DE2817503A1 - Folie zum abklatschen von mikroorganismen - Google Patents
Folie zum abklatschen von mikroorganismenInfo
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Description
Merck Patent Gesellschaft
mit beschränkter Haftung
mit beschränkter Haftung
6100 Darmstadt 18.4.1978
Folie zum Abklatschen von Mikroorganismen
Die Erfindung betrifft eine Folie zum Abklatschen von
Mikroorganismen sowie ein Verfahren zum Nachweis von Mikroorganismen mit Hilfe dieser Folie. Zum Nachweis
von Mikroorganismen auf Oberflächen, z.B. an Wänden, an und in Geräten, Möbeln, Apparaten, Armaturen und Installationen,
werden Abklatsch-Nährböden verwendet. Diese bestehen üblicherweise aus einer Schicht einer wässrigen Nährbodengallerte,
meist auf Agar-Agar-Basis, auf einem geeigneten Träger. Aus der DAS 1 013 837 sind z.B. saugfähige Träger,
wie Papier, Textilgewebe oder Kunststoffe poröser Struktur, als Nährbodenträger bekannt, die zum Abklatschen von
Mikroorganismen verwendet v/erden. Dabei wird der mit dem feucht gehaltenen Nährboden versehene Träger gegen die zu
prüfenden Oberflächen gedrückt, wieder abgenommen und bei geeigneter Temperatur bebrütet, bis die Mikroorganismen
als Kolonien sichtbar geworden sind.
Die bekannten Abklatsch-Nährböden haben jedoch eine Reihe von Nachteilen: Feuchte Nährböden besitzen nur eine begrenzte
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Haltbarkeit und erfordern spezielle Aufbewahrungsbedingungen; der Abklatschvorgang an feuchtigkeitsempfindlichen Oberflächen
oder an Oberflächen, die dem feuchten Nährboden Wasser entziehen, ist problematisch und außerdem ist die Wahrscheinlichkeit
groß, daß Mikroorganismen beim.einfachen Berühren mit
einem feuchten Medium nicht oder zumindest in nicht genügender Menge aufgenommen werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Folie zum Abklatschen von Mikroorganismen zur Verfügung zu stellen,
die trocken und damit unbegrenzt haltbar ist, mit der auch
feuchtigkeitsempfindliche Oberflächen abgeklatscht werden
können und die für alle Anwendungsfälle geeignet ist.
Erfindungsgemäß wurde die Aufgabe durch eine Abklatschfolie gelöst, die aus einem Trägermaterial mit guter Haftfähigkeit
besteht.
Gegenstand der Erfindung ist eine Folie zum Aklatschen von Mikroorganismen, im wesentlichen bestehend aus einem porösen,
flexiblen Trägermaterial, das mindestens einseitig eine haftfähige
Oberfläche besitzt.
Ferner umfaßt der Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zum Nachweis von Mikroorganismen mit Hilfe dieser Folie, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß die haftfähige Seite der Folie mit der auf Mikroorganismen zu prüfenden Fläche in Kontakt
gebracht, davon abgezogen, mit der der Kontaktfläche entgegengesetzten
Seite auf einen Mikroorganismen-Nährboden aufgebracht und bebrütet wird.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft die Verwendung dieser Folie zum Abklatschen und zum halbquantitativen Nachweis
von Mikroorganismen.
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Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß es mit HiI;':e einer
derartigen Folie möglich ist, Mikroorganismen von jeder zu prüfenden Oberfläche nach kurzem Kontakt praktisch quantitativ
abzunehmen. Die Mikroorganismei bleiben an der Oberfläche der Folie haften und können dann zusammen mit der Folie auf
einen sterilen Nährboden gelegt und bebrütet werden. Dadurch, daß es sich bei der erfindungsgemäßen Abklatschfolie nicht
um einen Abklatsch-Nährboden handeDt, ist eine unbegrenzte Haltbarkeit auch ohne spezielle Auibewahrungsbedingungen gegeben.
Außerdem ist die Anwendbarkeit durch Wahl eines Nährbodens nicht bereits auf die auf diesem Nährboden wachsenden
Mikroorganismen eingeschränkt, vielmehr ist die erfindungsgemäße Abklatschfolie für alle Anwendungsfälle geeignet.
Die Abklatschfolien bestehen entweder aus einem Kunststoff mit guter Haftfähigkeit oder aus einem geeigneten Trägermaterial,
das auf einer oder auch auf beiden Seiten mit einer Schicht eines derartigen Kunststoffs versehen ist. Geeignete
Kunststoffe guter Haftfähigkeit sind z.B. Polyvinylpyrrolidon,
Polyäthylenglykol, Polyvinylmethylather und andere, die üblicherweise
z.B. zum Binden von Staub oder als Bindemittel, Verdickungsmittel, Klebstoffe, Haftmittel, benutzt werden.
