DE2610638A1 - Verfahren zur aufarbeitung sulfidhaltiger abwaesser - Google Patents

Verfahren zur aufarbeitung sulfidhaltiger abwaesser

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DE2610638A1 DE19762610638 DE2610638A DE2610638A1 DE 2610638 A1 DE2610638 A1 DE 2610638A1 DE 19762610638 DE19762610638 DE 19762610638 DE 2610638 A DE2610638 A DE 2610638A DE 2610638 A1 DE2610638 A1 DE 2610638A1
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    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
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    • C02F1/66Treatment of water, waste water, or sewage by neutralisation; pH adjustment
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
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Description

  • Verfahren zur Aufarbeitung sulfidhaltiqer Abwässer Dio Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufarbeitung sulfidhaltiger Abwässer, die beispielsweise Natriumsulfid (Na2S) Oder Natriumhydrogensulfid (NaHS) enthalten, mit Hilfe von Kohlendioxid In chemischen Betrieben fallen häufig sulfidhaltige Abwässer an, die ein starkes Umweitgift darstellen und bei einer biologischen Nachreinigung von Abwässern diese erheblich beeinträchteigen oder ganz unmöglich machen. Um die Aufwendungen zur Reinigung dieser Abwässer möglichst niedrig zu halten, versucht man, zur Aufarbeitung solcher Stoffe oder Stoffetröme zu benutzen, die im Betrieb als Nebenprodukte anfallen. Gleichzeitig versucht man, die die Abwässer verunreinigenden Stoffe zurückzugewinnen und danach als Rohstoff aufzuarbeiten.
  • E ist bekannt, alkalisulfidhaltige Abwässer durch Zugabe von säuren zu neutralisieren. Dabei entsteht Schwefelwasserstoff, der weitgehend in gelöster Form im Abwasser zurückgehalten wird.
  • Aus der BRp-OS 2213930 ist ein Verfahren zur Reinigung einer chwefelwasserstoffhaltigen Ablauge bekannt.
  • Hierbei wird durch Verdampfung bei zunehmend verringerten Drücken und anschließender Dampfdestillation bei eine. noch geringeren.
  • Druck der Schwefelwasserstoff ausgetrieben.
  • Die see Verfahren ist sowohl in apparativer als auch in en.rgetischer Hinsicht aufwendig und teuer.
  • Aus der Zeitschrift Wasserwirtschaft und Wassertechnik 12, 1974, 24. Jahrgang ist es bekannt. zur Reinigung sulfidhaltiger Abwässer saure Gase, wie kohlendioxidhaltige Abgase. einzusetzen. Bei diesem Prozeß wird zwar gleichzeitig Schwefelwasserstoff it desorbiert, jedoch müssen diese Abgase wegen der entstehenden niedrigen Schwefelwasserstoffkonzentration entweder nachverbrannt oder aufgearbetet werden. Während bei der Nachverbrennung neben der Luftverschmutzung nit Schwefeldioxid auch ein Schwefelverlust auftritt, nuß bei der Aufkonzentrierung, beispielsweise im sogenannten Alkazidvorfahren, ein hoher apparativer und energetischer Aufwand getrieben werden.
