DE2608601C3 - Mittel zur Abgabe von lebensfähigen Mikroorganismen - Google Patents
Mittel zur Abgabe von lebensfähigen MikroorganismenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Mittel zur Abgabe von lebensfähigen Mikroorganismen bei Berührung mit
Wasser. Sie findet daher besonders Anwendung für Verfahren, die mit der Qualitätskontrolle von mikrobiologischen
Nährmedien, Reagentien und Verfahren zusammenhängen.
Bei Routinearbeiten in einem mikrobiologischen Labor besteht Bedarf an stabilen standardisierten
bequemen Mitteln zur Konservierung von mikrobiologischen Stammkulturen ,n lebensfähigem Zustand. Eine
Quelle für übereinstimmende und reproduzierbare mikrobiologische Stämme ist nicht nur für biologische
Forschungen und Unterschuchungen notwendig, sondern auch zur Standardisierung und Qualitätskontrolle
von mikrobiologischen Nährmedien, Reagentien und Verfahren.
Die Genauigkeit des Nachweises und der Identifizierung
von Mikroorganismen hängt ab von reproduzierbaren Medien, Reagentien und Verfahren. Das einzige
wirkliche Mittel zur Bestimmung und dadurch Regelung einer derartigen Reprodu/ierbarkeit besteht darin, daß
man die entsprechenden Medien und Reagentien auf bekannte mikrobiologische Vergleichskulturen aufbringt
bzw. das Verfahren darauf anwendet- Günstigerweise sollten derartige Vergleichskulturen über längere
Zeiten in quantitativ reproduzierbar suspendierter Form lagerfähig sein ohne ihre Lebensfähigkeit
einzubüßen oder die mikrobiologischen Eigenschaften der Mikroorganismen zu verändern.
Bei den klassischen Verfahren wurden mikrobiologische Stammkulturen konserviert, indem man den
Mikroorganismus in aktiver, sich fortpflanzender Form auf Nähragarschrägen oder Platten hielt und in
periodischen Zeitabständen auf weitere Schrägen oder Platten übertrug. Folglich enthielt eine Probe einer
Stammkultur, die einige Monate später erhalten wurde, Nachkommen der ursprünglichen mikrobiologischen
Organismen und nicht mehr die ursprünglichen Mikroorganismen selbst. So konnte es vorkommen, daß
sich über eine gewisse Zeit die Stammkultur von einer reinen Kultur in eine heterogene Kultur umgewandelt
hatte aufgrund möglicherweise aufgetretener Mutationen oder Verunreinigungen.
Der Versuch, reine lagerfähige mikrobiologische Kulturen zu erhalten, führte zu dem Verfahren des
Gefrierens oder Gefriertrocknens von mikrobiologischen Kulturen. Wie von D. F. D. H ο c k e η h u 11 in
Progress in Industrial Microbiology (Heywood & Co., London, 1963) S. 191-214, angegeben, kann die
Lagerfähigkeit erreicht werden, indem man die Mikroorganismen in einen »scheintoten« Zustand
überführt, in dem die Mikroorganismen lebensfähig sind, aber mit einem extrem niedrigen Stoffwechsel und nicht
imstande sind, sich zu vermehren. Ein solcher Scheintod-Zustand kann erreicht werden, indem man entweder die
Temperatur, das verfügbare Wasser und/oder den verfügbaren Sauerstoff vermindert, wobei das letzte
natürlich nicht auf anaerobe Mikroorganismen anwendbar ist. Während diese Aufgaben allgemein durch
Gefrieren oder Gefriertrocknen erreicht werden, sind die erforderliche Zeit und Mühe und die Kosten der
Ausrüstung unerwünscht hoch und für die durchschnittlichen mikrobiologischen Labors sind derartige Verfahren
im allgemeinen nicht anwendbar. Auch reagieren spezielle Mikroorganismen unterschiedlich auf das
Gefrieren und Gefriertrocken, wodurch spezielle Arbeitsweisen für spezielle Gruppen von Mikroorganismen
erforderlich sind.
Eine weitere Verbesserung des Gefriertrocknens besteht in der Anwendung des Agarersatzmediums nach
der US-PS 33 60 440. Bei der Herstellung einer stabilisierten Stammkultur nach diesem Verfahren
werden die Mikroorganismen vordem Lyophilisieren in einem wäßrigen Gemisch suspendiert, bestehend aus
mikrobiologischen Nährstoffen und einer Menge eines wasserlöslichen modifizierten Cellulosemaierials, die
nicht ausreicht, um aus dem Gemisch eine hochviskose gelatinöse Matrix zu bilden. Dieses Gel wird dann 60 bis
80 h gefriergetrocknet und mechanisch /u einem Pulver zerstoßen. Dieses Verfahren ist insofern ungünstig, da
Vorrichtungen zum Lyophilisieren und Zerstoßen bzw. Vermählen erforderlich sind und die Bildung und
Handhabung eines mikrobiologischen Gels. Da das Produkt in Form eines Gels vorliegt, treten verschiedene
Schwierigkeiten auf bei der Herstellung einer homogenen quantitativen Verteilung der !Mikroorganismen
in dem Endprodukt, und häufig ko;nmt es zu einem unerwünschten Einschluß von Luft in der mikrobiologischen
Gelmatrix.
