-
Vorrichtung zur Halterung von Körperpartien bei
-
öntgenaufnahmen.
-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Halterelg menschlicher
Körperpartien bei Röntgenaufnahmen, ilisbesondere zur Halterung der weiblichen Brust
bei der Mammographie.
-
Röntgenologische Untersuchungen menschlicher Körperparten sind ein
unverzichtbares Hilfsmittel der modernen Medizin zur Diagnose und Früherkennung
einer Vielzahl von ##raril#-heiten des Menschen. In neurer Zeit wird die Röntgenuntersuchung
in zunehmendem Maße auch im Rahmen der Krebs-Vorsorge und zwar insbesondere zur
Früherkennung des Brustkrebscs der lrau eingesetzt. Bei dieser, auch Mammographie
genannten röntgenologischen Untersuchung wird die zu untersuchende Brust zwischen
einer harten Auflage, die in der Regel gleichzeitig auch den Röntgenfilm aufninunt,
und einem Tubus aus für Röntgenstrahlung durchlässigem Kunststoff eingepresst, worauf
die Brust in drei Aufnahmen unter verschiedenen Richtungen, nämlich senkrecht von
oben, von der Körpermitte aus gegen die Horizontale nur schwach geneigt nach außen
und von der Körpermitte aus unter stärkerer
Neigung aufgenommen
wird. Der durch die Einpressung auf das zu untersuchende Gewebe ausgeübte Druck
ist hierbei wichtig, weil nur so ein hinreichend scharfes Röntgenbild erzielt wird,
das auch sehr kleine Gewebeveränderungen oder Entzündungen sicher zu erkennen erlaubt.
Dies gilt im übrigen für Röntgenuntersuchungen menschlichen Gewebes ganz allgemein.
Da die Pressflächen der bei der Mammographie eingesetzten Auflage und des Tubus
sich der Körperform nicht anpassen, werden einzelne Bereiche der Brust stärker als
andere Bereiche verformt, was einerseits Schmerzen in den stark verformten Bereichen
hervorrufen und andererseits zu ungenügender Bildqualität in Bereichen zu geringer
Pressung führen kant. Wegen der erwähnten Schmerzen kommt es bei den betroffenen
Frauen zur Abneigung gegen die an sSh erforderlichen regelmäßigen Wiederholungsuntersuchungen,so
daß diese oft nicht wahrgenommen werden, wdhrend die ungenügende Bildqualität dazu
führen kann, daß in den im Röntgenbild unscharfen Bereichen bereits erste Spuren
von Geschwulsten bestehen können, die auf dem Röntgenbild aber noch nicht erkennbar
sind. Außerdem besteht die Gefahr, daß an den Stellen hohen Pressdrucks gegebenenfalls
vorhandene Herde in ihrer Entwicklung und Ausbreitung durch den ausgeübten Druck
beschleunigt werden können.
-
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zur Halterung von menschlichen Körper partien bei Röntgenaufnahmen anzugeben, welche
die röntgenologische Untersuchung dieser Partien unter der für eine scharfe Abbildung
erforderlichen Gewebepressung ermöglicht, wobei diese Pressung in allen zu untersuchenden
Bereichen gleichmäßig sein soll, d.h. keine Bereiche höherer Druckverformung auftreten,
die bei der untersuchten Person Schmerzen hervorrufen können.
-
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein auf der röntgenologisch
zu untersuchenden Körperpartie passend aufsetzbares evtl. elastisches Gehäuse aus
wenigstens abschnittsweise für Röntgenstrahlung durchlässigem Material, und durch
eine mit dem Gehäuse verbindbare Druckmittelquelle, von der aus das Gehäuse derart
mit einem flüssigen oder gasförmigem Druckmittel füllbar ist, daß das Druckmittel
zu gleichmäßiger Druckeinwirkung auf die zu untersuchende Körperpartie zur Einwirkung
bringbar ist. Bei der erfindungsgemäßen Halterung wird also die physikalische Erscheinung
ausgenutzt, daß ein auf eine Flüssiglçeit oder ein Gas ausgeübter statischer Druck
im gesamten Druckmittel gleiche Größe hat.
