DE2603175A1 - Aus zwei baedern bestehende saure zubereitung zur herstellung von dauerwellen und zur behandlung von haar und kopfhaut sowie verfahren zur behandlung von haar und kopfhaut - Google Patents
Aus zwei baedern bestehende saure zubereitung zur herstellung von dauerwellen und zur behandlung von haar und kopfhaut sowie verfahren zur behandlung von haar und kopfhautInfo
- Publication number
- DE2603175A1 DE2603175A1 DE19762603175 DE2603175A DE2603175A1 DE 2603175 A1 DE2603175 A1 DE 2603175A1 DE 19762603175 DE19762603175 DE 19762603175 DE 2603175 A DE2603175 A DE 2603175A DE 2603175 A1 DE2603175 A1 DE 2603175A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- hair
- agent solution
- oxidizing agent
- scalp
- aqueous
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61Q—SPECIFIC USE OF COSMETICS OR SIMILAR TOILETRY PREPARATIONS
- A61Q5/00—Preparations for care of the hair
- A61Q5/04—Preparations for permanent waving or straightening the hair
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K8/00—Cosmetics or similar toiletry preparations
- A61K8/18—Cosmetics or similar toiletry preparations characterised by the composition
- A61K8/19—Cosmetics or similar toiletry preparations characterised by the composition containing inorganic ingredients
- A61K8/22—Peroxides; Oxygen; Ozone
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K8/00—Cosmetics or similar toiletry preparations
- A61K8/18—Cosmetics or similar toiletry preparations characterised by the composition
- A61K8/30—Cosmetics or similar toiletry preparations characterised by the composition containing organic compounds
- A61K8/46—Cosmetics or similar toiletry preparations characterised by the composition containing organic compounds containing sulfur
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K2800/00—Properties of cosmetic compositions or active ingredients thereof or formulation aids used therein and process related aspects
- A61K2800/80—Process related aspects concerning the preparation of the cosmetic composition or the storage or application thereof
- A61K2800/88—Two- or multipart kits
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Animal Behavior & Ethology (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Public Health (AREA)
- Veterinary Medicine (AREA)
- Birds (AREA)
- Epidemiology (AREA)
- Emergency Medicine (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Cosmetics (AREA)
Description
2 a JAN. 1976
Aus zwei Bädern bestehende saure Zubereitung zur Herstellung von Dauerwellen und zur Behandlung von Haar
und Kopfhaut sowie Verfahren zur Behandlung von Haar
und Kopfhaut
Die Erfindung betrifft eine aus zwei Bädern bestehende saure Zubereitung zur Herstellung von Dauerwellen in
Menschenhaar und zur Behandlung von Menschenhaar und menschlicher Kopfhaut, insbesondere eine aus zwei Bädern
bestehende saure Zubereitung des beschriebenen Typs aus einer sauren wäßrigen Reduktionsmittellösung
(erstes Bad) und einer sauren wäßrigen Oxidationsmittellösung (zweites Bad).
Aus der FR-PS 1 537 672 und der japanischen Patentanmeldung
44 862/73 ist eine aus drei Bädern bestehende Zubereitung zur Herstellung von Dauerwellen in menschlichem
Haar bekannt, die aus einer sauren wäßrigen Reduktionsmittellösung, einer sauren wäßrigen Oxidationsmittellösung
und einer alkalischen wäßrigen Lösung besteht. Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß
ORIGINAL INSPECTED
-2-
709810/1100
sich in höchst unerwarteter Weise die Behandlung des menschlichen Haares und der menschlichen Kopfhaut mit der das
dritte Bad der aus drei Bädern bestehenden Zubereitung bildenden alkalischen wäßrigen Lösung aus folgenden Gründen
für das menschliche Haar und die menschliche Kopfhaut als ziemlich schädlich erwiesen hat: Das menschliche
Haar und die menschliche Kopfhaut befinden sich nach der Behandlung mit der sauren Reduktionsmittellösung und der
sauren Oxidationsmittellösung in einem sauren Zustand, wobei der pH-Wert 1,5 bis 2,0 unter dem isoelektrischen
Punkt des menschlichen Haars und der menschlichen Kopfhaut liegt. In diesem Zustand ist eine physiologische
Aktivität gegeben. Wenn nun das Haar und die Kopfhaut in diesem Zustand mit dem' dritten alkalischen Bad behandelt
werden, nimmt der pH-Wert der das Haar und die Kopfhaut berührenden Lösung in einigen Fällen nahezu den
Wert des isoelektrischen Punktes des Haares und der Kopfhaut an, so daß es zu einer Proteinkoagulation kommt.
Dies führt zu einer extrem starken Austrocknung des Haares und der Kopfhaut. Es hat sich ferner gezeigt,
daß in solchen Fällen das Haar zum Kämmen zu steif wird und sich die Kopfhaut stark schuppt. In den meisten
Fällen liegt der pH-Wert des dritten Bades auf der alkalischen Seite über dem isoelektrischen Punkt des Haares
und der Kopfhaut, was zu einer Quellung des Haares und der Kopfhaut führt. Dies wiederum führt zu einer
Festigkeits- und Geschmeidigkeitsabnahme des Haares.
Der Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde, eine saure Zubereitung zur Herstellung von Dauerwellen in menschlichem
Haar zu schaffen, die die physiologische Aktivi-
-3-
709810/1100
2103175
tat des Haares und der Kopfhaut im Hinblick auf eine Steuerung des guten Aussehens und des gesunden Zustandes
derselben erhöht und keine Proteinkoagulation hervorruft.
Der Erfindung lag die überraschende Erkenntnis zugrunde, daß man bei der Behandlung von menschlichem Haar und
menschlicher Kopfhaut mit einer sauren Reduktionsmittellösung und anschließend einer sauren Oxidationsmittellösung,
jedoch ohne nachgeschaltete Behandlung mit dem alkalischen Bad eine stabilere Dauerwelle erzeugen, die
physiologische Aktivität der Kopfhaut verbessern und das Haar hinsichtlich der Geschmeidigkeit, Festigkeit
und Erholungsfähigkeit verbessern kann.
Gegenstand der Erfindung ist somit eine aus zwei Bädern bestehende saure Zubereitung zur Herstellung von Dauerwellen
in menschlichem Haar sowie zur Behandlung von menschlichem Haar und menschlicher Kopfhaut, welche dadurch
gekennzeichnet ist, daß sie aus einer wäßrigen Reduktionsmittellösung, d.h. einem ersten Bad, mit 3
bis 10 Gew.-% mindestens einer Mercaptansäure und einer wäßrigen Oxidationsmittellösung, d.h. einem zweiten Bad,
mit 1 bis 10 Gew.-% Kaliumbromat, Natriumbromat oder Wasserstoffperoxid
besteht, wobei die Reduktionsmittellösung einen mit einer Base eingestellten pH-Wert 0,1
bis 2,0, vorzugsweise 0,1 bis 1,0, unter dem isoelektrischen Punkt des menschlichen Haares oder der menschlichen
Kopfhaut und die Oxidationsmittellösung einen mit einer Säure eingestellten pH-Wert 0,1 bis 2,0 unter
dem pH-Wert der Reduktionsmittellösung, jedoch nicht mehr als 3,0 unter dem isoelektrischen Punkt, aufweisen.
-4-709810/1100
- Zj. -
Es wurde ferner noch gefunden, daß sich, wenn das Haar und die Kopfhaut im Rahmen eines üblichen sauren Dauerwellenherstellungsverfahren
wiederholt mit einem zweiten Bad, d.h. einer sauren wäßrigen Oxidationsmittellösung,
unter Zirkulieren derselben behandelt wird, der pH-Wert des Bades im Laufe der Zeit infolge Verunreinigung mit
den verschiedensten Fremdmaterialien aus der Kopfhaut nach der alkalischen Seite hin verschiebt. So ändert
sich beispielsweise der Anfangs-pH-Wert 4,0 der wäßrigen Oxidationsmittellösung nach zwei oder drei min auf 4,2
bis 4,8 und nach 5 bis 10 min auf 5,5 bis 6,0, d.h. er nähert sich dem isoelektrischen Punkt von Protein (der
isoelektrische Punkt hängt von der Menschenrasse, dem Geschlecht und dem Alter ab). Eine wäßrige Oxidationsmittellösung
vermag bekanntlich in diesem pH-Bereich bei der Behandlung von menschlichem Haar oder menschlicher
Kopfhaut keine Oxidationswirkung zu entfalten. Andererseits kommt es bei einem pH-Wert entsprechend dem isoelektrischen
Punkt zu einer Koagulation des Proteins und zu einem Absinken der physiologischen Aktivität. Es hat
sich somit als notwendig erwiesen, den pH-Wert des zweiten Bades während der Behandlung des Haares oder der
Kopfhaut zu steuern, damit er nicht größer wird als der pH-Wert des Reduktionsmittelbades (d.h. des ersten Bades).
Erfindungsgemäß hat es sich nun gezeigt, daß man noch bessere Ergebnisse erreicht, wenn der pH-Wert des Reduktionsmittelbades
0,1 bis 2,0 unter dem isoelektrischen Punkt von Protein liegt und der pH-Wert des Oxidationsmittelbades
während der Behandlung (des Haares bzw. der Kopfhaut mit dem Oxidationsmittelbad) immer unter dem
pH-Wert des Reduktionsmittelbades liegt.
709810/1100
Die erfindungsgemäß als Reduktionsmittel verwendete Mercaptansäure
besteht beispielsweise aus Thioglykolsäure, Thiomilchsäure und dergleichen. Diese Mercaptansäuren
können alleine oder in Kombination aus zwei oder mehreren verwendet werden. Das Reduktionsmittel wird in einer
geeigneten Menge Wasser gelöst, so daß die Endkonzentration 3 bis 10 Gew.-% beträgt. Innerhalb dieses Bereichs
läßt sich die jeweils geeignetste Konzentration entsprechend dem Zustand des Haares und/oder der Kopfhaut wählen.
Der pH-Wert der erhaltenen wäßrigen Reduktionsmittellösung wird durch Zugabe mindestens einer Base, z.B. einer
anorganischen Base, wie Natriumhydroxid, Kaiiumhydroxid,
Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat und dergleichen, einem Aminoalkohol, wie Monoäthanolamin, Triäthanolamin und
dergleichen, oder Ammoniak, auf einen Wert 0,1 bis 2,0, vorzugsweise weniger als 1,0, insbesondere 0,1 bis 0,5,
unter dem isoelektrischen Punkt des Haares eingestellt. Die Reduktionsmittellösung wird bei einer Temperatur von
20° bis 400C zum Einsatz gebracht. Wenn ein Haar mit
einer niedriger konzentrierten Reduktionsmittellösung behandelt wird, kann es manchmal schwierig sein, diesem
eine Dauerwelle zu verleihen. In solchen Fällen erfolgt dann die Behandlung bei höheren Temperaturen.