Vor einiger Zeit wurde in der US-PS 36 71 400 ein Verfahren beschrieben, bei dem trockene bakteriologisehe
Vergleichsproben hergestellt werden, indem ein Tropfen einer Suspension von Bakterien, Nährstoffgelatine
und Stabilisatoren, der auf einer wachsartigen Oberfläche verteilt ist, 72 h bei einer Temperatur von 20
bis 25° C unter einem Druck von 500 bis 600 mm Hg getrocknet wird. Bei der Anwendung wird die trockene
Probe in Salzlösung suspendiert und nach 2 bis 3 h langem Inkubieren bei 35 bis 37°C ein Anteil der Lösung
auf eine Nährstoffagarplatte aufgestrichen. Dieses Verfahren besitzt den Nachteil, daß es langwierig ist und
spezielle Ausrüstungen erfordert
In den US-PS 37 67 797 und 38 60 490 ist der Einschluß von speziellen Mikroorganismen in ein
hydrophiles Acrylat oder Methacrylat beschrieben unter Bildung einer löslichen mikrobiologischen Kapsel.
Derartig eingeschlossene Mikroorganismen verlieres. jedoch ihre Lebensfähigkeit schnell innerhalb kurzer
Zeit, manchmal schon innerhalb weniger Tage. Daher sind diese Kapseln zur längeren Lagerung von
mikrobiologischen Stammkulturen kaum geeignet.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein bequemes Verfahren zur Herstellung einer trockenen stabilen
Form von Mikroorganismen in lebensfähigem Zustand zu entwickeln, bei dem keine langwierigen Verfahren
oder spezielle Ausrüstungen erforderlich sind. Außerdem soll die erhaltene trockene mikrobiologische, d. h.
Mikroben liefernde Matrix bequemer in der Handhabung und Anwendung für mikrobiologische Zwecke sein
als die bekannten Mittel.
Die Erfindung betrifft ein Mittel zur Abgabe von lebensfähigen Mikroorganismen bei Berührung mit
Wasser, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es aus einer zusammenhängenden wasserlöslichen polymeren
Matrix aus Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, einem wasserlösüchen substituierten Polyvinylpyrrolidon oder
einem wasserlöslichen Celluloseether, Carboxymethylcellulose, Hydroxyäthylcellulose und/oder Hydroxypropylcellulose
besteht, in der ein mikrobiologisches Gemisch, bestehend zumindest aus einem Mikroorganismus
und einem mikrobiologischen Nährstoff, homogen dispergiert ist.
Das erfindungsgemäße Mittel wird gemäß den Maßnahmen des Patentanspruchs 5 hergestellt. Die
genannte wasserlösliche polymere Substanz sollte selbstverständlich in einer solchen Menge vorhanden
sein, die nicht ausreicht, das wäßrige Gemisch in eine gelatinöse Masse überzuführen. Die Menge an mikrobiologischem
Nährmedium sollte selbstverständlich ausreichen, um die Lebensfähigkeit der Mikroorganismen
zu erhalten; außerdem hat es sich gezeigt, daß sie selbstverständlich nicht so groß sein darf, daß sie
während des Trocknens des wäßrigen Gemisches zu einem gefährlichen osmotischen Schock für die
Mikroorganismen führt.
Die Patentansprüche 2-4 und 6-7 nennen Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Mittels bzw. des
Verfahrens zur Herstellung dieses Mittels.
Beim Trocknen des wäßrigen Gemisches entsteht ein Mittel üblicherweise in Form eines Films bzw. einer
Folie, das trocken zusammenhängend und wasserlöslich
ist und die Bestandteile des wäßrigen Gemisches homogen dispergiert enthält. Weitere Bestandteile wie
verträgliche Weichmacher und selbstverständlich auch Mittel zum Ausgleich des osmotischen Druckes können
dem Mittel zugesetzt werden, indem man sie vor dem endgültigen Trocknen /u dem wäßrigen Gemisch
zusetzt.
Um die Handhabung des wasserlöslichen mikrobiologischen Mittels zu erleichtern, besonders wenn es
angewandt wird, um direkt die Oberfläche eines s Näbrstoffgels zu beimpfen, kann das Mittel in einen
Träger wie die Schleife bzw. Öse einer mikrobiologisehen Impfnadel eingebaut werden. Bei der Anwendung
kann die flache Oberfläche der das mikrobiologische Mittel enthaltenden Schleife mit der feuchten Oberflä-
[o ehe des Nährstoff gels kurze Zeit zusammengebracht
werden, um zu ermöglichen, daß sich die wasserlösliche Substanz zu lösen beginnt. Dann, wenn die wasserlösliehe
Substanz vollständig in Lösung geht, können die freigesetzten Mikroorganismen durch entsprechende
Bewegung der Impfnadel wie bei einem üblichen Aufstreichverfahren über die Geloberfläche verteilt
werden.
Die Erfindung stellt ein billiges Mittel zur Konservierung von Mikroorganismen dar. Die in ihm enthaltenen
:o Mikroorganismen sind unter Beibehaltung ihrer Lebensfähigkeit
sehr lange lagerfähig. Die Herstellung des erfindungsgemäßen Mittels erfordert keine spezielle
Ausrüstung, da das wäßrige Gemisch meistens in irgendeinem zur Verfügung stehenden Gefäß hergestellt
werden kann und die Trocknung durchgeführt werden kann, indem man das Gemisch unter Standardraumbedingungen
stehenläßt.
