DE257175C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 257175 -KLASSE 5 c. GRUPPE

Außer den zwischen Schalungen hergestellten Eisenbetonwandungen von Schächten, Behältern und gleichartigen Bauten sind Schachtauskleidungen aus kreisbogenförmig gekrümmten, mittels Federn und Nuten ineinandergreifenden Eisenbetonplatten bekannt. Bei jenen wird die Herstellung durch die erforderliche Einschaltung erschwert, bei diesen ist die Dichtung der Fugen sowie der Zusammenhang der ineinandergreifenden Eisenbetonplatten unsicher.

Diesen Übelständen begegnend, werden gemäß der Erfindung Schachtauskleidungen oder Wandungen für ähnlich beanspruchte Bauwerke aus tübbingartigen Formstücken von Eisenbeton oder anderer formbarer und erhärtender Masse vorgeschlagen, wobei neue Einrichtungen mit wechselseitiger Unterstützung ihrer Wirkungen zur Dichtung der Stoß- und Lagerfugen, bestehend aus Dichtungssträngen eigenartiger Form mit anspannbaren Einlagen, vorgesehen sind.

Auf der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise mit Bezug auf ihre Anwendung

^a5 beim Bau eines Bergwerkschachtes veranschaulicht, und es stellen dar:

Fig. ι den Grundriß der Wandungen eines Bergwerkschachtes mit Einstrichen, Fig. 2 einen Höhenschnitt durch eine Lagerfuge mit Darstellung einer Schleife für die Verbindung von senkrechten Eisenstäben, Fig. 3 einen wagerechten Schnitt durch eine Stoßfuge mit Spannschloß zum Zusammenziehen der tübbingartigen Formstücke, Fig. 4 einen wagerechten Schnitt wie vor mit Darstellung einer Schleife für die Verbindung von wagerechten Eisenstäben, Fig. 5 eine Aufsicht auf ein Auflager eines Einstrichs, Fig. 6 eine Ansicht einer Auflagerkonsole eines Einstrichs, Fig. 7 eine Verbindungsschleife, wobei der Deutlichkeit wegen ein Stück losgetrennt gezeichnet ist.

Die tübbingartigen Platten erhalten an den Lager- und Stoßfugenkanten Aussparungen eigenartiger Form, die, entsprechend zusammengesetzt, nach innen unterschnittene Aushöhlungen ergeben. Diese werden mit geeignetem Dichtungsstoff, z. B. Beton, ausgefüllt, so daß zusammenhängende Dichtungsstränge entstehen, die von den Aussparungen dauernd festgehalten werden. Diese Dichtungsstränge sind durch Metalleinlagen armiert, welche angespannt werden können, um gleichzeitig die Formstücke zusammenzuhalten.

Das Mittel zur Anspannung der Metalleinlagen 9 und 10 ist schleifenförmig gestaltet; durch die Verwindung der Schleifen 4 und 12 mittels der Knebel 1 und 17 erfolgt die Anspannung. Bemerkenswert ist an den Verbindungsschleifen die ösenartige Umbiegung ihrer Enden, die bei der Verwindung der Schleifen wohl eine Dichtung der Fugen erzielen lassen, aber infolge der Nachgiebigkeit der ösen die Grenze der Anfangsspannung in den Stäben herabsetzen. Bevor die Schleifen 4 und 12 angebracht werden, können die Platten durch wieder zu entfernende Spannschlösser 11 zunächst in die richtige Lage gezogen werden. In die Aushöhlungen 7 kann ein durchgehender Stab 2 eingelegt werden.

Die aus Beton oder anderer geeigneter Masse bestehenden tübbingartigen Platten sind

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je nach Bedarf durch die Stäbe io und 9 armiert. Diese Armierungsstäbe ragen über die Begrenzungsflächen der Aussparungen mit den hakenförmigen Umbiegungen für die Schlei-

S fen 4 und 12 vor.

Um in den Fugen der tübbingartigen Formstücke größere lichte Räume für die Aussparungen zur Unterbringung der Dichtungsstränge zu gewinnen, sind an den Rändern der Fugen Verstärkungen 8 angeordnet, welche jeden Formling rippenartig einfassen. Durch diese Maßnahme ergeben sich Material- und Gewichtersparnisse bei den Formungen ; ferner wird durch die rückseitigen netzartigen Ver-Stärkungen ein guter Verband der Hinterfüllung mit der Schachtauskleidung erzielt. Diese wird mittels der rückseitigen Vorsprünge und der Hinterfüllung aus Beton überall an dem Gebirge hängen und einen senkrechten Druck nicht ausüben, die Wandstärke der tübbingartigen Formstücke kann infolgedessen verhältnismäßig sehr gering sein.

An den äußeren Fugenkanten kann zur weiteren Sicherung gegen Flüssigkeitsaiidrang eine Dichtung durch die Feder 5 und die Nut 6 erfolgen; diese ist etwas vertieft, um die Feder in ein Mörtel- oder Kittbett einsetzen zu können.

Die Fugen können, um noch dichteren Fugenschluß zu erzielen, nach innen durch seitlich mit Federn 14 versehene Plättchen 13 abgeschlossen werden, die gleichzeitig als Ersatz für die Schalung dienen, die sonst hier notwendig wäre.

An einzelnen Formstücken der Schachtauskleidung sind Konsolen als Auflager für die Einstriche mit nach oben gerichteten Wangen 15 angeformt. Zwischen diesen lagern die Einstriche ohne besondere Befestigungsmittel unverschiebbar.

Ferner sind in den Formstücken schwalbenschwanzförmig unterschnittene Öffnungen 16 angeordnet zur Befestigung der Aufhängevorrichtung für das Versetzen der Formlinge. Diese öffnungen hegen abwechselnd auf verschiedenen Seiten der Stücke, damit die gebogenen Formsteine stets lotrecht hängen. Die an der Außenseite der Wandungen befindlichen öffnungen werden nach dem Ver- « setzen der Formstücke geschlossen, während die an der Innenseite vorhandenen zur Anbringung von Gegenständen bereit stehen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Dichtung von tübbingartigen Platten aus Eisenbeton für Schachtauskleidungen, gekennzeichnet durch Betondichtungsstränge, die in den Lager- und Stoßfugen infolge der unterschrittenen Form von darin vorgesehenen Aussparungen dauernd festgehalten und durch anspannbare Einlagen besonders armiert werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.