Je nach der Menschenrasse, dem Alter und dem Geschlecht liegt der isoelektrische Punkt von Menschenhaar in der
Gegend von 5,0, in der Regel im Bereich von 4,5 bis 6,0. Wenn folglich der isoelektrische Punkt 5,0 ist, wird
der pH-Wert der wäßrigen Reduktionsmittellösung je nach dem Zustand des Haares und/oder der Kopfhaut auf einen
Wert im Bereich von 4,9 bis 3,0 eingestellt. Wenn der
-6-709810/1100
2103175 - β -
pH-Wert des Reduktionsmittelbades unter der angegebenen Untergrenze liegt, kommt die Aktivität des Oxidationsmittelbades
nicht in ausreichendem Maße zur Geltung. Zu der in der geschilderten Weise zubereiteten wäßrigen Reduktionsmittellösung
können gegebenenfalls übliche Hilfsmittel, wie Glyzerin, nicht-ionische oberflächenaktive
Mittel, z.B. Polyoxyäthylennonylphenyläther, Polyoxyäthylenoctylphenyläther und dergleichen, flüssiges Paraffin
oder Lanolin, zugesetzt werden. Ferner kann dem Reduktionsmittelbad ein Antioxidationsmittel, z.B. Thioharnstoff,
zugesetzt werden, um ein Absinken der Badaktivität zu vermeiden und um den pH-Wert zu stabilisieren. Die
Menge an Zusatz entspricht der Menge an diesen Zusätzen in üblichen Systemen, d.h. 5 bis 15 Gew.-% Glyzerin und
0,01 bis 0,3 Gew.-?o des nicht-ionischen oberflächenaktiven Mittels.
Erfindungsgemäß können als Oxidationsmittel Natriumbromat, Kaliumbromat und Wasserstoffperoxid alleine oder in
Mischung untereinander verwendet werden. Obwohl die Konzentration des Oxidationsmittels in der wäßrigen Lösung
je nach deren pH-Wert verschieden sein kann, liegt sie
in der Regel bei 1 bis 10, zweckmäßigerweise 1 bis 5, vorzugsweise 2 bis 3 Gew.-%. Wenn der pH-Wert niedrig
ist, wird vorzugsweise eineOxidatbnsmittelkonzentration
im unteren Teil des angegebenen Bereichs gewählt. Eine höhere Oxidationsmittelkonzentration wird vorzugsweise
bei der Herstellung von Dauerwellen bei Haaren von Europäern gewählt. Der pH-Wert der wäßrigen Oxidationsmittellösung
wird mit Hilfe einer organischen Säure, wie Zitronensäure, Weinsäure, Bernsteinsäure, Oxalsäure
-7-709810/1 100
2803175
und dergleichen, einer anorganischen Säure, wie Chlorwasser stoff säure, Schwefelsäure, Salpetersäure und dergleichen,
oder einer Mischung aus zwei oder mehreren der genannten Säuren auf einen Wert 0,1 bis 2,0 unter dem pH-Wert
der Reduktionsmittellösung eingestellt. In jedem Falle muß dafür Sorge getragen werden, daß der pH-Wert der
Oxidationsmittellösung nicht über 3,0, vorzugsweise nicht über 1,5, unter den isoelektrischen Punkt sinkt. Das Einstellen
des pH-Werts auf einen Wert innerhalb des angegebenen Bereichs ist erforderlich, damit die Oxidationsaktivität des Oxidationsmittelbades voll zur Geltung kommt
und Fremdmaterialien aus der Haut wirksam ausgezogen bzw. eliminiert werden. Darüber hinaus ist diese pH-Einstellung
auch zum Fixieren und Stabilisieren der Locken des mit der Reduktionsmittellösung behandelten Haares ohne
Beeinträchtigung desselben und auch zur Erhöhung der Festigkeit des Haares erforderlich. Die Oxidationsmittellösung,
deren pH-Wert sich während der Behandlung geändert hat, wird mit einer der genannten Säuren oder ihrer wäßrigen
Lösung zur Zubereitung der Oxidationsmittellösung eingestellt. Zur Durchführung der Oxidation und zur Eliminierung
von Fremdmaterialien sollte der Anfangs-pH-Wert der wäßrigen Oxidationsmittellösung vorzugsweise
auf einen Wert 0,1 bis 1,5, vorzugsweise 0,3 bis 0,5, unter dem pH-Wert der Reduktionsmittellösung eingestellt
werden. Nachdem die Behandlung mit der Oxidationsmittellösung eine Zeitlang, in der Regel 5 bis 10 min lang,
durchgeführt wurde, sollte der pH-Wert (der benutzten Oxidationsmittellösung) erneut mit einer der genannten
Säuren oder ihrer wäßrigen Lösung auf einen Wert unter dem Anfangs-pH-Wert eingestellt und dann die Behandlung
-8-7 0 9 8 10/1100
603175
fortgesetzt werden. Gleichzeitig soll hierbei auch die
Anfangskonzentration an Oxidationsmittel wieder aufgefrischt werden. Andererseits kann die Oxidationsbehandlung
auch auf folgende Weise durchgeführt werden: Das Oxidationsmittelbad wird in zwei wäßrige Oxidationsmittellösungen
A und B aufgeteilt. Der pH-Wert der Oxidationsmittellösung A mit 0,5 bis 3 Gew.-% Oxidationsmittel
ist auf einen Wert 0,1 bis 1,5, vorzugsweise 0,3 bis 0,5, unter dem pH-Wert des Reduktionsmittelbades eingestellt,
wobei jedoch gilt, daß der pH-Wert der Oxidationsmittellösung A nicht mehr als 2,7 unter dem isoelektrischen
Punkt liegt. Der pH-Wert der Oxidationsmittellösung B mit 1 bis 5 Gew.-% Oxidationsmittel ist auf
einen Wert 0,1 bis 2,0, vorzugsweise 0,3 bis 0,5, unter dem pH-Wert der Oxidationsmittellösung A eingestellt,
wobei gilt, daß der pH-Wert der Oxidationsmittellösung B nicht mehr als 3,0 unter dem isaä-ektrisehen Punkt
liegt. Die Oxidationsbehandlung wird nun derart durchgeführt, daß das Haar zunächst eine gewisse Zeit lang,
z.B. 5 bis 10 min lang, mit der Oxidationsmittellösung A und dann mit der Oxidationsmittellösung B behandelt
wird. In diesem Fall können die Oxidationsmittellösungen A und B in üblicher Weise durch geeignete Einstellung
der Konzentration des pH-Wertes aus einer Oxidationsmittelvorratslösung höherer Konzentration innerhalb des
erfindungsgemäß zulässigen Bereichs zubereitet werden. Wie im Falle des aus der FR-PS 1 537 672 bekannten Systems
kann der erfindungsgemäß verwendeten wäßrigen
Oxidationsmittellösung 0,1 bis 0,4 Gew.-% Glutaminsäure
zugesetzt werden, um die Oxidationsaktivität zu steigern. Erforderlichenfalls können auch noch geeignete
-9-709810/1100
2103175
Mengen an Haarnährmitteln und mineralischen Bestandteilen zugesetzt werden.
Bei der Behandlung von menschlichem Haar mit einer aus zwei Bädern bestehenden Zubereitung gemäß der Erfindung
läßt sich ein hervorragender Dauerwelleneffekt erzielen. Wenn man menschliche Kopfhaut mit einer Zubereitung gemäß
der Erfindung behandelt, läßt sich in höchst wirksamer Weise jegliches Fremdmaterial aus der Kopfhaut eliminieren.
Eine ähnliche Behandlung von Gesicht und Händen führt zu einer Förderung bzw. Erholung des Gesundheitszustandes
der Haut und ermöglicht das bestmögliche Makeup.
Wenn menschliche Kopfhaut oder die Haut der Hände oder der Füße mit der Zubereitung gemäß der Erfindung behandelt
wird, gehen Proteine und dergleichen, die im Körper als Fremdmaterial angesehen werden, in die Behandlungslösung
über. Durch das Ausziehen der Fremdstoffe wird vermutlich der Stoffwechsel durch die Haut hindurch begünstigt
und die physiologische Wirkung aktiviert. Aif diese Weise wird der Gesundheitszustand der Haut und des ganzen
Körpers verbessert, wobei insbesondere die Haut ihre natürliche Schönheit wieder erhält bzw. beibehält. Bei der
Behandlung des Haares oder der Kopfhaut einer an Bleivergiftung leidenden Person mit der Zubereitung gemäß der
Erfindung wurde in der benutzten Zubereitung Blei nachgewiesen. Daraus kann geschlossen werden, daß man bei
der Behandlung der Haut mit einer Zubereitung gemäß der Erfindung neben den genannten Abfallproteinen auch giftige
Substanzen, wie Blei, durch physiologische Wirkung entfernen kann.
-10-709810/1100
Die Behandlung von menschlichem Haar und menschlicher Kopfhaut mit einer Zubereitung gemäß der Erfindung läßt sich
wie folgt durchführen:
Erste Stufe:
Das Haar wird mit etwa 50 bis 100 g pro Person (die genaue Menge kann je nach der Haarmenge und dem Zustand der Kopfhaut
innerhalb des angegebenen Bereichs schwanken) der wäßrigen Reduktionsmittellösung (deren pH-Wert auf einen Wert
von beispielsweise 4,5 eingestellt wurde, wenn das Haar oder die Kopfhaut einen isoelektrischen Punkt von 5,0 aufweist)
bei 20° bis 400C ausreichend imprägniert und dann
unter geeigneter Bedeckung zur Vermeidung jeglicher Oxidation des Haares durch Luftsauerstoff etwa 10 bis 30 min,
in der Regel etwa 15 min lang sich selbst überlassen. Gegebenenfalls kann es auch noch länger sich selbst überlassen
bleiben. Wenn man eine Dauerwelle herstellen will, wird das Haar unmittelbar nach der Applikation der wäßrigen
Reduktionsmittellösung, d.h. in mit der betreffenden Lösung befeuchteter Form, auf Lockenwickler eines
Durchmessers entsprechend der gewünschten Wellung aufgewickelt, worauf das aufgewickelte Haar bedeckt und sich
eine gewisse Zeit lang innerhalb des angegebenen Bereichs (sich selbst) überlassen wird.