Üblicherweise besitzt die polymere Substanz ein Molekulargewicht von ungefähr 20 000 bis 1 000 000,
^0 am besten 100 000 bis 400 000. Die polymere Substanz
kann ein oder mehrere Polymere umfassen, mit den gleichen oder unterschiedlichen Molekulargewichten,
Substitutionsgraden, molekularen Substitutionen, Intrinsic-Viskositäten usw. Nichtionische wasserlösliche PoIy-
.is mere sind aufgrund ihrer Verträglichkeit mit Mikroorganismen
besonders gut. Gut ist Carboxymethylcellulose mit einem Substitutionsgrad von ungefähr 0,4 bis 1,4
und am besten ungefähr 0,65 bis 0,85 und Hydroxyäthyl- und Hydroxypropylcellulose mit einer molaren Substitution
von weniger als ungefähr 3,2 und am besten ungefähr 1,0 bis 3,0. Besonders geeignet ist Polyvinylalkohol
mit einem Hydrolysegrad von weniger als ungefähr 90%, am besten ungefähr 70 bis 90%.
Es ist jedoch selbstverständlich, daß das wasserlösliehe
Gemisch, das unter Bildung des erfindungsgemäßen Mittels getrocknet werden soll, eine solche Menge an
der genannten wasserlöslichen polymeren Substanz enthält, die nicht ausreicht, um zur Bildung eines Gels
oder einer gelatinösen Matrix zu führen. Das ist klar, um beim Trocknen ein gleichmäßiges zusammenhängendes
Mittel zu ergeben und nicht eine ungleichmäßige spöde pulverförmige Substanz, die nicht die Vorteile bei der
Handhabung ergibt, wie sie eine zusammenhängende Matrix oder ein Film besitzt. Im allgemeinen enthält das
wäßrige Gemisch weniger als 20% und am besten weniger als 5% der wasserlöslichen polymeren Substanz
(Gewicht/Volumen). Einige wasserlösliche PoIymere können in größeren Mengen als 5% zugesetzt
werden, ohne daß sie dazu führen, daß das wäßrige
(,o Gemisch ein Gel bildet, da sie ein niedriges Molekulargewicht
und/oder eine hohe Hydrophilie besitzen. Zum Beispiel kann der Polyvinylalkohol in einer Konzentration
bis zu 20% oder darüber (Gewicht/Volumen) in dem wäßrigen Gemisch vorliegen, ohne zur Bildung
hs einer unerwünschten gelartigen Form /u führen. Die
Viskosität ist direkt eine Funktion des Molekulargewichts und daher führen die hochmolekularen Formen
eines speziellen wasserlöslichen Polymers zu einer
hochviskosen gelatinösen Phase bei geringe ren Konzentrationen als die niedermolekularen Formen des
gleichen Polymers. Ähnlich nimmt mit zunehmender Anzahl hydrophiler Gruppen in dem wasserlöslichen
Polymer die Polymermenge zu, die erforderlich ist, um eine gelatinöse Phase zu bilden. Die Ausdrücke »Gel«
und »gelatinös«, wie sie hier verwendet werden, bezeichnen eine hochviskose gelartige Phase, die
dadurch gekennzeichnet ist, daß sie keine unterscheidbare
flüssige Phase besitzt
Mikroorganismen, die in das erfindun;j!sgemäße
Mittel eingebaut werden können, umfassen «:ine weile
Vielfalt von makroskopischen und mikroskopischen Lebewesen wie Algen, Pilze einschließlich Hefen,
Protozoen, Bakterien und Viren. Beispiele für Algen, die
in das erfindungsgemäße mikrobiologische Mittel eingebaut werden können, sind solche di:r Arten
Aphanacapsa-Gleocapsa, Euglene, Nostac, Plectonema, Selenastrum usw. Zu den Pilzen, die in das erfindungsgemäße
Mittel eingebaut werden können, ge'iören die folgenden Arten: Aspergilus, Blastomyces, Candida,
Cossidionides, Cryptococcus, Peniciliium uiw. Auch Protozonen wie Trichonomaden können in das Mittel
eingebaut werden.
Auch eine große Vielzahl von Bakterien kann in das erfindungsgemäße Mittel eingebaut werden, v/ie solche,
die zu den Gruppen Pseudomonadales, Cliiamydobacteriales,
Hyphomicrobiales, Eubacteriales, Act riomycetales
gehören. Das erfindungsgemäße Mittel ist besonders geeignet zur Konservierung, Lagerung und Anwendung
von Bakterien, die zu folgenden Familien gehören: Azotobacteraceae, Rhizobiaceae, Achromobacteraceae,
Brucellaceae, Enterobacteriaceae, Bacteriodaceae, Micrococcaceae, Neisseriaceae, Pseudomonadaeeae, Lactobacillaceae,
Nocardiaceae und StreptomyceUceae.
Außerdem können verschiedene Viren in das mikrobiologische Mittel eingebaut werden, i. B. RNS-Viren
wie Enterovirus, Paramyxovirus und Myxovirus; DNS-Viren wie Polyomavirus, Adenovirus, Hcrpesvirus
und Poxvirus; einige andere klinisch wichtige Viren wie Hepatitisvirus oder Australienantigen und Rubellavirus;
verschiedene Bakterioviren, besonders Bakteriophagen usw.
