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Textilhüls e
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Die Erfindung betrifft eine Textilhülse, vorzugsweise aus thermoplastischem
Werkstoff mit insbesondere zylindrischer oder konischer Form, unter anderem für
zur Wärme- und/oder Naßbehandlung vorgesehene Fäden und Garne od. dgl. textile Produkte,
wobei ihr Mantel in axialer und zumindest bei Wärmeeinwirkung in radialer Richtung
elastisch und/oder plastisch nachgiebig ist, bei etwa gleichbleibender Querschnittsform.
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Derartige Textilhülsen sind bereits bekannt. Ihr Mantel ist dabei
in der Regel entweder mit einer Perforation versehen, oder aber er ist gitterartig
aufgebaut. Die nur mit einer Perforation versehenen Hülsen haben meist nicht die
für eine Wärme- und/oder Naßbehandlung notwendige Nachgiebigkeit, während bei den
gitterartig aufgebauten Textilhülsen insbesondere die Formstabilität bei der erwünschten
Radialflexibilität meist nicht ausreichend ist (DT-AS 1 635 118).
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Auch ist die Herstellung von bereits bekannten Spulhülsen häufig aufwendig.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß der Anwendungsbereich bekannter Spulhülsen
bei gleichem konstruktivem Aufbau vergleichsweise klein ist. Bei verschiedenen Anwendungsfällen,
bei denen Spulhülsen unterschiedlichen Durchmessers verwendet werden, müssen daher
in der Regel auch unterschiedlich aufgebaute Spulhülsen verwendet werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Textilhülse der eingangs erwähnten
Art zu schaffen, die insbesondere eine hohe axiale
und erforderlichenfalls
radiale Flexibilität bzw. Nachgiebigkeit bei gleichzeitiger hoher Formstabilitat
aufweist.
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Die erfindungsgemäße TRxtilhülse soll sich unter anderem auch für
eine Wärme- und/oder Naßbehandlung der aufgewickelten Fäden eignen. Dementsprechend
soll die Textilhülse den Änderungen der physikalischen Eigenschaften der Fäden bei
dieser Behandlung gut folgen können, wobei aber die Stabilität und die Querschnittsform
erhalten bleiben soll. Auch soll die erfindungsgemäße Textilhülse einfach und preiswert
herstellbar sein und sich für einen vergleichsweise großen Anwendungsbereich bzw.
verschiedene Anwendungsfälle eignen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß insbesondere vorgeschlagen,
daß der Mantel der Textilhülse auf axial nebeneinander liegenden, etwa ringförmigen
Linien angeordnete Ausbuchtungen bzw. Einbuchtungen od. dgl. aufweist. Diese erfindungsgemäße
Textilhülse weist eine gute, z. B. bei einer Wärme- und/oder Naßbehandlung erwünschte
Nachgiebigkeit bei gleichzeitiger hoher Stabilität auf, wodurch sich unter anderem
auch besonders günstige Spuleigenschaften ergeben. Vorteilhaft ist auch, daß die
Garnwickel auf der Textilhülse bei einer axialen Kaltpressung gestrafft werden,
da eine radiale Aufwölbung der Ausbuchtungen dabei erfolgt. Die erfindungsgemäße
Textilhülse läßt sich durch ihren einfachen Aufbau auch mit geringem Aufwand, beispielsweise
durch ein Extrusionsblas- oder Tiefziehverfahren herstellen. Da es sich praktisch
um einen Massenartikel handelt, ist dies von wesentlicher Bedeutung. Durch die nebeneinander
liegenden Ausbuchtungen bzw. Einbuchtungen weist die erfindungsgemäße Textilhülse
auch nach einer axialen bzw. radialen Veränderung kreisrunde Umfangslinien auf,
was zU, gleichbleibenden, günstige gen Wickel- und Ablaufeigenschaften führt.