Zweite Stufe:
Nach der genannten Zeit wird auf das Haar und die Kopfhaut eine wäßrige Oxidationsmittellösung eines pH-Werts
0,1 bis 2,0, vorzugsweise 0,3 bis 0,5, unter dem pH-Wert der Reduktionsmittellösung, jedoch nicht mehr als 3,0
-11-709810/1100
unter dem isoelektrischen Punkt (beispielsweise eines pH-Werts
von 4,6 bis 2,0) aufgeduscht bzw. aufgesprüht. Das Volumen der Oxidationsmittellösung beträgt das 2- bis 3-fache
des Volumens der Reduktionsmittellösung. Während des Aufsprühens bzw. Aufduschens wird die Oxidationsmittellösung
bei einer Temperatur von 20° bis 400C umgewälzt
bzw. zirkuliert. Durch diese Behandlung werden das Haar und die Kopfhaut gründlich mit der wäßrigen Oxidationsmittellösung
imprägniert, wobei durch diese die wäßrige Reduktionsmittellösung verdrängt bzw. ersetzt wird.
Gleichzeitig werden tote Zellen, Fremd- bzw. Abfallproteine und sonstige Fremdstoffe des Haares und der Kopfhaut,
die bei der Behandlung mit der Reduktionsmittellösung in der ersten Stufe in Freiheit gesetzt wurden, eliminiert.
Die Oxidationsbehandlung stellt die Aktivität der verfallenen bzw. erschöpften Zellen wieder her.
Vorzugsweise sollte die wäßrige Oxidationsmittellösung einen pH-Wert aufweisen, der unter, jedoch möglichst nahe
an dem isoelektrischen Punkt liegt, um noch wirksamer die Fremdstoffe bzw. Fremdmaterialien eliminieren zu
können. Gleichzeitig ist es aber im Hinblick auf eine wirksame Oxidation auch erforderlich, daß der pH-Wert
der Oxidationsmittellösung unter dem pH-Wert der Reduktionsmittellösung liegt. Vorzugsweise wird demzufolge
die Oxidationsbehandlung auf folgende Art und Weise durchgeführt: Das Haar und die Kopfhaut werden mit der'
Oxidationsmittellösung, deren Anfangs-pH-Wert auf einen Wert 0,1 bis 2,0 unter dem pH-Wert der Reduktionsmittellösung
eingestellt worden war, in der Regel 10 bis 15 min lang behandelt. Am Ende der Behandlung hat sich
der pH-Wert der Oxidationsmittellösung infolge der Fremd-
709810/1100
materialien einschließlich von toten Zellen, die in die Lösung übergegangen sind, nach der alkalischen Seite hin
verschoben. In einigen Fällen steigt der pH-Wert hierbei über den isoelektrischen Punkt an. Die Folge davon ist,
daß die Oxidationsaktivität der Lösung praktisch null wird. In diesem Falle wird eine der genannten Säuren oder ihre
wäßrige Lösung zu der benutzten Oxidationsmittellösung zugesetzt, um deren pH-Wert auf einen Wert unter dem Anfangs-pH-Wert,
jedoch nicht mehr als 3,0 unter dem isoelektrischen Punkt, einzustellen. Gleichzeitig wird die
Konzentration des Oxidationsmittels wieder auf 1 bis 5 Gew.-% regeneriert. Dann wird die Oxidationsbehandlung
mit dieser aufgefrischten Lösung weitere 5 bis 30 min lang fortgesetzt. Wenn die Dauer der Behandlung mit dem
Reduktionsmittelbad langer gewählt wurde, kann selbstverständlich die Behandlung mit dem Oxidationsmittelbad
zur Gewährleistung einer ausreichenden Oxidation ebenfalls in entsprechender Weise verlängert werden.
Andererseits werden das Haar und die Kopfhaut nach der Behandlung mit dem Reduktionsmittelbad in der ersten Stufe
zunächst mit 100 bis. 200 ml der genannten wäßrigen Oxidationsmittellösung A (deren pH-Wert beispielsweise
4,2 und deren Oxidationsmittelgehalt beispielsweise 3 Gew.-% beträgt) etwa 10 bis 15 min lang und dann mit der
genannten wäßrigen Oxidationsmittellösung B (deren pH-Wert beispielsweise 3,7 und deren Oxidationsmittelgehalt
beispielsweise 3 Gew.-% beträgt) 10 bis 30 min lang behandelt. Die Verwendung der Oxidationsmittellösung B,
deren pH-Wert niedriger ist als der pH-Wert der Oxidationsmittellösung A, führt zu einer Steigerung der Oxi-
-13-709810/1100
2803175
dationsaktivität, wobei die Oxidationswirkung das Innere
des Haares und der Kopfhaut erreicht und eine ausreichende Oxidation sicherstellt.
Nach beendeter Behandlung mit der wäßrigen Oxidationsmittellösung werden das Haar und die Kopfhaut gründlich
mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Die in der geschilderten Weise erzeugte Dauerwelle ist sehr stabil und haltbar. Das in der geschilderten Weise
behandelte Haar ist hinsichtlich Glätte, Geschmeidigkeit, Glanz und Festigkeit verbessert und läßt sich leicht kämmen.
Da die hornigen toten Zellen aus der Kopfhautoberfläche eliminiert werden, werden die verbrauchten bzw.
erschöpften Zellen regeneriert und die physiologische Aktivität erhöht. Weiterhin kommt es zu einer gewissen
Blutreinigung und einer Inhibierung einer Hautverhornung. Auf diese Weise wird die Hautatmung verbejssert, was sich
in höchst vorteilhafter Weise auf den Gesundheitszustand und das Aussehen auswirkt.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen
.
Zur Zubereitung einer wäßrigen Reduktionsmittellösung (erstes Bad) wurden 7,0 g Thioglykolsäure, 8,3 g 25
gew.-%iges wäßriges Ammoniak, 10,0 g Glyzerin und 74,7 g destilliertes Wasser gemischt. Der pH-Wert der Lösung
betrug 4,5.
-14-709810/1 100
Zur Zubereitung einer wäßrigen Oxidationsmittellösung (zweites Bad) wurden 5,0 g Natriumbromat, 0,2 g Glutaminsäure
und 194,8 g destilliertes Wasser gemischt. Der pH-Wert der Oxidationsmittellösung wurde durch Zugabe von
Zitronensäure auf 4,0 eingestellt.
Weiterhin wurde noch eine 10 gew.-^ige wäßrige Zitronensäurelösung
zubereitet.
100 g der Reduktionsmittellösung, d.h. des ersten Bades, wurden bei Raumtemperatur auf das saubere und trockene
Haar (isoelektrischer Punkt: 5,0) einer Japanerin appliziert. Dann wurden Strähnen des derart behandelten Haares
auf Lockenwickler aufgewickelt und unter Luftausschluß 20 min lang auf den Lockenwicklern belassen.
Dann wurden 200 g der Oxidationsmittellösung, d.h. des zweiten Bades, unter Zirkulieren der Lösung auf das Haar
und die Haut aufgesprüht. Nach 5 min erreichte der pH-Wert des Bades den Wert 4,7. Dann wurde das erste Bad
mit der zubereiteten wäßrigen Zitronensäurelösung versetzt, um den pH-Wert auf 3,5 einzustellen. Das erhaltene
Bad wurde erneut 15 min lang in der geschilderten Weise auf das Haar und die Haut appliziert. Dann wurden
die Lockenwickler entfernt und das Haar und die Haut gründlich mit Wasser gewaschen und getrocknet, worauf
das Haar frisiert wurde.
Die erhaltene Dauerwelle war weit stabiler als eine nach dem üblichen alkalischen Verfahren erhaltene Dauerwelle.
Es war keine merkliche Haarbeschädigung feststellbar. Im Vergleich zu einem mit einem dritten Bad in Form
-15-709810/1100
einer wäßrigen alkalischen Lösung behandelten Haar war das mit der erfindungsgemäßen Zubereitung aus zwei Bädern
behandelte Haar hinsichtlich Festigkeit, Glanz und Geschmeidigkeit stark verbessert« Außerdem war es jünger
geworden.
Zur Herstellung einer wäßrigen Reduktionsmittellösung wurden 5,0 g Thioglykolsäure, 6,8 g 25 gew.-%iges wäßriges
Ammoniak, 10,0 g Glyzerin und 78,2 g destilliertes Wasser gemischt. Der pH-Wert der Reduktionsmittellösung,
d.h. des ersten Bades, betrug 4,7.
Zur Zubereitung einer wäßrigen Oxidationsmittellösung A, d.h. eines zweiten Bades A, wurden 6,0 g Natriumbromat,
0,7 g Glutaminsäure, 0,01 g Salpetersäure und destilliertes Wasser (zum Auffüllen auf 200 g) vermischt, worauf
die erhaltene Oxidationsmittellösung zur Einstellung des pH-Wertes auf 4,3 mit Zitronensäure versetzt wurde.
In entsprechender Weise wurden auch noch 200,0 g einer OxidationsmitteHösung B, d.h. eines zweiten Bades B, hergestellt,
wobei jedoch so viel Zitronensäure zugesetzt wurde, daß der pH-Wert der Lösung 3,9 betrug.
100 g des in der geschilderten Weise zubereiteten ersten Bades, d.h. der Reduktionsmittellösung, wurden bei Raumtemperatur
auf das saubere und trockene Haar (isoelektrischer Punkt: 5,1) einer Japanerin appliziert, worauf
Strähnen des derart behandelten Haares auf Lockenwickler aufgewickelt und 30 min lang auf diesen belassen
wurden.
709810/1100 -16-
Dann wurden 200 g der in der geschilderten Weise zubereiteten Oxidationsmittellösung A, d.h. des z\^eiten Bades
A, 15 min lang unter Zirkulieren der Lösung auf das Haar und die Haut aufgesprüht. Hierauf wurden 200 g der in der
geschilderten Weise zubereiteten OxidationsmittelDösung B
in entsprechender Weise 15 min lang auf das Haar und die Haut appliziert. Schließlich wurden die Lockenwickler
entfernt und das Haar und die Haut mit Wasser gewaschen und getrocknet. Endlich wurde das Haar frisiert.
Die erhaltene Dauerwelle entsprach der gemäß Beispiel 1 erzeugten Dauerwelle.
Beispiel 2 wurde wiederholt, wobei jedoch die pH-Werte der Reduktionsmittellösung, der Oxidationsmittellösung A
bzw. der Oxidationsmittellösung B auf 4,5, 4,0 bzw. 3,5 eingestellt wurden.
In entsprechender Weise wie im Beispiel 2 wurde weißes Haar (isoelektrischer Punkt: 4,8) eines 61 Jahre alten
Mannes, das keine alkalische Dauerwellenbehandlung erfahren hat und nicht gefärbt war, bei einer Temperatur
von 24° bis 25°C mit der Reduktionsmittellösung und den Oxidationsmittellösungen A und B behandelt.
