DE2600546C3 - Anordnung zum Abreinigen flexibler Leitungen für die pneumatische Förderung - Google Patents
Anordnung zum Abreinigen flexibler Leitungen für die pneumatische FörderungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Abreinigen flexibler Leitungen für die pneumatische Förderung,
insbesondere von zur Ansatzbildung neigenden Produkten, unter Verwendung eines die Förderleitung umgebenden
Stützmittels.
Verschiedene Güter wie z. B. die bei der Gummierzeugung verwendeten technischen Ruße, welche sehr
fetthaltig sind, neigen in hohem Maße zum Bilden von Ansätzen bzw. zum Anbacken in den Förderleitungen,
so daß letztere sich schon nach kurzer Zeit, oft bereits nach mehreren Minuten, in einem Maße zusetzen, daß
ein pneumatisches Fördern unmöglich wird. Dies gilt ganz besonders für pneumatische Fördersysteme, bei
denen die Förderleitungen mit vielfachen Krümmungen geführt werden müssen.
Man hat das Verstopfen flexibler, pneumatischer Förderleitungen zunächst dadurch zu vermeiden versucht,
daß eine Bedienungsperson in bestimmten Zeitintervallen die gefährderten Bereiche der Förderleitung
manuell abklopft, um eventuellen Gutansatz zu lösen. Diese Methode ist jedoch umständlich und
erfordert die ständige Anwesenheit von Personal während des Betriebes der Förderanlage.
Um Gutansätze zu verhüten und manuelles Ablösen derselben zu vermeiden, hat man den gefährdeten
Bereichen der Förderanlagen Vibratoren zugeordnet, welche besagte Bereiche während des Betriebes ständig
rütteln und auf diese Weise vermeiden sollen, daß Gut sich an der Rohrwand festsetzt. Bei langen und mit
vielen Krümmungen verlaufenden Förderleitungen erfordert das jedoch einen erheblichen baulichen und
kostenmäßigen Aufwand, der nicht selten davor zurückschrecken läßt, pneumatische Fördersysteme für
derart schwieriges Gut einzusetzen.
Stand der Technik ist es ferner, zum Abreinigen eines an sich starren Rohrsystems dieses mit einer konzentrischen,
inneren, flexiblen, pneumatischen Förderleitung auszustatten, auf die pneumatisch eine Verformungskraft ausgeübt und die abschnittweise so deformiert
wird, daß an ihrer Innenwand haftendes Gut abfällt. Die aus Gummi gefertigte innere Förderleitung besteht
hierbei wie das sie umgebende, stählerne Stützrohr aus aneinander geflanschten Rohrstücken, wobei durch auf
den Gummirohrstücken vorgesehene Kreuzrippen zwischen Förderleitungsrohrstücken und Stützrohrstükken
ringförmige Zwischenräume gebildet werden, welche zum abschnittweisen Deformieren der Förderleitung
an eine Druckluftquelle anschließbar sind. Diese Anordnung ist baulich sehr aufwendig und dadurch
teuer und eignet sich ausschließlich für die starre Verlegung von Rohrleitungen; es muß also für jeden
individuellen Rohrverlauf ein diesem entsprechend geformtes Stützrohr vorgesehen werden (US-PS
24 78 326).
Eine andere bekannte Vorrichtung mit ebenfalls starrem Mantelrohr weist innerhalb dieses Mantelrohres
einen elastischen Förderschlauch geringeren Durchmessers auf, der periodisch bis auf den Innendurchmesser
des Mantelrohres gedehnt wird, wodurch anhaftendes Gut sich ablösen soll (DE-AS 12 65 041).