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Bei der erfindungsgemäßen Textilhülse kann auch bei vergleichsweise
geringer
Wandungsstärke eine gute Gesamtstabilität erreicht werden,
so daß sie selbst bei Kräften, die zu einer Schrumpfung des Umfanges führen, nicht
kollabiert. Trotzdem weist sie eine gegenüber gitterförmig aufgebauten Hülsen vergleichsweise
große Nachgiebigkeit auf.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung können die Ausbuchtungen selbst
etwa Ringform haben und um den Hülsenmantel umlaufend angeordnet sein. Die Herstellung
ist dadurch noch vereinfacht. Außerdem wird der Garnwickel od. dgl.
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bei einer axialen Kaltpressung noch besser gestrafft, weil die Aufwölbung
der Ausbuchtungen am gesamten Umfang erfolgt.
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Eine günstige Ausführungsform der erfindungsgemäßen Textilhülse kann
auch darin bestehen, daß die nebeneinander liegenden Ausbuchtungen od. dgl. im Längsschnitt
etwa wellenförmig oder mäanderförmig abwechselnd nach innen und nach außen gerichtet
sind. Zumindest die axiale Nachgiebigkeit kann dadurch noch verbessert sein.
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Zusätzliche Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Unteransprüchen
aufgeführt. Nachstehend ist die Erfindung mit ihren wesentlichen Einzelheiten anhand
der Zeichnung noch näher erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1 eine längsseitige Ansicht einer zum Teil geschnitten
dargestellten Textilhülse, Fig. 2 eine Seitenansicht einer anderen Ausführungsform
einer Textilhülse, Fig. 3 eine Textilhülse entsprechend Fig. 2, hier jedoch halblängsseitig
aufgeschnitten dargestellt,
Fig. 4 einen Ausschnitt einer im Schnitt
dargestellten Textilhülse mit Garnwickel, Fig. 5 eine Fig. 4 entsprechende Ansicht
einer Textilhülse, jedoch mit axial verformtem Wickel, Fig. 6 eine ebenfalls Fig.
4 entsprechende Ansicht einer Textilhülse, bei der der Garnwickel sowohl in axialer
Richtung gepreßt, als auch in radialer Richtung teilweise geschrumpft ist, Fig.
7 eine perspektivische Ansicht zweier Profilplatten vor dem Zusammenfügen, Fig.
8 die zu einer Hohlkörpermanschette zusammengefügten, in Fig. 7 dargestellten Profilplatten,
Fig. 9 eine Manschette mit im Querschnitt runden Hohlkörpern, Fig. 10 eine Längsseitenansicht
einer Textilhülse mit radial erweiterten Randbereichen und Fig. 11 eine Textilhülse
mit im axialen Verlauf unterschiedlichem Durchmesser.
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Eine Textilhülse 1 (Fig. 1) besteht in diesem Ausführungsbeispiel
im wesentlichen aus einer starren Spulhülse 2, die einen um sie spiralig verlaufenden,
rohrförmigen Hohlkörper 3 trägt, der auf der Außenseite der Spulhülse 2 aufgebracht
ist. Die Spulhülse 2 ist perforiert mit einer Vielzahl von radialen Durchbrüchen
6 ausgebildet, so daß z. B. bei einer Naßbehandlung des auf die Textilhülse 1 gewickelten
Garnes dieses allseitig von der Flotte umspült werden kann.
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Die einzelnen Windungen 4 des spiralig um die Spulhülse 2 gewickelten
Hohlkörpers 3 sind miteinander in Form von in Abständen angebrachten, punktförmigen
Verbindungsstellen 5, die insbesondere aus Schweißungen bestehen können, verbunden,
wobei diese Verbindungsstellen 5 vorzugsweise auf Mantellinien der Hülse einander
benachbart angeordnet sind.
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Fig. 2 und 3 zeigen ein anderes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Textilhülse, die mit 1 a bezeichnet ist.
