-
Einrichtung zur Messung des Spitzenwertes von einmaligen Iruckverläufen
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Messung des Spitzenwertes
von einmaligen Druckverläufen, insbesondere in Schußwaffen, mit einer in eine an
der Waffe angebrachte Meßbohrung abdichtend einsetzbaren Führungshülse mit darin
axial gleitbar angeordnetem Druckstempel, dessen innere Endstirnfläche dem Verbrennungsgasdruck
ausgesetzt ist, und dessen äußere Endstirnfläche ein Auflager für einen metallischen,
insbesondere aus Kupfer bestehenden Stauchkörper bildet, und mit einer in ein Innengewinde
der Meßbohrung einschraubbaren, ein Widerlager für die äußere Stirnfläche des Stauchkörpers
enthaltenden Gewindehülse Die Druckmessung mittels Kupferstauchkörpevr ist die am
meisten verbreitete Methode zur Erfassung des maximalen Verbrennungsgasdruckes in
Waffen und Munition. Hierbei wird ein Kupferstauchkörper mit genau festgelegten
Abmessungen von dem mit dem zu messenden Gasdruck im Verbrennungsraum beauSschlagten
Druokstempel gegen das Widerlager gedrückt, wobei er eine Stauchung erfährt, die
ein Maß für den die Stauchung verursachenden maximalen Gasdruck ist. Bisher sind
zweierlei Systeme solcher Meßeinrichtungen bekannt geworden, welche sich durch die
Art der Adaptierung des Stempels und des Widerlagers in der Waffe bzw. in der Munition
unterscheiden.
-
Die eingangs genannte, bekannte Einrichtung setzt die Anbringung
einer bis in den Verbrennungsraum durchgehenden, mehrfach abgestuften Meßbohrung
im Patronenlager voraus, in welcher der Reihe nach die Führungshülse, der darin
geführte Druckstempel und schließlich die'in einen erweiterten Gewindeabschnitt
der
Meßbohrung mit relativ großem, etwa 20 bis 30 mm betragenden Durchmesser einschraubbare
Gewindehülse eingebracht werden. Hierauf wird mittels einer eigenen Vorrichtung
oder einer Pinzette der Kupferstauchkörper auf die das Auflager bildende äußere
Stirnfläche des Druckstempels aufgesetzt und das mit einem Außengewinde versehene
Widerlager in ein Innengewinde der Gewindehülse eingeschraubt. Die Einbaulage des
Stauchkörpers setzt dabei eine vertikale Ausrichtung der Achse der Meßbohrung voraus,
wodurch die freie Wahl der Druckentnahmestelle erheblich eingeschränkt wird, Vor
allem aber ist es von Nachteil, daß an der Waffe eine mehrfach abgesetzte Bohrung
mit relativ großem Durchmesser angebracht werden muß und daß das Einsetzen der vielteiligen
Meßeinrichtung, insbesondere das Einführen des Kupferstauchkörpers, an der Waffe
selbst vorgenommen werden muß, was sehr mühevoll und zeitraubend ist.
-
Darüberhinaus ist wegen der unvermeidlichen Maßtoleranzen sowohl
der Meßbohrung als auch der Hauptteile der Meßeinrichtung eine einwandfreie Ausrichtung
der Führungshtilse und der Gewindehülse samt dem Widerlager nicht sicher gewährleistet,
sodaß sich Schwierigkeiten sowohl hinsichtlich der Abdichtung der Meßbohrung nach
außen durch die an der Stirnseite dichtende Führungshülse als auch bezüglich einer
einwandfreien Lagerung des Kupferstauchkörpers zwischen dem von der Stempelinnenfläche
gebildeten Auflager und dem Widerlager ergeben können, Schließlich ist auch die
zum Schutz des Druckstempels vor der Flammenfront erforderliche Einbringung von
Hochdruokfett in den vor dem Druckstempel gelegenen Teil der Führungsbohrung in
Anbetracht des schrittweisen Einbaues der Teile der Meßeinrichtung äußerst problematisch.
