DE259222C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

- M 259222 KLASSE 4 b. GRUPPE

Bei den bisher bekannt gewordenen Einrichtungen zur indirekten Beleuchtung von Bühnen wird der von den Lichtquellen ausgehende Lichtstrom durch aufrollbare farbige Bänder, welche in einer besonderen Vorrichtung vor dem Beleuchtungskörper mit geneigter Fläche angeordnet sind, aufgefangen und mit veränderter Färbung in den Raum reflektiert (Patent 125671), oder die Lichtstrahlen werden durch einen am Beleuchtungskörper unmittelbar angeordneten festen Reflektor, der entsprechend der Lampenverteilung auf die einzelnen regulierbaren Stromkreise in abwechselnd verschieden gefärbte Abschnitte unterteilt ist, in der betreffenden Farbe zurückgestrahlt (Patent 220616). In der amerikanischen Patentschrift 961114 ist ferner ein Beleuchtungskörper beschrieben, bei welchem die Lichtstrahlen, die von einem Nebenreflektor reflektiert werden, durch eine um die Lichtquelle drehbar angeordnete, aus verschiedenen Farbenscheiben zusammengesetzte Glasumhüllung auf einen Hauptreflektor fallen und durch diesen in den Raum geworfen werden.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Beleuchtungskörper für indirekte Bühnenbeleuchtung, bei welchem die Abtönung des Lichtstromes durch einen von mehreren, um die Lichtquelle drehbar und voneinander unabhängig angeordneten, verschieden gefärbten Reflektoren bewirkt wird.

Der Fortschritt gegenüber den bekannten Einrichtungen besteht darin, daß die zur Regelung und Färbung der Beleuchtung dienenden Vorrichtungen zu einem Beleuchtungsköiper vereinigt sind und daß die Farbenübergänge und Lichtstimmungen ohne Zuhilfenahme besonderer Schalt vorrichtungen erzeugt werden. Gegenüber dem amerikanischen Patent 961114 ist ein weiterer Fortschritt darin zu erblicken, daß eine die Lichtstrahlen absorbierende Glasumhüllung wegfällt und eine beliebig wahlweise Aufeinanderfolge der Farbenübergänge auch bei einer größeren Anzahl von Farben ermöglicht wird.

Nach der Erfindung werden die in geeignetem Reflektor angeordneten Lichtquellen innerhalb eines Reflektorensystems untergebracht, welches aus einer festen und mehreren verstellbaren Reflektorwänden besteht. Die Reflektorwände sind peripherisch gekrümmt und um eine gemeinsame Achse drehbar, wobei die feste Wand in der Krümmung zweckmäßig doppelt so lang ist als eine der beweglichen Wände, die alle von gleicher Länge sind.

Die Stellung der Lichtquelle zu den Reflektoren ist derart, daß der gesamte von der Lichtquelle ausgehende Lichtstrom von der einen Hälfte der festen Reflektorwand, welche mit einem weißen reflektierenden Anstrich oder Belag versehen ist, aufgefangen und in den zu beleuchtenden Raum ausgestrahlt werden kann.

Die beweglichen Reflektoren haben auf der nach der Lichtquelle zugekehrten Seite einen farbig reflektierenden Anstrich oder Belag. Sie dienen zur Färbung und Regelung der Beleuchtung und lassen sich einzeln und in beliebiger Reihenfolge vor dem festen Reflektor verstellen.

Um die Beleuchtung von hell in eine farbige Stimmung zu bringen, wird die in der betreffenden Farbe gehaltene Reflektorwand langsam vor den festen Körper bewegt. Die Licht strahlen werden nacheinander von dem farbigen Reflektor aufgefangen und in der Farbe desselben reflektiert. Durch Verwendung von teilweise schwarzen und ganz schwarzen Reflektoren kann auch eine Regulierung der Beleuchtung von hell bis dunkel und umgekehrt erfolgen. Um die Übergänge zwischen den wechselnden Lichtstimmungen unmerklich zu machen, wird bei großen Farben- oder Helligkeitsunterschieden der von den Lichtstrahlen zuerst getroffene Teil des Reflektors zackenartig ausgeschnitten oder in den Übergangsfarben gehalten.

Die peripherische Krümmung der Reflektoren hat zur Wirkung, daß die Beleuchtungskörper einen geringen Raum beanspruchen und die Beleuchtung und Lichtverteilung insofern günstig beeinflußt wird, als die Lichtstrahlen dabei den kürzesten Weg zurückzulegen haben und der gesamte Lichtstrom innerhalb eines für die Beleuchtung der einzelnen Bühnenpartien günstigen Raumwinkels austritt.

Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt. A ist die Lichtquelle, B ein Reflektor in geeigneter Form, um den gesamten Lichtstrom in der Richtung der weißen Fläche C-D des festen Reflektors E zu verteilen. F, G, H sind bewegliche, in verschiedenen Farben gehaltene Reflektorwände, welche sich einzeln und unabhängig voneinander vor die bestrahlte Fläche C-D zwecks Färbung und Regelung der Beleuchtung beliebig einstellen lassen. Die Reflektoren E, F, G, H sind gleichmäßig zur Achse des Rohres / gekrümmt. Die Anzahl der farbigen Reflektoren kann den jeweiligen Bedürfnissen angepaßt werden; um jedoch mit einer möglichst geringen Zahl auszukommen, wird der reflektierende Teil leicht auswechselbar eingerichtet. Die Bewegung der Reflektorwände kann direkt von Hand, durch Seilübertragung oder durch direkt am Beleuchtungskörper angeordnete elektromotorische Antriebe in an sich bekannter Weise erfolgen. Diese Einrichtung richtet sich je nach der örtlichen Verwendung der Beleuchtungskörper. In Fig. 1 und 2 ist ein Ausführungsbeispiel für eine Oberlichtbeleuchtung durch Seilübertragung veranschaulicht, bei welcher sich die zu jedem beweglichen Reflektor führenden, über die Rollen K laufenden Drahtseile L um feste, an den Tragstücken M der Reflektoren F, G, H befindliche Seilscheiben N legen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Beleuchtungskörper für indirekte Bühnenbeleuchtung mit Einrichtung zur Regelung und Färbung des von den Lichtquellen ausgehenden Lichtstromes, dadurch gekennzeichnet, daß der Beleuchtungskörper aus mehreren peripherisch zu einer gemeinsamen Achse gekrümmten, verschieden gefärbten bzw. abgetönten Reflektorwänden besteht, von denen die eine (E) fest gegenüber den in einem geeigneten Reflektor (B) gelagerten Lichtquellen (A) angebracht ist, während die andern Wände (F, G, H) unabhängig voneinander drehbar sind und zwecks Änderung der Lichtstimmung sich vor dem festen Reflektor (E) einstellen lassen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.