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Diese Textilhülse 1 a ist aus einem rohrförmigen Mantel 7 gebildet,
welcher auf axial nebeneinander liegenden, etwa ringförmigen Linien angeordnete,
nach innen offene Ausbuchtungen 8 aufweist. In Fig. 2 sind dabei diese Ausbuchtungen
8 der Textilhülse 1 a im Querschnitt abgerundet ausgebildet, während die Ausbuchtungen
8 in Fig. 3 einen eckigen Querschnitt aufweisen' Die Ausbuchtungen 8 haben dabei
selbst Ringform und sind um den Hülsenmantel 7 umlaufend angeordnet. Um auch bei
dieser Textilhülse 1 a einen guten Flottendurchgang bei einer Naßbehandlung zu erreichen,
ist der Mantel 7 ebenfalls mit Durchbrüchen 6 versehen. Durch die ringförmig angeordneten
Aus- bzw. Einbuchtungen 8 ist diese Textilhülse etwa faltenbalgähnlich aufgebaut.
Die Durchbruch sind schlitzförmig in Umfangsrichtung angeordnet.
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Neben der vorbeschriebenen, in Fig. 2 und 3 dargestellten Ausführungsform
einer Textilhülse mit nach innen offenen Ausbuchtungen 8, können die Aus- bzw. Einbuchtungen
auch geschlossen sein und damit ringförmig umlaufende Hohlkörper 3 a, b bilden (Fig.
7 bis Q Die einzelnen Hohlkörper 3 a, b können verschiedene Querschnitte aufweisen.
So ist in Fig. 9 ein Ausschnitt eines Textilhülsenmantels 7 dargestellt, dessen
Hohlkörper 3 a einen sechseckigen, etwa wabenförmigen Querschnitt besitzen, während
die Hohlkörper 3 b des in Fig. 3 gezeigten Abschnittes eines Textilhülsenmantels
7 einen runden Querschnitt aufweisen.
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Ein beispielsweise aus dem sechseckigen, etwa wabenförmigen Hohlkörper
3 a gebildeter Mantel kann auch, wie gut aus Fig. ersichtlich, aus zwei symmetrisch
profilierten, miteinander verbindbaren, etwa nutförmige Profile aufweisende Profilkörper
9 gebildet sein. Deren Verbindungsstellen 10 bilden dann, bei zusammengefügten Profilkörpern
9 Verbindungsstege 11 zwischen den Hohlkörpern 3 a (Fig.8). Ein derartiger Mantel
läßt sich gut im Strangpreßverfahren herstellen.
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In den Figuren 4bis 6 sind in verschiedenen Phasen, bei einer Naß-
und/oder Warmbehandlung, die Pressung und Schrumpfung eines Garnwickels 12, der
auf einer Textilhülse 1 aufgewickelt ist, gut zu erkennen. Der Einfachheit halber
ist jeweils nur ein Teil der Textilhülse 1 und des Garnwickels 12 gezeigt und zur
Verdeutlichung im Schnitt dargestellt.
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Der Mantel 7 der Textilhülse 1 besteht hier aus rohrförmigen Hohlkörpern
3, die axial nebeneinander'auf einen Materialträger des Färbeapparates (Färberohr)
2 aufgebracht sind. Nach dem Einfügen mehrerer Wickelkörper auf das Färberohr ergibt
sich für beispielsweise einen Wickel die in Fig. gezeigte Anordnung. Sodann können
die übereinander angeordneten Wickelkörper axial gepreßt werden (Fig.5).
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Der Garnwickel 12 erfährt dabei eine Volumenverringerung, indem er
in Richtung des Pfeiles Pf 1 zusammengedrückt wird und die Hohlkörper in der in
Fig. 6 gezeigten Weise verformt werden. Diese vorteilhafte Verformung der Hohlkörper
3, die dann einen etwa ovalen Querschnitt annehmen, bewirkt auch nach diesem Volumen
verringernden Prozess einen festen Sitz des Garnwickels 12 auf der Textilhülse,
Die Hohlkörper 3 behindern dabei durch ihre gute Verformbarkeit diese Volumenverringerung
des Wickels 12 nicht.
