DE2612132A1 - Durch strahlung und waerme haertbare formmassen auf der grundlage von melaminverbindungen - Google Patents
Durch strahlung und waerme haertbare formmassen auf der grundlage von melaminverbindungenInfo
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Description
u.Z.: L 655 (Vo/H)
Case: 54- 4-55
Case: 54- 4-55
SUMITOMO CHEMICAL COMPANY, LIMITED
Osaka, Japan
Osaka, Japan
"Durch Strahlung und Wärme härtbare Formmassen auf der Grundlage von Melaminverbindungen"
Priorität: 22. März 1975, Japan, Nr. 34- 821/75
In Druckfarben und Anstrichmitteln liegen die vernetzbaren bzw. aushärtbaren Komponenten gewöhnlich gelöst in einem Lösungsmittel
vor. Die Aushärtung erfolgt durch Lufttrocknung oder unter Erwärmen unter Abtrennung des Lösungsmittels oder
durch Einbrennen. Dies erfordert verhältnismäßig lange Zeit
und häufig die Anwendung hoher Temperaturen. Dies hat folgende Nachteile: das Verfahren ist unv/irt schaft lieh, es kann
eine Farbänderung eintreten und die Art der verwendbaren Farbstoffe bzw. Pigmente ist begrenzt, der Anstrichfilm fließt
während des Aushärtens, so daß Anstriche gleichmäßiger Dicke nur schwierig zu erhalten sind, die Lösungsmitteldämpfe stellen
eine Geruchsbelästigung dar, sie sind häufig giftig und feuergefährlich.
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Zur Überwindung dieser Nachteile wird auf verschiedenen technischen
Gebieten die strahlungsinduzierte Polymerisation (Photopolymerisation) von härtbaren Formmassen angewendet.
Formmassen dieser Art erfordern kein Lösungsmittel,und die Aus
härtung läßt sich rasch bei Eaumtemperatur erreichen. Die Photopolymerisation
eignet sich beispielsweise zur Herstellung von Druckformen. Der Polymerisationsgrad läßt sich durch die
Dosis der Strahlung steuern.
Die Photopolymerisation hat jedoch den erheblichen Nachteil,
daß die Polymerisation unvollständig abläuft, wenn die Strahlung nicht genügend tief in die auszuhärtende Masse eindringt.
Beispielsweise lassen sich opake Massen, tiefeingefärbte Massen und Massen in großer Schichtdicke nur schwer vollständig
aushärten. Deshalb ist die Photopolymerisation noch nicht universell
anwendbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch Strahlung und Wärme härtbare Formmassen zu schaffen. Diese Formmassen sollen
sich im Anschluß oder gleichzeitig mit einer strahlungsinduzierten
Polymerisation durch Anwendung von Wärme aushärten lassen. Die Lösung dieser Aufgabe beruht auf dem überraschenden
Befund, daß bestimmte Melaminverbindungen und ihre Kondensation sprodukte für diesen Zweck besonders geeignet sind.
Die Erfindung betrifft somit den in den Ansprüchen gekennzeichneten
Gegenstand.
B098A0/ 1 1 U -1
In den bevorzugten Verbindungen der allgemeinen !Formel I bedeutet
E eine Methyl- oder Butylgruppe. Spezielle Beispiele für diese Verbindungen sind Hexamethylmethoxymelamin und Hexamethylbutoxymelamin.
Die eingesetzte Menge der Komponente I in den Formmassen der Erfindung hängt von der Menge der funktioneilen
Gruppen in der Komponente II, die mit der Komponente I kondensierbar sind, und/oder den erforderlichen Eigenschaften
des Aushärtungsproduktes ab. Ferner hängt die Menge der Komponente I vom Molverhältnis der Gesamtmenge der -CB^OH-
und -CEUOR-Gruppen in der Komponente I zur Gesamtmenge der
funktionellen Gruppen in der Komponente II ab, die mit der Komponente I kondensierbar sind. Gewöhnlich beträgt das Molverhältnis
dieser Gruppen in der Komponente I zur Gesamtmenge der funktioneilen Gruppen in der Komponente II 0,1 : 1 bis-5,0
: T, vorzugsweise 0,5 ' 1 bis 1,0 : 1. Bei Verwendung der
Komponente I in solcher Menge, daß dieses Molverhältnis unter 0,1 : 1 liegt, werden unbefriedigende Ergebnisse erhalten,
weil der Kondensationsgrad zu niedrig liegt. Bei einem Molverhältnis
von mehr als 5 · 1 wird keine wesentliche Verbesserung
der Wirkung erreicht,und die Aushärtungsprodukte zeichnen sich durch größere Sprödigkeit aus.