  • Zweck der Erfindung ist es, sulfidhaltige Abwässer bei geringem apparativem und energetischern Aufwand it Hilfe von Kohlendioxid aufzuarbeiten.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zur Aufarbeitung sulfidhaltiger Abwässer zu entwickeln, bei der die Sulfide it Hilfe von Kohlendioxid unter Freisetzung von Schwefelwasserstoff ungowandolt werden, wobei der freigesetzte Schwefel wasserstoff in einer so hohen Konzentration vorliegen soll (. 60 Vol.%), daß er ohne weitere Aufarbeitung genutzt werden kann, z.B, zur Gewinnung von Schwefel in einer Claus-Anlage.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das sulfidhaltige Abwasser und nahezu reines Kohlendioxid derart i Gegenstrom geführt werden, daß in einer ersten Stufe das Abwasser bei eine. Druck von 2 - 7 ata mit dem Kohlendioxid, das bereits Schwefelwasserstoff enthält, aus der nachfolgenden Stufe innig in Berührung gebracht, danach auf einen Druck von 0,3 bis 1,5 ata entspannt, in einer zweiten Stufe im nahezu stöchiometrischen Verhältnis zur Sesamtsulfidschwelmenge des Abwassers mit Kohlendioxid aus der nachfolgenden Stufe behandelt und in einer dritten Stufe mit der 1,5 bis fünffachen stöchiometrischen Menge an frischem Kohlendioxid, welches noch keinen Schwefelwasserstoff enthält, behandelt wird. Dabei wird zwischen der zweiten und dritten Stufe das überflüssige Kohlendioxid, das einen geringen Teil Schwefelwasserstoff enthält, abgezogen. Zweckmäßigerweise beträgt in der ersten Stufe die Berührungszeit zwischen dem sulfidhaltigen Abwasser und dem Kohlendioxid bzw. der Kohlensäure mindestens 10 in Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, daß in der zweiten Stufe ein schwefelwasserstoffhaltiges Abwasser, das den Schwefelwasserstoff nur in physikalisch gelöster Form enthält, zugegeben wird, Die auf diese Weise gereinigten Abwässer können danach beispielsweise einer biologischen Nachreinigung unterzogen oder im Betrieb für andere Prozesse eingesetzt werden. Bei einer Weiterentwicklung des Verfahrens wird das sulfidhalte Abwasser nach Durchlaufen der ersten Stufe in einer parallel geführten zweiten Stufe mit frischem Kohlendioxid behandelt und anschließend als karbonathaltiges Abwasser aus dem Prozeß entfernt, Es kann nur einer biologischen Nachreinigung unterzogen oder im Betrieb für andere Prozesse eingesetzt werden. In der anderen parallelgeführten zweiten Stufe wird schwefelwasserstoffhaltiges Abwasser, welches den Schwefelwasserstoff nur in physikalisch gelöster Form enthält, aufgegeben, Dieses Abwasser wird dann nach Durchlaufen der dritten Stufe im Betrieb weiterhin als Gebrauchswasser benutzt, Dabei wird das Kohlendioxid aus den beiden parallelgeführten zweiten Stufen gemeinsam zur Behandlung des sulfidhaltigen Abwassers in der ersten Stufe eingesetzt.
  • Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, daß im gereinigten Abwasser entweder kein oder nur noch sehr wenig (nur wenige ppm Sulfidschwefel) Schwefel enthalten ist, ohne daß Wärme (Dampf) benötigt und dennoch ein hochkonzentriertes Schwefelwasserstoffgas erhalten wird, das ohne weitere Aufarbeitung genutzt werden kann, So kann beispielsweise das so gewonnene Schwefelwasserstoffgas sofort zur Schwefelgewinnung in eine Claus-Anlage geleitet werden, Die Erfindung wird nachstehend an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen Figur 1: Ein Verfahrensschema entsprechend Ausführungebeispiel 1 Figur 2: Ein Verfahrensschema entsprechend dem Ausführungsbeispiel 2 