Die Behandlung mit der Reduktionsmittellösung dauerte 15 min. Die Oxidationsmittellösung A wurde auf das Haar
aufgesprüht. 3 min nach Beginn der Behandlung mit dem Oxidationsmittel änderte sich der pH-Wert der Oxidationsmittellösung
auf 4,3, nach 2 weiteren min auf 4,6.
-17-
709810/11OP
Hierauf änderte sich der pH-Wert nicht mehr. Nachdem das Haar mit der Oxidationsmittellösung A insgesamt 10 min
lang behandelt worden war, wurde die Oxidationsmittellösung B zu der Oxidationsmittellösung A zugegeben,worauf
deren pH-Wert den Wert 4,2 annahm. Hierauf wurde das Haar mit dem erhaltenen Gemisch weiterbehandelt. Nach 1-minütiger
Behandlung stieg der pH-Wert des Gemischs auf 4,5. Danach änderte sich der pH-Wert nicht mehr. Die Behandlung
mit dem Gemisch wurde in 10 min beendet, worauf das Haar gewaschen, getrocknet und frisiert wurde.
Die Erhöhung des pH-Werts war vermutlich auf ein Ausziehen
von Schmutz oder Fremdmaterial aus dem Haar und der Haut zurückzuführen. Das Ergebnis der Behandlung war, daß
das (ursprünglich) weiße Haar gelblich wurde, wobei jedoch weder die funkelnde Schönheit noch die Glanzeigenschaften
von weißem Haar erreicht wurden.
Es wurden dieselbe Reduktionsmittellösung und dieselben Oxidationsmittellösungen A und B wie bei ■Vergleichsbeispiel
1 zubereitet.
10 Tage nach der Behandlung des Vergleichsbeispiels 1 wurde das weiße Haar bei 24° bis 250C erneut mit der Reduktionsmittellösung
und den Oxidationsmittellösungen A und B behandelt. Die pH-Werte der Oxidationsmittellösungen
A und B wurden wie folgt eingestellt:
Nach 15-minütiger Behandlung des weißen Haares mit der Reduktionsmittellösung wurde die Oxidationsmittellösung
-18-
709S1Q/1 1OQ
A auf das Haar aufgesprüht. 5 min nach Beginn dieser Behandlung stieg der pH-Wert der Oxidationsmittellösung A
auf 4,6. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Oxidationsmittellösung A zur Einstellung ihres pH-Wertes auf 4,3 Zitronensäure
zugesetzt, worauf die Behandlung mit der Oxidationsmittellösung A insgesamt 10 min lang weiter fortgesetzt
wurde. Nach Zugabe der Oxidationsmittellösung B sank der pH-Wert des erhaltenen Gemischs auf 3,8. Nun
wurde das Haar mit dem erhaltenen Gemisch behandelt. Nach 3 min stieg der pH-Wert des Gemischs auf 4,0. Die Behandlung
wurde dann mit dem Gemisch als solchem fortgesetzt. Die Behandlung mit dem die Oxidationsmittellösung
B enthaltenden Gemisch wurde insgesamt 10 min lang durchgeführt, worauf das Haar mit Wasser gewaschen, getrocknet
und frisiert wurde.
Durch die geschilderte Arbeitsweise konnte der Glanz des Haares wieder hergestellt werden. Es war funkelnd
weiß und weich frisiert.
Beim Vergleich des Vergleichsbeispiels 1 mit dem Beispiel 3 zeigt es sich, daß man nur dann gute Ergebnisse
erreicht, wenn der pH-Wert der Oxidationsmittellösung A unter dem pH-Wert der Reduktionsmittellösung liegt und
wenn der pH-Wert der Oxidationsmittellösung B niedriger ist als der pH-Wert der Oxidationsmittellösung A.
Es wurden verschiedene Haarsorten mit den folgenden Zubereitungen verschiedener pH-Werte behandelt. Diese
-19-
709810/1100
sind ebenso wie die Ergebnisse in der folgenden Tabelle I
zusammengestellt.
Durch Auflösen von 6,0 Gewichtsteilen Thioglykolsäure, 5,0 Gewichtsteilen Glyzerin und 4,0 Gewichtsteilen 25
gew.-%iges wäßriges Ammoniak in Wasser wurden insgesamt 100 Gewichtsteile einer Reduktionsmittellösung, d.h. eines
ersten Bades, zubereitet. Die erhaltene Lösung besaß einen pH-Wert von 4,0. Zur Einstellung auf den jeweils gewünschten
pH-Wert (vgl. die folgende Tabelle I) wurde der Reduktionsmittellösung entweder wäßriges Ammoniak oder Zitronensäure
zugesetzt.
Zur Zubereitung von insgesamt 200 Gewichtsteilen einer Oxidationsmittellösung, d.h. eines zweiten Bades, wurden
6,0 Gewichtsteile Natriumbromat, 0,7 Gewichtsteil Glutaminsäure und 0,01 Gewichtsteil Salpetersäure in destilliertem
Wasser gelöst. Die erhaltene wäßrige Lösung besaß einen pH-Wert von 3,5. Je nach dem gewünschten pH-Wert
(vgl, die folgende Tabelle I) wurden der Oxidationsmittellösung entweder wäßriges Ammoniak oder Zitronensäure
zugesetzt.
Die in Tabelle I angegebenen Tests wurden mit den Haaren von sechs Japanerinnen A bis F durchgeführt. Das Haar
jeder weiblichen Versuchsperson wurde in vier Abschnitte (Stirnabschnitt, Hinterkopfabschnitt, linker Abschnitt
und rechter Abschnitt) unterteilt. Die Behandlung erfolgte mit verschiedenen Kombinationen Reduktionsmittellösung
und Oxidationsmittellösung jeweils unterschiedlicher pH-Werte unter sonst gleichen Bedingungen (Konzentration,
Badtemperatur und Behandlungsdauer).
70981Q/1100
A) Haar einer 27 Jahre alten Japanerin, das einen isoelektrischen Punkt von 5,0 aufwies und niemals eine
Dauerwellenbehandlung erfahren hat.
B) Haar einer 25-jährigen Japanerin, das einen isoelektrischen Punkt von 5,0 aufwies und niemals eine
Dauerwellenbehandlung erfahren hat.
C) Haar einer 23-jährigen Japanerin, das einen isoelektrischen
Punkt von 5,5 aufwies und das zwei Wochen und eine Woche vorher mit einer Zubereitung gemäß
der Erfindung behandelt worden war.
D) Haar einer 37-jährigen Japanerin, das einen isoelektrischen Punkt von 6,0 aufwies und das vorher einmal
alle zv/ei Monate gefärbt und einmal alle 1,5 Monate einer üblichen Dauerwellenbehandlung unter
Verwendung alkalischer Dauerwellenlösungen unterworfen worden war.
E) Haar einer 30-jähriger- Japanerin, das einen isoelektrischen Punkt von 6,3 aufwies und das vorher einmal
alle 2 Monate eine übliche Dauerwellenbehandlung unter Verwendung alkalischer Dauerwellenlösungen
erfahren hat.
F) Haar einer 21-jährigen Japanerin, das einen isoelektrischen
Punkt von 5,0 aufwies und vorher keine Dauerwellenbehandlung erfahren hat.
Die Haarproben wurden gründlich gewaschen, um Öl, Talg und Schmutz zu entfernen, und dann getrocknet. Auf die
-21-
709810/1100
getrockneten Haarproben wurden die Reduktionsmittellösungen mit den in Tabelle I angegebenen pH-Werten appliziert.
Nach 2-minütigem Massieren der Kopfhaut wurde das Haar innerhalb von 7 min auf Lockenwickler aufgewickelt und
dann 8 min auf diesen belassen. Die Behandlung mit der Reduktionsmittellösung dauerte also insgesamt 17 min. Nach
dem Applizieren der Oxidationsmittellösung A auf das Haar wurde dieses 20 min lang sich selbst überlassen. Schließlich
wurde die Oxidationsmittellösung B auf das Haar appliziert und dieses nochmals 20 min lang sich selbst überlassen.
Endlich wurde es mit Wasser gewaschen, getrocknet und auf die erzielten Ergebnisse hin untersucht.
-22-
709810/1100
Wert
Beispiel pHi^-der pH-Wert
Nr. Haar- der Re-
probe duktionsmittel-. lösung'/
pH-Wert der Oxidationsmittellö sung A2'
pH-Wert der
Oxidationsmittellö
sung b3)
Oxidationsmittellö
sung b3)
Untersäiied zwischen dem
pHi-Wert und dem pH-Wert des Oxidationsmittelbades
1ο cke
Wellenzustand Test-,--) nach der
1k ' Behandlung mit der Oxidations mittel-. Iösung6)
Stabi-Iität7;
Beispiel 4 A)
Vergleichs- 5,O
beispiel 2
beispiel 2
Vergleichsbeispiel 3
Beispiel 6 B)
Vergleichs- 5,0
beispiel 4
beispiel 4
Vergleichsbeispiel 5
Beispiel 8 C)
Vergleichs- 5,5
beispiel 6
beispiel 6
3,2 (-1,8) 2,7 (-0,5) 2,2 (-0,5) -(2,3-2,8)
3.2 3,2 (± 0) 4,5 (-0,5) 4,0 (-0,5)
4,5 6,6 (+2,1)
4,5 (-0,5) 4,0 (-0,5)
4,5 6,6 (+2,1)
4,9 (-0,1) 4,6 (-0,3)
4,9 4,6 (-0,3)
4.3 (-1,2) 3,8 (-0,5)
3.2 (± 0)
3,5 (-0,5)
3,5 (-0,5)
6,9 (+0,3)
3.5 (-0,5)
6,9 (+0,3)
4.3 (-0,3)
5.6 (+1,0)
3,3 (-0,5)
3,3 (-0,5)
4,3
-(1,8-1,8) -(1,0-1,5)
+(1,6-1,9) -(1,0-1,5)
+(1,6-1,9) -(0,4-0,7)
-0,4 - +0,6 -(1,7-2,2)
7,6 (+3,3) 7,9 (+0,3) +(2,1-2,4)
0 0
·* 0
■*
•X·
-23-
Vergleichsbeispiel 7
Beispiel 10 D)
Vergleichs- 6,0 beispiel 8
co Vergleichsbeispiel 9
Vergleichsbeispiel 10
ο Vergleichso . beispiel 11
Vergleichsbeispiel 12
Beispiel 13 F)
Vergleichs- 5,0 beispiel 13
Vergleichsbeispiel 14
E)
4,8 (-0,7) 4,5
4.8 3,8 4,0 (-2,0) 3,5
4,0 6,5
5.9 (-0,1) 5,2
5,9 6,5
4,0 (-2,3) 3,5
4,0 6,5
5t5 (-0,8) 5,2
5,5 6,5
3,7 (-1,3) 3,2
3,7 3,2
4,0 (-1,0) 3,5
4,0
3,5
(-0,3) | 4,2 (-0,3) | -(1,0-1,3) | * | ■* | ■X |
(-1,0) | 2,8 (-1,0) | -(1,7-2,7) | + | 0 | + |
(-0,5) | 3,0 (-0,5) | -(2,5-3,0) | + | 0 | 0 |
(+2,5) | 6,2 (-0,3) | +(0,5-0,2) | * | + | X |
(-0,7) | 4,8 (-0,4) | -(0,8-1,2) | •X- | ·* | * |
(+0,6) | 6,2 (-0,3) | +(0,5-0,2) | + | + | X |
(-0,5) | 3,0 (-0,5) | -(2,8-3,3) | + | 0 | ♦ |
(+2,5) | 6,2 (-0,3) | +0,2 0,1 | * | 0 | X |
(-0,3) | 4,8 (-0,4) | -(1,1-1,5) | * | ||
(+1,0) | 6,2 (-0,3) | +0,2 0,1 | 0 | + | X |
(-0,5) | 2,7 (-0,5) | -(1,8-2,3) | 0 | 0 | |
alkalisches | 0 | ||||
(-0,5) | Mittel4) | -i,8 | * | 0 | 0 |
(-0,5) | 3,0 (-0,5) | -(1,5-2,0) | 0 | * | * |
(-0,5) | alkalisches Mittel4) |
-1,5 | 0 | ro CD Oo |
|
CO | |||||
-24-
Fußnoten:
1) Die Zahlenangaben in Klammern beziehen sich auf den
Unterschied zwischen dem pHi-Wert und dem pH-Wert
der Reduktionsmittellösung.