Die Komponenten (a), (b) und (c) der Komponente II können folgendermaßen
verwendet werden: Ca) + (b) oder (a) + (c) oder (b) + (c) oder (c) allein oder (a) + (b) + (c). Von den Komponenten
(a), (b) und (c) können jeweils eine Verbindung oder mehrere Verbindungen' verwendet werden. Beispielsweise kann ein
Gemisch von einer Verbindung der Komponente (b) und zwei Ver-
R Π 9 R 4 0 / 1 1 U -I
bindungen der Komponente (c) verwendet werden.
Die Komponente (a) soll mindestens zwei funktioneile Gruppen enthalten, die mit der Komponente I kondensierbar sind. Spezielle
Beispiele für diese funktioneilen Gruppen sind alkoholische Hydroxylgruppen, Carboxylgruppen und Gruppen der allge
meinen Formel
.CH2OH CH2ORr
-CONHR", -Νζ oder -N^
NR' ^CH
in der E1 und E" Wasserstoffatome oder Alkylreste, wie die
Methyl-, Äthyl- oder Propylgruppe, bedeuten. Somit kommen als Komponente (a) Alkohole, Carbonsäuren, Amide und Methylolamide
in Frage, die die Photopolymerisation nicht hemmen. Spezielle Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare Komponenten (a)
sind partiell acetylierte Cellulose, partiell oder vollständig verseiftes Polyvinylacetat, partiell oder vollständig verseifte
Vinylacetat-Copolymerisate, Homopolymerisate der Acrylsäure oder Methacrylsäure oder deren Copolymerisate, Homopolymerisate
von Acrylsäureamid oder Methacrylsäureamid oder deren Copolymerisate, Homopolymerisate von Methylolacrylamid
oder deren Copolymerisate, Alkydharze (Glyptalharze) und
Epoxyharze.
Als Komponente (b) kommen strahlungsinduzxert polymerisierbare
Verbindungen mit olefinisch ungesättigter Bindung in Frage. Spezielle Beispiele für diese Verbindungen sind Styrole,
wie Styrol, Methylstyrol, Dimethylstyrol, Chlorstyrol und
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Chlormethylstyrol, Acrylsäureester, wie Methylacrylat, Äthylacrylat,
Propylacrylat, Butylacrylat, Cyclohexylacrylat,
Äthylenglykoldiacrylat, Diäthylenglykoldiacrylat und Triäthylenglykoldiacrylat,
Methacrylsäureester, wie Methylmethacrylat,
Äthylmethacrylat, Propylmethacrylat, Butylmethacrylat, Cyclohexylmethacrylat, Äthylenglykoldimethacrylat, Diäthylenglykoldimethacrylat
und Triäthylenglykoldimethacrylat, Vinylester von Carbonsäuren, wie Vinylacetat, Vinylpyrrolidon und
Diallylphthalat.
