-
Mittels eines Permanentmagnet-Schlüssels
-
~ ~ betåtighares Schloß Die Erfindung betrifft ein mittels eines
Permanentmagnet-SchlüsselF betätigbares Schloß mit mindestens einer durch Magnetkräfte
des Schlüssels verstellbaren Zuhaltung und einem durch die Zuhaltung gesteuerten
Sperrqlied, das in einer das Schloß sperrenden Schließstellung mit einem Nocken
in eine in einer Gegent fläche gebildeten Nockenrast greift und bei geführtem Schlüssel
durch Abgleiten des Nockens aus der Nockenrast in eine Freigabestellung bewegbar
ist.
-
Schlösser dieser Art sind in manniafacher Form bekannt.
-
So sind beispielsweise sog. Fallenriegelschlösser (DT-OS 2 254 657
oder Schieberieqelschlös.rer (DT-OS 2 350 897) bekannt, bei denen Idas Sperrglied
als geradlinieg verschiebbarer Sperrbolzen ausgebildet ist, der mit zwei als Drehzuhaltungen
ausgebildeten Zuhaltungen zusammenwirkt. Durch die Nockenverbindung wird eine Relativ
Verschiebung zwischen dem Gehäuse und dem Fallenriegel bzw. dem
Schieberiegel
in einer auf der Verschieberichtung des Sperrbolzens senkrechten Richtung gesteuert,
wobei im Fall des Schieberiegelfläche schlosses die Gegen- im Schloßgehäuse bzw.
eines mit diesem verbundenen Teiles und im Fall des Fallenriegeischlosses die Gegenfläche
in dem Fallenriegel gebildet ist.
-
Es sind ferner Drehzylinderschlösser der eingangs angegebenen Art
bekannt, bei der durch die Nockenverbindung die Drehbewegung des Zylinderkernes
gesteuert wird (DT-OS 2 350 879, Fig. 5 und 6, P 25 13 500.6, P 25 04 305.4 und
P 25 58 249.4). Bei diesen Drehzylinderschlössern sind die Sperrglieder entweder
als im Zylinderkern radial verschiebbare Sperrbolzen oder Sperrleisten ausgebildet,
während die Zuhaltungen entweder als permanentmagnetische Drehzuhaltungen oder aber
als Kugeln aus magnetischem Werkstoff bestehen können. Die Gegenfläche, in der die
Nockenrast gebildet ist, besteht jeweils aus der Innenwand des Gehäusezylinders.
-
Bei all diesen Schlössern tritt die Schwierigkeit auf, daß bei Gewaltanwendung
- d. h. bei einem öffnungsversuch mittels eines Werkzeuges oder eines Falschschlüssels
- die hierbei aufgewendete Kräfte auf die Zuhaltungen übertragen werden, so daß
entweder die Zuhaltungen selbst oder eine die Zuhaltungen begrenzende Wand beschädigt
oder gar zerstört werden können.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schloß der eingangs
angegebenen Gattung so auszubilden, daß die Gefahr einer Beschädigung des Schlosses
bei einem gewaltsamen öffnungsversuch verringert
wird.
-
Dies wird bei einem mittels eines Permanentmagnet-Schlüssels betätigbaren
Schloß mit den eingangs angegebenen Merkmalen erfindungsgemäß dadurch erreicht,
daß der Nocken als ein vom Sperrglied getrennter, entgegen der Vorspannkraft einer
Feder in eine Bohrung des Sperrgliedes eintauchbarer Nockenkörper ausgebildet ist.
-
Hierdurch wird erreicht, daß bei einem gewaltsamen öffnungsversuch
die aufgewendeten Kräfte nur zu einem geringen Teil auf die Zuhaltung übertragen
werdbswährend der größere Teil der auftretenden Kräfte an irgendwelche benachbarten
Schloßteile abgeleitet werden kann.
