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Geländer aus Leichtmetall, insbesondere Aluminium
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Geländer, beispielsweise Brückengeländer,
aus Leichtmetall, insbesondere Aluminium, bestehend aus einem Handlauf und zwischen
jeweils zwei Pfosten angeordnetem Geländerfeld aus Ober- und Unterholm zur Aufnahme
der Füllstäbe.
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Für die Verbindung der Füllstäbe in einem Geländerfeld mit den längsverlaufenden
Holmprofilen sind die verschiedensten Steck-, Schraub- oder Klemmverbindungen bekannt.
Nachteilig sind hierbei in der Regel die große Anzahl der verwendeten Profile und
Verbindungselemente und der damit verbundene hohe Montageaufwand. Die Einzelteile
müssen nämlich paß6Te recht ineinandergefügt und die Toleranzen genau beachtet werden,
wenn nicht das aufgestellte Geländer ständig zum Klappern neigen soll.
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Um hier Abhilfe zu schaffen, hat man bereits die Füllstäbe bei einer
bekannten Geländerkonstruktion (DOS 1 924 100) zwischen den angrenzenden Pfosten
auf jeweils an der Unterseite des oberen und an der Oberseite des unteren Holmprofils
in Abständen angeordnete Halteschuhe amgesteckt. Hierdurch ergibt sich eine einfache
Montage, seitliche Verschiebungen, die Anlaß zum Klappern geben könnten, sind vermieden.
Im Schadensfall jedoch, z.B. beim Aufprall eines Fahrzeugs, kann es vorkommen, daß
die Halteschuhe abscheren und damit die Füllstäbe völlig ihren Halt verlieren und
weggeschleudert werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Geländer
zu schaffen, das sich durch eine einfache Montage auszeichnet, dabei jedoch auch
höheren mechanischen Beanspruchungen auch dann gewachsen ist, wenn diese plötzlich
auftreten.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß Ober- und
Unterholm als offene, die gleiche Querschnittsform und / oder Abmessung aufweisende
Holmprofile in spiegelbildlicher Anordnung zueinander die Füllstabenden in sich
aufnehmen, die sich auf innerhalb der Holmprofile längsverlaufenden Stegen abstützen,
und daß der Oberholm fest, aber lösbar mit dem als geschlossenes Hohlprofil ausgebildeten
Handlauf verbunden ist. Durch die Wahl des gleich ausgebildeten Profils für Ober-
und Unterholm wird die Anzahl der für den Geländeraufbau verwendeten Profile und
damit auch die Lagerhaltung auf ein Minimum herabgesetzt. Durch die Einführung in
den Ober- bzw. Unterholm finden die Füllstäbe einen zusätzlichen Halt, die Gefahr
des Wegschleuderns ist damit unterbunden.
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Besondere Vorteile ergeben sich jedoch dann, wenn in Weiterführung
der Erfindung die in den Ober- bzw. Unterholm hineinragenden Füllstabenden im Innern
dieser Profile mit diesen verschweißt sind. Damit ergibt sich eine mechanisch feste
Verbindung, die auch höchsten Beanspruchungen gerecht wird, ohne daß die äußere
Ansicht störende Schweißnähte vor handen sind. Da die Füllstäbenden durch diese
Schweißverbindung eindeutig festgelegt sind, sind Zugstäbe im Innern der Füllstäbe,
wie sie bei anderen bekannten Konstruktionen gefordert werden, nicht mehr notwendig.
Zweckmäßig ist es auch, wenn in Durchführung der Erfindung die Verschweißung mit
dem Ober- bzw. Unterholm im Bereich der Schnittflächen der Füllstabenden erfolgt.
Dies ist besonders dann wesentlich, wenn eloxierte Leichtmetall-Profile verwendet
werden
und diese Schutzschicht nicht beschädigt werden soll.