Die Komponente (c) enthält mindestens eine funktionelle Gruppe, die mit der Komponente I kondensierbar ist, sowie eine
strahlungsinduziert polymerisierbare olefinisch ungesättigte Bindung. Spezielle Beispiele für diese Verbindungen sind
Acrylsäure, Hydroxylgruppen enthaltende Acrylsäureester, wie 2-Hydroxyäthylacrylat, 2-Hydroxypropylacrylat, Glycerinmonoacrylat,
Glycerindiacrylat, Trimethylolpropanmonoacrylat, Trimethylolpropandiacrylat,
Pentaerythritmonoacrylat, Pentaerythritdiacrylat, Pentaerythrittriacrylat, Diäthylenglykolmonoacrylat,
Triäthylenglykolmonoacrylat, Methacrylsäure, Hydroxylgruppen enthaltende Methacrylsäureester, wie 2-Hydroxyäthylmethacrylat,
2-Hydroxypropylmethacrylat, Glycerinmonomethacrylat,
Glycerindimethacrylat, Trimethylolpropanmonomethacrylat, Trimethylolpropandimethacrylat, Pentaerythritmonomethacrylat,
Pentaerythritdimethacrylat, Pentaerythrittrimethacrylat,
Diäthylenglykolmonomethacrylat, Triäthylenglykolmonomethacrylat,
Acrylsäureamide, wie Acrylsäureamid, N-Methylacrylsäureamid,
N-Methylolacrylsäureamid und N,N-Dimethylol-
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acrylsäureamid, Methacrylsäureamide, wie Methacrylsäureamid,
F-Methylmethacrylsäureamid, N-Methylolmethacrylsäureamid und
N,N-Dimethylolmethacrylsäureamid, ungesättigte Polyester sowie
partiell mit Acryl- oder Methacry!verbindungen umgesetzter
Polyvinylalkohöl.
Bei Verwendung von zwei oder drei der Komponenten (a), (b) und (c) als Kombination der Komponente II kann ihr Mengenverhältnis
so eingestellt werden, daß die Aushärtungsprodukte die erforderlichen physikalischen Eigenschaften aufweisen.
Die Verwendung der Komponenten (a), (b) und/oder (c) als Bestandteile
in photopolymerisierbaren Formmassen ist bekannt;
vgl. US-PSen 3 168 404 und 3 2 52 800 sowie JA-ASen 39 401/1971
und 19 125/1968. Ihre Verwendung in Kombination mit der Komponente
I zur Herstellung von durch Strahlung und Wärme härtbaren Formmassen ist jedoch neu.
Spezielle Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare Photopolymerisationsinitiatoren
sind Benzoin, ο/- -Methylbenz ο in, oi-Phenyl
benzoin, Benzoinmethyläther, Benzoinisopropyläther, Benzophenon, Anthrachinon, 1-Chloranthrachinon, 2-Methylanthrachinon,
das Natriumsalz der Anthrachinon-°c-sulfonsäure und Diphenyldisulfid.
Der Photopolymerisationsinitiator kann in einer Menge von 0,1 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmenge
der Komponenten I und II, verwendet werden. Bei Verwendung von weniger als 0,1 Gewichtsprozent werden Aushärtungsprodukte weniger
gut reproduzierbarer physikalischer Eigenschaften erhal-
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ten, weil die strahlungsinduzierte Aushärtung langsamer abläuft und in der Formmasse vorhandener Sauerstoff die Polymerisation
bzw. Aushärtung hemmt. Die Verwendung des Photopolymerisationsinitiators in einer Menge von mehr als 10 Gewichtsprozent
ist unwirtschaftlich, weil die strahlungsinduzierte Aushärtung nicht weiter beschleunigt wird.
Spezielle Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare Inhibitoren der thermischen Polymerisation sind Stabilisatoren aus
der Gruppe der Phenole, wie Hydrochinon, Methylhydrochinon, tert.-Butylbrenzcatechin und 2,6-Di-tert.-butyl-p-kresol.
Der Inhibitor kann in einer Menge von 0,01 bis 1 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmenge der Komponenten I und II,
verwendet werden. Bei Verwendung von weniger als 0,01 Gewichtsprozent ist die Hemmung der thermischen Polymerisation unzureichend,
so daß während der Lagerung eine Gelierung der Formmasse erfolgen kann. Bei Verwendung von mehr als 1 Gewichtsprozent
Inhibitor wird die strahlungsinduzierte Aushärtung gehemmt.
