DE2558519A1 - Magnesiumlegierungen - Google Patents
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- DE2558519A1 DE2558519A1 DE19752558519 DE2558519A DE2558519A1 DE 2558519 A1 DE2558519 A1 DE 2558519A1 DE 19752558519 DE19752558519 DE 19752558519 DE 2558519 A DE2558519 A DE 2558519A DE 2558519 A1 DE2558519 A1 DE 2558519A1
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Description
EWALD OPPERMANN ? 5 5 P 5 1 9
PATENTANWALT
SS 27 21 OFFENBACH (MAIN) · KAISERSTRASSE 9 · TELEFON (0611) $33531 ■ KABEL EWOPAT
23. Dezember 1975
Op/ef
37/31
Magnesium Elektron Limited Lumn's Lane,
Clifton Junction,
Swinton, Manchester, England
Clifton Junction,
Swinton, Manchester, England
Magnesiumlegierungen
Die Erfindung betrifft Magnesiumlegierungen und schließt auch ein Verfahren zur Herstellung von warmausgehärteten Metallformteilen
aus derartigen Legierungen ein.
Magnesiumlegierungen haben im Vergleich zu den Legierungen anderer Metalle ein sehr niedriges Gewicht und finden demgemäß
dort Verwendung, wo, wie in der Luft- und Raumfahrtindustrie, ein niedriges Gewicht eine bedeutende Rolle spielt.
Derartige Legierungen mit vorteilhaften mechanischen Eigenschaften, insbesondere hoher Zugfestigkeit, werden in der
GB-PS 875 929 beschrieben.
609828/0672
ORIGINAL INSPECTED
In der zitierten Patentschrift offenbarte Legierungen sind für Bauteile der Luft- und Raumfahrt verwendet worden, die
relativ großen Beanspruchungen ausgesetzt sind, ζ. B. Gehäuse von Flugzeugkompressoren, Getriebekasten von Hubschraubern
und Fahrgestellteile. Damit man ausreichende mechanische Eigenschaften erhält, müssen die Legierungen einer zweifachen
Wärmebehandlung unterworfen werden. Zunächst erfolgt ein Lösungsglühen bei hohen Temperaturen, wonach ein Abschrecken
und ein Auslagern bei niedrigeren Temperaturen erfolgen, um die mechanischen Eigenschaften durch Ausscheidungshärtung zu verbessern.
Die so erzielten mechanischen Eigenschaften bleiben gut erhalten, wenn die Teile erhöhten Temperaturen bis zu 200 C ausgesetzt
werden. Oberhalb 200 C fallen die mechanischen Eigenschäften
jedoch beträchtlich ab, was dem Einsatz der herkömmlichen Mg-Legierungen im Flugzeugbau und in anderen Bereichen
des Maschinenbaus, insbesondere für Getriebe und Motoren, die
in diesem Temperaturbereich arbeiten, Grenzen setzt.
Aufgabe der Erfindung ist es, Mangesiumlegierungen bereitzustellen,
die befriedigende Zugfestigkeitseigenschaften bei
Raumtemperatur aufweisen und ihre vorteilhaften Eigenschaften, zumindest bis zu einem gewrissen Grad, bei Temperaturen im Bereich
um 250 0C beibehalten.
Erfindungsgemäß wird eine Magnesiumlegierung bereitgestellt,
die außer Eisen und anderen Verunreinigungen die folgenden Bestandteile (in Gew.%) enthält:
609828/0672
Silber 1,25 - 3,0 %
Metalle der Seltenen Erden, davon mindestens 60 % Neodym |
0,5 | - 2,2 |
Thorium | 0,2 | - 1,9 |
Zink | 0 - | 0,5 I |
Cadmium | 0 - | 1 % |
Lithium | 0 - | 6 % |
Calcium | 0 - | 0,8 I |
Gallium | 0 - | 2 % |
Indium | 0 - | 2 % |
Thallium | 0 - | 5 % |
Blei | 0 - | 1 % |
Wismuth | 0 - | 1 % |
Kupfer | 0 - | 0,15 % |
Zirkon | 0 - | 1 % |
Mangan | 0 - | 2 % |
Rest | Magnesium, |
wobei der maximale und zulässige Anteil an Zirkon und Mangan durch ihre gegenseitige Löslichkeit begrenzt wird und der Gesamtgehalt
an Metallen der Seltenen Erden + Thorium zwischen 1,5 und 2,4 % liegt.