Es ist festzustellen, daß besonders empfindliche Mikroorganismen einen schnelleren Verlust an Lebensfähigkeit
zeigen als die Mehrzahl der üblichen Mikroorganismen. Die Mengen oder Konzentrationen
an wasserlöslichem Polymer, Nährmedium und selbstverständlich gegebenenfalls dem Mittel zum Ausgleich
des osmotischen Druckes können innerh-ilb eines
weiten Bereichs eingestellt werden, um den !,peziellen
Erfordernissen der einzelnen Mikroorganismen entgegenzukommen. Die speziellen in das erfinduni;;sgemäße
Mittel eingebauten Mikroorganismen hängen von der beabsichtigten Anwendung des Mittels ab. Zum Beispiel
werden für klinische Anwendungen Escher chia coli.
Staphylococcus aureus, Entcrobacter cloacae, Klebsieila pneumoniae, Streptococcus pyrogenes, Salmonella
typhimurium, Proteus vulgaris, Serratia niarcesens, Pseudomonas aeruginasa, Bacillus stereothermophilus.
Bacillus subtilis etc. eingebaut.
Auch ein einzelner Mikroorgamismenstamin kann in das erfindungsgemäße Mittel eingebaut wc-den. um
eine lagerfähige homogene Kultur eine1, reinen
Stammes zu erhallen. Hei bestimmten Anwendungsgebieten,
besonders bei Verfahren der (Qualitätskontrolle,
kann es günstig sein, zwei oder mein ere untc r->chicdlichc
biologisch verträgliche Arien von Mikmorganis-
■)"
men einzubauen, wenn das Mittel eine Probe wie Urin oder Auswurf simulieren soll.
Das in das erfindungsgemäße Mittel eingebaute Nährmedium kann eine oder mehrere chemische
Substanzen umfassen, die diiekt oder indirekt den Stoffwechsel des in dem Mittel enthaltenen Mikroorganismus
beeinflussen. Zum Beispiel umfassen Nährmedien, die angewandt werden können, solche Substanzen,
die für die Lebensfähigkeit oder das Wachstum der Mikroorganismen erforderlich sind, sowie Substanzen,
die das mikrobiologische Wachstum hemmen, die günstig sind, um eine Kontamination während der
Herstellung und Anwendung des mikrobiologischen Miuels zu verzögern. Daher gehören zu der Gruppe der
Substanzen, die in das mikrobiologische Mittel als Hahrsubstanzen eingebaut werden können, Proteine.
Polypeptide wie Pepton, Aminosäuren, Nucleinsäuren, Polynucleotide, Kohlenhydrate einschließlich Mono-
und Disaccharide wie Glucose und Saccharose und Polysaccharide, Wachstumsfaktoren wie Vitamine und
Hormone und anorganische Elemente und Ionen.
Während der Trockung des wäßrigen Gemisches, enthaltend die einzubauenden Mikroorganismen, das
Nährmedium und die genannte wasserlösliche polymere Substanz, wird angenommen, daß der auf die Mikroorganismuszellen
ausgeübte osmotische Druck sich verändert. Das Vorliegen einer großen Menge ionisierbarer
Substanzen in dem wäßrigen Gemisch führt offensichtlich zu einer Zunahme des osmotischen
Druckes auf die mikrobiologischen Zellen während des Trockungsverfahrens, wodurch die Gefahr eines implosiven
Zusammenfallens der Zellwände zunimmt. Wenn andererseits jedoch nur eine kleine Menge an
ionisierbaren Substanzen in dem wäßrigen Gemisch vorhanden ist, führt es offensichtlich zu einem Abfallen
des exogenen osmotischen Druckes während des Trocknungsverfahrens und dadurch wird die Gefahr
eines explosiven Zerreißens der Zellwände vergrößert. Wie aus den folgenden Beispielen hervorgeht, ist es
möglich, ein Nährmedium zu wählen, daß die gewünschte Menge an ionisierbaren Substanzen enthält, so daß
das Nährmedium in einer ausreichenden Menge zu dem wäßrigen Gemisch zugesetzt werden kann, um die
Lebensfähigkeit der Mikroorganismen aufrechtzuerhalten, während die Menge so gering ist, daß sie die
Mikroorganismuszellen nicht gefährlich beeinflußt.
Aufgrund der Hydrophilie der meisten üblichen mikrobiologischen Nährmedien wird der Gehalt an
Nährmedium in dem wäßrigen Gemisch im allgemeinen auf einem erforderlichen Minimum gehalten, um die
Trocknung zu verbessern während die Lebensfähigkeit der Mikroorganismen aufrechterhalten wird. Im üblichen
Falle ist daher nur eine kleine Menge an ionisierbaren Nährstoffen während des Trocknens
vorhanden, was offensichtlich zu einem Abfall des exogenen osmotischen Druckes führt, der für die
Lebensfähigkeit der Mikroorganismen unsicher ist. In einem solchen Falle ist es selbstverständlich besonders
günstig, dem wäßrigen Gemisch ein den osmotischen Druck ausgleichendes Mittel zuzusetzen, das im Stande
ist, den osmotischen Druck während des Trocknens auf einer günstigen Höhe zu halten. Ein derartiges den
osmotischen Druck ausgleichendes Mittel ist üblicher v.eise ein wasserlösliches chemisches Reagens, das im
Stande ist. bei Berührung mil einer wäl.trigen l'Kissigkeii
zu ionisieren. Geeignete den osmotischen Druck ausgleichende Mittel umfassscn anorganische Salze und
Kohlenhulrüte wie Glucose. Lactose. Maltose. Mannn
und Saccharose.