Die Formmassen der Erfindung können außer den wesentlichen Komponenten I bis IV noch andere Zusätze enthalten. Dies hängt
vom beabsichtigten Verwendungszweck der Formmassen ab. Spezielle Beispiele für diese Zusätze sind Polymere, wie Polystyrol,
Polymethylacrylat, Polymethylmethacrylat, Polybutadien, oder Polychloropren, Weichmacher, wie Dibutylphthalat
oder Dioctylphthalat, Paraffin, verstärkende Füllstoffe, wie
Glasfasern, Füllstoffe wie Calciumcarbonat oder ein pulverför-
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miges Polyolefin, Farbstoffe, Pigmente und Stabilisatoren..
Die Aushärtung kann strahlungsinduziert und anschließend durch Erhitzen oder durch gleichzeitige strahlungsinduzierte und
thermische Aushärtung erfolgen. Sofern die Aushärtung in bestimmten Bereichen der Formmasse nicht erwünscht ist, können
diese Bereiche von der Aushärtung ausgenommen werden, beispielsweise dadurch, daß man die Formmasse bildmäßig belichtet. Nach
dem Entfernen der unbelichteten Bereiche können die belichteten Bereiche durch Wärmeanwendung weiter ausgehärtet werden.
Als Strahlungsquellen für die Photopolymerisation können beispielsweise
Quecksilberhochdrucklampen oder -höchstdrucklampen, Kohlebogenlampen, UV-Fluoreszenzlampen oder Zenonlampen verwendet
werden. Die Strahlungsdauer beträgt im allgemeinen 30
Sekunden bis 30.Minuten.
Die thermische Aushärtung kann durch Erhitzen der Formmasse in einem Ofen, einem Trockenschrank oder mittels einer IR-Lampe
durchgeführt werden. Die Temperatur und die Erhitzungsdauer hängt von den gewünschten physikalischen Eigenschaften
des ausgehärteten Produkts ab. Im allgemeinen werden die Formmassen 5 bis 100 Minuten auf 120 bis 2000C erhitzt. Bei Anwendung
höherer Temperaturen und längeren Erhitzungszeiten
können die Produkte vollständiger ausgehärtet werden. Zur weiteren Beschleunigung des Aushärtens können den Formmassen
saure Katalysatoren, wie p-Toluolsulfonsäure, beispielsweise
in einer Menge von 1 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf die
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Komponente I, einverleibt werden.
Einer der Vorteile der Formmassen der Erfindung ist die verkürzte Aushärtungszeit bei der strahlungsinduzierten Aushärtung,
weil anschließend oder gleichzeitig eine thermische Aushärtung erfolgt. Es können somit Formteile mit günstigen physikalischen
Eigenschaften innerhalb kurzer Zeit hergestellt werden.
Ein weiterer Vorteil ist darin zu erblicken, daß vollständig ausgehärtete Formteile erhalten werden, die allein durch strahlung
sinduzierte Härtung nicht hergestellt werden können. Beispielsweise
lassen sich gefärbte Formmassen oder Formmassen in dicker Schicht nur schwer durch strahlungsinduzierte Polymerisation
aushärten, weil die Strahlung nicht genügend tief eindringt. Durch gleichzeitige oder anschließende thermische Aushärtung
werden Formteile bzw. Beschichtungen mit befriedigenden physikalischen Eigenschaften erhalten.
Ein dritter Vorteil der Formmassen der Erfindung ist darin zu erblicken, daß sich die physikalischen Eigenschaften, beispielsweise
die Festigkeit und die Härte der ausgehärteten Produkte, leicht und in weiten Grenzen steuern lassen. Erfindungsgemäß
können Produkte mit kautschukartiger Konsistenz bis zu harten und spröden Produkten hergestellt werden.
Die Formmassen der Erfindung eignen sich beispielsweise zur Herstellung von Formteilen, Beschlchtungsmassen, Anstrichfarben,
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Klebstoffen und Dichtungsmassen.
Die Beispiele erläutern die Erfindung. Teile beziehen sich auf das Gewicht, sofern nichts anderes angegeben ist. Die in
den Beispielen und Vergleichsbeispielen verwendeten Prüfkörper sind in Fig. 1 mit ihren Abmessungen wiedergegeben.
