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verfahren zum Herausschneiden von zwei identischen Glasscheiben aus
einer rechtwinkligen Glasscheibe unter Verwendung einer einzigen Lehre und Uorrichtung
zur Durchftihrung des Verfahrens Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
Herausschneiden von zwei identischen Glasscheiben aus der gleichen rechtwinkligen
Glasscheibe unter Verwendung einer einzigen Lehre sowie eine Vorrichtung zur Durchffihrung
des Verfahrens.
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3ekanntlich werden häufig zwei identische Glasscheiben mit einem rummlinigen,
der rorm eines rechtwinkligen Dreiecks ähnlichen Profil aus der gleichen rechtwinkligen
Glasscheibe, einer sogenannten Ausgangsscheibe herausgeschnitten. Tatsächlich ist
es so, daß derartige Glasscheiben ständig bei Kraftfahrzeugen verwendet werden,
und zwar insbesondere als Ausstellfenster.
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Zur Herstellung derartiger Glasscheiben legt man die Ausgangsscheibe
auf ein Band, bringt eine Schneidelehre in eine etsprechende Stellung und führt
einen ersten Anzeichenvorgang
entweder von U1and oder mit einem
Schneidkopf durch. Anschließend verschiebt man die Ausgangsglasscheibe gegenüber
der Lehre, so daß sich letztere in einer Stellung zur Durchführung des zweiten Anzeichenvorgangs
befindet, der dann zturchgeführt werden kann. Anschließend wird die Ausgangsglasscheibe
einer Erechstation zugeführt, in der die beiden vorher angezeichneten G7asscheiben
aus der Ausgangsglasscheibe herausgetrennt werden.
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Ein Nachteil eines derartigen Verfahrens besteht darin, daß die Ausgangsglasscheibe
gleitend auf dem darunter liegenden Band verschoben wird, so daß die Gefahr besteht,
daß auf dem Band liegende bzw. haftende Teilchen unO Abfallsplitter die Oberfläche
der Glasscheibe rerschram.men i3nd verkrat en.
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Zur Beseitigung dieses Nachteils lassen sich zwei symmetrisch zum
Symmetriezentrum der Ausgsngsscheibe argeordnete Schneidelehren verwenden. Da aber
die Schneidelehren beträchtlichen Pm erfordern, verliert man somit erheblichen Platz
für das Glas, wenn man nicht relativ komplizierte Vorrichtungen verwendet, mit denen
es möglich ist, die Breite des Glasbandes zwischen zwei Schneidelehren zu begrenzen
(FR-PS'en 1 271 147 und 1 433 461).
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Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu beseitigen und ein
Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens anzugeben, bei
denen nur eine einzige Lehre verwendet wird, gegenüber der sich die Stellung der
zu zerschneidenden Glasscheibe verändern läßt, ohne daß die Glasscheibe auf dem
sie tragenden Band gleitend verschoben wird.
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Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zum Herausschneiden von
zwei identischen Glasscheiben aus einer rechtwinkligen Ausgangsscheibe unter Verwendung
einer einzigen Lehre und ist gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte:
a)
Durchführung des ersten Anzeichenarbeitsganges auf der Ausgangsglasscheibe mit einer
Schneidelehre, dle eine vorgegebene, vorgerfickte Stellung oberhalb der Glasscheibe
einnimmt ; b) Verschwenken der Schneidelehre und der Ausgangsglasscheibe gegeneinander
um einen Gesamtwinkel von 180° um das feste Symmetriezentrum der Glasscheibe; c)
Durchführen eines zweiten, der neuen Stellung der Schneidelehre entsprechenden Anzeichenarbeitsganges
airf der G asscheibe; d) Transportieren der angezeichneten Ausgangsglasscheibe in
aii sich bekannter T:ise 7.u einer Brechstation.
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Unter dem Gesamtwert des Drehwinkels der Glasscheibe relativ zur Schneidelehre
ist der Wert des t-inkels unter 3600 zu verstehen, der aus der Dreh- oder Schwenkbewegung
der Glasscheibe an/oder der Schneidelehre resultiert. Tatsächlich ist es so, daß
man nur den einen oder den anderen dieser beiden Gegenstände zu verschieben braucht,
jedoch ist es auch möglich, jedem von beiden eine Teildrehung zu erteilen, um auf
diese Weise die Trägheitskräfte zu verringern und die Schneidearbeitsgänge mit einer
höheren Geschwindig';eit durchzuführen.
