DE4439147A1 - Verfahren und Anlage zur Behandlung industrieller Abwässer - Google Patents
Verfahren und Anlage zur Behandlung industrieller AbwässerInfo
- Publication number
- DE4439147A1 DE4439147A1 DE19944439147 DE4439147A DE4439147A1 DE 4439147 A1 DE4439147 A1 DE 4439147A1 DE 19944439147 DE19944439147 DE 19944439147 DE 4439147 A DE4439147 A DE 4439147A DE 4439147 A1 DE4439147 A1 DE 4439147A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- reactor
- gas
- stripping column
- water
- wastewater
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Ceased
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/52—Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/24—Treatment of water, waste water, or sewage by flotation
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/66—Treatment of water, waste water, or sewage by neutralisation; pH adjustment
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/72—Treatment of water, waste water, or sewage by oxidation
- C02F1/722—Oxidation by peroxides
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F9/00—Multistage treatment of water, waste water or sewage
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/20—Treatment of water, waste water, or sewage by degassing, i.e. liberation of dissolved gases
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Hydrology & Water Resources (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- Water Supply & Treatment (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Physical Water Treatments (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zur kontinu
ierlichen Behandlung industrieller Abwässer, die zum Großteil in
Mineralölraffinerien anfallen. Bei den aus dem Abwasser zu entfer
nenden Bestandteilen handelt es sich hauptsächlich um Ammoniak und
Schwefelwasserstoff, aber auch um Kohlenwasserstoffe, Öl, Phenole,
HCN und Feststoffe.
Aus der EP 0 212 690 ist ein Verfahren zum Gewinnen von Ammoniak
aus einem Ammoniak, Kohlendioxid und Schwefelwasserstoff enthalten
den Abwasser bekannt. Das Abwasser wird danach einer Abtreibekolonne
aufgegeben und als Kopfprodukt wird ein an NH₃, CO₂ und H₂S reiches
Gemisch abgezogen, welches man in mindestens einer weiteren Abtrei
bekolonne in ein NH₃-reiches und ein an Sauergasen CO₂ und H₂S-rei
ches Gemisch zerlegt, wobei man das NH₃-reiche Gemisch mit flüssi
gem Ammoniak wäscht.
In der DE 25 27 985 wird ein Verfahren zur Gewinnung von reinem Am
moniak aus Abwässern, durch Druckentsäuerung, Abtrieb der in den
Abwässern gelösten flüchtigen Bestandteile, Gaswäsche und Abziehen
des Ammoniak über Kopf der Waschkolonne, beschrieben.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin ein Verfahren
und eine Anlage vorzustellen, welche im Gegensatz zum bekannten
Stand der Technik eine kontinuierliche und wirtschaftliche Behand
lung von industriellen Abwasserströmen mit den o.a. Verunreinigun
gen erlauben.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Ansprüche 1 und 14 ge
löst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in zugehörigen
Unteransprüchen enthalten.
Danach erfolgt zunächst eine getrennte Stapelung der eingehenden
Abwässer nach Oberflächenwasser und Prozeßwasser in Abhängigkeit
vom Verschmutzungsgrad. In diesen Prozeß ist eine Grobfeststoffab
scheidung integriert. Die getrennt geführten und unterschiedlich
verschmutzten Abwasserströme werden dann einer mechanischen Ent
ölung und einer weiteren Feststoffabtrennung unterzogen. Das abge
trennte Öl wird gesammelt, demulgiert und einer Wiederverwendung
zugeführt.
Das vorbehandelte Prozeßwasser mit dem höheren Verschmutzungsgrad
wird einer bei einem Druck von 1-6 bar a, vorzugsweise 1,4 bis 5
bar a und einer Temperatur von 90-190°C, vorzugsweise 90 bis
150°C arbeitenden Strippkolonne zugeführt, wobei Schwefelwasser
stoff und Ammoniak als Brüdendampf ausgetrieben werden. Nach einem
bevorzugten Merkmal der Erfindung wird der Brüdendampf aus der
Strippkolonne durch einen zirkulierenden Gleichgewichtsstrom, der
im Wärmetausch zum zu strippenden Abwasser fließt, im Kopfbereich
der Strippkolone aufkonzentriert.