-
Bs empfiehlt sich, das Gehäuse an den auf der zu untersuchenden Körperpartie
aufzusetzenden Rändern dem räumlichen Verlauf der Körperpartie in etwa anzupassen.
Wenn das Gehäuse dann an der auf der zu untersuchenden Körperpartie aufsetzbaren
Seite offen ist und entlang der auf dem Körper aufzusetzenden Ränder umlaufende
Dichtelemente aufweist, die einen ungewollten Austritt des Druckmittels verhindern,
kann das Druckmittel zur direkten Einwirkung auf die Körperpartie gebracht werden.
-
Alternativ kann das Gehäuse aber an der auf der zu untersuchenden
Körperpartie aufsetzbaren Seite auch durch eine elastisch verformbare, membranartige
Trennwand geschlossen sein, welche das Druckmittel vom Körper trennt, die Druckübertragung
jedoch gestattet.
-
Dabei empfiehlt es sich, die elastisch verformbare Trennwand der zu
untersuchenden Körperpartie etwa entsprechend vorzuverformen, so daß lediglich individuelle
Unterschiede der betreffenden Körperpartie durch elastische Verformung
der
Trennwand auszugleichen sind. Um das Gehäuse für unterschiedliche Körperpartien
verwendbar zu machen oder stärkere individuelle Unterschiede ausgleichen zu können,
empfiehlt es sich, die elastisch verformbare Trennwand auswechselbar am Gehäuse
zu befestigen.
-
In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind Einrichtungen
zur Befestigung des Gehäuses auf der zu untersuchenden Körperpartie in fester Anlage
am Körper der Untersuchungsperson vorgesehen. Diese Einrichtungen können beispielsweise
aus Anschnallgurten bestehen, die hinreichend lang bemessen und mit Gurtverschlüssen
versehen sind, die eine Anpassung an Personen unterschiedlicher Größe und Statur
erlauben.
-
Das Gehäuse kann zumindest teilweise mit einem flüssigen Druckmittel,
vorzugsweise Wasser, gefüllt sein, wobei eine Einrichtung zur Erzeugung eines Drucks
im flüssigen Druckmittel nach der Anbringung des Gehäuses am Körper der zu untersuchenden
Person vorgesehen ist. Zur Erzeugung des Drucks in der Gehäusefüllung kommt beispielsweise
eine mit dem Gehäuseinnern verbindbare Druckpumpe in Frage. Diese Druckpumpe kann
entweder flüssiges Druckmittel aus einem Vorratsbehälter in das Gehäuse fördern,
wobei ein einstellbares Überdruckventil eine genaue Einstellung des auszuübenden
Drucks gestattet. Alternativ kann das Gehäuse auch an einer Gasdruckquelle, beispielsweise
einer Luftpumpe, angeschlossen sein, mit der im Gehäuse ein Überdruck erzeugbar
ist, der über das flüssige Druckmittel auf die elastische Trennwand übertragbar
ist.
-
In bestimmten Fällen, beispielsweise bei Halterungen für die Mammographie,
kann es darüber hinaus von Vorteil sein, wenn in dem an der zu untersuchenden Körperpartie
anlegbaren Bereich der iastisch verformbaren Trennwand eine
Einrichtung
zur Erzeugung eines Unterdrucks auf der Trennwandaußenseite vorgesehen ist, welche
die Ausübung einer Saugwirkung auf die zu untersuchende Körperpartie bzw. eine Teil
derselben erlaubt. Dadurch wird sichergestellt, daß sich die Trennwand ohne Luftpolster
an der zu untersuchenden Körperpartie anlegt. In bestimmten Fällen erübrigt sich
dann sogar die zusätzliche Aufbringung eines Druckes auf die andere Seite der Trennwand.
Der Umgebungsdruck genügt dann für die angestrebte Druckwirkung.