Beispiel 1 Bei. der Aufarbeitung alkalisulfidhaltiger Abwässer gehen folgende Reaktionen vonstatten: Na2S + cO2 + H2O NaHS + NaHCO3 NaHS + CO2 + H2O NaHCO3 + H2S Das alkalisulfidhaltige Abwasser mit ca. 30 g Schwefel pro Liter, das im Betrieb diskontinuierlfsh anfällt, wird im Vorratsbehälter 1 gesammelt. Mit Hilfe der Pumpe 2 wird das Abwasser unter einem Druck von 3 ata in den Kopf der ersten Kolonne 3 gef3rdert. Die erste Kolonne 3 ist als Blasensäule ausgebildet. In ihr wird das sulfidhaltige Abwasser innig mit Kohlendioxid, welches aus der nachfolgenden zweiten Kolonne 4 kommt, in Berührung gebracht, Die Berührunrszeit beträgt dabei 25 min, Dieser Vorgang wird unter Druck durchgeführt, damit möglichst viel Kohlendioxid im Abwasser gelöst wird, Bei diesem Hydratisationsprozeß entsteht Kohlensäure, welche dann mit den Alkalisulfiden des Abwassers reagiert, Bei dieser chemischen Reaktion der Alkalisulfide mit der Kohlensäure werden die Alkalisulfide zu Alkalihydrogenkarbonat und Schwefelwasserstoff umgesetzt, Der dabei entstehende Schwefelwasserstoff, der noch im Abwasser physikalisch gelöst ist, wird in dieser und in den nachfolgenden Kolonnen mit Hilfe des Kohlendioxids aus dem Abwasser ausgetrieben, Die erste Kolonne 3 verläßt an ihrem unteren Teil ein Abwasser, welches den Schwefelwasserstoff im sesentlichen nur noch in physikalisch gelöster Form enthält. Durch den am oberen Teil der ersten Kolonne 3 angebrachten Abzugsotutzen verläßt ein Kohlendioxid-Schwefelwasserstoffgemisch diese Kolonne. Dieses Gemisch enthält 70 - 80 Yol. % Schwefelwassersoff. Dieses Gemisch wird anschließend in eine Claus-Anlage geführt und dort zu Schwefel aufgearbeitet.
  • Mit Hilfe der zweiten Pumpe 6 wird das sulfidhaltige Abwasser aus der ersten Kolonne in den oberen Teil der zweiten Kolonne 4 gefördert. In den unteren Teil der zweiten Kolonne 4 wird Kohlendioxid eingeleitet, Dieses Kohlendioxid kommt aus der dritten Kolonne 7 und wird mit Hilfe des Wasserringverdichters 8 auf einen Druck von 3 ata verdichtet. In der zweiten Kolonne 4 findet ein intensiver Begasungsprozeß statt, Bei diesem Begasungsprozeß wird der Schwefelwasserstoff aus dem Abwasser durch das C02 weitgehend ausgetrieben, Das die zweite Kolonne 4 an ihrem Oberteil verlassende Kohlendioxid enthält daher 15 - 30 Vol. X Schwefelwasserstoff, Der in der ersten Kolonne 3 und in der zweiten Kolonne 4 stattfindende Begasung borz. Reaktionsprozeß stellt die erste Stufe des Verfahrens dar.
  • Das die zweite Kolonne 4 an ihrem Unterteil verlassende Abwasser wird mit Hilfe des Entspannungsventiles 9 soweit entspannt, daß es unter einem Druck von 1 ata, also unter Normaldruck, in die dritte Kolonne 7 tritt. In der dritten Kolonne 7 wird das Abwasser im nahezu stöchiometrischen Verhältnis zur Gesamtsulfidschwefelmenge des Abwassers mit Kohlendioxid behandelt, welches aus der vierten Kolonne 10 komn;t0 In der dritten Kolonne 7 findet ein intensiver Begasungsprozeß statt, bei dem der Schwefelwasserstoff aus dem Abwasser durch das Kohlendioxid ausgetrieben wird. Dieser Begasungsprozeß stellt die zweite Stufe des Verfahrens dar, Das die dritte Kolonne 7 an deren oberen Teil verlassende Kohlendioxid enthält ca. 10 Yol, % Schwefelwasserstoff. Es wird vom Wasserringverdichter 8 angesaugt, auf einen Druck von 3 ata verdichtet und danach in die zweite Kolonne 4 geführt Das die dritte Kolonne 7 an ihrem unteren Teil verlassende Abwasser gelangt danach in den oberen Teil der vierten Kolonne 10.