Im Sumpf der Kolonne fällt ein vorgereinigter Abwasserstrom an. Der
Brüdendampf wird zur Zersetzung in einen unter Strippdruck und mit
Sauerstoff bei einer Temperatur von 900-1300°C betriebenen Spalt
gasreaktor mit anschließenden Spaltgaskühler geleitet. Das dabei
entstehende Spaltgas (Sauergas) wird in einem Hydrierreaktor redu
ziert und anschließend über eine kombinierte Kühl- und Wascheinheit
zu einer Trocknungsanlage geführt, in der das Sauergas auf einen
niedrigeren Taupunkt als Außentemperatur getrocknet wird. Das so
behandelte Gasgemisch kann dann in das Armgasnetz der Mine
ralölraffinerie eingespeist werden.
Das vorgereinigte Sumpfprodukt wird mit dem im Vergleich zum Prozeßwasser
chemisch geringer belasteten Oberflächenwasserstrom
vermischt und einem bei einem Druck von 3-6,5 bar a, betriebenen
Oxidationsreaktor zugeführt, wobei die Inhaltsstoffe durch Zugeben
eines Sauerstoff-Inertgas-Gemisches und gegebenenfalls weiterer
reaktiver Gase oxidiert werden. Vor Einleitung in den
Oxidationsreaktor wird das Abwasser auf einen pH-Wert von
mindestens 10 und eine Temperatur von mindestens 35°C eingestellt.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung werden die sauerstoffhal
tigen Abgase aus dem Oxidationsreaktor gesondert gesammelt und dem
Spaltgasreaktor als Oxidationsmittel zugeführt.
Das Abwasser wird anschließend einer Entspannungsflotation zugelei
tet. Vor Einleitung in die Entspannungsflotation wird dem Abwasser
nach einem weiteren Merkmal der Erfindung bei einem Druck von min
destens 2,5 bar a Wasserstoffperoxid zugeführt.
Das so gereinigte Abwasser verläßt die Anlage mit einem Schadstoff
gehalt unterhalb der zulässigen Grenzwerte.
Nach einem bevorzugten Merkmal der Erfindung kann das Sumpfprodukt
aus der Strippkolonne, und/oder das Oberflächenwasser bei Umfahrung
des Oxidationsreaktors über einen Begasungsreaktor in Verbindung
mit erhöhter Wasserstoffperoxidzugabe flotiert werden.
Durch die erfindungsgemäße Verfahrensführung wird eine effiziente
Einhaltung vorgegebener Schadstoffendwerte erreicht und eine ganz
jährige Verfügbarkeit der Anlage ohne Ausfallzeiten ermöglicht.
Die vorstehende Beschreibung des Aufbereitungsverfahrens läßt be
reits die wesentlichen Komponenten der zugehörigen Vorrichtung er
kennen. Im übrigen wird diesbezüglich auf die nachstehende Figuren
beschreibung verwiesen, die insoweit auch allgemeingültige Merkmale
enthält. Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbei
spieles näher beschrieben werden.
Die Abbildungen zeigen
Fig. 1 ein Verfahrensfließbild
Fig. 2 wesentlichste Stoffströme in Tabellenform.