In einerbevorzugten Ausführungsform der Erfindung beträgt der
Anteil an Metallen der Seltenen Erden 0,5 - 2,1 % und der Thoriumanteil 0,3 - 1,9 %, der Gesamtgehalt an Thorium +
Metallen der Seltenen Erden 1,5 - 2,4 %.
Die Legierungen können unter Verwendung von reinem Neodym als Vertreter der Metalle der Seltenen Erden hergestellt werden.
Da reines Neodym jedoch sehr teuer ist, erfolgt die Zugabe vorzugsweise in Form eines Gemischs von Metallen der
B09828/067?
Seltenen Erden, in dem der Neodymanteil mindestens 60 % beträgt. In dem Mischmetall soll die Summe von Lanthan und
Cer vorzugsweise 25 % nicht überschreiten. Es sollte beachtet werden, daß das Yttrium hier nicht zu den Metallen der
Seltenen Erden gerechnet wird.
Um die Zugfestigkeitseigenschaften der erfindungsgemäßen Legierungen
voll zu entwickeln, ist es erforderlich, sie einer Wärmebehandlung zu unterwerfen. Dies erfolgt zunächst bei einer
hohen Temperatur, wobei die Legierungsbestandteile in Lösung gehen, dann bei einer niedrigeren Temperatur, wobei im Verlauf
der "Alterung"eine Ausscheidungshärtung stattfindet. Das Lösungsglühen
sollte bei einer Temperatur zwischen 485 C und der Solidustemperatur der Legierung erfolgen. Die Behandlungsdauer*
-mindestens 2 Stunden. Die Legierung kann dann auf Raumtemperatur abgeschreckt werden und für mindestens 1/2
Stunde bei einer Temperatur zwischen 100 und 275 C ausgehärtet werden. Innerhalb dieses Temperaturbereichs gilt, daß
niedrigere Temperaturen längere Haltezeiten erfordern.
Im allgemeinen ist achtstündiges Lösungsglühen bei 525 0C ausreichend.
Die Anwesenheit von Kupfer in Mengen über 0,1 % beeinflußt jedoch den Soliduspunkt, so daß ein Vorglühen bei
einer 485 C nicht überschreitenden Temperatur, beispielsweise für 8 Stunden bei 465 0C, erforderlich ist, ehe bei
höherer Temperatur geglüht wird.
Überraschenderweise hat sich herausgestellt, da ß die die vorstehend
angegebenen Mengen an Metallen der Seltenen Erden und an Thorium enthaltenden erfindungsgemäßen Legierungen sowohl
bei Raumtemperatur als auch bei erhöhten Temperaturen, beispielsweise
bei 250 C, vorteilhafte Eigenschaften aufweisen.
x) muß die Lösung aller Bestandteile ermöglichen, sie beträgt in der Regel
609828/067? .
Wenn der Gesamtgehalt an Metallen der Seltenen Erden und Thorium 2,4 % übersteigt, wird eine niedrige Bruchdehnung bei
Raumtemperatur beobachtet, wenn er 1.5 % unterschreitet, resultiert eine schlechte Gießbarkeit. Sinkt der Gehalt an Metallen
der Seltenen Erden unter 0,5 %, so ergibt sich eine niedrige 0,2 I-Grenze bei Raumtemperatur. Die mechanischen
Eigenschaften bei hohen Temperaturen fallen ab, wenn der
Thoriumgehalt unter 0,2 % absinkt.
Eine bevorzugte Legierung gemäß der Erfindung enthält 2 2,5 % Silber, 0,9 - 1,4 I Metalle der Seltenen Erden, 0,6 1,1
% Thorium und mindestens 0,4 % Zirkon, während der Rest aus Magnesium besteht.
Die gewünschte Menge an Thorium kann bequem in Form einer Magnesium-Thorium-Vorlegierung eingeführt werden.
Auch der Silbergehalt hat einen Einfluß auf die Eigenschaften
der Legierung. Mit abnehmendem Silbergehalt nimmt die Zugfestigkeit ab und die Bruchdehnung zu. Die Legierung sollte
mindestens 1,25 % Silber enthalten, vorzugsweise 1,5 bis 3,ο %.
Im allgemeinen ist die Anwesenheit von bis zu 1 % Zirkon in
der Legierung erwünscht, damit eine befriedigende Kornverfeinerung erzielt wird. Zur Herstellung befriedigender Gußstücke
ist es erwünscht, mindestens 0,4 % Zirkon einzulegieren. Es kann wünschenswert sein, Mangan einzulegieren, jedoch ist der
Mangangehalt begrenzt durch die wechselseitige Löslichkeit von Mangan und Zirkon. Ein Teil des erwünschten Zirkon-Minimalgehalts
von 0,4 I kann durch Mangan ersetzt werden.