Bekannt ist weiter auch eine Einrichtung für beliebig verlegbare pneumatische Förderleitungen. Bei ihr ist
eine Förderleitung in Form eines elastischen Schlauches vorgesehen, die von einer Schraubenfeder als Stützmittel
umgeben wird und durch zeitweises Abschließen ihres austragseitigen Endes aufgeblasen wird und dabei
radial abschnittsweise gedehnt wird, so daß der Schlauch wellenförmig verformt und an ihm haftendes
Gut zum Abplatzen gebracht wird. Während dieses Abreinigens des Schlauches muß der Fördervorgang
unterbrochen werden. Ungünstig ist außerdem, daß häufiges Abreinigen bzw. bei längeren Betriebszeiten
das wellenförmige Verformen des Schlauches aufgrund von Materialmündungen zu bleibenden, die Strömungsverhältnisse nachteilig beeinflussenden Deformierungen
führen kann (DE-OS 24 09 278).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine im Aufbau einfache und in der Funktion zuverlässige
Anordnung zum Abreinigen flexibler Förderleitungen zu schaffen, die sich für das Anbringen an jede beliebig
verlegte Förderleitung und Förderleitungen mit kurzfristig sich änderndem Verlauf eignet. Es wird hierbei von
der Erkenntnis ausgegangen, daß durch Verformen der
J5 Förderleitung gegenüber einem sie umgebenden Stützmittel
an ihr haftendes Gut zuverlässiger abgelöst werden kann. Hierauf aufbauend, ist die erfindungsgemäße
Ausgestaltung in einem zwischen Förderleitung und Stützmittel angeordneten, periodisch aufblasbaren
Druckschlauch zu sehen. Dieser Druckschlauch deformiert im aufgeblasenen Zustand die flexible Förderleitung
nach innen und löst dadurch das an ihr anhaftende Gut von der Wand ab, so daß infolge der periodischen
Wiederkehr dieses Vorganges keinerlei Verstopfungen entstehen können.
Nach der weiteren Erfindung erstreckt sich der Druckschlauch und das ihn abstützende Stützmittel
mindestens über den hinsichtlich der Ansatzbildung besonders gefährderten Bereich der Förderleitung,
kann sich aber natürlich auch über die gesamte Förderleitung oder über größere Abschnitte derselben
erstrecken, wenn dort ebenfalls die Gefahr des Verstopfens droht. Als Stützmittel, welches beim
Aufblasen des Druckschlauches das Widerlager bildet, kann in bekannter Weise eine Wendel vorgesehen sein,
die z. B. aus Stahl oder zähem Kunststoff gefertigt ist und sich leicht jedwedem Rohrverlauf anpaßt. An Stelle
einer Wendel können als Stützmittel auch mit Abstand zueinander angeordnete, untereinander oder partiell mit
W) der Förderleitung verbundene Ringe vorgesehen sein, beispielsweise Stahlringe, die durch Flacheisen miteinander
verbunden und relativ zur Förderleitung fixiert sind.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
hi Erfindung dargestellt. Es zeigt
Fig. I einen Ausschnitt aus einer pneumatischen Förderleitung für Ruß mit der Anordnung zum
Abreinigen nach der Erfindung in vereinfachter
Darstellung,
F i g. 2 einen Querschnitt durch Förderleitung, Druckschlauch samt Stützmittel nach Linie H-II in Fig. 1 im
größeren Maßstab,
Fig.3 einen Ausschnitt aus einer pneumatischen Förderleitung mit einer anderen Form der Stützmittel
für den Druckschlauch und
Fig.4 einen Querschnitt durch die Förderleitung
nach Fig.3 gemäß Linie IV-IV in Fig.3, ebenfalls vergrößert dargestellt
Die von einer nicht veranschaulichten Aufgabestation nach einer ebenfalls nicht gezeigten Abnahmestation
verlaufende flexible Förderleitung 1 aus beispielsweise PVC mit Gewebeeinlage zum pneumatischen Fördern
von technischem Ruß weist in ihren im Hinblick auf Ansatzbildung und Verstopfung gefährdeten Bereichen,
nämlich in den Krümmungsbereichen 2 und 3, radial außen je einen Druckschlauch 4 bzw. 5 mit kreisförmigem
Querschnitt auf, der an beiden Enden geschlossen ist jeder der Druckschläuche 4 bzw. 5 liegt unmittelbar
an der Förderleitung 1 an und wird an ihr durch ein Stützmittel in Form einer Drahtwendel 6 aus Federstahl
gehalten. Der Stahldraht der Drahtwendel 6 ist im Durchmesser so bemessen, daß er beim Aufblasen des
Druckschlauches 4 bzw. 5 nicht nachgibt, d. h. sich radial nicht verformt. Der Windungsdurchmesser der Drahtwendel
6 ist, wie F i g. 2 zeigt, so bemessen, daß der Druckschlauch 4 bzw. 5 im entlasteten Zustand einen
Querschnitt annähernd gleich einer flachen Ellipse hat. Die beiden Druckschläuche 4, 5 sind mittels Rohrleitungen