Die als Beispiel beschrieben Anlage ist auf die Verarbeitung von
220 m³ Abwasser pro Stunde ausgelegt. Die Stapelbehälter sind so
dimensioniert, daß sich in ausreichender Zeit Groböl und Feststoffe
absetzen können. Eine jeweils integrierte Absinkkammer unterstützt
dieses Verfahren. Auf der Wasserphase aufschwimmende Skimmer ziehen
das Öl ab. Die vorbehandelten Abwässer werden getrennt in
mechanische Öl- und Feststoffabscheider B geführt. Das abgetrennte
Öl wird gesammelt, demulgiert und zur Wiederverwendung 3
zurückgepumpt. Die Feststoffe aus dem Prozeßwasserbehälter werden
zunächst in einem Waschbehälter C deponiert. Das vorgereinigte
Prozeßwasser 1 wird auf Siedetemperatur erwärmt und in eine
Strippkolonne D geführt. Bei einem Druck von 2,8 bar a und einer
Temperatur von 113 bis 134°C wird ein Großteil des NH₃ und des H₂S
ausgestrippt. Das angefallene, vorgereinigte Sumpfprodukt wird zur
Erwärmung des Prozeßwassers über Wärmetauscher abgekühlt und dem
Oberflächenwasser 2 beigemischt. Mit Hilfe eines aus den oberen
Böden des Strippers abgezogenen, thermodynamischen
Gleichgewichtsstromes, der abgekühlt in den Stripperkopf
zurückfließt und den Wasseranteil des Brüdendampfes bis auf 50%
auskondensiert, wird der Prozeßwasserstrom auf Siedetemperatur
erwärmt. Der Brüdendampf 4 wird unter Zusatz von Brenngas 5 und
Sauerstoff 6 im Spaltgasreaktor E zersetzt. Mit Hilfe des
nachgeschalteten Spaltgaskühlers F wird die Temperatur des Spaltga
ses (Sauergas) auf 350°C heruntergeregelt. Der anschließende Hydrier
reaktor G hydriert mit Hilfe von Katalysatoren den abgespaltenen
Schwefel, bzw. das SO₂ wieder zu H₂S. Die Maximalkonzentration an
Stickoxiden beträgt 5 ppm (Vol.). Dem hydrierten Sauergas 7 wird in
einem zweistufigen Gaswäscher H zunächst das Wasser bei einer
Abkühlung auf 47°C entzogen. In der zweiten Stufe wird mit Wasser
das noch vorhandene Ammoniak auf eine Konzentration von maximal 50
ppm (Vol.) und das Schwefeldioxid auf eine Konzentration von
maximal 5 ppm (Vol.) ausgewaschen. In der nachfolgenden adsorptiv
arbeitenden Trocknungsanlage J, wird dem Sauergas 8 das verbliebene
Wasser bis auf einen Taupunkt von -30°C entzogen. Aufgrund des
Druckes in der Strippkolonne gelangt das Sauergas ohne weitere
Förderhilfe zur Verwertung in die Clausanlage. Das Oberflä
chenwasser wird unter Zugabe von Sauerstoff, H₂O₂und zur Verringe
rung der Reaktionszeit mit NaOH, bei einem Druck von 3,5 bar a, in
den Oxidationsreaktor K geleitet. Der pH-Wert liegt zwischen 10 und
11. Hierbei oxidieren die schwefelhaltigen Verbindungen und das
nicht umgesetzte Gas wird gestrippt. Nach dem Verlassen des Reaktors
wird dem Strom zur Nachoxidation Wasserstoffperoxid beigemischt. Der
Druck liegt bei 3,8 bar a. Für die nächste Stufe, den pneumatischen
Flotationsbehälter L, werden Flotationsmittel zugege
ben. Ausreichende Flotationszeit für die Flotationsmittel wird durch
entsprechende Rohrleitungslänge vor dem Flotationsbehälter ge
währt. Die noch vorhandenen Verunreinigungen, in Form emulgierter,
gelöster und mechanisch abtrennbarer Kohlenwasserstoffe, sowie
feinste verbliebene Feststoffpartikel, schwimmen durch die Entspan
nung der im Abwasser gelösten Luft auf. Das gereinigte Abwasser 9
verläßt die Anlage mit den angeführten maximalen Schadstoffwerten.
Ein Teil des Abwassers wird vorher abgezweigt und in den Waschbe
hälter geleitet, um die dort angefallenen Feststoffe durch zweima
liges waschen zu reinigen. Das Waschwasser 19 wird in den Stapelbe
hälter des Prozeßwassers gepumpt. Gemeinsam mit den Flotaten aus
dem Flotationsbehälter verläßt die Feststoffsuspension als gerei
nigtes Schlammwasser 10 zur weiteren Verwertung die Anlage. Zur Er
haltung der ständigen Verfügbarkeit der Anlage kann im Bedarfsfall
der Brüdendampf in Totalkondensationsfahrweise aufkonzentriert und
dann in den Stapelbehälter des Prozeßwassers zurückgeführt wer
den. Die Spaltgaslinie wird so im Prozeßablauf ausgespart. Der Oxi
dationsreaktor wird bei Notwendigkeit umfahren und vom nicht darge
stellte Begasungsreaktor ersetzt, um auch die Verfügbarkeit der
Oxidationslinie zu gewährleisten.