  • In dieser vierten Kolonne 10 wird das Abwasser mit der zweifachen stöchiometrischen Menge, bezogen auf die Gesamtsulfidschwefelmenge des Abwassers, an frischem Kohlendioxid behandelt, Das frische Kohlendioxid ist nahezu rein und enthält demzufolge noch keinen Schwefelwasserstoff 0 Dieses Kohlendioxid gelangt durch die Eintrittsleitung 11 in den unteren Teil der vierten Kolonne 10.
  • Sowohl die vierte Kolonne 10, als auch die zweite Kolonne 4 und die dritte Kolonne 7 sind als Füllkörperkolonnen ausgebildet, die jeweils mit Pallringen gefüllt sind. In der vierten Kolonne 10 findet unter Normaldruck ein lebhafter Begasungeprozeß statt, Dieses Begasungsprozeß in der vierten Kolonne 10 stellt die dritte Stufe des Verfahrens dar. Durch die Anwendung eines Oberschusses an Kohlendioxid und die Behandlung des Abwassers im Gegenstrom mit dem Oberschuß an Kohlendioxi- wird der Sulfidgehait im Abwasser soweit gesenkt. daß das die vierte Kolonne 10 an deren unterem Teil durch die Austrittsleitung 12 verlassende Abwasser einen Schwefel gehalt aufweist, der unter 15 mgS/l beträgt. Der Schwefelgehalt des Abwassers ist damit so niedrig, daß da Abwasser ohne Schwierigkeitsn einer nachfolgenden biologischen Abwasserreinigung #ugeführt werden kann.
  • Der die vierte Kolonne 10 verlassende Kohlendloxidstrom enthält ca.
  • 2 Vol. % Schwefelwasserstoff. Er wird in zwei Teilströme aufgeteilt.
  • Ein Teilstrom tritt in den unteren Teil der dritten Kolonne 7 und dient dort der weiteren Begasung des entgegenströmenden Schwefel Wasserstoffhaltigen Abwassers. Der andere Teilstrom, der ungefähr 50 % der Kohlendioxidrenge enthält, wird aus dem Abwasserbehandlungsprozeß über die Austrittsleitung 13 entfernt und einer Nachverbrennung zugeführt. Durch diese Zwischanabnahme eines Teiles des Kohlendioxides ist es möglich, einerseits nur soviel Kohlendioyid für die chemische Umsetzung des Alkalisulfides im Prozeß zu be halten, damit ain hochprozentiges Schwefelwasserstoffgas erzeugt werden kann und andererseits aber eine ausreichende Kohlendioxidmenge bei der Schlußbegasung im untersten Teil der vierten Kolonne 10 zur Verfügung zu haben, wobei auch Mengen und Schwcfslkonzentrationschwankungen des eintretenden Abwassers chne großen R.ecelungsaufwand abgefangen werden kennen, Damit können die hohen R#inheitsfordcrung#n an das Abwasser ständig go#ährleistet werden, Beispinl 2 Diese Variante wird insbesondere dann angewendet, wenn neben der Aufarbeitung alkalisulfidhaltiger Abwässer noch ein schwefelwasserstoffhalttes Abwasser aufgearbeitet werden soll, das den Schwefelwasserstoff nur in physikalisch gelöster Form enthält.