70 Teile eines ungesättigten Polyesters mit einer Säurezahl von 22 aus Maleinsäureanhydrid, Isophthalsäure und Triäthylenglykol
im Molverhältnis 2:1:3 werden mit 30 Teilen 2-Hydroxyäthylmethacrylat,
1 Teil Benzoinisopropylather, 0,1 Teil Hydrochinon
und 5 Teilen Hexamethoxymethylmelamin gründlich vermischt. Die Formmasse wird in einer Dicke von 0,6 mm auf eine
12 p. dicke Polyesterfolie aufgetragen. Eine Glasplatte, die mit
der gleichen Polyesterfolie laminiert ist, wird auf die Beschichtung
aufgelegt. Der Aufbau wird mit einer 4 kW Quecksilberhochdrucklampe
4- Minuten in einem Abstand von 50 cm bestrahlt und sodann 7 Minuten in einem 1500G heißen Elektroofen
ausgehärtet.
Der Schichtstoff wird auf seine Zugfestigkeit bei 23°C geprüft. Ein Prüfkörper der in Fig. 1 wiedergegebenen Form wird
aus dem Schichtstoff hergestellt und mit einer Ziehgeschwindigkeit von 5 mm/min bis zum Bruch auseinandergezogen. Die
Zugfestigkeit wird aus der Bruchlast berechnet. Sie beträgt 56,0 kg/cm2.
60 9 8 40/11U
Beispiel 2
Die Formmasse gemäß Beispiel 1 wird in einer Dicke von 0,6 mm auf eine 12yu dicke Polyesterfolie aufgetragen. Eine mit der
gleichen Polyesterfolie laminierte Glasplatte wird auf die Beschichtung aufgelegt. Der Aufbau wird 10 Minuten in einem 1500C
heißen Elektroofen gehärtet. Während dieser Zeit wird der Aufbau aus einer Entfernung von 50 cm mit einer 4 kW Quecksilberhochdrucklampe
bestrahlt. Der ausgehärtete Schichtstoff wird gemäß Beispiel 1 auf seine Zugfestigkeit bei 23°C untersucht.
ο
Sie beträgt 65,0 kg/cm .
Sie beträgt 65,0 kg/cm .
Vergleichsbeispiel A
70 Teile des in Beispiel 1 verwendeten ungesättigten Polyesters
werden mit 30 Teilen 2-Hydroxyäthylmethacrylat, 1 Teil Benzoinisopropyläther
und 0,1 Teil Hydrochinon gründlich vermischt. ' Die Formmasse wird in einer Dicke von 0,6 mm auf eine 12 yu
dicke Polyesterfolie aufgetragen. Eine mit der gleichen Polyesterfolie laminierte Glasplatte wird auf die Beschichtung gelegt. Der Aufbau wird 20 Minuten in einem Abstand von 50 cm
mit einer 4 kW Quecksilberhochdrucklampe bestrahlt. Sodann wird der ausgehärtete Schichtstoff gemäß Beispiel 1 auf seine
Zugfestigkeit bei 230C untersucht. Sie beträgt 48,9 kg/cm .
Der auf die vorstehend beschriebene Weise hergestellt Aufbau wird 60 Minuten mit einer 4 kW Quecksilberhochdrucklampe bestrahlt,
und sodann wird der ausgehärtete Schichtstoff auf seine Zugfestigkeit bei 23°C untersucht. Sie beträgt 55,1 kg/cm2.