In vorteilhafter Weise enthält das erfindungsgemäßc
Mittel Weichmacher wie Polyole. Glykole, wie Äthylenglykol und Polyäthylenglykol und Glycerin, die die
Flexibilität und Abschälbarkeit des Mittels erleichtern, wenn es in der Form einer Folie hergestellt wird.
Selbstverständlich kann es günstig sein, inerte Füllstoffe zur Erzielung einer größeren Masse oder verträgliche
Hintergrundfarbstoffe zur Farbcodierung oder aus anderen ästhetischen Gründen zuzusetzen. Indikatoren
für das mikrobiologische Wachstum können selbstverständlich ebenfalls zugesetzt werden und können
besonders geeignet sein für Vei fahren der Qualitätskontrolle.
Beispiele für geeignete Indikatoren für das mikrobiologische Wachstum sind Chromogene, die auf
das Vorhandensein mikrobiologischer Zellen ansprechen, z. B. pH-Indikatoren, die auf den Fermentationsstoffwechsel ansprechen oder Tetrazoliumsalze, die auf
die chemische Zusammensetzung der mikrobiologischen Zellen selbst ansprechen.
Bei der Herstellung des wasserlöslichen mikrobiologischen Mittels wird zunächst ein wäßriges Gemisch
hergestellt, umfassend die Mikroorganismen, Nährstoffe, das genannte wasserlösliche Polymer und die
gegebenenfalls sonst noch vorhandenen Substanzen, die in das mikrobiologische Mittel eingebaut werden sollen.
Außer dem Mikroorganismus oder den Mikroorganismen, die in dem entstehenden trockenen Mittel
enthalten sein sollen, werden alle Bestandteile des wäßrigen Gemisches unter aseptischen Bedingungen
zusammengegeben. Das wäßrige Gemisch wird vor dem Trocknen gut vermischt, um eine homogene Dispersion
aller Bestandteile zu erreichen.
Der Anteil der in dem wäßrigen Gemisch vorhandenen Bestandteile kann in einem weiteren Bereich
variieren, wobei die folgenden Bereiche, die angegeben sind als Gewicht/Volumen des wäßrigen Gemisches,
jeweils zulässig bzw. günstig sind.
Bestandteile | Zulässiger | Ciünsli{!ei |
Bereich | Hereieh | |
Genanntes wasserlösliches | 0.1- >20 | 3.0-5.0 |
Polymer | ||
Nährmedium | 0.1-10.0 | 2.0-5.0 |
Mitlcl /um Ausgleich des | 0.0-10.0 | 2.0-5.0 |
osmolischcn Druckes | ||
Weichmacher | 0.0-2.0 | 0.1 -0.5 |
Das Trocknen des wäßrigen Gemisches kann auf verschiedene Weise durchgeführt werden. Sehr einfach
kann das wäßrige Gemisch auf eine nicht benetzbare, im allgemeinen flache. Oberfläche aufgegossen oder auf
andere Weise darauf verteilt werden unter Bildung einer dünnen Schicht der Flüssigkeit, die nach
Entfernung des Wassers eine Folie ergibt. Eine geringe Feuchtigkeit oder leicht erhöhte Temperaturen können
angewandt werden, um die Trocknung zu beschleunigen. Hitze kann jedoch einen nachteiligen Effekt auf die
Mikroorganismen ausüben. Das wäßrige Gemisch wird im allgemeinen getrocknet, bis der Glcichgcwichtsfeuchtigkcitsgehalt
bei Raumbedingungen erreicht ist. Bei Standard-Raumtemperatur und -feuchtigkeit kann
dieser Trocknungsgrad innerhalb von 5 min bis 2 h je nach der Dicke des F'ilms erreicht werden. Im
allgemeinen muß eine geringe minimale Feuchtigkeitsmenge in dem mikrobiologischen Mittel noch vorhanden
sein, um die Lebensfähigkeit der Mikroorganismen aufrechtzuerhalten. Der oben angegebene Glcichgcwichtsfeuchtigkeiisgehalt
kann von Mittel /u Mittel /wischen ungefähr 2 und 1 5% schwanken.
Bei der Anwendung können derartige Folien als
-■ ganzes Stück verwendet werden oder sie können in eine
Vielzahl von Teilen, vorzugsweise in Form von Scheiben, geteilt oder zerschnitten werden. Fs hai sich
im allgemeinen gezeigt, daß die eingebauten Mikroorganismen
quantitativ in einem getrockneten Film mit
i<> konstanter Dicke in einzelnen Teilen des Oberflächenbereiches
verteilt sind. Die in der mikrobiologischen Folie eingeschlossenen Mikroorganismen können freigesetzt
werden, indem man die Folie mit einem wäßrigen Medium wie Salzlösung, einer wäßrigen
is Nährstoffbrühe oder der feuchten Oberfläche eines
Nährstoffgels oder einer Nährstoffschräge zusammenbringt.