  • Dieses Abwasser soll danach im Betrieb als Gebrauchewasser weiter verwendbar sein, Bei der Aufarbeitung sulfidhaltiger Abwässer wird ebenso Wie in Beispiel 1 in der ersten Kolonne 3 und in der zweiten Kolonne 4 die erste Stufe des Verfahrens durch-geführt, Nach Austritt aus dem unteren Teil der zweiten Kolonne 4 wird das Abwasser. das den Schwefelwasserstoff nur noch in physikalisch gelöster Form enthält, im Entspannungsventil 3 soweit entspannt, daß es unter Normaldruck in den oberen Teil der fünften Kolonne 14 gelangt. Die fünfte Kolonne 14 ist ebenfalls als Füllkörperkolonne ausgebildet und mit Pallringen gefüllt, In den unteren Teil der fünften Kolonne 14 tritt über die Eintrittsleistung 15 frisches, also reines Kohlendioxid, das noch keinen Schwefelwasserstoff enthält; ein, In der fünften Kolonne 14 findet ein lebhafter ßegasungsprozeß statt. Durch die Zuführung von frischem Kohlendioxid in den unteren Teil dieser Kolonne und durch die Behandlung im Gegenstrom ist die Desorption des Schwefelwasserstoffes so stark, daß das durch die Austrittsleistung 16 diese Kolonne verlassende Abwasser einen Schwefelgehalt aufweist, der unter 15 mgS/l Abwasser liegt. Dieses Abwasser wird anschließend einer biologischen Abwasserreinigung zugeführt, Am Kopf der fünften Kolonne 14 verläßt dieses ein Kohlendioxid, das ca. 2 - 5 Vol. % Schwefelwasserstoff enthält.
  • Dieses Kohlendioxid. wird von dem Wasserringverdichter 8 angesaugt, auf 3 ata verdichter und anschließend in den unteren Teil der zweiten Kolonne 4 geführt.
  • Der Begasungsprozeß in der fünften Kolonne 14 stellt eine der beiden parallel durchgeführten beiden Stufen des Verfahrens dar.
  • In dem zweiten Vorratsbehälter 17 wird Schwefelwasserstoffhaltiges Abwasser, das den Schwefelwasserstoff in physikalisch gelöster Form enthält, gesammelt, Hierbei kann es sich beispielsweise um ein Strip-Dampfkondensat aus der Erdöldestillation handeln, Mit Hilfe der dritten Pumpe 18 wird dieses Abwasser in den oberen Teil der dritten Kolonne 7 gefördert.
  • In der 3. Kolonne 7 wird das Abwasser mit Kohlendioxid, das aus der 4, Kolonne 10 kommt und in den unteren Teil der 3. Kolonne 7 eintritt, innig im Gegenstrom behandelt, Bei diesem Begasungsprozeß wird der Schwefelwasserstoff aus dem Abwasser durch das Kohlendioxid ausgetrieben. Dieser Begasungsprozeß stellt die zweite parallel geführte Stufe des Verfahrens dar, Das am Kopf der dritten Kolonne 7 austretende Kohlendioxid wird mit dem aus der fünften Kolonne 14 austretende Kohlendioxid gemischt, Beide Teilströme, die zusammen etwa der stöchiometrischen Kohlendioxidmenge für die Umsetzung des Alkalisulfidschwefels entsprechen, werden gemeinsam von dem Wasserringverdichter 8 angesaugt, auf 3 ata verdichtet und danach in den unteren Teil der zweiten Kolonne 4 geführt. Das die dritte Kolonne 7 an ihrem unteren Teil verlassende Abwasser tritt nachfolgend in den oberen Teil der vierten Kolonne lO, Dort wird es im Gegenstrom mit frischem Kohlendioxid behandelt, welches durch die Kohlendioxidleitung 19 in den unteren Teil der vierten Kolonne 10 geführt wird, Das Kolonnendioxidmengenverhältnis zwischen den Strömen in der Eintrittsleitung 15 und in der Kohlendioxidleitung 19 entspricht dem Abwassermengenverhältnis der der ersten Kolonne 3 und der der dritten Kolonne 7 zugeführten Abwassermengen.
  • In der vierten Kolonne 10 findet gleichfalls ein intensiver Begasungsprozeß statt. Dieser Begasungsprozeß stellt die dritte Stufe des Verfahrens dar, Die Begasungsprozesse in der dritten Kolonne 7 und in der vierten Kolonne 10 erfolgen jeweils unter Normaldruck, Das am Kopf der vierten Kolonne 10 entweichende Kohlendioxid, das etwa 2 Vor,% Schwefelwasserstoff enthält, wird in zwei Teilströme aufgeteilt. Ein Teilstrom, der ungefähr 50 % der in die vierte Kolonne 10 eintretenden Kohlendioxidmenge beträgt, wird in den unteren Teil der dritten Kolonne 7 geführt und dient dort der ersten Begasung des schwefelwasserstoffhaltigen Abwassers.