B 0 9 8 2 8 / 0 6 7 7
In den folgenden Beispielen werden bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Legierungen beschrieben.
Legierungen der unten angegebenen Zusammensetzungen wurden nach
einem konventionellen Verfahren hergestellt. Silber wurde entweder als reines Metall oder in Form eines Gußblocks aus 2,5 %
Ag, 1,88 °s Metallen der Seltenen Erden, 0,36 % Zr, Rest
Magnesium, einlegiert. Die Metalle der Seltenen Erden wurden in Form einer Magnesium-Neodym-Vorlegierung eingeführt, Thorium
wurde in Form einer Magnesium-Thorium-Vorlegierung einlegiert.
Zur Lösung der Legierungsbestandteile wurden die erhaltenen Legierungen zunächst bei einer hohen Temperatur geglüht, dann
abgeschreckt und anschließend bei einer niedrigen Temperatur ausgehärtet. Das anfängliche Lösungsglühen wurde entweder 8 Stunden
lang bei 525 0C durchgeführt, oder, bei Legierungen mit
bedeutsamen Kupfergehalten, 8 Stunden lang bei 465 C und anschließend weitere 8 Stunden bei 525 C. Die Proben wurden in
heißem Kasser abgeschreckt und 16 Stunden lang bei 200 0C ausgehärtet.
Die mechanischen Eigenschaften der so erhaltenen Proben (0,2%-Grenze,
Zerreißfestigkeit und Dehnung) wurden bei Raumtemperatur
nach British Standard 18, bei 250 °C nach British Standard 36 8 gemessen. Bei 250 0C betrugen die Vorwärmzeiten 15 Minuten.
Zur Untersuchung des Widerstandsvermögens gegen Oberalterung
wurden die gleichen mechanischen Prüfungen mit Variierung der
Vorwärmzeiten zwischen 15 und 120 Minuten durchgeführt.
6098 28/067?
Die Dauerfestigkeit der Proben wurde mit Hilfe von Standardprüfungen
nach Wöhler an U-förmig gekerbten und ungekerbten Probestäben bestimmt. Das Kriechverhalten wurde durch
Auftragen der Spannungs/Zeit-Beziehungen für 0,2 % Kriechspannung bei 200 und 250 0C nach einer Methode gemäß British
Standard 3600 ermittelt.
Das Ergebnis der Zugversuche an Legierungen mit 2,5 % Silber
und 0,6 % Zirkon wird in der Abbildung 1 wiedergegeben. Der Gehalt an Metallen der Seltenen Erden ist als Ordinate, der
Thoriumgehalt als Abszisse aufgetragen.
Die Legierungen gemäß der Erfindung liegen innerhalb der eingezeichneten
trapezförmigen Bereiche. Es ist ersichtlich, daß die innerhalb der Trapeze liegenden Legierungen günstige
mechanische Eigenschaften aufweisen, und daß die außerhalb liegenden im allgemeinen unterlegen sind. So weisen Legierungen
mit höheren Gehalten an Metallen der Seltenen Erden + Thorium (Bereich A) niedrigere Dehnungen bei Raumtemperatur auf (Diagramm
c), solche mit einem Gehalt an Metallen der Seltenen Erden unter 0,5 % zeigen niedrigere Werte für die 0,2 I-Grenze
und die Zerreißfestigkeit (Diagramme a, b, d und e) . Legierungen mit weniger als 0,2 % Thorium haben schlechtere Eigenschaften
bei hohen Temperaturen, während an Legierungen mit einem Gehalt an Metallen der Seltenen Erden + Thorium unter
1,5 % eine verschlechterte Gießharkeit (stärkere Porosität)
festgestellt wurde.
Der Einfluß des Thoriumgehalts auf den Überalterungswiderstand wird in der Tabelle 1 demonstriert. Es ist ersichtlich,
daß die Hochtemperatureigenschaften für einen gegebenen Aushär-
609828/067?
tungsgrad durch die Gegenwart von Thorium verbessert werden, und daß diese Eigenschaften bei Überalterung im wesentlichen
erhalten bleiben.