Das erfindungsgemäße Mittel kann selbstverständlich auch mit einem Träger zusammengebracht werden,
;<· indem man ein bereits getrocknetes mikrobiologisches
Mittel durch geeignete Befestigungs- oder Klebevorrichtungen mit dem Träger verbindet.
Das Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Mittels ermöglicht somit eine Anzahl Formen von
2s Mittel und Träger.
Es ist z. B. möglich, das erfindungsgemäße Mittel in Filmform mit verschiedenen mehrschichtigen Mitteln
zusammenzubringen, umfassend eine oder mehrere Folien und eine oder mehrere Schichten, enthaltend
in Nährstoffe oder andere mikrobiologische Reagentien in
einer Matrix, umfassend polymere Substanzen, Kolloide, Gele, absorbierende flächige Materialien oder eine
Kombination davon.
Die Erfindung wird durch die folgenden nachgereich-
ϊ< ten Beispie'e näher erläutert.
Nach diesem Beispiel wurden erfindungsgemäße Mittel, enthaltend einen gramnegativen Mikroorganis-JO
mus, hergestellt und angewandt.
Zu !0OmI Wasser wurden 4,0g 80- bis 90%iger
hydrolisierter Polyvinylalkohol mit einem Molekulargewicht von ungefähr 250 000, 0,1 g Hirn-Hcrz-Infusionsmedium
und 2,0 g Saccharose gegeben. Die entstehende ^s Lösung wurde in einem Dampfsterilisator 15 min bei
125°C sterilisiert.
Zu 50 ml der sterilisierten Lösung wurde 1.0 ml einer dreifach gewaschenen Suspension des granincgativen
Organismus Escherichia coli in steriler Salzlösung in so einer Konzentration von ungefähr 107 Zellen/ml
gegeben. Die restlichen 50 ml der sterilisierten Lösung wurden als Vergleichslösung zurückbehalten.
Das Mikroorganismusgemisch und die Vergleichstsung wurden aseptisch auf getrennte Plastikfolien in
ss einer Dicke von 1,27 mm (50 mil) mit Hilfe eines
Spachtels aufgebracht. Das aufgegossene Gemisch und die aufgegossene Vergleichslösung wurden über Nacht
unter Standard-Raumbedingungen unter einer sterilen Haube getrocknet.
(... Drei ungefähr 3.226 cm2 große Stücke von den beiden
Folien wurden von den Plastikfolien abgezogen. Fin Teil der Vergleichsfolie und ein Teil der erfindungsgemdßcn
Folie wurden aseptisch auf getrennte Fosin-Melhylenblau-Agar-PIatten
aufgelegt. Außerdem wurde je ein ·■> Teil der erfindungsgemäßen Folie und der Vcrglciehsfolic
aseptisch auf getrennte Blutagar-Plattcn aufgebracht und eine dritte Probe der Vergleichsfolic und der
erfindungsgemäßen Folie zunächst getrennt in 5 ml
26 08
ίο
Volumina einer 3,7%igen Hirn-Herz-lntusionsbrühe
gelöst und zwei gleiche Anteile der entstehenden Lösungen auf Agarplatten aufgestriehen, und /war die
,ersten Anteile jeder Lösung auf getrennte Eosin-Methylenblau-Agar-Platten
und die /.weiten Anteile jeder Lösung aufgetrennte Blutagar-Platten. Die 8 beimpften
Agarplatten wurden ungefähr 18 h bei 37"C und 70"/»
relativer Feuehtigkeit inkubiert.
Mikrobenwachstum wurde auf allen Platten beobachtet, die direkt oder indirekt mit den erfindungsgemäßen
Folien beimpft worden waren, während kein Wachstum auf den Vergleichsplatien auftrat. Isolierte Kolonien, die
die für Escherichia coli typische Morphologie, Farbe und Form besaßen, wurden auf den durch Aufstreichen
der Brühe, in der die erfindungsgemäße Folie gelöst war, erhaltener. Platten beobachtet. Typisches Rasenwach.stum
wurde auf den Platten beobachtet, die direkt mit den erfindungsgemaßen Folien in Berührung gebracht
worden waren.
Der Teil der erfindungsgemaßen Folie, der nicht von der Plastikfolie abgenommen worden war, wurde in
einem getrockneten Glas bei Raumtemperatur 5 Tage aufbewahrt. Die so gelagerten Folien wurden dann auf
lebensfähige Mikroorganismen wie oben untersucht. Man erhielt im wesentlichen die gleichen Ergebnisse.
Das Verfahren des Beispiels 1 wurde wiederholt, wobei 8,0 g Polyvinylalkohol anstelle von 4 g zur
Herstellung der Ausgangslösung verwendet wurden. Positives und typisches Mikrobenwachstum wurde in
allen Fällen fü: das erfindungsgemäße Mittel beobachtet. Die Ergebnisse waren im wesentlichen die gleichen
wie in Beispiel 1.
Das Verfahren des Beispiels 1 wurde wiederholt, wobei der grampositive Mikroorganismus Styphylococcus
aureus anstelle des gramnegativen Escherichia coli verwendet wurc'e. Positives und typisches Mikrobenwachstum
für Staphylococcus aureus wurde auf allen Platten beobachtet, die direkt oder indirekt mit dem
erfindangsgemäßen Mittel beimpft worden waren, während kein Wachstum auf den Vergleichsplatten
auftrat.