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Vergleichsbeispiel B
Die Formmasse von Vergleichsbeispiel A wird in einer Dicke von 0,6 mm auf eine T2 /u dicke Polyesterfolie aufgetragen. Eine
mit der gleichen Polyesterfolie laminierte Glasplatte wird auf die Beschichtung gelegt. Der Aufbau wird 4- Minuten in .einem Abstand
von 50 cm mit einer 4- kW Quecksilberhochdrucklampe bestrahlt
und sodann 15 Minuten in einem 1500C heißen Elektroofen
ausgehärtet. Der ausgehärtete Schichtstoff wird gemäß Beispiel 1 Zi
2
2
auf seine Zugfestigkeit bei 23 C untersucht. Sie beträgt 49,0 kg/cm'
Beispiel 3
Die !Formmasse gemäß Beispiel 1 wird in einer Dicke von 0,6 mm auf eine 12 μ dicke Polyesterfolie aufgetragen. Auf die Beschichtung
wird eine mit der gleichen Polyesterfolie laminierte
Glasplatte aufgelegt. Der Aufbau wird die nachstehend in Tabelle I angegebene Zeit in einem Abstand von 50 cm mit einer 4- kW
Quecksilberhochdrucklampe bestrahlt und sodann die angegebene Zeit in einem 1500C heißen Elektroofen ausgehärtet.
Der ausgehärtete Schichtstoff wird auf seinen Elastizitätsmo- ·
dul bei 230C folgendermaßen untersucht: Ein Prüfkörper der in
Fig. 1 gezeigten Form wird aus dem Schichtstoff hergestellt und in einer Ziehgeschwindigkeit von 5 mm/min gezogen. Die
Last wird gegen die Dehnung des Prüfkörpers graphisch aufgetragen und daraus der Elastizitätsmodul erhalten. Die Werte
sind in Tabelle I zusammengefaßt.
609840/1 1 U
Vergleichsbeispiel C
Die !Formmasse von Vergleichsbeispiel A wird in einer Dicke
von 0,6 mm auf eine 12 /a dicke Polyesterfolie aufgetragen.
Auf die Beschichtung wird eine mit der gleichen Polyesterfolie laminierte Glasplatte gelegt. Der Aufbau wird die in Tabelle I
angegebene Zeit in einem Abstand von 50 cm mit einer 4 kW Quecksilberhochdrucklampe bestrahlt und sodann die in Tabelle I
angegebene Zeit in einem 1500C heißen Elektroofen ausgehärtet.
Gemäß Beispiel 3 wird der Elastizitätsmodul bei 230C bestimmt.
Die Werte sind in Tabelle I zusammengefaßt.
Be Strahlungszeit min |
Erhitzung Temp., Zeit, °C min |
5 15 60 |
Elastizi tätsmodul kg/cm^ |
|
Beispiel 3 | 4 3 3 |
150 150 160 |
5 15 60 |
310 568 1283 |
Vergleichs-, beispiel C |
. 4 3 3 |
150 150 160 |
301 399 506 |
|
70 Teile eines ungesättigten Polyesters mit einer Säurezahl
von 30, hergestellt durch Polykondensation von Fumarsäure mit Isophthalsäure und Triäthylenglykol im Molverhältnis 1 : 1 : 2,
werden mit 30 Teilen Styrol, 1 Teil Benzoin, 0,1 Teil Hydrochinon und 10 Teilen Hexamethoxymethylmelamin gründlich vermischt.
Die Formmasse wird in einer Dicke von 0,6 mm auf eine
60 9 840/1 1U J
12/u dicke Polyesterfolie aufgetragen. Auf die Beschichtung
wird eine mit der glichen Polyesterfolie laminierte Glasplatte gelegt. Der Aufbau wird 2 Minuten in einem Abstand von 50 cm
mit einer 4- kW Quecksilberhochdrucklampe bestrahlt und sodann
15 Minuten in einem 1600C heißen Elektroofen ausgehärtet.
Der ausgehärtete Schichtstoff wird auf seinen dynamischen Modul bei 2000C folgendermaßen untersucht. Aus dem Schichtstoff
wird ein Prüfkörper mit den Abmessungen 55 x 3 cm hergestellt. Sodann wird der Prüfkörper bei einer Frequenz von 110 c/s mit
einem Vibron-Gerät (Hersteller Toyo Sokki Co., Ltd.) geprüft. Der Wert beträgt 2,0 χ 102 kg/cm2
Vergleichsbeispiel D
70 Teile des in Beispiel 4 verwendeten ungesättigten Polyesters
werden mit 30 Teilen Styrol, 1 Teil Benzoin und 0,1 Teil Hydrochinon gründlich vermischt. Die Formmasse wird in
einer Dicke von 0,6 mm auf eine 12/u dicke Polyesterfolie aufgetragen.