2) die Zahlenangaben in Klammern beziehen sich auf den Unterschied zwischen dem pH-Wert der Reduktionsmittellösung
und dem pH-Wert der Oxidationsmittellösung A.
3) die Zahlenangaben in Klammern beziehen sich auf den Unterschied zwischen dem pH-Wert der Oxidationsmittellösung
A und dem pH-Wert der Oxidationsmittellösung B,
4) behandelt mit einer I^igen wäßrigen Natriumcarbonatlösung,
die kein Oxidationsmittel enthielt.
5) x: keine Locken- oder Wellenbildung, +: unvollständig gelockt oder gewellt, O: fast vollständig
gelockt oder gewellt, *: vollständig gelockt oder gewellt.
6) x: die Wellung verschwand beim Spülen praktisch vollständig; +: nach dem Spülen blieb eine sehr
schwache Wellung zurück; 0: nach dem Spülen blieb die Wellung einigermaßen vollständig zurück; *:
nach dem Spülen blieb die Vie llung vollständig erhalten.
7) x: die Wellung verschwand 2 Tage nach der Behandlung vollständig; +: die Wellung verschwand 2 Tage
nach der Behandlung nahezu vollständig; 0: die Wellung war 2 Tage nach der Behandlung fast vollständig
erhalten; *: die Wellung hatte sich 2 Tage nach der Behandlung nicht geändert (d.h. die Wellung
war stabil.
-25-7 0 9 810/1100
8) "pHi-Wert" steht für isoelektrischer Punkt.
Ein Vergleich des Vergleichsbeispiels 5 mit dem Vergleichsbeispiel 3 zeigt, daß die Testlocke bzw. -welle bei Vergleichsbeispiel
3 gut war, daß sie jedoch nach der Behandlung mit der Oxidationsmittellösung nahezu vollständig
verschwunden war. Bei Beispiel 5 war die Testlocke bzw. -welle entsprechend gut, anders als bei Vergleichsbeispiel 3 blieb jedoch die Wellung selbst nach der Behandlung
mit der Oxidationsmittellösung praktisch vollständig erhalten. Dies ist vermutlich darauf zurückzuführen,
daß die Azidität der Oxidationsmittellösung bei Beispiel 5 höher (stärker) ist als die Azidität der Reduktionsmittellösung,
weswegen die Oxidationsmittellösung eine sich auf die Stabilisierung der Wellung günstig
auswirkende stärkere Durchdringungskraft besitzt.
Die Werte der Tabelle zeigen, daß man der Reduktionsmittellösung einen pH-Wert 0,1 bis 2,0, vorzugsweise 0,1
bis 1,0, unter dem isoelektrischen Punkt des Haares und dem Oxidationsmittelbad einen pH-Wert 0,1 bis 2,0 unter
dem pH-Wert der Reduktionsmittellösung, jedoch nicht
mehr als 3,0 unter dem isoelektrischen Punkt des Haares
geben muß. Bei Verwendung von zwei Oxidationsmitteliösungen A und B sollte die Oxidationsmittellösung A einen
pH-Wert 0,1 bis 1,5 unter dem pH-Wert der Reduktionsmittellösung und die Oxidationsmittellösung B einen pH-Wert
0,1 bis 2,0 unter dem pH-Wert der Oxidationsmittellösung A, jedoch nicht mehr als 3,0 unter dem isoelektrischen
Punkt des Haares aufweisen. Wenn das Haar mit Behandlungslösungen, die pH-Werte außerhalb der an-
-26-
709810/1100
gegebenen Bereiche aufweisen, behandelt wird, ist der Dauerwelleneffekt des behandelten Haares schlechter. Wenn
die Kopfhaut oder sonstige Hautpartien mit solchen (außerhalb der Erfindung liegenden) Behandlungslösungen
behandelt werden, sind der Einfluß auf eine Beseitigung von Schmutz oder sonstigem Fremdmaterial aus den Hautpartien
und der metabolische Effekt deutlich schlechter als bei Verwendung der aus zwei Bädern bestehenden Zubereitung
gemäß der Erfindung.
(I) Zum Vergleich des Einflusses bzw. der Wirkung einer
aus zwei Bädern bestehenden sauren Zubereitung gemäß der Erfindung auf die Festigkeit von Haar mit dem entsprechenden
Effekt bzw. der entsprechenden Wirkung einer üblichen alkalischen Dauerwellenzubereitung und der aus
der FR-PS 1 537 672 bekannten Zubereitung wurde folgender Versuch durchgeführt:
1) Übliche alkalische Dauerwellenzubereitung (i):
a) Reduktionsmittellösung:
Eine Mischung aus 6,3 Gewichtsteilen Thioglykolsäure, 8,0 Gewichtsteilen 25 gew.-^iges
wäßriges Ammoniak, 0,5 Gewichtsteil Kaliumcarbonat und 1 Gewichtsteil Emulgator wurde mit
destilliertem Wasser auf 100 Gewichtsteile aufgefüllt. Der pH-Wert der Lösung betrug 9,3.
b) Oxidationsmittellösung:
-27-709810/1100
4 Gewichtsteile Natriumbromat wurden in so viel destilliertem Wasser gelöst, daß insgesamt
100 Gewichtsteile Oxidationsmittellösung erhalten wurden.
2) Aus zwei Bädern bestehende saure Zubereitung gemäß der Erfindung (II):
a) Reduktionsmittellösung:
Eine Mischung aus 6,0 Gewichtsteilen Thioglykolsäure, 4,0 Gewichtsteilen 25 gew.-%iges wäßriges
Ammoniak und 5,0 Gewichtsteilen Glyzerin wurde in so viel destilliertem Wasser gelöst,
daß insgesamt 100 Gewichtsteile Reduktionsmittellösung erhalten wurden. Der pH-Wert der
Reduktionsmittellösung betrug 4,0.
b) Oxidationsmittellösung:
Eine Mischung aus 8,0 Gewichtsteilen Natriumbromat,
0,7 Gewichtsteil Glutaminsäure und 0,02 Gewichtsteil Salpetersäure wurde in so viel
destilliertem Wasser gelöst, daß insgesamt 100 Gewichtsteile Oxidationsrnittellösung erhalten
wurden. Der pH-Viert der Oxidationsmittellösung betrug 3,5.
3) Alkalische Nachbehandlungslösung (III) (entsprechend der FR-PS 1 537 672):
Gewichtsteile einer 10bigen wäßrigen Natriumcarbonatlösung.
-28-
709810/1100
Der Versuch wurde bei einer Temperatur von 210C und einer
relativen Feuchtigkeit von 80% mit einer Haarprobe, die
zunächst in die Reduktionsmittellösung, dann in die Oxidationsini ttellösung und gegebenenfalls in die alkalische
Nachbehandlungslösung eingetaucht und dann gründlich mit Wasser gewaschen und getrocknet worden war, durchgeführt.
Ein Stück der Haarprobe wurde mit einem Gericht belastet und unter schrittweiser Erhöhung des Gewichts gestreckt.
Zu dem Zeitpunkt, an welchem das Haar riß, wurden die Haarlänge b in cm und das aufgelegte Gewicht c in g ermittelt.
Aus diesen Werten, der Haaranfangslänge a in cm
und der Haardicke d in u wurden die Dehnung und Festigkeit entsprechend den folgenden Gleichungen ermittelt:
Dehnung = χ 100 in %
el
Festigkeit = [c/1f (d/2)2] χ 100
Die Haardicke d wurde mittels einer Mikrometerschraube ermittelt.
Die Haarproben G, H und I stammten von drei Japanerinnen und waren unter den in der folgenden Tabelle II aufgeführten
Bedingungen mit den in der geschilderten Weise zubereiteten Behandlungslösungen behandelt worden.