Das Verfahren des Beispiels 1 wurde wiederholt, wobei 2,0 g Hydroxypropylcellulose mit einem Moleku- so Escherichia coli
largewicht von ungefähr 275 000 anstelle von 4 g Polyvinylalkohol zur Herstellung der wäßrigen Lösung
verwendet wurden. Die Ergebnisse waren im wesentlichen die gleichen wie in Beispiel 1.
Das Verfahren des Beispiels 1 wurde wiederholt, wobei 2,0 g Carboxymethylcellulose mit einem Molekulargewicht
von ungefähr 250 000 anstelle von 4 g Polyvinylalkohol zur Herstellung der wäßrigen Lösung
verwendet wurden. Die Ergebnisse waren im wesentlichen die gleichen wie in Beispiel 1.
Dieses Beispiel zeigt die Beziehung zwischen dem Gehalt an Nährmedium der erfindungsgemäßen Mittel
und der Lebensfähigkeit der eingebauten Mikroorganismen über eine Zeitspanne.
Verschiedene Mikroorganismen enthaltende erfindungsgemäße
Folien wurden in Impfschleifen eingebaut, wobei die folgenden Mengen an Bestandteilen,
angegeben als Gewichts-%, in der wäßrigen Lösung verwendet wurden.
F.scherichia coli
Polyvinylalkohol 5.0"/«
Weichmacher (PolyoxyaIkylenderivat
von Propylenglykol) 0,25%
Nährmedium (Pepton) 1.2-10,0%
Mittel /.um Ausgleich des usmolischen
Druckes (Saccharose) 3.0%
Lnterobacter cloacae
Polyvinylalkohol 1,0%
Weichmacher (Polyoxyal kylenderi vat
von Propylenglykol) 0,25%
Nährmedium (Pepton) 2.0-5.0%
Mittel zum Ausgleich des osmolischen
Druckes (."idtcharose) 5,0%
Salmonella typliimiirium
Polyvinylalkohol 3,0%
Weichmacher (Polyoxyal kylenderi vat
von Propylenglykol) 0.25%
Nährmedium (Pepton) 2,0-5,0%
Mittel zum Ausgleich des osmolischen
Druckes (Saccharose) 3.0%
Die Anzahl der ursprünglich in die Folien eingebauten
lebensfähigen Organismen wurde dreifach für jede Reihe von Mikroorganismen bestimmt durch Lösen
einer bestimmten erfindungsgemaßen Folie in Salzlösung.
Dann wurde eine Reihenverdünnung hergestellt, wobei die letzt j Verdünnung auf Platten ausgestrichen
und die ein..einen Kolonien gezählt wurden, die beim Inkubieren entstanden waren. Die Gesamtzahl der
Mikroorganismen in der Folie wurde dann aus der Auszählung und dem Verdünnungsfaktor berechnet.
Die erfindungsgemäßen Folien wurden in feuchtigkeilsdicluen
Behältein bei ungefähr 50"C gelagert. Die Anzahl der lebensfähigen Organismen, die in den
gelagerten Folien noch vorhanden waren, wurde in bestimmten Zeitabständen auf die oben beschriebene
Weise dreifach bestimmt. Die Ergebnisse für jeden von drei Mikroorganismen sind im folgenden als Prozent
noch lebensfähige Mikroorganismen angegeben.
Lagerung | Nährmediuni | Nährmedium | 3.0% | 5,0% | l0,0u/(i |
(h) | 1.2% | 2,0% | 100 | 100 | 100 |
0 | 100 | 100 | 61,0 | 6.2 | 5.9 |
5 | 6,9 | 29.9 | 7,8 | 2,2 | λ5 |
8 | 1,2 | 6,4 | 0,25*) | 0,032 | 0,0 lö |
30.5 | 0.002 | 5.5 | |||
Enterobacter cloacae | |||||
Lagerung | 3.0% | 4.0% | 5.0% | ||
(h) | 100 | 100 | 100 | ||
0 | 36,0 | 240 | 19.2 | ||
5,5 | 14.0 | 21.0 | 18.0 | ||
24 | 5.6 | 13.0*) | 13.1 | ||
30 |
26 08
Salmonell | a lyphinniriiim | i.0% | 4.0% | ■■"i.O'l'n |
I ageriing | Nahrmedium | 100 | 100 | 100 |
(h) | 2.0% | 12,8 | 9,1 | — |
0 | 100 | 4.6 | 6.8 | Ji.7 |
14,5 | 7.J | 6,2 | 5.5 | 25.6* |
41 | 6.6 | |||
65.5 | 2.4 |
*) ΛΚ optimale Mv'iif.'c an N;ihi medium an/uselicn
Andere erfindungsgemäße Folien, enthaltend verschiedene
andere Mikroorganismen, wurden auf die gleiche Weise untersucht, wobei die überwiegende
Mehrzahl von ihnen zu ähnlichen Ergebnissen führte, wie sie oben für Escherichia coli und Enterobacter
cloacae angegeben sind. Es ist zu bemerken, daß, da die Gesamtzahl der ursprünglich in die erfindungsgemäße
Folie nach dem Verfahren des Beispiels 2 eingebauten Mikroorganismen ungefähr 10b Zellen/ml betrug, ein
"/»-Satz von 1% überlebender Mikroorganismen 104 lebensfähige Zellen/ml bedeutet.