Auf die Beschichtung wird eine mit der gleichen Polyesterfolie laminierte Glasplatte aufgelegt. Der Aufbau wird
20 Minuten in einem Abstand von 50 cm mit einer 4- kW Quecksilberhochdrucklampe
bestrahlt. Sodann wird gemäß Beispiel 4- der dynamische Modul bei 2000C bestimmt. Der Wert beträgt 1,6 χ
102 kg/cm2.
60 Teile Polyvinylalkohol mit einem durchschnittlichen Polymerisat!
onsgr ad von 500 und einem Verseifungsgrad von
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werden in 120 Teilen Wasser gelöst. Die Lösung wird mit 50
Teilen 2-Hydroxyäthylmethacrylat, 0,2 Teilen Natriumsalz der Anthrachinon-ß-sulfonsäure und 5 Teilen Hexamethoxymethylmelamin
versetzt.
Die Formmasse wird in einen aus Polytetrafluorathylen hergestellten
Böhmen in einer.Schichtdicke von 1 mm eingegossen und
stehengelassen. Nach dem Verdampfen des Wassers wird die erhaltene Folie aus dem Eahmen genommen, sodann 5 Minuten in
einem Abstand von 50 cm mit einer 4 kW Quecksilberhochdrucklampe
bestrahlt und hierauf 15 Minuten in einem 1600C heißen
Elektroofen ausgehärtet. Gemäß Beispiel 4 wird der dynamische Modul bei 1800C bestimmt. Der Wert beträgt 50 kg/cm .
Vergleichsbeispiel E
60 Teile Polyvinylalkohol mit einem durchschnittlichen Polymerisationsgrad
von 500 und einem Verseifungsgrad von 88% werden in 120 Teilen Wasser gelöst. Die Lösung wird mit 50 Teilen
2-Hydroxyäthylmethacrylat und 0,2 Teilen des Natriumsalzes der
Anthrachinon-ß-sulfonsäure versetzt. Die Formmasse wird in
einer Schichtdicke von 1 mm in einen Eahmen aus Polytetrafluorathylen
gegossen. Nach dem Verdampfen des Wassers wird die Folie herausgenommen und 25 Minuten in einem Abstand von 50 cm
mit einer 4 kW Quecksilberhochdrucklampe bestrahlt. Sodann wird gemäß Beispiel 4 der dynamische Modul bei 1800C bestimmt.
Der Wert beträgt 36 kg/cm .
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Claims (8)
1. Durch Strahlung'und Wärme härtbare Formmassen, bestehend aus
(I) einer Melaminverbindung der allgemeinen Formel I
<°3H6-(n.+n)V(0H20H)m(CH20I!)n ™
in der R einen Alkylrest mit 1 bis 4- Kohlenstoffatomen
bedeutet, m eine Zahl mit einem Wert von 0 bis 6 und η eine Zahl mit einem Wert von 0 bis 6 ist und die Summe
von m + η eine Zahl mit einem Wert von 1,5 bis 6 darstellt, oder ihrem Kondensationsprodukt mit einem
durchschnittlichen Kondensationsgrad von höchstens 4-,
(II) mindestens (a) einer mit der Komponente (I) kondensier
baren Verbindung mit mindestens zwei funktioneilen Gruppen,
(b) einer strahlungsinduziert polymerisierbaren
Verbindung mit olefinisch ungesättigter Bindung und
(c) einer mit der Komponente (i) kondensierbaren Verbindung mit mindestens einer
funktioneilen Gruppe und einer strahlung sindu ziert polymerisierbaren olefinisch
ungesättigten Bindung
mit mindestens einer der übrigen Komponenten (a) und (b) oder der Komponente (c) allein,
(III) einem Photopolymerisationsinitiator und
(IV) einem Inhibitor der thermischen Polymerisation sowie gegebenenfalls üblichen Verarbeitungshilfsmitteln,
Stabilisatoren, Weichmachern, Füllstoffen, Farbstoffen und/oder Pigmenten.