-
Die Erfindung ist in weiterer Ausgestaltung dadurch gekennzeichnet,
daß in der Gegenfläche eine sich beidseitig zur Nockenrast erstrecken de Nut gebildet
ist, in die das Sperrglied in seiner Schließstellung hineinragt, und daß die Nut
an ihren entgegengesetzten Enden Anschlagsflächen aufweisen, die bei eingetauchtem
Nockenkörper jedoch bei abgezogenem Schlüssel eine Relativbewegung zwischen dem
Sperrglied und der Gegenfläche im wesentlichen senkrecht zur Verschieberichtung
des Sperrgliedes begrenzt. Bei einem gewaltsamen Offnungsversuch taucht somit zunächst
der Nockenkörper in die Bohrung des Sperrgliedes ein, worauf eine begrenzte Relativbewegung
zwischen dem Sperrglied und der Gegenfläche senkrecht zur ,Verschieberichtung des
Sperrgliedes ermöglicht wird, diese Relativ bewegung jedoch durch die Anschlagsflächen
auf einen relativ kleinen
Betraq begrenzt wird. Die bei dem gewaltsamen
öffnungsversuch aufqewendeten Kräfte werden daher über die Anschlagsflächen und
das Sperrglied auf das Sperrqlied begrenzende Seitenwände des Schloß gehäuses übertragen,
wodurch die Zuhaltungen selbst keine oder nur sehr geringe Kräfte aufnehmen müssen.
-
Der Nockenkörper kann kugelförmig oder bolzenförmig ausgebildet sein.
-
In einem Schloß, bei dem das Sperrglied durch eine Feder in seine
Schließstellung vorgespannt ist, wird zweckmäßigerweise die Vorspannkraft der Feder
des Sperrgliedes kleiner als die Vorspannkraft der Feder des Nockenkörpers gewählt,
um sicherzustellen, daß bei einem regulären öffnungsversuch der Nockenkörper nicht
in die Bohrung des Sperrgliedes eintaucht.
-
Wie ohne weiteres ersichtlich, läßt sich das erfindungsgemäße Prinzip
bei all den eingangs erwähnten Schloßarten verwenden, wobei jeweils nur geringfügige
Abwandlungen von dem Grundprinzip erforderlich sind, um die Erfindung an den jeweiligen
Schloßtyp anzupassen. So könnte beispielsweise der Nockenkörper leistenförmig ausgebildet
werden, wenn das erfindungsgemäßa Prinzio bei einem Schloß mit einem leistenförmigen
Sperrglied verwendet werden soll, wie es in den eingangs erwähnten Patentanmeldungen
P 25 04 305.4 und P 25 13 500.6 beschrieben ist.
-
Anhand der Zeichnung werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der
Erfindung
näher erläutert. Es zeigt: Figur 1 einen Querschnitt durch ein Schloß mit einer
erfindungsgemäß ausgebildeten Nockenverbindung in der Schließstellung; Figur 2 einen
Querschnitt durch das Schloß nach Figur 1 bei einem gewaltsamen öffnungsversuch;
Figur 3 einen Querschnitt durch das Schloß nach den Figuren 1 und 2 in der Öffnungsstellung;
Figur 4 eine etwas abgewandelte Ausführungsform der Nockenverbindung.
-
Das in den Figuren 1 bis 3 darqestellte Schloß, das als Fallenriegelschloß
ausgebildet ist, besitzt ein Gehäuse 2, in dem ein Schlüsselkanal 4 zum Einstecken
eines Permanentmagnet-Schlüssels .6 (Fig. 3) gebildet ist. Im Gehäuse 2 sind mehrere
mit Permanentzwei magneten versehene Zuhaltungen 8 (von denen nur zu sehen sind)
um eine Längsachse drehbar angeordnet. Die Zuhaltungen 8 sind durch den entsprechend
kodierten Permanentmagnet-Schlüssel 6 in eine vorgesebene Betriebsstellung bewegbar.
