahn 7
befördert die Formlinge 4 auf das Förderband 6, welches mit gleicher Geschwindigkeit
wie die Rollenbahn 7 läuft. Gleichzeitig mit Abbeförderung der Formlinge 4 aus der
Spreizvorrichtung 5 laufen neue Formlinge 4 vom Förderband 2 in die Spreizvorrichtung
5 ein.
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Das Förderband 6 befördert die übernommene Reihe der Formlinge 4 in
Richtung von der Spreizvorrichtung 5 weg, so daß Platz für die nächsten von der
Rollenbahn 7 herangeführten Formlinge 4 geschaffen ist. Das Förderband 6 nimmt entsprechend
der Größe der Unterlagsplatten eine bestimmte Anzahl in Reihen stehender Formlinge
4 auf.
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Auf einer Kranbahn 11 ist eine Greifervorrichtung angeordnet, die
aus einer Aufnahmeposition über dem Förderband 6 zu einer Abgabeposition über eine
Unterlagsplatte 13 verfahrbar ist.
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Die Greifervorrichtung 12 besteht aus einer Fahrkatze 14, die auf
der Kranbahn 11 läuft, dem Heb- und Senkwerk 15, der Drehvorrichtung 16, dem Greiferrahmen
17, den Einzelgreifern 18 und der Vorrichtung 19 für das Zusammenfahren der Einzelgreifer
18. Die Greifervorrichtung ist in Fig. 1 in einer um 900 gedrehten Stellung dargestellt.
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Die Greifervorrichtung 12 steht in Warteposition über dem Förderband
6. Die Einzelgreifer 18 sind auseinandergefahren, so daß die Formlinge 3 in die
Einzelgreifer 18 mittels des Förderbandes 6 einlaufen können. Sind mit dem Förderband
6 so viel Formlinge 4 in die Einzelgreifer 18 eingelaufen wie diese aufnehmen kann,
wird das Förderband 6 stillgesetzt und die Einzelgreifer 18 soweit zusammengefahren,
daß jeder Formling 4 an den Schnittseiten von einem Einzelgfer 18 erfaßt wird. Die
Einzelgreifer 18 sind in sich soweit elastisch, daß Maßunterschiede bei den einzelnen
Formlingen ausgeglichen werden.
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Das Heb- und Senkwerk 15 hebt den Greiferrahmen 17 an. Anschließend
setzt sich die Fahrkatze 14 in Bewegung und fährt von der Aufnahmeposition über
dem Förderband 6 zur Abgabeposition über der Unterlagsplatte 13. Falls gewünscht,
tritt während dieser Bewegung die Drehvorrichtung 16 in Funktion, um den Greiferrahmen
17 um 900 zu drehen, wie es in Fig. 1 dargestellt ist.
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Inzwischen ist die zu beladende Unterlagsplatte 13 mittels einer Transportvorrichtung
20 in die Abgabeposition gebracht worden.
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Ist die Greifervorrichtung 12 in der Abgabeposition angekommen, senkt
sich der Greiferrahmen 17 mit den Formlingen 4 auf die Unterlagsplatte 13 ab, die
Einzelgreifer 18 öffnen sich und die Formlinge 4 sind auf der Unterlagsplatte 13
abgesetzt. Der leere
Greiferrahmen 17 wird sofort wieder angehoben,
so daß die belegte Unterlagsplatte 13 ablaufen und gleichzeitig eine neue Unterlagsplatte
13 in die Abgabeposition einlaufen kann.
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Die Greifervorrichtung 12 fährt wieder in die Abnahmeposition über
dem Förderband 6, wobei der Greiferrahmen 17 evtl. um 900 in die Ausgangsstellung
gedreht wird.
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