-29-
709810/11
Ver- Haarprobe such Art pHi-Nr. Viert
- 29 -
Behandlungsbad Behandlungsdauer (min)
Reduk- Oxida- alkalische
tions- tions- Nachbehand-
mittel- mittel- lungslösung lösung lösung
1-1 | (G) | 5,2 | - | - | 7 | - |
1-2 | (G) | 5,2 | (II) | 7 | 15 | |
1-3 | (G) | 5,2 | (II) - (HD | 8 | 15 | |
1-4 | (G) | 5,2 | (D | 15 | ||
2-1 | (H) | 5,6 | - | 5 | - | |
2-2 | (H) | 5,6 | (II) | 5 | 15 | |
2-3 | (H) | 5,6 | (II) - (HD | 8 | 15 | |
2-4 | (H) | 5,6 | (D | - | 15 | |
3-1 | (D | 5,9 | - | 10 | - | |
3-2 | (D | 5,9 | (II) | 10 | 15 | |
3-3 | (D | 5,9 | (II) - (III) | 15 | 15 | |
3-4 | (D | 5,9 | (D | 20 |
Der Versuch wurde mit zehn Einzelhaaren durchgeführt. Die
ermittelten Dehnungs- und Pestigkeitswerte sind in Tabelle III angegeben:
-30-
709810/1100
Ver | Dicke in u | Querschnittfläche | Tabelle | III | Festigkeit | Dehnung | |
such Nr. |
90,4 | in u2 | Spannung | in g/jx2 | in % | ||
1-1 | 86,0 | 6415 | in g | 1,70 | 68,5 | ||
1-2 | 87,1 | 5806 | 139,2 | 1,83 | 67,5 | ||
1-3 | 92,7 | 6264 | 106,3 | 1,65 | 69,5 | ||
-J | 1-4 | 78,0 | 6760 | 125,2 | 1,62 | 77,4 | |
O co |
2-1 | 75,8 | 4776 | 139,3 | 1,78 | 62,4 | |
co | 2-2 | 76,2 | 4498 | 108,0 | 1,88 | 58,8 | |
O | 2-3 | 77,0 | 4561 | 84,6 | 1,70 | 64,3 | |
■**>. | 2-4 | 82,5 | 4653 | 98,7 | 1,65 | 68,0 | |
Ö | 3-1 | 74,4 | 5357 | 96,3 | 1,83 | 71,9 | |
O | 3-2 | 75,3 | 4346 | 123,0 | 1,93 | 71,1 | |
3-3 | 88,0 | 4462 | 106,8 | 1,64 | 68,6 | ||
3-4 | 6079 | 93,0 | 1,56 | 66,6 | |||
120,2 | |||||||
Die erhaltenen Versuchsergebnisse veranschaulichen, daß eine Behandlung mit einer aus zwei Bädern bestehenden
sauren Zubereitung gemäß der Erfindung die Festigkeit des Haars im Vergleich zu unbehandeltem Haar erhöht. Die
Behandlung mit der üblichen alkalischen Dauerwellenzubereitung und die Behandlung mit der aus zwei Bädern bestehenden
sauren Zubereitung plus der Nachbehandlung mit der alkalischen Lösung verringern die Festigkeit des
Haares. Die Dehnung des mit der aus zwei Bädern bestehenden sauren Zubereitung gemäß der Erfindung behandelten
Haares nimmt im Vergleich zu unbehandeltem Haar ab. Dagegen nimmt bei der Behandlung mit der üblichen alkalischen
Dauerwellenzubereitung und bei der Behandlung mit der aus zwei Bädern bestehenden sauren Zubereitung plus
einer Nachbehandlung mit der Alkalilösung die Dehnung im Vergleich zu unbehandeltem Haar zu (mit Ausnahme der
Versuche Nr. 3-1 bis 3-4). In anderen Worten gesagt, kommt es bei der Behandlung mit einer alkalischen Behandlungslösung
trotz Zunahme der Dehnung des Haares zu einer Abnahme seiner Festigkeit.
(II) Messung der prozentualen Wellung:
Das Haar einer Japanerin, das einen isoelektrischen Punkt
von 5,1 und eine Dicke von 80 bis 90 u aufwies (Haarprobe J), wurde mit einer aus zwei Bädern bestehenden
sauren Zubereitung gemäß der Erfindung [(a) Reduktionsmittellösung und (b) Oxidationsmittellösung] behandelt,
wobei der pH-Wert von (a) und (b) mit wäßrigem Ammoniak, Kaliumcarbonat bzw. Zitronensäure geändert wurde. Die
prozentuale Wellung des behandelten Haares wurde auf folgende Weise ermittelt:
-32-7 0 98 10/Ί100
Ein Einzelhaar der Haarprobe wurde parallel, d.h. ohne Überkreuzen der vorhergehenden Windung, in mehreren Windungen
unter einer Last von 3 g auf ein Glasrohr eines Außendurchmessers von 8 mm aufgewickelt. Ein Ende des
Einzelhaares war vorher an einem Vorsprung auf dem Glasrohr befestigt worden. Dann wurde das andere Ende des
Einzelhaares nach dem Aufwickeln auf einem anderen Vorsprung auf dem Glasrohr befestigt, so daß sich das Einzelhaar
nicht bewegen konnte. Das auf das Glasrohr aufgewickelte Haar wurde in dieser Form 15 min lang in die
Reduktionsmittellösung (a) und dann 20 min lang in die Oxidationsmittellosung (b) eingetaucht, worauf es mit
Wasser gewaschen wurde. Hierauf wurde das Haar mit einem Messer parallel zur Achse des Glasrohrs derart geschnitten,
daß mehrere abgeschnittene Haarkreise erhalten wurden. Diese aus- bzw. abgeschnittenen Haarkreise wurden, in
mit Wasser gefüllte Petrischalen gelegt, worauf der Durchmesser des durch das geschnittene Haar gebildeten
Kreises ermittelt wurde. Die prozentuale Wellung wurde durch Dividieren des Außendurchmessers des Glasrohres
durch den Durchmesser des aus dem abgeschnittenen Haar gebildeten Kmses wie folgt ermittelt:
Außendurchmesser des prozentuale Wellung - x 100
das geschnittene Haar gebildeten Kreises
Bei jedem Versuch wurden 10 Einzelhaare verwendet. Von 5 Einzelhaaren wurde der Durchmesser unmittelbar nach
der Behandlung bestimmt. Die restlichen 5 Einzelhaare wurden ohne Schneiden nach der Behandlung von dem Glas-
709810/1100
rohr abgestreift, 2 Tage später erneut in entsprechender Weise auf das Glasrohr aufgewickelt und schließlich in
der geschilderten Weise geschnitten. Hierauf wurde der Durchmesser der durch das geschnittene Haar gebildeten
Kreise bestimmt, um daraus die prozentuale Wellung zu ermitteln. Die hierbei erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle
IV zusammengestellt. In dieser Tabelle ist auch das Verhältnis der prozentualen Wellung unmittelbar nach der
Behandlung zur prozentualen Wellung 2 Tage nach der Behandlung angegeben.
-34-
709810/1100
• | Ver such Nr. |
pHi-Wert der Haar probe (J) |
pH-Wert der Reduktions- Λ \ mittellösung'' |
,1) | Tabelle | (-0,5) | IV | prozentuale Wellung unmittelbar 2 Tage nach der nach der Behandlung Behandlung (e) (f) in % in % |
63,0 | 3) (f)/(e)x100 in % |
94,2 |
4-1 | 5,1 | 4,0 (-1, | pH-Wert der Oxidations- 0\ mittellösung^; |
(-1,5) | Unterschied zwischen dem pHi-Wert und dem pH-Wert der Oxida tionsmittel- Ιο sung |
67,2 | 50,6 | 93,8 | 94,2 | ||
4-2 | 4,0 | 3,5 | (+1,0) | -1,6 | 56,3 | - | 90,0 | - | |||
4-3 | 4,0 | ,6) | 2,5 | (-0,5) | -2,6 | 53,3 | 69,6 | - | 91,6 | ||
5-1 | 4,5 (-0, | 5,0 | (+0,5) | -0,1 | 70,1 | - | 99,3^, | ||||
5-2 | 4,5 | 4,0 | (-2,0) | -1,1 | 53,0 | 57,1 | -«? I |
||||
5-3 | 4,5 | ,1) | 5,0 | (-0,5) | -0,1 | 60,6 | 69,6 | ||||
6-1 | 5,0 (-0s | 2,5 | (+0,6) | -2,6 | 72,1 | - | |||||
6-2 | 5,0 | 4,5 | (-2,0) | -0,6 | 54,1 | 56,0 | |||||
6-3 | 5,0 | 5,6 | +0,5 | 61,1 | |||||||
3,0 | -2,1 | ||||||||||
-35-
CD CD LO
Fußnoten:
1) Die Zahlenangaben in Klammern beziehen sich auf den Unterschied zwischen dem pHi-Wert und dem pH-Wert
der Reduktionsmittellösung.
2) die Zahlenangaben in Klammern beziehen sich auf den Unterschied zwischen dem pH-Wert der Reduktionsmittellösung
und dem pH-Wert der Oxidationsmittellösung.
3) "-" bedeutet, daß eine Messung des Durchmessers des
durch das geschnittene Haar gebildeten Kreises wegen Öffnen desselben unmöglich war.
(III) Verwendung von Oxidationsmittellösungen A und B:
Dieselbe Haarprobe, wie sie bei (II) verwendet wurde, wurde in entsprechender Weise wie bei (II) mit den folgenden
Behandlungslösungen behandelt und dann, wie bei (II) beschrieben, untersucht. Hierbei wurden die in der folgenden
Tabelle V angegebenen Ergebnisse erhalten.
(a) Reduktionsmittellösung (erstes Bad):
Thioglykolsäure 6,0 Gewichtsteile
25 gew.-%iges wäßriges Ammoniak 8,0 "
Glyzerin 5,0 "
mit destilliertem Wasser auf 100 " aufgefüllt.
Die erhaltene wäßrige Lösung wurde durch Zugabe von wäßrigem Ammoniak bzw. Zitronensäure auf den
-36-7 0 9 8 10/1100
in Tabelle V angegebenen pH-Wert eingestellt.
(b) Oxidationsmittellösung A (zweites Bad A):
Natriumbromat 6,0 Gewichtsteile
Glutaminsäure 0,7 Gewichtsteil
Salpetersäure 0,01 "
mit destilliertem Wasser auf 200 Gewichtsteile aufgefüllt.
Der pH-Wert der erhaltenen wäßrigen Lösung wurde durch Zugabe von entweder wäßrigem Ammoniak bzw.
Zitronensäure auf den in Tabelle V angegebenen jeweiligen pH-Wert eingestellt.
(c) Oxidationsmittellösung B (zweites Bad B):
Natriumbromat 10,0 Gewichtsteile
Glutaminsäure 0,7 Gewichtsteil
Salpetersäure . 0,02 " mit destilliertem Wasser auf 200 Gewichtsteile
aufgefüllt.
Die erhaltene wäßrige Oxidationsmittellösung wurde durch Zugabe von entweder wäßrigem Ammoniak oder
Zitronensäure auf den in Tabelle V angegebenen jeweiligen pH-Wert eingestellt.