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Bei einer anschließenden Naß- und/oder Wärmebehandlung des Garnes
wird es von einer Flotte umspült, die von innen und außen her durch die Durchbrüche
6 im Färberohr 2 gut zwischen den Hohlkörpern 3 hindurch zirkulieren kann.
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Bei einer Warm- und/oder Naßbehandlung kann dann noch eine weitere
Veränderung des Garnwickels 12 stattfinden (Fig. 6), indem verschiedene, insbesondere
synthetische Fäden und Garne schrumpfen und dabei auch eine Durchmesserverringerung
des Garnwickels 12 (Pf 2) bewirken. Um innerhalb des Garnwickels 12 zu große Spannungsunterschiede
zu vermeiden, soll die Textilhülse 1 dieser radialen Schrumpfung des Wickels 12
gut folgen können. Wie aus Fig. 6 ersichtlich, geben dabei die Hohlkörper 3 nach,
so daß sich an ihren, dem Wickel 12 zugewandten Seiten Eindellungen 13 radial nach
innen bilden können. Der lichte Innendurchmesser der Textilhülse 1 bleibt dabei
im wesentlichen gleich, so daß die Textilhülse nach der Naß- und/oder Warmbehandlung
leicht vom Metallträger abgezogen, auf eine Abspulvorrichtung gesteckt und wegen
der gleichmäßigen Schrumpfung im Bereich des gesamten Bewicklungshubes abfallfrei
abgearbeitet werden kann. Die Nachgiebigkeit der Hohlkörper 3 ist besonders dann
gewährleistet, wenn die Textilhülse 1 aus thermoplastischem Werkstoff besteht, da
sie dann bei Normaltemperatur elastische und bei einer Warmbehandlung sowohl elastische
als auch plastische Eigenschaften besitzt.
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Die verschiedenen vorbeschriebenen Ausführungsformen von Textilhülsen
können selbständig oder in Verbindung mit Spulhülsen Anwendung finden.
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Um eine gute Verbindung von Mantel 7 und starrer Spulhülse 2 od. dgl.
zu erhalten, können sowohl an der Innenseite des Mantels 7, als auch an der Spulhülse
2 beispielsweise Einrastvorsprünge, vorzugsweise Rillen, vorgesehen sein, welche
eine gute Verbindung beider Teile ergeben.
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Zur Erzielung bestimmter Bewicklungseigenschaften kann die Textilhülse
in ihrem axialen Verlauf auch unterschiedliche Durchmesser aufweisen (Fig. 10 und
11). In Fig. 10 sind dabei die beiden äußeren Randbereiche 15 mit im Durchmesser
etwas größeren Hohlkörpern 3 c versehen. Zusätzlich können aber auch noch zwischen
diesen Randbereichen 15 liegende Hohlkörper 3 c einen größeren Durchmesser aufweisen
als die übrigen Hohlkörper 3, so daß sich dadurch beispielsweise die in Fig. 11
gezeigte Anordnung ergibt.
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Der Mantel 7 kann auch durch geschäumte Kunststoffschnüre od. dgl.
gebildet sein, wobei diese vorzugsweise durch Maschenbildung zum Zwecke der Flächenbildung
rechtwinklig verkreuzt, z. B. gewebeartig miteinander verbunden sind.
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Alle vorbeschriebenen Ausführungsformen von Textilhülsen weisen zumindest
in radialer Richtung in vorteilhafter Weise eine Nachgiebigkeit auf, ohne daß der
lichte Innendurchmesser der Textilhüise wesentlich verändert wirdt jedoch ist ggf.
auch eine Schrumpfung möglich.
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Neben den dargestellten, im wesentlichen zylindrischen Textilhülsen
können diese aber auch eine konische oder kombiniert konisch zylindrische Form aufweisen.
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Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung
dargestellten Merkmale können einzeln oder in beliebiger Kombination miteinander
erfindungswesent lich sein.
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Ansprüche