Das in dem Verfahrensprozeß entstehende Abgas wird in zwei Abgas
ströme unterteilt. Das sauerstofffreie Abgas 17 wird in einem
Druckbereich von 1,03 bis 1,07 bar a in ein Pendelgassystem gelei
tet und von dort zunächst einer sauren Gaswäsche M und anschließend
einer alkalische Gaswäsche N unterzogen. Zur Restoxidation wird bei
Bedarf vor der alkalische Wäsche Wasserstoffperoxid beige
mischt. Über einen Biofilter P gelangt die gereinigte Abluft ohne
weitere notwendige Behandlung in die Atmosphäre 11. Die Waschwässer
19 werden in den Stapelbehälter A des Prozeßwassers gepumpt. Das
sauerstoffhaltige Abgas 18 wird der alkalischen Wäsche N des Pen
delgassystems unterzogen. Auf die separate Sauerstoffzuführung zum
Spaltgasreaktor wird bei der Abgasfahrweise verzichtet. Hierbei
wird Sauerstoff 13 und Druckluft 14 gemeinsam in den Oxidationsre
aktor geleitet. Sowohl ein zusätzlicher Strippeffekt, als auch ein
geringerer Bedarf an Wasserstoffperoxid und Flotationsmittel wird
dadurch erzielt. Das Abgas 12 des Oxidationsreaktors K deckt bei
dieser Fahrweise den kompletten Sauerstoffbedarf des Spaltgasreak
tors E. Weitere, in der Darstellung angeführte Stoffströme sind:
die wasserhaltige Ölphase 15, Schlammwasser und Flotatschaum 16 so
wie sämtliche Waschwasser 19. Auf die kompletierte Darstellung der
für den Prozeßablauf notwendigen Wärmetauscher wurde in der Ver
fahrensbeschreibung verzichtet.
In der Tabelle der Fig. 2 sind teilweise die in der Bilddarstel
lung der Fig. 1 aufgeführten Stoffströme jeweils im maximal auf
tretenden Massenstrom in Prozentangabe aufgelistet.
Das Öl im Massenstrom 1 setzt sich aus emulgierten, gelösten und
mechanisch abtrennbaren Kohlenwasserstoffen zusammen. In den anderen
aufgeführten Massenströmen besteht das Öl nur aus mechanisch ab
trennbaren Kohlenwasserstoffen. Der Massenstrom 9 ist überdrucklos
und luftgesättigt.
Die Einzelstoffe im Strom 11 sind nicht nochmals explizit aufge
führt. 11 ist die gereinigte Abluft und entspricht den gesetzlichen
Bestimmungen nach TA-Luft, dort unter Punkt 3.1.7 und 2.3 mit den
hier nochmals aufgeführten Werten aufgelistet.
Claims (19)
1. Verfahren zur Behandlung industrieller
Abwässer, wonach zunächst eine getrennte Stapelung der
eingehenden Abwässer in Abhängigkeit vom Verschmutzungsgrad
nach Oberflächenwasser und Prozeßwasser
mit integrierter Grobfeststoffabscheidung
erfolgt und die getrennt geführten und
unterschiedlich verschmutzten Abwasserströme einer
mechanischen Entölung und weiteren Feststoffabtrennung
unterzogen werden, wobei
- a) das vorbehandelte Prozeßwasser mit dem höheren chemischen Verschmutzungsgrad einer bei einem Druck von 1-6 bar a und einer Temperatur von 90-190 °C arbeitenden Strippkolonne zugeführt wird und Schwefelwasserstoff und Ammoniak als Brüdendampf ausgetrieben werden und im Sumpf ein vorgereinigter Abwasserwasserstrom anfällt,
- b) der Brüdendampf zur Zersetzung in einen unter Strippdruck und mit Sauerstoff bei einer Temperatur von 900-1300°C betriebenen Spaltgasreaktor mit anschließenden Spaltgaskühler geleitet wird und das dabei entstehende Spaltgas (Sauergas) in einem Hydrierreaktor reduziert wird, und anschließend über eine kombinierte Kühl- und Wascheinheit zu einer Trocknungsanlage geführt wird,
- c) das vorgereinigte Sumpfprodukt mit dem, im Vergleich zum Prozeßwasser, chemisch geringer belasteten Oberflächenwasserstrom in einem bei einem Druck von 3-6,5 bar a betriebenen Oxidationsreaktor vermischt wird, wobei die Inhaltsstoffe durch Zuführung eines Sauerstoff-Inertgas-Gemisches und falls erforderlich weiterer reaktiver Gase oxidiert werden,