Als Trägermaterialien für diese Kunststoffe erhöhter Haftfähigkeit eignen sich z.B. Papier, Celluloseester, Polyvinylchlorid,
Glasfaser, Gelatine, Polyamid, Polystyrol, Kunststoff- oder Textilgewebe, Agarfolie und ähnliche Materialien.
Die als Folien verwendeten Trägermaterialien sollen porös
sein, d.h. Wasser und relativ kleine Moleküle, wie die in Nährböden enthaltenen Nährstoffe, sollten ungehindert in und
durch die Folie diffundieren oder kapillar eindringen können. Dabei ist es vorteilhaft, aber nicht unbedingt notwendig, wenn
die Poren kleiner als Bakterien sind und diesen ein Eindringen in die Folien nicht ermöglichen„ Außerdem soll die Folie so
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beweglich, bieg- und knickbar sein, daß sie sich der Form des zu prüfenden Gegenstandes gut anpassen kann und auch z.3.
in Ecken oder schmale Vertiefunqen eingedrückt werden kann.
Der Nachweis der Mikroorganismen mit Hilfe dieser Abklatschfolien erfolgt in der Weise, daß man die
Folie nach dem Abklatschen auf einen sterilen Nährboden j egt und bebrütet. FJabei zeigt die mikroorganismenhaltige
Seite nach oben, ist also dem Nährboden abgewandt. Durch die poröse Struktur der Folie dringt nähr-.'stoffhaltige
Flüssigkeit bis zur Oberfläche der Folie und ermöglicht den dort haftenden Mikroorganismen das Auswachsen
zu sichtbaren Kolonien. Die Erkennbcirkeit der Kolonien kann
durch geeignete Färbung der Folie oder durch Zusatz von Farbstoffen zum Nährboden erhöht v/erden.
Vorzugsweise werden die erfindungsgemäßen Abklatschfolien auf
einer Seite mit einem Applikator, z.B. einer Schaumstoffschicht
oder einer Schutzfolie versehen, der zum Andrücken der Folie an die zu prüfende Oberfläche berührt werden darf und anschließend
abgezogen und verworfen wird. Danach wird die Abklatschfolie unter üblichen aseptischen Bedingungen auf einen Nährboden
gebracht oder vorübergehend steril verwahrt.
Ein Filtergewebe aus Nylon mit einer Maschenweite von 1 nm
wird mit einer Lösung von 50 % Polyvinylpyrrolidon in Wasser mit einem Zusatz von 1 % Polyäthylenglykol getränkt. Nach dem
Trocknen wird die so hergestellte Abklatschfolie verpackt und sterilisiert. Zur Verwendung wird eine sterile Folie der
Verpackung entnommen, kurz unter Andrücken auf die zu prüfende Oberfläche gelegt und wieder abgezogen. Sofort oder nach
zwischenzeitlicher Verwahrung in steriler Verpackung wird
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die Abklatschfolie auf einen Mikroorganismen-Nährboden gelegt,
wobei die mit der zu prüfenden Oberfläche in Kontakt gewesene Seite nach oben zu liegen kommt. Nach 2 Tagen Bebrütung bei
30 ° C sind Bakterienkolonien an den Stellen zu erkennen, an denen von der geprüften Oberfläche ein Keim von der Folie
abgezogen wurde. Die Kolonien werden durch Auszählen ausgewertet oder zur weiteren Untersuchung abgeimpft.
Eine Celluloseesterfolie wird mit einer 20 %igen Lösung von Polyvinylmethylather in Wasser einseitig beschichtet, getrocknet
und in Streifen von 60 χ 20 rnm geschnitten. Die Streifen werden einzeln in Polyvinylchloridfolie eingeschweißt
und sterilisiert. Zur Anwendung wird ein Streifen der sterilen Verpackung entnommen und, wie in Beispiel 1 beschrieben,
zum Abklatschen und zum Nachweis von Mikroorganismen verwendet.
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Claims (3)
1. Folie zum Abklatschen von Mikroorganismen, im wesentlichen
bestehend aus einem porösen, flexiblen Trägermaterial, das mindestens einseitig eine haftfähige
Oberfläche besitzt.
2. Verfahren zum Nachv/eis von Mikroorganismen mit I ilfe
der Folie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die haftfähige Seite der Folie mit der auf MikrcOrganismen
zu prüfenden Fläche in Kontakt gebracht, davon abgezogen, mit der der Kontaktfläche entgegengesetzten
Seite auf einen Mikroorganismen-Nährboden aufgebracht und bebrütet wird.
3. Verwendung der Folie nach Anspruch 1 zum Abklatschen und zum halbquantitativen Nachv/eis von Mikroorganismen.
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(2803) öl ORiGlNALINSPECTED
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