DE257904C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung bezieht sich auf einen Füllfederhalter, der in bekannter Weise einen Hohlraum besitzt, der vorübergehend, nämlich nur während des Füllvorganges, als Tintenbehälter dient, und einen zweiten Hohlraum (hohler Saugkolben mit hohler Kolbenstange), der als ständiger Tintenbehälter bezeichnet werden soll.

Das Neue besteht darin, daß der hohle, an ίο seinem hinteren, von der Schreibfeder abgewandten Ende festgeschlossene Saugkolben innen mit eine Kapillarwirkung ausübenden, engen Kanälen oder Rillen versehen ist, um auch bei sehr kleinem Querschnitt dieses Behälters (Saugkolben und Kolbenstange) ein gegenseitiges Ausweichen von Luft und Tinte zu gewährleisten.

In der Zeichnung veranschaulichen:

Fig. ι und 2 Ansichten des Füllfederhalters, Fig. 3 und 4 Längsschnitte durch den Halter in zusammengeschobener und in ausgezogener Stellung,

Fig. 5 und 6 Querschnitte durch den Halter an seinem unteren Ende, zwei Ausführungsformen darstellend,

Fig. 7 bis 9 Längsschnitte durch den Halter, die den Füllvorgang in drei Stellungen wiedergeben, und

Fig. 10 einen Querschnitt durch den ständigen Tintenbehälter in vergrößertem Maßstabe.

Nachdem der »vorübergehende« Behälter 3 durch Herausziehen des Kolbens (Fig. 7) genügend Tinte eingesaugt hat, wird der Halter umgedreht (Fig. 8), wodurch die im »ständigen«, nur zur Schreibfeder hin offenen Behälter 8 eingeschlossene Luft in Form von Blasen entweichen kann. Beim Aufwärtsbewegen des Behälters 8, d. h. beim Vorschieben des hohlen Kolbens, tritt die Tinte allmählich in den Behälter 8 ein. In seiner Endstellung (Fig. 9) ist dann der Behälter 8 mit Tinte gefüllt. Der Halter ist dann gebrauchsfertig. Beim Schreiben wird dann die ausfließende Tintenmenge durch eine gleich große Luftmenge ersetzt. Diese tritt durch den Kanals oberhalb der Schreibfeder 1 im untersten Teil des Halters ein und gelangt in bekannter Weise, in Form von Blasen aufsteigend, in den oberen Teil des »ständigen« Behälters 8.

Ist der Querschnitt des »ständigen« Behälters 8 sehr klein, wie beispielsweise bei kleinen Ausführungsformen des Halters, so wirkt der Halter nicht ohne weiteres in der angegebenen Weise. Es tritt hier nämlich die bekannte Erscheinung auf, daß sich Tinte und Luft nicht ausweichen können, so daß beim Vorschieben des hohlen Kolbens die Tinte durch die Kanäle 5, 7 herausgedrückt wird. Um das Austreten der Luft aus dem hohlen Kolben und der hohlen Kolbenstange und das Eintreten der Tinte zu gewährleisten, wird gemäß der Erfindung eine Anzahl Kapillarkanäle 20 auf der Innenseite des Behälters 8 vorgesehen. Durch diese Kanäle 20 wird die Tinte veranlaßt, beim Füllvorgang (Fig. 8) infolge der Kapillarität in den engen Kanälen 20 niederzufließen und die Luft in Blasen hochsteigen

zu lassen. Die Tinte sammelt sich dann auf dem Grund des Behälters 8 bzw. des Raumes 21 und verdrängt dort die Luft die infolge der neuen Anordnung die Möglichkeit hat, in Blasen aufzusteigen. Umgekehrt wird beim Schreiben der Ersatz ausfließender Tinte durch Luft, die an die eben genannte Stelle gelangt, ebenfalls durch die vorstehend beschriebene Kapillarwirkung erzielt.

Als nicht zur Erfindung gehörig ist noch zu bemerken, daß die Steuerung der eintretenden Luft durch die austretende Tinte an der Feder in folgender Weise bewirkt wird (vgl. hierzu Fig. 3 und 4). Wenn nämlich beim Schreiben Tinte verbraucht wird, so kommt die im Hohlraum der Schreibfeder unter dem bekannten Federloch 2 und in diesem selbst befindliche Tintenmenge in Bewegung, und zwar gibt die im Federloch 2 befindliche Tinte je nach dem Grade, in welchem diese verbraucht wird, den Luftkanal 5 mehr oder weniger frei, wodurch selbsttätig und verhältnisgleich entsprechende Luftmengen eintreten und im weiteren Verlauf ihrer Aufwärtsbewegung den Ersatz von Tinte durch Luft bewirken.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Füllfederhalter mit einem hohlen Kolben zum Ansaugen der Tinte, bei dem der Hohlraum des Saugkolbens als ständiger Tintenbehälter dient, dadurch gekennzeichnet, daß der hohle, an seinem hinteren Ende festgeschlossene Saugkolben (8) innen mit eine Kapillarwirkung ausübenden, engen Kanälen oder Rillen (20) versehen ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.