-
Wenn außerdem an dem unter Saugwirkung an der zu untersuchenden Körperpartie
anlegbaren Teil der elastisch verformbaren Trennwand Einrichtungen vorgesehen sind,
die eine räumliche Verschiebung dieses Teils der elastisch verformbaren Trennwand
bei auf die Körperpartie einwirkendem Unterdruck ermöglichen, kann außerdem eine
gewünschte Lageänderung oder Verformung der zu untersuchenden Körperpartie vorgenommen
werden, soweit das zu untersuchende Körpergewebe solche Lageänderungen erlaubt.
-
Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert, und zwar zeigt: Fig. 1 eine schematische
Darstellung einer erfindungsgemäßen Halterung zur röntgenolowischen Untersuchung
der weiblichen Brust in der Vorderansicht; Fig. 2 eine Schnittansicht, gesehen in
Richtung der Pfeile 2-2 in Fig. 1; und Fig. 3 eine Draufsicht auf die in den Fig.
1 und 2 gezeigte Halterungsvorrichtung.
-
Die in den Zeichnungsfiguren gezeigte, in ihrer Gesamtheit mit 10
bezeichnete Vorrichtung dient zur Halterung der weiblichen Brust während der Röntgenuntersuchung.
-
Die nur schematisch dargestellte Vorrichtung besteht im gezeigten
Fall aus einem Gehäuse 12, dessen bei der Untersuchung auf der Brust der zu untersuchenden
Patientin aufzusetzende Seite durch eine gummielastisch verformbare, mcmbranartige
Trennwand 14 verschlossen ist, die der zu untersuchenden Körperpartie entsprechend
anatomisch vorne formt ist.
-
Das Gehäuseinnere ist zum Teil mit einer Druckflüssigkeit 16 gefüllt,
die beispielsweise Wasser sein möge. Nach dem Ansetzen und Befestigen der Vorrichtung
10 auf der Brust der Untersuchungsperson in der in Fig. 1 veranschaulichten Lage
wird der Druck des im Gehäuseinnern über der Druckflüssigkeit vorhandenen luftgefüllten
Raums erhöht, was durch eine motorisch betriebene Luftpumpe (Fig. 2) geschehen kann.
Der steigende Druck im Gehäuseinnern wird über die Druckflüssigkeit auf die Trennwand
14 übertragen, die demzufolge mit zunehmendem aber völlig gleichmäßigem Druck an
der zu untersuchenden Körperpartie angedrückt wird.
-
Dadurch wird das Brustgewebe in der für eine scharfe Wieder gabe aüf
dem Röntgenbild erforderlichen Weise zusammengepresst, so daß die erforderlichen
Aufnahmen gemacht werden können. Bisher wurden für die Untersuchung der weiblichen
Brust im Rahmen der Krebs-Vorsorge drei Röntgenaufnahmen in den in Figur 1 durch
die Pfeile 1, 2 und 3 veranschaulichten Richtungen für erforderlich gehalten.
-
Durch die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung erzielte vergleichmäßigte
Pressung des zu untersuchenden Gewebes ist die Erstellung von insgesamt schärferen
Röntgenbildern möglich, so daß zu erwarten ist, daß bei Verwendung der erfindungsgemäßen
Halterung zwei Aufnahmen in den durch die Pfeile 1 und 2 veranschaulichten Richtungen
für eine sichere Erkennung auch kleinste Geschwulst- oder Entzündungs herde genügen
werden. Durch den Wegfall einer Aufnahme wird
die Belastung der
Untersuchungsperson durch Röntgenstrahlung um 1/3 verringert, was von erheblicher
Wichtigkeit ist.
-
Es ist klar, daß das Gehäuse, die verwendete Druckflüssigkeit bzw.
das Druckgas und die elastisch verformbare Trennwand für Röntgenstrahlen hinreichend
durchlässig sein müssen, wobei es beim Gehäuse eventuell auch genügt, Fenster aus
für Röntgenstrahlen durchlässigem Material in den erforderlichen Bereichen vorzusehen.
Das restliche, eventuell sogar bewußt aus abschirmendem Material hergestellte Gehäuse
vermindert dann den Austritt von Streustrahlung, was eine Verringerung der Gefährdung
der die Untersuchung durchführenden Person bedeutet und es ihr ermöglicht, näher
an die zu untersuchende Person heranzutreten, wodurch die genaue Auçf~uhrung der
Untersuchung erleichtert wird.