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Die Füllstabenden sind gemäß eines weiteren Erfindungsgedankens mit
den Enden der in Längsrichtung verlaufenden Stege verschweißt. Im Gegensatz zur
bekannten Konstruktion reichen die Füllstabenden zur Abstützung also nicht bis an
die gegenüberliegende Wandfläche des Holmprofils, sondern stützen sich bereits auf
den Stegen ab, so daß erheblich an Material eingespart werden kann.
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Da als Handlauf ein geschlossenes Hohlprofil verwendet wird, das fest,
aber lösbar mit dem Oberholm verbunden ist, ist es in Weiterführung der Erfindung
vorteilhaft, wenn der Ober- und Unterholm als im Querschnitt rechteckförmige Profile
mit zwei im Innern längsverlaufenden Stegen für die Abstützung der Füllstabenden
ausgebildet sind. Damit gestaltet sich der Zusammenbau von Oberholm und Handlauf
wesentlich einfacher. Diese Verbindung kann auf beliebige Weise erfolgen. Als zweckmäßig
hat es sich jedoch erwiesen, eine Schraubverbindung vorzunehmen, die in Abständen
längs eines Geländers erfolgt.
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Bekannt ist es bereits, zur Verstärkung eines Aluminiumgeländers Stahlseile
als sog. Zugseile einzusetzen, die im Handlauf angeordnet sind. Diese Zugseile müssen
an den Verbindungsstellen der Pfosten und bedingt durch die verwendeten Einzelprofile
aus einzelnen Teilstücken zusammengesetzt werden. Abgesehen von dem dadurch notwendigen
erhöhten Montageaufwand sind diese Verbindungsstellen die Schwachstellen im Verlauf
des Zugseiles. In Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird deshalb das Zugseil
außerhalb des Handlaufs angeordnet, vorzugsweise wird es im Oberholm der längsverlaufenden
Stege vorgesehen. Auf diese Weise ist es möglich, vor der endgültigen Montage des
Handlaufs, der auf das Oberholmprofil aufgesetzt und mit diesem verschraubt wird,
das Zugseil von einer Vorratstrommel abzuwickeln
und kontinuierlich,
d.h. ohne Herstellen von Verbindungsstellen, in das Oberholmprofil einzulegen. Damit
wird die mechanische Festigkeit der gesamten Geländerkonstruktion weiter erhöht,ohne
daß ein Zugseil und zusätzliche Montagearbeiten, wie Herstellen von Verbindungsmuffen
und dgl., notwendig werden. Lediglich durch den Pfosten muß das Zugseil hindurchgeführt
werden. Hier bietet es sich an, durch eine Seilklemme im Pfosteninnern das Zugseil
zentrisch festzulegen.
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Zur Erhöhung der Sicherheit und zur Erzielung einer in sich geschlossenen
ästhetischen einwandfreien Verbindung ist es weiterhin besonders vorteilhaft, wenn
das Oberholm+ profil in eine längsverlaufende Ausnehmung im geschlossenen Handlaufprofil
hineinragt. Damit ist ein geschlossener Übergang vom Holmprofil zum Handlauf sichergestellt
und gleichzeitig erreicht, daß zur Montage des Handlaufs dieser auf dem Holmprofil
geführt ist.
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Wird der Handlauf mit dem Holmprofil durch Schrauben verbunden, dann
hat es sich weiterhin als zweckmäßig erwiesen, die Wandung des Handlaufs im Bereich
der Verschraubung zu verstärken. Dies führt zu einer weiteren Erhöhung der mechanischen
Stabilität des Geländers.
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Zweckmäßig ist es auch, wenn die in den Ober- bzw. Unterholm hineinragenden
Füllstabenden in der Holmöffnung geführt sind. Abgesehen von einer Vereinfachung
des Schweißvorganges durch z.B. in die offenen Holmprofile eingeführten Elektroden
bringt diese Führung eine Stabilitätserhöhung gegen seitlich wirkende Kräfte.