- d) das Abwasser anschließend einer Entspannungsflotation zugeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Strippkolonne bei einem Druck von vorzugsweise
1,4-5 bar a und einer Temperatur von 90-150°C Ammoniak und
Schwefelwasserstoff ausgetrieben wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Abwasser vor Einleitung in den
Oxidationsreaktor auf einen pH-Wert von mindestens 10 und
eine Temperatur von mindestens 35°C eingestellt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Brüdendampf aus der Strippkolonne
durch einen zirkulierenden Gleichgewichtsstrom, der im
Wärmetausch zum zu strippenden Abwasser fließt, im
Kopfbereich der Strippkolonne aufkonzentriert wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Abwasser vor Einleitung in
die Entspannungsflotation bei einem Druck von mindestens 2,5
bar a Wasserstoffperoxid zudosiert wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Sumpfprodukt aus der
Strippkolonne, und/oder das Oberflächenwasser bei Umfahrung
des Oxidationsreaktors über einen Begasungsreaktor in
Verbindung mit erhöhter Wasserstoffperoxidzugabe flotiert
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Abwasser vor Einleitung in die Entspannungsflotation
Flotations- und Neutralisationsmittel zudosiert werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
gewaschene Sauergas in der Trocknungsanlage auf einen
niedrigeren Taupunkt als Außentemperatur getrocknet wird.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß alle anfallenden Abgase einer Gaswäsche
zugeführt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die sauerstoffreien Abgase erst sauer und anschließend
alkalisch gewaschen werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die sauerstoffhaltigen Abgase alkalisch gewaschen werden.
12. Verfahren nach den Ansprüchen 8 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der alkalische Waschflüssigkeit
Wasserstoffperoxid zugesetzt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die sauerstoffhaltigen Abgase aus dem Oxidationsreaktor
gesondert gesammelt und dem Spaltgasreaktor als
Oxidationsmittel zugeführt werden.
14. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1
bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
- - mindestens einem Stapelbehälter (A) mit integrierter Absinkkammer und Skimmer ein mechanischer Öl- und Feststoffabscheider (B) nachgeschaltet ist, woran sich ein Feststoffwaschbehälter (C) anschließt,
- - dem mechanischen Öl- und Feststoffabscheider (B) mindestens eine Strippkolonne (D) und/oder mindestens ein Oxidationsreaktor (K) nachgeschaltet ist,
- - an die Strippkolonne (D) sich ein Spaltgasreaktor (E) mit Spaltgaskühler (F) anschließt, dem ein Hydrierreaktor (G), eine mehrstufige Gaswaschanlage (H) sowie eine Trocknungsanlage (J) nachgeordnet sind,
- - dem Oxidationsreaktor (K) eine Flotationseinrichtung (L) folgt.
15. Anlage nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stapelbehälter (A), die mechanische Öl- und
Feststoffabtrennung (B), der Waschbehälter (C), der
Oxidationsreaktor (K), und die Flotationseinrichtung (L) über
Abgaszuführleitungen mit einem Pendelgassystem verbunden
sind, welches aus einer sauren (M) und einer alkalischen
Gaswäsche (N) besteht und woran sich ein Biofilter (P)
anschließt.
16. Anlage nach den Ansprüchen 14 und 15, dadurch
gekennzeichnet, daß der Strippkolonne (D) mindestens ein
Wärmetauscher vorgeschaltet ist.
17. Anlage nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der
Sumpfproduktablauf der Strippkolonne (D) über einen
Wärmetauscher mit dem Oxidationsreaktor (K)
verbunden ist.
18. Anlage nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der
Sumpfproduktablauf der Strippkolonne (D) mit einem
Begasungsreaktor verbunden ist.