  • Der andere Teilstrom wird über die Austrittsleitung 13 einer Nachverbrennung zugeführt0 Das den unteren Teil der vierten Kolonne 10 verlassende Abwasser hat einen Schwefelgehalt, der unter 10 mg Schwefel/l Abwasser beträgt. Dieser Schwefelgehalt ist so niedrig, daß das Abwasser im Betrieb weiter als Gebrauchswasser, im Betrieb auch als sogenanntes Weichwasser bezeichnet, benutzt werden kann. Beispielsweise kann es zur Entsalzung von Erdöl benutzt werden, Bei beiden Ausführungsbeispielen erfolgen die Begasungs- bzw die Reaktionsprozesse normalerweise bei Raumtemperaturen. Weisen die aufzuarbeitenden Abwässer jedoch eine höhere Temperatur auf, dann erfolgen die Begaungs- bzw, Reaktionsprcze#se bei den entsprechend höheren Teinperaturen.

Claims (3)

Petcntansprüche:
1. Verfahren jr Nufarbeitung sulfidhaltiger Abwässer mit Hilfe von l'ohlendioxid, dadurch gekenn-eichnet, daß das sulfidhaltige Abwasser und nahezu reines Kohlendioxid derart im Gegenstrom geführt werden, daß in einer ersten Stufe das Abwasser bei einem Druck von 2-7 ata mit dem Kohlendioxid aus der nachfolgenden Stufe innig in Berührung gebracht, danach auf einen Druck von 0,3 bis 1,5 ata entspannt, in einer zweiten Stufe im nahezu stöchiometrischen Verhältnis zur Gesamtsulfidschwefelmenge des Abwassers mit Kohlendioxid aus der nachfolgenden Stufe behandelt und in einer dritten Stufe mit der 1,5 bis fünffachen stöchiometrischen Menge an frischem Kohlendioxid behandelt wird.
wobei zwischen der zweiten und dritten Stufe das überschüssige Kohlendioxid, das einen geringen Teil Schwefelwasserstoff enthält, abgezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten Stufe die Berührungszeit mindenstens 10 min, beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der zweiten Stufe ein schwefelwasserstoffhaltiges Abwasser, das den Schwefelwasserstoff nur in physikalisch gelöster Form enthält, zugegeben wird.
4, Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das sulfidhaltige Abwasser nach Durchlaufen der ersten Stufe in einer parallelgeführten zweiten Stufe mit frischem Kohlendioxid behandelt und als karbonathaltiges Abwasser abgegeben wird, während in der anderen parallelgeführten zweiten Stufe schwefelwasserstoffhaltiges Abwasser aufgegeben wird, welches nach Durchlaufen der dritten Stufe im Betrieb als Gebrauchswasser weiter benutzt wird, wobei das Kohlendioxid der beiden parallelgeführten zweiten Stufe gemeinsam zur Behandlung des sulfidhaltigen Abwassers in der ersten Stufe eingesetzt wird, L e e r s e it e
DE19762610638 1975-04-22 1976-03-13 Verfahren zur Aufarbeitung sulfidhaltiger Abwässer Expired DE2610638C2 (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0521308A1 (de) * 1991-07-04 1993-01-07 Krupp Koppers GmbH Verfahren zur gemeinsamen Aufarbeitung von NH3- und/oder H2S-haltigen Prozessabwässern sowie natriumsulfidhaltiger Natronlauge
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CS188455B1 (en) 1979-03-30
NL7603151A (nl) 1976-10-26
RO69413A (ro) 1981-06-26
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