-
Es ist klar, daß die der zu untersuchenden Körperpartie zugewandten
Ränder der Seitenwände des Gehäuses wenigstens annähernd entsprechend der Anatomie
der betreffenden Körperpartie geformt sind, so daß die Vorrichtung 10 ohne Schwierigkeiten
durch vorstehende Ecken oder Gehäuse kanten angelegt werden kann.
-
Die Befestigung des Gehäuses kann bei der gezeigten Vorrichtung beispielsweise
durch an den Seitenwänden vorgesehene (nicht gezeigte) Gurte erfolgen, die am Rücken
der Patientin geschlossen werden können.
-
In Fig~ur 2 ist im Bereich der unteren Abschlußwand des Gehäuses 12
ein Filmeinschub 20 zum Einlegen des Röntgenfilmes bei der senkrecht von oben erfolgenden
Aufnalune gezeigt. Ähnliche Einschübe können auch seitlich vorgesehen sein, oder
der Röntgenfilm wird in gesonderten, nicht gezeigten, äußeren Halterungen angeordnet.
-
Um die zu untersuchende Brust in die für die Röntgenaufnalune erforderliche
Lage ausrichten zu können, ist im Zentrum des der Brust entsprechend ausgeformten
Bereichs 22 der Trennwand 14 ein von außerhalb des Gehäuses manipulierbarer Ansatz
24 vorgesehen, der eine Streckung des Bereichs 22 zulässt. Wenn der Ansatz 24 hohl
ausgebildet wird, kann er an eine Unterdruckquelle angeschlossen werden, so daß
die von der Druckflüssigkeit ausgeübte Druckeinwirkung durch ein zwischen der Außenseite
der Trennwand und der zu untersuchenden Brust erzeugtes Vakuum noch unterstützt
werden kann.
-
In Figur 2 ist neben der eigentlichen Halterungsvorrichtung 10 schematisch
die Schaltung einer zur Drucksteigerung im Luftraum des Gehäuseinnern dienenden
Punpc 26 gezeigt. Die beispielsweise durch einen Elektroniotor antreibbare Luftpumpe
26 ist druckseitig am Luftrauiij des Gehäuses 12 angeschlossen. Ein einstellbares
Überdruclventil 28 verhindert das Ansteigen des Drucks über eine vorbestimmte Größe.
-
Saugseitig steht die Pumpe mit der Umgebungsatmosphäre in Verbindung,
oder sie kann in der vorstehend erwähnten Weise an denrohrförmigen hohlen Ansatz
24 angeschlossen werden, wobei dann die kombinierte Einwirkung von Überdruck durch
die Druckflüssigkeit 16 und den durch die Pumpe erzeugten Unterdruck möglich ist.
Ein entsprechendes Wcchselventil 30 in der Saugleitung der Luftpumpe kann dazu dienen,
die Luftpumpesaugseitig wahlweise mit der Umgebungsatmosphäre oder dem Ansatz 24
zu verbinden.
-
Wie bereits früher erwähnt, kommt aber auch eine Pressung der zu untersuchenden
Körperpartie ausschließlich durch den angelegten Unterdruck in Frage.
-
Es ist klar, daß im Rahmen des Erfindungsgedanlcens eine Vielzahl
von Abwandlungen und Weiterbildungen möglich ist, und daß insbesondere Anpassungen
des Gehäuses an die jeweils zu untersuchende Körperpartie erfolgen müssen. In bestimmten
Fällen ist es beispielsweise denlcbar, auf die elastisch verformbare Trennwand zu
verzichten. Die entsprechende Gehäusewand bleibt offen und die diese offene Seite
umgebenden Ränder werden mit einer umlaufenden elastischen Dichtung versehen, die
einen dichten Abschluß des Gehäuses auf dem Körper des Patienten sicherstellen.
Das# (flüssige oder gasförmige) Druckmittel wirkt dann direkt auf die zu untersuchende
Körperpartie ein.