19. Anlage nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Oxidationsreaktor ein Begasungsreaktor im Bypass
nachgeschaltet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944439147 DE4439147A1 (de) | 1994-11-03 | 1994-11-03 | Verfahren und Anlage zur Behandlung industrieller Abwässer |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944439147 DE4439147A1 (de) | 1994-11-03 | 1994-11-03 | Verfahren und Anlage zur Behandlung industrieller Abwässer |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4439147A1 true DE4439147A1 (de) | 1996-05-09 |
Family
ID=6532315
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944439147 Ceased DE4439147A1 (de) | 1994-11-03 | 1994-11-03 | Verfahren und Anlage zur Behandlung industrieller Abwässer |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4439147A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19615067A1 (de) * | 1996-04-17 | 1997-11-06 | Salzgitter Anlagenbau | Verfahren zur Behandlung industrieller Abwässer |
WO2001005708A1 (en) * | 1999-07-20 | 2001-01-25 | Abb Offshore Systems As | A process and a plant for purifying of a liquid |
US8850715B2 (en) * | 2006-09-07 | 2014-10-07 | Eisenmann Ag | Process and installation for drying articles |
WO2018125455A1 (en) * | 2016-12-29 | 2018-07-05 | Bp Corporation North America Inc. | Purified terephthalic acid (pta) vent dryer vapor effluent treatment |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2755830B1 (de) * | 1973-12-13 | 1979-03-15 | Krupp Koppers Gmbh | Verfahren zur Beseitigung von Abwaessern,die bei der Entschwefelung von Koksofengas mit einer organische Sauerstoffuebertraeger enthaltenden Waschloesung anfallen |
AT358487B (de) * | 1976-06-18 | 1980-09-10 | Bertrams Ag Hch | Verfahren und anlage zur aufarbeitung in- dustrieller abwaesser |
EP0245814A1 (de) * | 1986-05-14 | 1987-11-19 | ITALIMPIANTI Società Italiana Impianti p.a. | Einrichtung zur Kühlung und zur Eliminierung von Feuchtigkeit, Naphtha und Tar von Kohlendestillationsgasen |
DE3812544A1 (de) * | 1988-04-15 | 1989-10-26 | Uhde Gmbh | Verfahren zur reinigung von abwaessern aus einer kohlevergasung |
DE4238289A1 (de) * | 1992-11-13 | 1994-05-19 | Rheinische Braunkohlenw Ag | Verfahren zum Vorbehandeln von Prozeßabwasser |
-
1994
- 1994-11-03 DE DE19944439147 patent/DE4439147A1/de not_active Ceased
Patent Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2755830B1 (de) * | 1973-12-13 | 1979-03-15 | Krupp Koppers Gmbh | Verfahren zur Beseitigung von Abwaessern,die bei der Entschwefelung von Koksofengas mit einer organische Sauerstoffuebertraeger enthaltenden Waschloesung anfallen |
AT358487B (de) * | 1976-06-18 | 1980-09-10 | Bertrams Ag Hch | Verfahren und anlage zur aufarbeitung in- dustrieller abwaesser |
EP0245814A1 (de) * | 1986-05-14 | 1987-11-19 | ITALIMPIANTI Società Italiana Impianti p.a. | Einrichtung zur Kühlung und zur Eliminierung von Feuchtigkeit, Naphtha und Tar von Kohlendestillationsgasen |
DE3812544A1 (de) * | 1988-04-15 | 1989-10-26 | Uhde Gmbh | Verfahren zur reinigung von abwaessern aus einer kohlevergasung |
DE4238289A1 (de) * | 1992-11-13 | 1994-05-19 | Rheinische Braunkohlenw Ag | Verfahren zum Vorbehandeln von Prozeßabwasser |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
KÖPPKE, K.E.: "Industrielle Abwasserbehand- lung...", Korrespondenz Abwasser, 40 (1993) Nr. 1, S. 62-67 * |
Cited By (9)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19615067A1 (de) * | 1996-04-17 | 1997-11-06 | Salzgitter Anlagenbau | Verfahren zur Behandlung industrieller Abwässer |