-
Die Zuhaltungen 8 dienen zur Steuerung.eines zentrisch angeordneten
Sperrgliedes 10 in Form eines Sperrbolzens, der parallel zu den Drehachsen der Zuhaltungen
8 im Gehäuse 2 axial verschiebbar iq.t
Das Sperrglied 10 wird durch
eine Feder 12 in eine Schließstellung (Fig. 1) vorgespannt. Eine Abwärtsbewegung
des Sperrgliedes 10 in eine Öffnungsstellung wird durch die Zuhaltungen 8 gesperrt.
-
Wenn jedoch die Zuhaltungen 8 durch den Permanentmagnet-Schlüssel
6 in ihre Betriebsstellung bewegt worden sind, fluchten in den Zuhaltungen 8 gebildete,
dem Querschnitt des Sperrgliedes 10 angepaßte Ausnehmungen 14 mit dem Sperrglied
10, so daß das Sperrglied entgegen der Vorspannung der Feder 12 nach unten in seine
öffnungsstellung bewegbar ist, in der das Sperrglied in die Ausnehmungen 14 der
Zuhaltungen eintaucht.
-
Das Sperrglied 10 dient seinerseits zur Steuerung eines Fallenriegels
16, der senkrecht zur Verschieberichtung des Sperrgliedes 10 im Gehäuse 2 verschiebbar
ist und durch eine Feder 18 nach außen vorgespannt wird. Der Fallenriegel 16 und
das Sperrglied 10 wirken über eine Nockenverbindung 20 zusammen. Die Nockenverbindung
20 weist einen Nocken in Form eines kugelförmigen Nockenkörpers 22 auf, der in einer
Bohrung 24 des Sperrgliedes 10 verschiebbar ist und durch eine Feder 26 nach außen
vorgespannt wird.
-
In einer Gegenfläche 27 des Fallenriegels 16 ist eine - beispielsteise
kegelförmige - Nockenrast 28 gebildet, in die der Nockenkör-.
-
per 22 in der Schließstellung eingreift. In der Gegenfläche 27 ist
ferner eine Nut 30 gebildet, die sich beidseitig zu der Nocken trast 28 erstreckt
und an ihren entgegengesetzten Enden durch An-Wchlagsflächen 32 begrenzt wird. Der
Zweck der Nut 30 geht aus der, hun folgenden Beschreibung der Funktionsweise des
dargestellten
Schlosses näher hervor.
-
In der Schließstellung (Fig. 1) wird das Sperrglied 10 durch die Feder
12 nach außen gedrückt, so daß das Sperrglied 10 mit seinem oberen Ende in die Nut
30 greift und der kugelförmige Nockenkörper 22 durch die Feder 26 in die im Fallenriegel
16 gebildete Nockenrast 28 gedrückt wird.
-
Wenn nun bei einem gewaltsamen öffnungsversuch der Fallenriegel 16
entgegen der Vorspannkraft der Feder 18 nach rechts (Fig. 2) verschoben wird, so
gleitet der Nockenkörper 22 auf den schrägen Flächen der Nockenrast 28 ab. Die Feder
12 ist schwächer als die Feder 26, so daß ein Abgleiten des Nockenkörpers 22 auf
den schrägen Flächen der Nockenrast 28 die Tendenz hat, das Sperrglied 10 nach unten
zu bewegen. Eine Abwärtsbewegung des Sperrgliedes 10 wird jedoch durch die Zuhaltungen
8 gesperrt. Die Folge ist, daß der Nockenkörper 22 beim Abgleiten aus der Nockenrast
28 die Feder 26 zusammendrückt und in die Bohrung 24 des Sperrgliedes 10 eintaucht.