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Die Erfindung sei anhand des in der Figur dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
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Der als geschlossenes Holmprofil ausgebildete Handlauf
1
ist mit 1 bezeichnet, 2 ist ein Unterprofil für die in Abständen unvermeidbare Dehnungsfuge.
In den Handlauf 1 ragt der Pfosten 3 hinein, an dem der Oberholm 4 und der Unterholm
5 in bekannter, nicht näher bezeichnetet Weise befestigt ist. Zwischen jeweils zwei
Pfosten 3 befindet sich ein Geländerfeld aus den Füllstäben 6, die am Oberholm 4
und am Unterholm 5 befestigt sind. Zu diesem Zweck sind die beiden Holmproflie sowohl
in der Abmessung als auch in ihrer äußeren Form gleich ausgebildet und spiegelbildlich
so zueinander angeordnet, daß die Füllstabenden durch ausgestanzte Öffnungen 7 und
8 im Ober- bzw. Unterholm in diese Profile eingeführt sind. Innerhalb der beiden
Profile 4 und 5 sind längsverlaufende Stege 9 und 10 vorgesehen, die einmal zur
Abstützung der Füllstabenden und gleichzeitig zur Herstellung einer Verschweißung
mit diesen an den Stellen 11 herangezogen werden. Diese Abstützung der Füllstabenden,
vorzugsweise noch im oberen Bereich 12 bzw. 13 der Holmprofile, führt bei gleichzeitiger
einwandfreier Abstützung zu einer erheblichen Material ersparnis. Durch die Möglichkeit,
Ausnehmungen 7 und 8 durch Stanzen anzubringen, kann der Zusammenbau eines Geländerfeldes
in der Fabrik automatisiert werden. Das uq so mehr, als die Schweißverbindungen
ebenfalls automatisch durch in das offene Profil eingeführte Schweißelektroden vorgenommen
werden kann.
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Wie aus der Figur ersichtlich, dient das Oberprofil, das in seiner
Ausführung dem Unterprofil entspricht, gleichzeitig zur Aufnahme des Zugseiles 14,
das durch die Erfindung vor dem Aufsetzen des Handlaufs 1 von oben kontinuierlich
in das Oberprofil eingelegt werden kann. Zur Verbindung des Oberholmprofiles 4 mit
dem Handlauf 1 dienen die Schrauben 15, die in Abständen von z.B. 40 bis 60 cm in
das Handlaufprofil eingeschraubt werden. Damit diese Verschraubung ohne großen Aufwand
vor sich gehen kann, weist das Handlaufprofil die Ausnehmung 16 auf, die mit dem
Holmprofil beim Zusammenbau fluchtet.
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Der Zusammenbau des nach der Erfindung ausgebildeten Geländers geht
etwa so vor sich: Zunächst werden im Ober- und Unterholm die Öffnungen 7 und 8 durch
Stanzen hergestellt, wobei die Öffnungen der Anzahl pro Geländerfeld verwendeten
Füllstäbe entspricht0 Die Füllstäbe werden durch die Öffnungen 7 und 8 eingeführt
und nach Abstützung auf den Stegen 9 und 10 mit diesen durch Anbringen einer Kehlnaht
verschweißt. Mitunter kann es vorteilhaft sein, die Stellen der späteren Schweißnaht
vorher durch Schleifen zu säubern. Anschließend werden die Bohrungen für die Schrauben
15 im Oberholm 4 und im Handlauf 1 vorgesehen, wobei es zweckmäßig ist, den Durchtritt
für die Schrauben 15 so zu legen, daß die Schrauben an den Stegen 9 vorbeigeführt
werden können. Nun erfolgt in bekannter Weise die Verbindung der Holmprofile mit
den Pfosten, und schließlich wird das Zugseil i4 in das Oberholmprofil 4 von oben
eingelegt, bevor der Handlauf montiert wird. Das Einlegen des Seiles erfolgt an
der Montagestelle, demzufolge erfolgt die endgültige Montage des Handlaufs ebenfalls
am Aufstellungsort.