Dieses Beispiel zeigt die hohe Stabilität von erfindungsgemäß hergestellten Mitteln für verschiedene
Mikroorganismen, die über 1 Jahr bei 4°C und 25"C
gelagert worden waren.
Verschiedene Mikroorganismen wurden erfindungsgemäß in Folien eingebaut, die man in Impfschleifen
anordnete, wobei die folgenden Mengen jeweils als Gew.-%, bezogen auf die wäßrige Lösung, verwendet
wurden.
Mikroorganismus | Polyvinylalkohol | Weichmacher | Pepton- | Saccharose |
(wie vorstehend) | Nährmedium | |||
Escherichia coli | 5,0 | 0,25 | 3,0 | 3,0 |
Staphylococcus aureus | 5.0 | 0,25 | 2,0 | 2,0 |
Enterobacter cloacae | 3,0 | 0,25 | 4,0 | 3,0 |
Klebsieila pneumoniae | 5,0 | 0,25 | 3,0 | 4,0 |
Streptococcus pyogenes | 3,0 | 0,25 | 3,0 | 5,0 |
Salmonella typhimurium | 3.0 | 0.25 | 5,0 | 3,0 |
Prottus vulgaris | 5,0 | 0,25 | 2,0 | 2,0 |
Die optimale Menge an Nährmedium, in diesem Falle Pepton, wurde für jede Zubereitung entsprechend
Beispiel 3 bestimmt. Die Gesamtzahl der in jede Reihe von Folien eingebauten Mikroorganismen wurde
entsprechend Beispiel 6 bestimmt. Die erhaltenen jrfindungsgemäßen Folien wurden in zwei Teilen bei
4 C bzw. 25"C gelagert und die Anzahl der lebensfähigen
Mikroorganismen entsprechend Beispiel 6 periodisch bestimmt. Man erhielt die folgenden Ergebnisse:
Mikroorganismus | Anfangs/ahl | Lagcrdauer | Anzahl der noch | lebenden |
Mikroorganismen | ||||
(Tage) | 4" C | 25" C | ||
Escherichia coli | 1,7 · 10" | 366 | 7,5 · 10" | 8,6 · 10' |
Staphylococcus aureus | 9,3 · 10' | 427 | 1,4 · \0r- | - |
Staphylococcus aureus | 9,3 · 105 | 125 | — | 1,3 ■ 101 |
Enterobacter cloacae | 1,5 ■ 10" | 483 | 8,0 · 1Oi | 3.0 · 1Oi |
Klebsiella pneumoniae | 5.3 · 10" | 457 | 2,2 ■ 105 | 8,0 · 1Oi |
Streptococcus pyogenes | 1.0 · 10" | 399 | 2,8 · 105 | — |
Streptococcus pyogenes | 1,0 · 10" | 214 | — | 9.8 · 10-' |
Salmonella typhimurium | 5.3 · 10" | 378 | 7,6 ■ 104 | 2.3 · 1Oi |
Proteus vulgaris | 1,0 - 10" | 357 | 4,8 ■ ΙΟ4 | 3.3 · 10" |
Aus diesen Werten geht hervor, daß die erfindungsgemäß hergestellten Mitte! die ursprünglich 10b lebensfähige
Mikroorganismen enthielten, wenn sie über 1 |ahr bei Raumtemperatur gelagert worden waren, noch
imstande waren mehr als 10J lebensfähige Mikroorganismen
freizusetzen und bis zu 105 lebensfähige Mikroorganismen, wenn sie über 1 |ahr bei 4°C gelagert
worden waren.
Claims (7)
1. Mittel zur Abgabe von lebensfähigen Mikroorganismen bei Berührung mit Wasser, dadurch
gekennzeichnet, daß es aus einer zusammenhängenden wasserlöslichen polymeren Matrix aus
Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, einem wasserlöslichen substituierte;) Polyvinylpyrrolidon oder
einem wasserlöslichen Celluloseäther, Carboxymethylcellulose, Hydroxyäthylcellulose und/oder Hydroxypropylcellulose
besteht, in der ein mikrobiologisches Gemisch, bestehend zumindest aus einem
Mikroorganismus und einem mikrobiologischen Nährstoff, homogen dispergiert ist.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das mikrobiologische Gemisch zusätzlich
einen Weichmacher enthält.
3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es in Form einer Folie vorliegt.
4. Mittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie in Form einer Scheibe vorliegt.
.5. Verfahren zur Herstellung der Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein wäßriges Gemisch aus mindestens einer Art eines Mikroorganismus, einem mikrobiologischen
Nährstoff und Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, einem wasserlöslichen substituierten
Polyvinylpyrrolidon oder einem wasserlöslichen Celluloseäther, Carboxymethylcellulose, Hydroxyäthylcellulose
und/oder Hydroxypropylcellulose herstellt und dieses wäßrige Gemisch trocknet.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man den Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon,
ein wasserlösliches substituiertes Polyvinylpyrrolidon oder einen wasserlöslichen Celluloseäther,
Carboxymethylcellulose, Hydroxyäthylcellulose und/oder Hydroxypropylcellulose im wäßrigen
Gemisch in einer Menge von weniger als 20 Gew.-% verwendet.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß man dem wäßrigen Gemisch
zusätzlich einen Weichmacher zusetzt.
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