Der Fallenriegel 16 läßt sich dann soweit verschieben, bis sich die linksseifige
Anschlagfläche 32 an die Seitenwandung 33 des Sperrgliedes 10 anlegt. Die auf den
Fallenriegel 16 ausgeübten Kräfte werden dang über die Seitenwandung 33 des Sperrgliedes
10 auf das Gehäuse übers auf tragen, während die Zuhaltungen 8 praktisch nur die
Kraft der Feder 26 übertragen wird. Dies bedeutet im Vergleich zu den herkömmlichen
Schlössern, bei denen bei einem gewaltsamen öffnungsversuch im allt gemeinden die
gesamten Kräfte auf die Zuhaltungen übertragen werden eine erheblich Entlastung
der zumindest teilweise aus magnetischem
bzw. permanentmagnetischem
Material bestehenden Zuhaltungen.
-
Wenn der richtig kodierte Permanentmagnet-Schlüssel 6 in den Schlüsselkanal
4 eingesteckt wird (Fig. 3), läßt sich der Fallenriegel 16 in seine öffnungsstellung
verschieben. Hierbei gleitet zunächst der Nockenkörper 22 in der Nockenrast 28 ab.
Da die das Sperrglied 10 vorspannende Feder 12 schwächer ist als die den Nockenkörper
22 vorspannende Feder 26, taucht das Sperrglied 10 so weit in die Ausnehmungen 14
der Zuhaltungen 8 ein, daß sich die Anschlagsfläche 32 an dem oberen Ende des Sperrgliedes
10 vorbeibewegen kann. Wenn dann der Nockenkörper 22 an der Anschlagfläche 32 der
Nut 30 anschlägt, taucht das Sperrglied 10 durch weiteren axialen Druck auf den
Nockenkörper 22 weiter in die Ausnehmungen 14 der Zuhaltungen 8 ein, so daß nun
der Fallenriegel 16 in seine öffnungsstellung bewegt werden kann. Die öffnungsbewegung
des Fallenriegels 16 erfolgt somit in zwei Stufen, und zwar einmal durch Abgleiten
des Nockenkörpers 22 in der Nockenrast 28 und zum anderen durch Abgleiten des Nockenkörpers
22 an der Anschlagfläche 32.
-
Die Figur 4 zeigt eine etwas abgewandelte Aus führungs form des Nockenkörpers,
der in diesem Fall als bolzenförmiger Nockenkörper 22a mit einer kegelförmigen bzw.
kegelstumpfförmigen Spitze ausgebildet ist. Die Bohrung des Sperrgliedes 10 ist
in diesem Fall als durchgehende Bohrung 26a ausgebildet,.wobei die Feder 26 an einem;
in die Bohrung 26a eingesetzten Sicherungsring 34 abgestttzt ist.
-
Die Funktionsweise ist die gleiche wie bei dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel.
-
Die Erfindung wurde anhand eines Fallenriegelschlosses beschrieben.
-
Wie jedoch bereits eingangs erläutert wurde, läßt sich die Erfindung
in gleicher Weise bei anderen permanentmagnetisch-betätigbaren Schlössern einsetzen.
So z. B. bei einem sog. Schubriegelschloß, bei dem die Zuhaltungen und das Sperrglied
in einem verschiebbaren Schubriegel angeordnet sind, während die Gegenfläche 27
in einer stationären Gehäusewand gebildet ist. Ferner läßt sich die Erfindung auch
bei einem Drehzylindenchloß verwenden, bei dem die Zuhaltungen 8 und das Sperrglied
10 - im wesentlichen gleich ausgebildet wie bei dem Fallenriegelschloß - im drehbaren
Schloßzylinder angeordnet sind und die Gegen fläche 27 von der Innenwand des Schloßzylinders
gebildet wird. Auch läßt sich die Erfindung bei Schlössern verwenden,bsenen die
Zuhaltungen nicht als drehbare Rotoren, sondetn als in ihrer Gesamtheit bewegbare,
beispielsweise kugelförmige, Zuhaltungselemente ausgebildet sind, die in Kammern
des - als Spertbolzen oder Sperrleiste ausgebildeten - Sperrgliedes beweglich angeordnet
sind.
-
L e e r s e i t e