DE245600C

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Publication number: DE245600C
Application number: DENDAT245600D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

-JVt 245600 ~ KLASSE 70 b. GRUPPE

HANS FRIES in MÜNCHEN.

Füllhalter mit breiter Schreibspitze.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. September 1910 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf einen Füllhalter mit breiter Schreibspitze. Bei diesem wurde bisher durch Druck auf die Feder beim Schreiben oder mittels eines Ventils oder ähnlieh wirkender Vorrichtungen oder einer nahe oberhalb der Tintenausflußöffnung vorhandenen Luftöffnung Luft in den Tintenraum und dadurch Tinte zur Federspitze befördert, oder ein mit dem Füllbehälter in Verbindung stehendes dünnes Rohr sollte der Schreibspitze die erforderliche Tintenmenge zuführen. Diese Halter sollen dadurch vereinfacht werden, daß nahe an dem Austrittsende des in einen schmalen, die Tintentropfen festhaltenden (kapillaren) Spalt s der breiten Schreibspitze mündenden Füllbehälters eine kleine, die Tinte nicht durchlassende kapillare Luftzuführöffnung in solchem Abstande von der Schreibspitze angeordnet ist, daß der unter dem Einfluß dieser Luftzufuhröffnung sich gleichmäßig bildende Ausflußüberdruck mit der im Kapillarspalt vorhandenen gleichbleibenden Kapillarkraft im ständigen, festen Gleichgewicht steht.

In der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen eines derartigen Füllhalters, die auf dem gleichen Erfindungsgedanken beruhen, in Fig. ι und 2 im Schnitt dargestellt.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 wird nahe dem Austrittsende des Füllbehälters über dem schmalen, die Tintentropfen durch Kapillarkraft festhaltenden Spalt s ein kleines, die Tinte infolge ihrer Kapillarkraft nicht durchlassendes Loch q vorgesehen, durch das bei jeder Flüssigkeitsentnahme die Luft selbsttätig in das Innere des Füllbehälters eintreten kann, so daß sich'nach Art der Mariotteschen Flasche ein von dem Abstand M₁ abhängiger, gleichbleibender Ausflußüberdruck einstellt.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 fällt dieses kapillare Loch q weg?· indem die Schnitthöhe m₂ des kapillaren Spaltes s selbst so zu wählen ist, daß der von diesem Abstand m₂ abhängige Ausflußüberdruck mit der in dem Kapillarspalt vorhandenen Kapillarkräft im ständigen, festen Gleichgewicht steht. In diesem Falle erfolgt der Lufteintritt durch seitliches Abschnüren der Füll flüssigkeit in dem kapillaren Spalt, wie dies in Fig. 2 durch die Schraffur und die eingezeichnete Luftblase dargestellt ist. Diese Ausführungsform ist die einfachere und ergibt bei richtiger Wahl der Schnitthöhe m₂ das gleich gute Ergebnis wie die Ausführungsform nach Fig. 1.

Claims

. Patent-Ansprüche:

i. Füllhalter mit breiter Schreibspitze, dadurch gekennzeichnet, daß nahe an dem Austrittsende des in einem schmalen, die Tintentropfen festhaltenden (kapillaren) Spalt (s) der breiten Schreibspitze mündenden Füllbehälters ein kleines, die Tinte nicht durchlassendes (kapillares) Loch (q) in solcher Höhe über der Spitze angeordnet ist, daß der unter dem Einfluß dieses Abstandes (m_x) sich gleichmäßig bildende Aus-

(2. Auflage, ausgegeben am 22. Mai IQI2.)

flußüberdruck mit der im Spalt (s) vorhandenen, gleichbleibenden Kapillarkraft im ständigen Gleichgewicht steht.
2. Füllhalter nach Patentanspruch i, da-

. durch gekennzeichnet, daß die Schnitthöhe (m_%) des kapillaren Spaltes (s) so gewählt wird, daß der sich beim Eintreten der Luft durch eine seitliche Abschnürung der Flüssigkeit im kapillaren Spalt (s) gleichmäßig bildende Ausflußüberdruck mit der ■Kapillarkraft im Spalt (s) im ständigen Gleichgewicht steht.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.