-37-
7 09810/1100
Ver- pHi-Wert such der Haar- Nr. probe |
pH-Wert der Reduktions- ,, \ mittellösung ' |
Tabell | (-0,2) | e V | (-0,2) | Unterschied zwischen dem pHi-Wert und dem pH-Wert der Oxida tionsmittel lösung |
prozentuale Wellung unmittel- 2 Tage (f)/ bar nach nach (e) χ der Be- der Be- 100 handlung handlung in % (e) in % |f) in % |
61,5 | 95,2 | |
7-1 5,1 | 3,5 (-1,6) | pH-Wert der Oxidations- 0\ mittellösung^; A |
(+1,0) | (+0,5) | -(1,8-2,0) | 64,5 | 44,0 | 78,1 | ||
•«J | 7-2 | 3,5 | 3,3 | (-0,7) | pH-Wert der Oxidations mittellö sung B-^' |
(-0,6) | -(0,6-0,1) | 55,9 | 50,0 | 82,5 |
O | 7-3 | 3,5 | 4,5 | (-0,5) | 3,1 | (-0,3) | -(2,3-2,9) | 60,6 | 68,4 | 98,3 |
CD CO |
8-1 | 4,0 (-1,1) | 2,8 | (+0,5) | 5,0 | (+0,5) | -(1,6-1,9) | 69,6 | 44,1 | 77r2 ) |
O | 8-2 | 4,0 | 3,5 | (-1,0) | 2,2 | (-0,8) | -(0,6-0,1) | 57,1 | 49,7 | 84,0 55 |
8-3 | 4,0 | 4,5 | (-0,5) | 3,2 | (-0,5) | -(2,1-2,9) | 58,0 | 70,8 | 97,4 \ | |
9-1 | 4,5 (-0,6) | 3,0 | (+0,5) | 5,0 | (+0,7) ' | -(1,1-1,6) | 72,7 | 46,2 | 82,1 | |
9-2 | 4,5 | 4,0 | (-1,5) | 2,2 | (-0,7) | -0,1 - +0,6 | 56,3 | 59,3 | 95,6 | |
9-3 | 4,5 | 5,0 | (-0,5) | 3,5 | (-0,5) | -(2,1-2,8) | 62,0 | 75,5 | 99, U | |
10-1 | 5,0 (-0,1) | 3,0 | (+0,6) | 5,7 | (+0,6) | -(0,6-1,1) | 76,2 | 47,0 | 81,3 | |
10-2 | 5,0 | 4,5 | (-2,0) | 2,3 | (-0,5) | +(0,5-1,1) | 57,1 | 64,0 | 95,2 | |
10-3 | 5,0 | 5,6 | 4,0 | -(2,1-2,6) | 67,2 | -38- | 2603 | |||
3,0 | 6,2 | |||||||||
2,5 | ||||||||||
Fußnoten:
1) Die Zahlenangaben in Klammern beziehen sich auf den Unterschied zwischen dem pHi-VTert und dem
pH-Wert der Reduktionsmittellösung.
2) die Zahlenangaben in Klammern beziehen sich auf den Unterschied im pH-Wert der Reduktionsmittellösung
und dem pH-Wert der Oxidationsmittellösung A.
3) die Zahlenangaben in Klammern beziehen sich auf den Unterschied im pH-Wert der Oxidationsmittellösung
A und dem pH-Wert der Oxidationsmittellösung B.
In Tabelle IV (Kombination einer Reduktionsmittellösung mit einer Oxidationsmittellösung) und Tabelle V (Kombination
einer Reduktionsmittellösung mit zwei Oxidationsmittellösungen A und B) zeigt ein Vergleich zwischen den
mit den Behandlungslösungen, die den erfindungsgemäßen
Anforderungen genügen, behandelten Haarproben, a4aj3 der
Wellungseffekt gemäß Tabelle V etwas besser istI bei Tabelle
IV. Der Unterschied zwischen beiden ist jedoch nicht erheblich. Von Seiten der Dauerwelle aus läßt
sich durch Behandlung (des Haares) mit der Reduktionsmittellösung und einer Oxidationsmittellösung, d.h. ohne
Mitverwendung der Oxidationsmittellösung B, ein zufriedenstellender Wellungseffekt erreichen. Um jedoch einen
noch besseren Oxidationseffekt zu erreichen und den Metabolismus der Kopfhaut und sonstiger Hautpartien
zu beschleunigen, sollten vorzugsweise beide Oxidationsmittellösungen A und B verwendet werden.
-39-
709810/1100
Claims (21)
1./ Aus zwei Bädern bestehende saure Zubereitung zum Dauer-
y wellen von Haar und zur Behandlung von Haar und Kopfhaut,
dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer wäßrigen Reduktionsmittellösung (erstes Bad) mit 3 bis
10 Gevr.-% mindestens einer Mercaptansäure und einer wäßrigen Oxidationsmittellösung (zweites Bad) mit 1
bis 10 Gew.-% Natriumbromat, Kaliumbromat oder Wasserstoffperoxid
besteht, wobei der pH-Wert der Reduktionsmittellösung mit einer Base auf einen Wert 0,1 bis 2,0
unter dem isoelektrischen Punkt des Haares oder der Kopfhaut und der pH-Wert der Oxidationsmittellösung
mit einer Säure auf einen Wert 0,1 bis 2,0 unter dem pH-Wert der Reduktionsmittellösung, jedoch nicht mehr
als 3,0 unter dem isoelektrischen Punkt (des Haares oder der Kopfhaut) eingestellt ist.
2. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Mercaptansäure Thioglykolsäure, Thiomilchsäure
oder ein Gemisch dieser Säuren enthält.
3. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Mercaptansäure Thioglykolsäure enthält.
4. Zubereitung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Base Natriumhydroxid,
Kaliumhydroxid, Natriumcarbonat und/ oder Kaliumcarbonat enthält.
5. Zubereitung nach .einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Base Triethanolamin enthält.
-40-709810/1 100
6. Zubereitung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Base Ammoniak
enthält.
7. Zubereitung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert der
wäßrigen Reduktionsmittellösung weniger als 1,0 unter dem isoelektrischen Punkt des Haares oder der Kopfhaut
liegt.
8. Zubereitung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert
der wäßrigen Reduktionsmittellösung 0,1 bis 0,5 unter dem isoelektrischen Punkt des Haares oder der
Kopfhaut liegt.
9. Zubereitung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige
Oxidationsmittellösung aus zwei Oxidationsmittellösungen A und B besteht, wobei die Oxidationsmittellösung
A einen pH-Wert 0,1 bis 1,5 unter dem pH-Wert
der wäßrigen Reduktionsmittellösung, jedoch nicht mehr als 2,7 unter dem isoelektrischen Punkt und die
Oxidationsmittellösung B einen pH-Wert 0,1 bis 2,0 unter dem pH-Wert der Oxidationsmittellösung A, jedoch
nicht mehr als 3,0 unter dem isoelektrischen Punkt des Haares oder der Kopfhaut aufweisen.
10. Zubereitung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxidationsmittellösung A einen pH-Wert 0,3
bis 0,5 unter dem pH-Wert der Reduktionsmittellösung
-41-
7098 10/1100
und die Oxidationsmittellösung B einen pH-Wert 0,3
bis 0,5 unter dem pH-Wert der Oxidationsmittellösung
A aufweisen.
11. Zubereitung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert der wäßrigen Oxidationsmittellösung mit einer organischen
Säure eingestellt ist.
12. Zubereitung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß zum Einstellen des pH-Werts der wäßrigen Oxidationsmittellösung
Zitronensäure, Weinsäure, Bernsteinsäure und/oder Oxalsäure verwendet wurde. .
13. Zubereitung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration des Oxidationsmittels in der wäßrigen Oxidationsmittellösung
1 bis 5 Gew.-% beträgt.
14. Zubereitung nach Ansprüchen 9 und 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Konzentration des Oxidationsmittels in der Oxidationsmittellösung A 0,5 bis 3 Gew.-% und
in der Oxidationsmittellösung B 1 bis 5 Gew.-% beträgt.
15. Zubereitung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige
Reduktionsmittellösung 5 bis 15 Gew.-96 Glyzerin
enthält.
-42-
709810/1100
16. Zubereitung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Oxidationsmittellösung 0,1 bis 0,4 Gew.-^ Glutaminsäure
enthält.
17. Verfahren zum Behandeln von menschlichem Haar und menschlicher Kopfhaut, dadurch gekennzeichnet, daß
man auf das Haar und die Kopfhaut eine wäßrige Reduktionsmittellosung mit 3 bis 10 Gew.-% mindestens
einer Mercaptansäure und einem mittels einer Base eingestellten pH-Wert 0,1 bis 2,0 unter dem isoelektrischen
Punkt des Haares oder der Kopfhaut appliziert, das derart behandelte Haar und die derart behandelte
Kopfhaut unter praktisch vollständige Luftausschluß 10 bis 30 min lang sich selbst überläßt,
auf das derart behandelte Haar und die derart behandelte Kopfhaut eine wäßrige Oxidaiimsmittellösung mit
1 bis 5 Gew.-% Natriumbromat, Kaliumbromat oder Wasserstoffperoxid
und einem mittels einer Säure eingestellten pH-Wert 0,1 bis 2,0 unter dem pH-Wert der
wäßrigen Reduktionsmittellösung, jedoch nicht mehr als 3,0 unter dem isoelektrischen Punkt des Haares
oder der Kopfhaut behandelt, den pH-Wert der Oxidationsmittellösung mit einer Säure auf einen Wert unter
dem Anfangs-pH-Wert wieder einstellt, wobei jedoch gilt, daß der eingestellte pH-Wert nicht mehr
als 3,0 unter dem isoelektrischen Punkt des Haares oder der Kopfhaut liegt, und ferner die Konzentration
des Oxidationsmittels durch Zugabe von frischem Oxidationsmittel auf 1 bis 5 Gew.-% ergänzt, die wiederaufgefrischte
wäßrige Oxidationsmittellösung 10 bis
-43-
709810/1100
15 min lang auf das Haar und die Kopfhaut appliziert
und schließlich das "behandelte Haar und die behandelte
Kopfhaut mit Wasser wäscht und trocknet.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß man das mit der wäßrigen Reduktionsmittellösung behandelte Haar bzw. die mit der wäßrigen Reduktionsmittellösung
behandelte Kopfhaut mit einer wäßrigen Oxidationsmittellösung A mit 0,5 bis 3 Gew»-?o Natriumbromat,
Kaliumbromat oder Wasserstoffperoxid und einem pH-Wert 0,1 bis 1,5 unter dem pH-Wert der Reduktionsmittellösung,
jedoch nicht mehr als 3,0 unter dem isoelektrischen Punkt des Haares oder der Kopfhaut
TO bis 15 min lang und dann mit einer wäßrigen Oxidationsmittellösung B mit 1 bis 5 Ge\tf.-% Natriumbromat,
Kaliumbromat oder Wasserstoffperoxid und einem pH-Wert 0,1 bis 2,0 unter dem pH-Wert der wäßrigen
Oxidationsmittellösung A, jedoch nicht mehr als 3,0 unter dem isoelektrischen Punkt des Haares oder der
Kopfhaut 10 bis 30 min lang behandelt und dann das behandelte Haar bzw. die behandelte Kopfhaut mit Wasser
wäscht und trocknet.