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Die Glasscheibe kann dabei auf einem Träger ruhen oder nicht, und
zwar in Abhängigkeit davon, ob man zum Anzeichnen ein Schneiderädchen oder fortgeschrittenere
Schneideeinrichtungen, wie z.B.
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einen Laser, einen heißen Draht od. dgl. verwendet.
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Bei einer einfachen Ausführungsform zur Durchführung des oben angegebenen
Verfahrens verwendet man ein Rädchen zum Anzeichnen und eine fest in ihrer Stellung
angebrachte Schneidelehre, wobei die Glasscheibe auf einem drehbaren Träger ruht,
dessen Achse durch das Symmetriezentrum der Glasscheibe hindurch geht und dem nach
Durchführung des ersten Anzeichenvorganges eine Drehbewegung um 1800 erteilt wird.
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Andererseits kann man nach Durchführung des ersten Anzeichenvorganges
auf einer Glasscheibe mit Hilfe einer Lehre, die eine erste Stellung oherhalb der
Glasscheibe einnimmt, die Lehre gegenüber dem Symmetriezentrum der Glasscheibe eine
Drehung um 1800 durchführen lassen und anschließend den zweiten Anzeichenvorgang
der zweiten Stellung der Lehre entsprechend durchführen und die Ausgangsacheibe
anschließend der Brechstation zuführen.
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Die erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens und ist gekennzeichnet durch die Kombination eines
Arbeitstisches und einer oberhalb des Tisches angeordneten Schneidelehre, wobei
mindestens eines der beiden Organe drehbar um eine senkrechte Achse angeordnet ist.
Vorteilhafterweise weist der Arbeitstisch Zentriereinrichtungen, wie z.B. Anschläge
auf, mit denen die darauf angeordnete Glasscheibe in eine Stellung bringbar ist,
in der das Symmetriezentrum der Glasscheibe mit ausreichender Genaulgkeit mit der
Drehachse übereinstimmt.
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Vorzugsweise ist das bewegliche Organ fest an eine kreisförmige Einfassung
angeschlossen, die gegenüber einer festen Anordnung mit am Umfang der Einfassung
angeordneten Führungsrollen drehbar um ihre Achse angeordnet ist und eine Drehbewegung
ermöglicht.
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Die Ereindung soll im folgenden anhand von Ausführungsbeisnielen und
anhand der Zeichnungen näher erläutert werden. Die Zeichnungen zeigen in Fig. 1
eine Draufsicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit drehbarem Tisch und fester
Lehre;
Fig. 2 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
nach Fig. 1; und in Fig. 3 eine Teildraufsicht der erSind1mgsgemä.ßen Vorrichtung
mit drehbarer Lehre und festem Tisch.
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Die in den Fig. 1 und 2 wiedergegebene Vorrichtung weist einen Tisch
1 auf, der von einem festen Rahmen oder Gerüst 2 getragen ist und dessen abgeschrägte
Kante 3 mit V-förmigen Aussparungen mit komplementärem Profil der seitlichen Kante
von drei ollen 4a, 4b und 4c in Eingriff steht, die gleichmäßig über seinen Umfang
verteilt angeordnet sind. Die um ihre senkrechten Achsen 5a und 5b drehbaren Rollen
tragen somit den Tisch 1 und ermöglichen diesem ein leichtes Drehen um eine virtuelle
Drehachse.
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Senkrecht über dem Tisch ist eine Schneidelehre 6 fest in ihrer Stellung
an einer Rriicke 7 angeordnet, an die die Lehre mit angeschraubten Klauen oder Laschen
8a, 8b, 8c angeschlossen ist.
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Auf diese Weise lassen sich Schneidelehren mit verschiedenen Formen
und Abmessungen anbringen.
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Mit einer pneumatischen Hydraulik 9 ist es möglich, den Tisch 1 nach
jeder Drehung für den jeweiligen Anzeichenvorgang festzustellen und zu arretieren.