Die Ergebnisse der Dauerfestigkeitsprüfungen nach Wöhler
werden für ungekerbte und gekerbte Probestücke in den Abbildungen 2 bzw. 3 wiedergegeben. Folgende Legierungen werden
dort dargestellt:
werden für ungekerbte und gekerbte Probestücke in den Abbildungen 2 bzw. 3 wiedergegeben. Folgende Legierungen werden
dort dargestellt:
Abgerundete Analysenergebnisse (%)
Ag | Seltene Erden | Th | Zr | 6 | Kreise | |
2 | ,5 | 2,2 | - | 0, | 6 | ' Quadrate j |
2 | ,5 | 0,6 | 1,3 | 0, | 6 | ! Dreiecke I |
2 | ,5 | 1,0 | 1 | 0, | ||
Es ist ersichtlich, daß die thoriumhaltigen Legierungen
Höchstspannungswerte zeigen, die insbesondere an ungekerbten Probestäben genau so gut oder besser sind als die der Legierung, die kein Thorium enthält.
Höchstspannungswerte zeigen, die insbesondere an ungekerbten Probestäben genau so gut oder besser sind als die der Legierung, die kein Thorium enthält.
Das Kriechverhalten von Probestäben wurde bei 200 und 250 0C
gemessen. Folgende Ergebnisse wurden erhalten:
609828/067 2.
2 5 5 P S 1
ZUSAMMENSETZUNG (%) | ; | .7V^9 (N/mm2) (100 Stunden) U, L |
j Ag ' Seltene' Th , Erden
Zr
200 0C
250 °C
2,5' 2,2
I 0,6
75
I | o, | 8 | ί I |
o, | 6 | 96 | 39 | |
2, | I 51 ι |
: 1 | ||||||
! | ||||||||
Es ist ersichtlich, daß das Kriechverhalten der thoriumhaltigen Legierung bei erhöhten Temperaturen wesentlich günstiger
ist als das einer Legierung des Standes der Technik.
Der Zusatz von Mangan hat keinen nachteiligen Einfluß auf die
Zugfestigkeits- und Kriecheigenschaften der Legierungen.
- Ansprüche -
6098 28/06 7?
Claims (11)
1. Magnesiumlegierung, dadurch gekennzeichnet, daß sie außer Eisen und anderen \rerunreinigungen die folgenden Bestandteile
in Gewichtsprozent enthält:
Erden, davon mindestens
60 Gew.% Neodym
Cadmium
0
- 1 %
wobei der maximale und zulässige Gehalt an Zirkon durch den
Mangangehalt und der Gehalt an Mangan durch den Zirkongehalt begrenzt wird, und die Summe der Anteile an Metallen der
Seltenen Erden und an Thorium zwischen 1,5 und 2,4 % liegt.
2. Legierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sie mindestens 0,3 Gew.i Thorium enthält»
- 11 609828/0672
3. Legierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens 0,4 Gew.% Zirkon enthält.
4. Legierung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gesamtgehalt an Zirkon und Mangan mindestens 0,4 Gew.% beträgt.
S. Legierung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens 1,5 Gew.% Silber enthält
6. Legierung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie 2 - 2,5 Gew.% Silber, 0,9 bis 1,4 Gew.% Metalle der SeI-tenen
Erden, 0,6 bis 1,1 Gew.I Thorium und mindestens 0,4 Gew.% Zirkon enthält.
7. Verfahren zur Herstellung von warmausgehärteten Metallformteilen
aus einer Legierung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung verformt
wird und die Formteile bei Temperaturen zwischen 485 C und dem Soliduspunkt der Legierung lösungsgeglüht, abgeschreckt und für
mindestens 1/2 Stunde bei Temperaturen zwischen 100 und 275 0C
warmausgehärtet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Formteil 8 Stundi
lösungsgeglüht wird.
lösungsgeglüht wird.
das Formteil 8 Stunden lang bei einer Temperatur von 525 0C
- 12 -
609828/0672
255B 519
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
dß die Legierung mindestens 0,1 Gew.% Kupfer enthält und das Formteil zunächst bei einer Temperatur lösungsgeglüht wird,
die 485 0C nicht übersch
Temperatur geglüht wird.
Temperatur geglüht wird.
die 485 C nicht überschreitet, und danach bei einer höheren
10. Verfahren nach Anspruch 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Legierung etwa 16 Stunden lang bei einer Temperatur von etwa 200 C warmausgehärtet wird.
11. Gußteil, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer Legierung
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 besteht und nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 7 bis 10 hergestellt
wurde.
609828/0672
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