19. Verfahren nach Ansprüchen 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet,
daß man (zur Ausbildung einer1 Dauerwelle) unmittelbar nach der Applikation der wäßrigen Reduktionsmittellösung
das behandelte Haar auf Lockenwickler aufwickelt, dann mit der wäßrigen Oxidationsmittellösung
behandelt und schließlich die Lokkenwickler entfernt.
-44-
709810/1100
20. Verfahren nach Ansprüchen 17, 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet,
daß man die wäßrige Reduktionsmittellösung bei einer Temperatur von 20° bis 400C und die
wäßrige Oxidationsmittellösung bei einer Temperatur von 20° bis 400C verwendet.
21. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß man die 2- bis 3-fache
Menge der wäßrigen Oxidationsmittellösung, bezogen auf die wäßrige Reduktionsmittellösung, verwendet.
709810/1 100
ORIGINAL INSPECTED
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP50107911A JPS5231839A (en) | 1975-09-05 | 1975-09-05 | Drug for cosmetics and permanent wave in combination |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2603175A1 true DE2603175A1 (de) | 1977-03-10 |
DE2603175B2 DE2603175B2 (de) | 1978-06-15 |
DE2603175C3 DE2603175C3 (de) | 1979-02-15 |
Family
ID=14471173
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2603175A Expired DE2603175C3 (de) | 1975-09-05 | 1976-01-28 | Verfahren zum Behandeln von menschlichem Haar und menschlicher Kopfhaut |
Country Status (10)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4134411A (de) |
JP (1) | JPS5231839A (de) |
BE (1) | BE838422A (de) |
CA (1) | CA1085734A (de) |
CH (1) | CH628807A5 (de) |
DE (1) | DE2603175C3 (de) |
FR (1) | FR2322583A1 (de) |
GB (1) | GB1531341A (de) |
IT (1) | IT1069140B (de) |
NL (1) | NL166185C (de) |
Families Citing this family (22)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4948579A (en) * | 1974-05-16 | 1990-08-14 | Societe Anonyme Dite: L'oreal | Quaternized polymer for use as a cosmetic agent in cosmetic compositions for the hair and skin |
US5196189A (en) * | 1974-05-16 | 1993-03-23 | Societe Anonyme Dite: L'oreal | Quaternized polymer for use as a cosmetic agent in cosmetic compositions for the hair and skin |
AT365448B (de) * | 1975-07-04 | 1982-01-11 | Oreal | Kosmetische zubereitung |
US4228810A (en) * | 1978-11-20 | 1980-10-21 | La Maur Inc. | Care and treatment of curly human hair |
US4366827A (en) * | 1979-12-28 | 1983-01-04 | Societe Anonyme Dite: L'oreal | Procedure for the permanent reshaping of hair, and composition intended for carrying out said procedure |
JPS60158105A (ja) * | 1984-01-28 | 1985-08-19 | Susumu Morita | 酸性リンス剤 |
JPS60197615A (ja) * | 1984-03-21 | 1985-10-07 | Susumu Morita | 酸性パ−マ用酸化剤 |
US4816246A (en) * | 1987-03-25 | 1989-03-28 | Redken Laboratories, Inc. | Permanent wave composition |
US4841997A (en) * | 1988-01-07 | 1989-06-27 | Petrow Henry G | Method for setting hair or fur |
US5041286A (en) * | 1988-07-26 | 1991-08-20 | Yasmin Products Pty. Limited | Process for reconfiguring keratin fibre |
US4975274A (en) * | 1989-06-12 | 1990-12-04 | Chesebrough-Pond's Usa Co., Division Of Conopco, Inc. | Sodium glutamate as an additive in hair care products and hair care products containing same |
US5378454A (en) * | 1992-01-09 | 1995-01-03 | John Paul Mitchell Systems | Composition and process for permanent waving |
US5254336A (en) * | 1992-09-24 | 1993-10-19 | Helene Curtis, Inc. | Method of increasing hair shine and repairing alkaline-damaged hair |
US5988180A (en) * | 1994-12-22 | 1999-11-23 | Zotos International, Inc. | Leave-on oxidizing solution for permanent waving of hair and a process for permanent waving of hair |
US6058943A (en) * | 1999-07-18 | 2000-05-09 | Davis-Harris; Pamela | Formulation and method for smoothing and waving multi-textured hair |
US6805136B2 (en) * | 2001-11-02 | 2004-10-19 | Kenra, Llc | Hair relaxer |
US6723308B2 (en) | 2001-11-02 | 2004-04-20 | Kenra, Llc | Hair clarifying treatment |
FR2908305B1 (fr) * | 2006-11-10 | 2009-02-27 | Oreal | Procede de deformation permanente des fibres keratiniques comprenant une etape d'application d'une composition de rincage intermediaire comprenant un sel de cation metallique monovalent ou un sel d'ammonium et un acide organique |
JP5839661B2 (ja) * | 2011-07-01 | 2016-01-06 | 株式会社ミルボン | パーマネントウェーブ用第2剤 |
JP5989176B2 (ja) * | 2015-04-17 | 2016-09-07 | 株式会社ミルボン | パーマネントウェーブ用第2剤 |
JP2016204282A (ja) * | 2015-04-17 | 2016-12-08 | 山栄化学株式会社 | 毛髪処理剤組成物 |
JP6764648B2 (ja) * | 2015-12-25 | 2020-10-07 | タカラベルモント株式会社 | 毛髪変形処理用中間処理剤 |
Family Cites Families (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DK101019A (de) * | ||||
FR1346564A (fr) * | 1962-12-22 | 1963-12-20 | Schwarzkopf Fa Hans | Procédé d'ondulations permanentes des cheveux humains et du poil animal |
US3849576A (en) * | 1964-01-29 | 1974-11-19 | Oreal | Process and cosmetic compositions for the treatment of skin and scalp |
FR1537672A (fr) * | 1966-03-28 | 1968-09-07 | Agents de traitement pour la régénération de la chevelure, et procédés de correction des ondulations et de mise en plis au moyen de ces agents | |
JPS516904B2 (de) * | 1971-06-03 | 1976-03-03 | ||
LU65099A1 (de) * | 1972-04-04 | 1973-10-15 | ||
US3847165A (en) * | 1973-08-15 | 1974-11-12 | Redken Laboratories Inc | Acidic permanent waving solution and process for its use |
-
1975
- 1975-09-05 JP JP50107911A patent/JPS5231839A/ja active Granted
-
1976
- 1976-01-09 CA CA243,790A patent/CA1085734A/en not_active Expired
- 1976-01-28 DE DE2603175A patent/DE2603175C3/de not_active Expired
- 1976-01-30 CH CH118376A patent/CH628807A5/de not_active IP Right Cessation
- 1976-02-03 IT IT67251/76A patent/IT1069140B/it active
- 1976-02-06 NL NL7601225.A patent/NL166185C/xx active
- 1976-02-09 US US05/656,207 patent/US4134411A/en not_active Expired - Lifetime
- 1976-02-09 FR FR7603431A patent/FR2322583A1/fr active Granted
- 1976-02-10 GB GB5209/76A patent/GB1531341A/en not_active Expired
- 1976-02-10 BE BE164210A patent/BE838422A/xx not_active IP Right Cessation
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH628807A5 (de) | 1982-03-31 |
US4134411A (en) | 1979-01-16 |
GB1531341A (en) | 1978-11-08 |
FR2322583B1 (de) | 1980-08-01 |
BE838422A (fr) | 1976-05-28 |
IT1069140B (it) | 1985-03-25 |
DE2603175B2 (de) | 1978-06-15 |
JPS5231839A (en) | 1977-03-10 |
DE2603175C3 (de) | 1979-02-15 |
NL7601225A (nl) | 1977-03-08 |
JPS5618571B2 (de) | 1981-04-30 |
NL166185C (nl) | 1981-07-15 |
FR2322583A1 (fr) | 1977-04-01 |
CA1085734A (en) | 1980-09-16 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2603175A1 (de) | Aus zwei baedern bestehende saure zubereitung zur herstellung von dauerwellen und zur behandlung von haar und kopfhaut sowie verfahren zur behandlung von haar und kopfhaut | |
DE3032462C2 (de) | ||
DE2265537C2 (de) | Verwendung von Thiolandiol-Verbindungen gegen fettiges Aussehen von Haar und Haut und gegen Schuppenbildung | |
DE68914381T2 (de) | Dauerwellen-Solution. | |
DE2421248C3 (de) | Haarwellmittel | |
DE2614723C2 (de) | Kosmetisches Mittel | |
DE2244830A1 (de) | Mittel zur erhaltung, foerderung und wiederherstellung des haarwuchses und verfahren zur herstellung dieses mittels | |
DE1955823A1 (de) | Verfahren zur Streckung von menschlichen Haaren | |
EP1047374B1 (de) | Mittel und verfahren zur dauerhaften haarverformung | |
DE1208450B (de) | Mittel zur Verformung von menschlichem Haar | |
EP0261387A1 (de) | Mittel und Verfahren zur dauerhaften Haarverformung | |
DE69500019T2 (de) | Verfahren zur dauerhaften Haarverformung | |
DE2925960A1 (de) | Verfahren zum behandeln von haar | |
EP0286774A1 (de) | Mittel und Verfahren zur dauerhaften Haarverformung | |
DE3503762C2 (de) | Verfahren zum dauerhaften Umstrukturieren von Haar | |
EP0287773A1 (de) | Mittel zur dauerhaften Verformung oder zur Entfernung von Haaren | |
DE1150491B (de) | Verfahren zum Legen der Haare ohne vorhergehende Dauerwellung | |
EP0625350A1 (de) | Mittel und Verfahren zur dauerhaften Haarverformung | |
DE60126541T3 (de) | Verfahren zum Dauerwellen keratischer Materialien unter Anwendung eines organischen Absorptionsmittels | |
DE3535351A1 (de) | Mittel zur haarentkraeuselung | |
DE1492078A1 (de) | Verfahren zur Dauer-Wasserwellung von Haaren und Mittel zur Durchfuehrung des Verfahrens | |
DE3022049C2 (de) | Dauerwellmittel und dessen Anwendung | |
DE3139563A1 (de) | Verfahren und mittel zum wellen oder glaetten von haar | |
EP2095807A1 (de) | Creme gegen Cellulite und Sommersprossen | |
DE69706962T3 (de) | Neues verfahren zur dauerhaften verformung von keratinsubstanzen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8328 | Change in the person/name/address of the agent |
Free format text: HENKEL, G., DR.PHIL. FEILER, L., DR.RER.NAT. HAENZEL, W., DIPL.-ING., PAT.-ANW., 8000 MUENCHEN |