DE19615067C2 (de) * | 1996-04-17 | 1998-03-26 | Salzgitter Anlagenbau Gmbh | Verfahren zur Behandlung industrieller Abwässer |
WO2001005708A1 (en) * | 1999-07-20 | 2001-01-25 | Abb Offshore Systems As | A process and a plant for purifying of a liquid |
US6656251B1 (en) * | 1999-07-20 | 2003-12-02 | Abb As | Process and a plant for purifying of a liquid |
US8850715B2 (en) * | 2006-09-07 | 2014-10-07 | Eisenmann Ag | Process and installation for drying articles |
WO2018125455A1 (en) * | 2016-12-29 | 2018-07-05 | Bp Corporation North America Inc. | Purified terephthalic acid (pta) vent dryer vapor effluent treatment |
CN110139701A (zh) * | 2016-12-29 | 2019-08-16 | Bp北美公司 | 经纯化的对苯二甲酸(pta)排气干燥机蒸气流出物处理 |
US10399921B2 (en) | 2016-12-29 | 2019-09-03 | Bp Corporation North America Inc. | Purified terephthalic acid (PTA) vent dryer vapor effluent treatment |
CN110139701B (zh) * | 2016-12-29 | 2021-12-24 | 英力士美国化学公司 | 经纯化的对苯二甲酸(pta)排气干燥机蒸气流出物处理 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0492329B1 (de) | Verfahren zur Aufbereitung Schwefelwasserstoff, Cyanwasserstoff und Ammoniak enthaltender wässriger Lösungen | |
DE102007050904B4 (de) | Anlage und Verfahren zur Reinigung von Rauchgasen | |
EP0054783B1 (de) | Verfahren und Anlage zum Abtrennen von Schwefelwasserstoff und Kohlendioxid aus einem Gasgemisch | |
DE2527985C3 (de) | Kontinuierliches Verfahren zur Gewinnung von reinem Ammoniak | |
EP0054772B1 (de) | Verfahren zum Reinigen eines Gasstroms | |
DE2652524C2 (de) | Verfahren zur Abtrennung von Säuregasen und freiem und gebundenem Ammoniak aus einer verdünnten, wäßrigen Lösung davon | |
EP0095144B1 (de) | Behandlung von Gaskondensaten | |
DE3842599A1 (de) | Verfahren zur behandlung eines sauergase enthaltenden abwassers | |
DE3014678C2 (de) | ||
US4241227A (en) | Process for reducing biological oxygen demand of gas condensate | |
DE2041359C3 (de) | Verfahren zur Entfernung von Schwefelwasserstoff und Sulfiden aus Gasen | |
DE1924052A1 (de) | Verfahren zum Entfernen von CO2 und/oder H2S aus Spaltgasen und Vorrichtung zum Durchfuehren des Verfahrens | |
DE4439147A1 (de) | Verfahren und Anlage zur Behandlung industrieller Abwässer | |
DE10136084A1 (de) | Verfahren und Anlage zum Behandeln von Flüssigkeiten, insbesondere zum Reinigen von kontaminiertem Wasser | |
EP1480733A1 (de) | Verfahren zur entfernung von merkaptan aus rohgas | |
DE19501108A1 (de) | Verfahren zur Behandlung von Brüden, die Ammoniak und Schwefelwasserstoff enthalten | |
DE19615067C2 (de) | Verfahren zur Behandlung industrieller Abwässer | |
DE3310712A1 (de) | Verfahren zum behandeln eines wasserhaltigen kondensats | |
EP0197289A2 (de) | Verfahren zum Reinigen der Abgase von Claus-Anlagen und zur Wiedergewinnung der in diesen Abgasen enthaltenen Schwefelverbindungen | |
WO2014166631A1 (de) | Verfahren zur verbesserten reinigung von abwässern aus einer koksofenanlage | |
DE2736488C3 (de) | Verfahren zum Entfernen von Schwefeloxiden aus Rauchgasen | |
DE2610638C2 (de) | Verfahren zur Aufarbeitung sulfidhaltiger Abwässer | |
DE4042210A1 (de) | Verfahren zur beseitigung von arsenik und anderen metallen aus abwaessern von industrieanlagen durch behandlung mit sulphydrit unter druck und anlage zur durchfuehrung des verfahrens | |
DE543945C (de) | Verfahren zur Ausnutzung des bei der Reinigung von Gasen vermittels Druckgasauswaschung anfallenden, im Waschwasser geloesten schwefelhaltigen Gases | |
DE10204654A1 (de) | Verfahren zur Behandlung von sulfidhaltigen Flüssigkeiten |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8131 | Rejection |