7, 8 in Parallelschaltung an einem bekannten Druckluftspeicher 9 angeschlossen, der z. B. als Druckwindkessel
ausgebildet ist und in der üblichen Weise ständig auf einem bestimmten Druck, z. B. auf etwa
1,5 atü und damit etwa 1 atü über Systemdruck gehalten wird. Dort, wo ein Druckluftnetz vorhanden ist, werden
die Rohrleitungen 7, 8 zweckmäßigerweise mit diesem Netz verbunden, gegebenenfalls unter Einfügung von
Druckminderungsorganen. Sowohl in der Rohrleitung 7 als auch in der Rohrleitung 8 ist ein Ventil 10 bzw. 11 in -to
der Form eines elektromagnetisch betätigten Drei/ Zwei-Wegeventils mit mechanischer Rückstellung
durch eine Rückstellfeder eingefügt, welches den zugeordneten Druckschlauch 4 bzw. 5 entweder mit der
Atmosphäre oder mit dem Druckluftspeicher 9 bzw. dem Druckluftnetz verbindet. Zum gleichzeitigen
Betätigen der beiden Ventile 10, 11 ist eine elektrische
Steuereinheit 12 vorgesehen, welche durch eine elektrische Leitung 13 mit dem Ventil 10, durch eine
elektrische Leitung 14 mit dem Ventil 11 sowie durch elektrische Leitungen 15, 16 mit einem elektrischen
Netz 17 verbunden ist Als elektrische Steuereinheit 12 kann beispielsweise ein handelsüblicher Taktgeber mit
einstellbaren Takt- und Pausenzeiten benutzt werden. Die Steuereinheit 12 ist se ausgelegt bzw. eingestellt,
daß während des Betriebes der Förderanlage die beiden Druckschiäuche 4,5 zur gleichen Zeit durch die Ventile
10,11 abwechselnd 30 see. lang mit der Atmosphäre und
5 see. lang mit dem Druckluftspeicher 9 verbunden werden.
Bei dem intermittierenden Beaufschlagen der Druckschiäuche 4, 5 mit Druckluft werden diese kurzzeitig
aufgeblasen und nehmen je nach dem angewandten Überdruck mehr oder weniger kreisförmigen Querschnitt
an (siehe F i g. 2 — Form 4a), wobei sie durch die Wirkung des von der Drahtwendel 6 gebildeten,
unnachgiebigen Widerlagers radial einwärts drücken und die Förderleitung schlagartig deformieren (siehe
Form la der Förderleitung in Fig.2). Durch dieses immer wiederkehrende kurzzeitige Einbeulen der
Förderleitung 1 in den gefährdeten Krümmungsbereichen 2, 3 wird das hier etwa festsetzende Gut abgelöst
und fällt in den pneumatischen Förderluftstrom, der es mit fortreißt. Größere Ansatzbildungen oder gar ein
Zuwachsen oder Verstopfen der Förderleitung 1 werden dadurch zuverlässig vermieden.
Die in den F i g. 3 und 4 gezeigte Ausführungsvariante weist als Stützmittel im Abstand zueinander angeordnete
Ringe 118 aus Stahl auf, welche die Förderleitung 101
und den Druckschlauch 104 umschließen. Die Ringe 118 können ähnlich gut und leicht wie die Drahtwendel 6 der
Ausführupgsform nach den F i g. 1 und 2 der Verlegung der Förderleitung 101 entsprechend plaziert werden.
Damit sie sich aus der ursprünglichen Stellung nicht unter irgendwelchen Einflüssen von selbst verlagern,
beispielsweise wenn die Förderleitung in vertikaler Ebene gekrümmt verläuft, sind sie miteinander verbunden,
zweckmäßig etwa durch diametral einander gegenüberliegende Flacheisen 119, an denen sie fest
oder beweglich angeordnet sind. Alle übrigen baulichen Einzelheiten und die Funktion entsprechen der Ausführungsform
nach den F i g. 1 und 2.
Der mit der Erfindung erzielte Fortschritt besteht darin, daß relativ einfach und mit geringem kostenmäßigen
Aufwand bei flexiblen, pneumatischen Förderleitungen jeder beliebigen Verlegungsform störende Gutansätze
ausgeschlossen werden und daß mit ihrer HiKe Produkte, deren pneumatische Förderung bislang nur
mit größten Schwierigkeiten oder überhaupt nicht möglich war, nunmehr einwandfrei pneumatisch gefördert
werden können.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Anordnung zum Abreinigen flexibler Leitungen für die pneumatische Förderung, insbesondere von
zur Ansatzbildung neigenden Produkten, unter Verwendung eines die Förderleitung umgebenden
Stützmittels, gekennzeichnet durch einen zwischen Förderleitung (1, 101) und Stützmittel (6,
118) angeordneten, periodisch aufblasbaren Druckschlauch (4,5 bzw. 104).
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckschlauch (4, 5) sich mindestens über den hinsichtlich der Ansatzbildung
besonders gefährdeten Bereich (2, 3) der Förderleitung (1) erstreckt
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