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2. Formmassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Komponente II a) ein Alkohol, eine Carbonsäure, ein Amid oder ein Methylolamid ist.
3. Formmassen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente II a) eine partiell acetylierte Cellulose, ein
partiell oder vollständig verseiftes Polyvinylacetat, ein partiell oder vollständig verseiftes Vinylacetat-Copolymerisat,
ein Homopolymerisat oder Copolymer!sat der Acryl- oder Methacrylsäure,
ein Homopolymerisat oder Copolymerisat von Acryl-
oder Methacrylsäureamid, ein Homopolymerisat oder Copolymerisat
von Methylolacrylsäureamid, ein Alkydharz oder ein Epoxyharz ist.
4. Formmassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente II b) ein Styrol, Acrylsäureester, Methacrylsäureester,
ein Vinylester einer Carbonsäure, Vinylpyrrolidon oder Diallylphthalat ist.
5. Formmassen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
■ Komponente II b) Styrol, Methylstyrol, Dimethylstyrol, Chlorstyrol,
Chlormethylstyrol, Methylacrylat, Äthylacrylat, Propylacrylat,
Butylacrylat, Cyclohexylacrylat, Äthylenglykoldiacrylat, Diäthylenglykoldiacrylat, Triäthylenglykoldiacrylat,
Methylmethacrylat, Äthylmethacrylat, Propylmethacrylat, Butylmethacrylat, Cyclohexylmethacrylat, Äthylenglykoldiraethacrylat,
Diäthylenglykoldimethacrylat, Triäthylenglykoldimethacrylat, Vinylacetat, Vinylpyrrolidon oder Diallylphthalat
ist.
ß 0 9 8 4 0 / 1 1 U
6. Formmassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente II c) Acrylsäure, ein Hydroxylgruppen enthaltender
Acrylsäureester, Methacrylsäure, ein Hydroxylgruppen enthaltender Methacrylsäureester, ein Acrylsäureamid, Methacrylsäureamid,
ungesättigter Polyester oder ein partiell mit einer Acrylverbindung oder Methacrylverbindung umgesetzter Polyvinylalkohol
ist.
7. Formmassen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente II c) Acrylsäure, 2-Hydroxyäthylacrylat, 2-Hydroxypropylacrylat,
Glycerinmonoacrylat, G-lycerindiacrylat, Trimethylolpropanmonoacrylat,
Trimethylolpropandiacrylat, Pentaerythritmonoacrylat, Pentaerythritdiacrylat, Pentaerythrittriacrylat,
Diäthylenglykolmonoacrylat, Triäthylenglykolmonoacrylat, Methacrylsäure, 2-Hydroxyäthylinethacrylat, 2-Hydroxypropylmethacrylat,
Glycerinmonomethacrylat, Glycerindimethacrylat, Trimethylolpropanmonomethacrylat, Trimethylolpropandimethacrylat,
Pentaerythritmonomethacrylat, Pentaerythritdimethacrylat, Pentaerythrittrimethacrylat, Diäthylenglykolmonomethacrylat,
Triäthylenglykolmonomethacrylat, Acrylsäureamid, N-Methylacrylsäureamid, H-Methylolacrylsäureamid, N,K-Dimethylolacrylsäureamid,
Methacrylsäureamid, F-Methylmethacrylsäureamid, IT-Methylolmethacrylsäureamid, Ν,Ν-Dimethylolmethacrylsäureamid,
ein ungesättigter Polyester oder ein partiell mit einer Acryl- oder Methacrylverbindung umgesetzter
Polyvinylalkohol ist.
R09840/11U
8. Verwendung der Formmassen nach Anspruch 1 bis 7 zur Herstellung
von Formteilen, Beschichtungen, Dichtungen und Anstrichmassen.
R09840/11U J
ίο
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