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Auf dem Tisch ist ein Filzbelag 10 zur Aufnahme einer zu zerschneidenden,
rechtwinkligen Glasscheibe 11 angeordnet. Anschläge 12a, 12b und 12c ermöglichen
eine Zentrierung der Glasscheibe 11 in der Weise, daß die Symmetrieachse der Glasscheibe
sich mit der Drehachse des Tisches 1 deckt, die sich selbstverständlich außerhalb
der Vorzeichnung befindet.
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Die Vorrichtung arbeitet in denkbar einfacher nyeise Sobald der Tisch
1 in einer ersten Stellung mit der Hydraulik 9 arretiert ist, wird mit Hilfe der
Schneidelehre 6 und einem Schneidwerkzeug 14 auf der Glasscheibe 11 die erste, in
der Fig. 1 bei 13 angedeutete Änzeichnung vorgenommen. Wenn das Schneidwerkzeug
14-entfernt und die Hydraulik 9 nicht mehr beaufschlagt ist, wird eine Drehbewegung
des Tisches 1 um 1800 durchgeführt, so daß dle Anzeichming 13 gegenüber der Symmetrieachse
der Glasscheibe al eine symmetrische Stellung zu ihrer ersten Stellung einnimmt.
Der dann noch zu schneidende Teil der Glasscheibe 11 befindet sich dann seinerseits
senkrecht unterhalb der Schneidelehre 6, und es kann ein zweiter Anzeichenarbeitsgang
durchgeführt werden, sobald der Tisch 1 mit der Hydraulik 9 arretiert ist.
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Die in Fig. 3 wiedergegebene Vorrichtung ist mit einer beweglichen
Schneidelehre versehen. Die Vorrichtung weist einen Rahmen auf, der an einen festen
Tisch 21 angeschlossen ist und Rollen 22a, 22b und 22c trägt, die gleichmäßig um
den Umfang einer Sinfassung 23 angeordnet sind.
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Die Schneidelehre 24 ist an der Einfassung 23 mit lösbaren Klauen
oder Laschen 25a, 25b und 25c befestigt. Die Kante der Einfassung 23 ist abgeschrägt
und steht mit in den Umfang der Rollen 22a, 22b und 22c eingearbeiteten V-förmigen
Aussparungen mit komplementärem Profil in Eingriff, so daß die Rollen die Einfassung
halten und ihr in einfacher Preise eine Drehbewegung ermöglichen.
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Eine der Rollen, beispielsweise die Rolle 22a ist gegenüber dem Zentrum
mit einem elastischen Organ 26 vorgespannt, so daß man zur Änderung der Herstellungsbedingungen
einen Austausch der die
Lehre 24 tragenden Einfassung 23 rasch vornehmen
kann. Die Einfassung 23 kann schließlich mit einer H.ydra1l1ik 27 festgestel't und
arretiert w»>den, wobei die Hydraulik vorteilhafterweise an diejenige Hydraulik
angeschlossen ist, die den Schneidkopf betätigt.
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Die soeben beschriebene Vorrichtung arbeitet offenbar in analoger
Reise wie die zuerst beschriebene Vorrichtung. Die beiden nacheinander durchgeführten
Änzeichnungen sind in Fig. 3 bei 28a bzw. 28b erkennbar, wobei die zweite Stellung
der Schneidelehre in Fig. 3 strichpunktiert angedeutet ist.
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Man erkennt, daß die oben beschriebenen Vorrichtungen sehr einfach
aufgebaut sind und in einfacher T-reise arbeiten bzw. die Durchführung der erforderlichen
Arbeitsgänge ermöglichen.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die oben beschriebenen Vnrrichtungen
eine einzige Schneidelehre mit normalen Abmessungen verwenden, eine Begrenzung der
Glasverluste ermöglichen und keinerlei Gefahr der Beschädigung der Oberfläche der
Ausgangsscheibe mit sich bringen.
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Insbesondere zeichnet sich die Vorrichtung mit dem festen Tisch und
der drehbaren Lehre dadurch aus, daß es in einfacher Weise ohne weiteres möglich
ist, Veränderungen bei der Herstellung vorzunehmen; damit erweisen sich derartige
Vorrichtungen in den meisten, ständig auftretenden Fällen als äußerst vorteilhaft.
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Patentanspruche: