DE2606453B1 - Vorrichtung zum messen der temperatur von mittels stromstarker glimmentladung zu behandelnder werkstuecke - Google Patents
Vorrichtung zum messen der temperatur von mittels stromstarker glimmentladung zu behandelnder werkstueckeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Messen der Temperatur von mittels stromstarker
Glimmentladung zu behandelnder Werkstücke in einem Behälter mit einem Thermoelement, wobei die Werkstücke
mindestens zeitweise kathodisch geschaltet sind.
Die Temperaturmessung derartig zu behandelnder Werkstücke wurde bisher in der Weise vorgenommen,
daß Bohrungen in den Werkstücken angebracht oder vorhandene Bohrungen ausgenutzt wurden, um ein
Thermoelement einzusetzen, das dann durch die Entladungsstrecke der Glimmentladung geführt wurde.
Diese Methode hat einige wesentliche Nachteile. Das Glimmlichtplasma innerhalb der Entladungsstrecke der
Glimmentladung vermag die Meßgenauigkeit des Thermoelementes durch elektrische Aufladung und
durch Einlagerung von Fremdatomen zu beeinträchtigen. Im extremen Fall der Entladungskonzentration
kann das Thermoelement völlig zerstört werden. Außerdem ermöglicht diese Art der Temperaturmessung
lediglich das Messen der Temperatur der Werkstücke in einem relativ großen Abstand von ihrer
Oberfläche, die der Glimmentladung ausgesetzt ist. Dadurch ergibt sich lediglich eine indirekte und
zeitverzögerte Messung.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen,
die eine schnellere und sichere Temperaturerfassung ermöglicht, wobei das Thermoelement nicht mehr durch
die Entladungsstrecke geführt ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in dem Behälter zu den Werkstücken ein zusätzliches, ebenfalls
der Glimmentladung ausgesetztes Werkstück elektrisch isoliert an der Behälterwandung angeordnet ist, und daß
das Thermoelement von außen durch die Behälterwandung hindurch in eine Bohrung des Werkstückes
hineinragt.
Das Thermoelement kann gegenüber dem Werkstück und der Behälterwandung elektrisch isoliert sein, indem
es etwa in einem Keramikrohr angeordnet wird, das sich in der Bohrung des Werkstückes befindet. Eine
vergrößerte Empfindlichkeit wird jedoch erreicht, wenn
das Thermoelement in einer Bohrung des Werkstücks angeordnet und direkt mit dem Werkstück verschweißt
ist. Hierbei ist es zweckmäßig, wenn das Werkstück eine metallische, das Eindringen von Fremdatomen aus der
Glimmentladung verhindernde Deckschicht aufweist, die beispielsweise aus austenitischem Stahl bestehen
kann, der gegen Stickstoffeindiffusionen schützt Das Thermoelement kann dabei direkt mit der Deckschicht
verschweißt sein, wodurch im übrigen die Montage erleichtert wird.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher
erläutert.
F i g. 1 zeigt einen Behälter zur stromstarken Glimmentladung mit einer darin angeordneten Vorrichtung
zum Messen der Temperatur.
F i g. 2 zeigt eine Ausführungsform der Vorrichtung zum Messen der Temperatur, wie sie in einem Behälter
gemäß F i g. 1 verwendet werden kann.
Fig.3 zeigt eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung ausschnittweise.
Der in F i g. 1 schematisch dargestellte Behälter 1 enthält eine Charge 3 aus Werkstücken, die mittels
stromstarker Glimmentladung beispielsweise zur Nitrierhärtung behandelt werden soll. Die Charge 3 ist
über eine Stromdurchführung 2, die durch die Behälterwandung geführt ist, kathodisch geschaltet,
während der Behälter 1 anodisch geschaltet ist. Zusätzlich zu der Charge 3 ist ein weiteres Werkstück 5
in dem Behälter angeordnet, das ebenfalls kathodisch geschaltet und durch die Behälterwandung durchgeführt
ist, wobei innerhalb des Werkstücks 5 ein Thermoelement 6 angeordnet ist. Wird die Glimmentladung nicht
mittels Gleichstrom, sondern mittels Wechselstrom betrieben, sind die Charge 3 und das Werkstück 5 nur
zeitweise kathodisch geschaltet.
Gemäß dem in F i g. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist durch die Behälterwandung Xa ein Rohr 4 aus
elektrisch isolierendem Material geführt, innerhalb dessen sich ein Metallrohr 12 befindet, das kathodisch
geschaltet ist. Das Metallrohr 12 ist mit einem Werkstück 5 verschraubt, wobei das Werkstück 5 gegen
das Rohr 4 anliegt und sich mit Abstand zu der Behälterwandung la befindet. Zwischen der Behälterwandung
la und der Seite des Werkstücks 5, die der Behälterwandung la zugekehrt ist, ist um das Isolierrohr
4 ein Spaltsystem, bestehend aus leitenden Teilen 10 und isolierenden Teilen 11 in an sich bekannter Weise
angeordnet, wobei zwischen den einzelnen Metallscheiben 10 jeweils ein Spalt angeordnet ist, der durch die
Isolierscheiben 11 mit geringerem Durchmesser als die Metallscheiben 10 hervorgerufen wird. Hierdurch wird
die Gefahr von Überschlägen, die den Glimmentladungsbetrieb stören und unterbrechen könnten, vermieden.
Ein derartiges Spaltsystem, das beispielsweise auch nach der DT-AS 14 40 658 ausgebildet sein kann, wird
im dargestellten Falle durch Aufschrauben einer Mutter 13 auf die Stange 12, die sich gegen das Isolierrohr 4
abstützt und durch Abstützen des Isolierrohrs 4 mittels einer Mutter 14 gegenüber der Behälterwandung la
zusammengepreßt und in seiner Lage gehalten.
Im Werkstück 5 befindet sich eine Bohrung 7, die mit der entsprechenden Bohrung im Rohr 12 in Verbindung
steht. Innerhalb der Bohrung 7 ist ein Thermoelement 6 angeordnet, das mit einer Deckschicht 8 verschweißt ist,
die auf das Werkstück 5 aufschraubbar ist. Die Deckschicht 8 besteht beispielsweise aus austenitischem
Stahl und verhindert das Eindiffundieren von Stickstoff
beispielsweise bei der Nitrierhärtung von Werkstücken mittels stromstarker Glimmentladung.
Das Werkstück 5 braucht selbst überhaupt nicht ausgewechselt zu werden, allenfalls ist hin und wieder
die Deckschicht 8, an der das Thermoelement 6 s angeschweißt ist, zu ersetzen. Die Deckschicht 8 kann
auch auf andere Weise mit dem Werkstück 5 verbunden sein, beispielsweise durch Verschweißen o. dgl. Die
Deckschicht soll eine möglichst geringe Dicke aufweisen, damit die Temperatur möglichst nahe an der :o
Oberfläche des Werkstücks, die der Glimmentladung ausgesetzt wird, gemessen wird.
Das Werkstück 5 kann auch einstückig mit dem Rohr 12 verbunden sein.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist eine Spannungstrennung z. B. über einen Trennverstärker zwischen
dem auf Hochspannung liegenden Werkstück und dem auf Erdpotential liegenden Temperaturmeßinstrument
vorzunehmen oder aber das die Thermospannung anzeigende Meßinstrument zu isolieren.
In Fig.3 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt,
bei der in der kurz unterhalb der Oberfläche des Werkstücks 5 endenden Bohrung 7 ein Keramikrohr 9
zwecks guter Wärmeübertragung möglichst formschlüssig eingeschoben ist, wobei in dem durch das
Keramikrohr 9 gebildeten Sackloch das Thermoelement 6 eingeschoben ist. In diesem Fall ist das Thermoelement
6 gegenüber dem Werkstück 5 isoliert, so daß dann eine normale Messung der Thermospannung ohne
Spannungstrennung oder Isolierung des Meßgerätes möglich ist. Die Anordnung des Werkstücks 5 kann
hierbei entsprechend der in Fig.2 dargestellten Ausführungsform erfolgen.
Das in dem Behälter 1 angeordnete Werkstück 5 dient somit als Meßfühler für die gesamte Charge, wobei
an der Oberfläche des Werkstücks 5 ein Glimmsaum entsteht und dieses Werkstück mitbehandelt wird. Es
kann für eine ganze Reihe von Chargen verwendet werden, wobei es dann nicht notwendig ist, jeweils ein
Werkstück der Charge zur Aufnahme eines Thermoelementes vorzubereiten und das Thermoelement einzusetzen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Messen der Temperatur von mittels stromstarker Glimmentladung zu behandelnder
Werkstücke in einem Behälter mit einem Thermoelement, wobei die Werkstücke mindestens
zeitweise kathodisch geschaltet sind, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Behälter zu den
Werkstücken ein zusätzliches, ebenfalls der Glimmentladung ausgesetztes Werkstück (5) elektrisch
isoliert an der Behälterwandung (Ia^ angeordnet ist,
und daß das Thermoelement (6) von außen durch die Behälterwandung (la,) hindurch in eine Bohrung des
Werkstücks (5) hineinragt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Thermoelement (6) in einem
Keramikrohr (9) angeordnet ist, das sich in einer Bohrung (7) des Werkstücks (5) befindet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkstück (5) eine metallische, das
Eindringen von Atomen aus der Glimmentladung verhindernde Deckschicht (8) aufweist, mit der das
Thermoelement (6) verschweißt ist.
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