Abgesehen davon bedeutet die im bekannten Falle gebräuchliche Maßnahme, die Meßeinrichtung
auch während der Meßpausen als Verschlußteil in. der Meßbohrung zu belassen und
nach dem Abfeuern jedes weiteren Schusses das Widerlager entsprechend der fortschreitenden
Deformation des Stauchkörpers nachzustellen, eine zusätzliche Manipulation für das
Bedienungspersonal, weiters aber auch die Gefahr einer Beschädigung der MeßeinCichtung,
falls auf das Nachstellen des
Widerlagers vergessen wird oder aber
eine derartige Abflachung des Stauchkdrpers eintritt, daß dieser nur mit Gewalt
aus dem zwischen Auflager und Widerlager gelegenen Raum entfernt werden kann, Eine
zweite bekannte Art der Messung des maximalen Verbrennungsgasdruckes in Schußwaffen
mittels Kupferstauchkörper ist die Messung mit Hilfe eines in die Pulverladung der
Kartusche eingebetteten, sogenannten Meßeies. Dieses besteht aus einem zylindrischen
Körper, der ebenso wie die erstgenannte bekannte Einrichtung einen Druckstempel
enthält, und in den der Kupferstauchkörper eingelegt und durch ein eingeschraubtes
Widerlager fixiert wird. Das Meßei wird beim Abfeuern aus dem Lauf der Waffe geschleudert
und kann in der Regel im Nahbereich der Waffe vor der Mündung wieder aufgefunden
werden. Auch hier wird die Deformation des Eupferstauchkörpers gemessen, die ein
Maß für den maximalen Gasdruck beim Abfeuern des Geschosses ist.
-
In den letzten Jahren hat sich als dritte der bekannten Methoden
die piezoelektriSche Messung von Verbrennungsgasdrtoken in Schußwaffen fmmer mehr
durchgesetzt, da neben dem maximalen Gasdruck auch der zeitliche Verlauf des Verbrennungsgasdruokes
für die Dimensionierung von Waffen und Munition von Interesse ist. Um dabei reproduzierbare
und vergleichbare Meßergebnisse zu erhalten, ißt es in den letzten Jahren auch zu
einer Normierung der Abmessungen sowohl der piezoelektrischen Geber als auch der
an der Waffe anzubringenden Meßbohrungen gekommen, Die festgelegten Bohrungsdurchmesser
sind relativ klein, sodaß die Bohrungen an der Waffe auch für kleinkalibrige Munition
keine wesentliche Vergrößerung des Verbrennungsraumes bewirken und außerdem ohne
größeren Bearbeitungsaufwand angebracht werden können, und zwar unter beliebigem
Winkel. Es wurden geeignete Bohrvorrichtungen entwickelt, die das Anbringen der
normgerechten Meßbohrung auch außerhalb der Werkstätte an der Waffe selbst zulassen.
-
Ein Nachteil der piezoelektrischen Meßmethode besteht in der Empfindlichkeit
sowohl der Meßelemente als auch des nachgeschalteten
Verstärkers
und der Anzeigeeinrichtungen, sodaß nicht mit Sicherheit mit reproduzierbaren und
untereinander vergleichbaren Meßergebnissen gerechnet werden darf. Außerdem sind
piezoelektrische Meßeinrichtungen relativ teuer und erfordern jedenfalls den Einsatz
besonders geschulten Personals.
-
Weiters müssen, entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen, die durch
peizoelektrische Druckmessung erhaltenen Meßwerte in eine genau festgelegte Relation
zu den entsprechenden Meßwerten der mit Kupferstauchkörpern arbeitenden Einrichtungen
gebracht werden, eine Arbeit, die nicht nur Sachkenntnis erfordert, sondern auch
mit einem erheblichen Zeitaufwand verbunden ist, Der Erfindung liegt nun die Aufgabe
zugrunde, eine Einrichtung zur Messung des Spitzenwertes von einmaligen Druckverläufen
der eingangs genannten Art zu schaffen, welche die Nachteile der bekannten Einrichtungen
vermeidet und mit wesentlich verringertem Kosten- und Arbeitsaufwand präzise und
jederzeit reproduzierbare Meßergebnisse liefert. Dieses Problem wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Führungshülse und die Gewindehülse zu einem einstückigen,
den Druckstempel und das Widerlager enthaltenden, mit Außengewinde versehenen Gehäuse
vereinigt sind, dessen druckbeaufscli:3agte Stirnseite als Dichtfläche ausgebildet
ist, und das samt vormontiertem Stauchkörper als meßbereite Baueinheit in eine Meßbohrung,
z.B. mit an sich bekannten, für piezoelektrische Druckgeber festgelegten Abmessungen,
einschraubbar ist. Eine solche Meßeinrichtung bietet gegenüber den bekannten, gleichfalls
nach dem Prinzip der Druckerfassung, mittels Kupferstauchkörper arbeitenden Einrichtungen
den erheblichen Vorteil, daß alle Vorbereitungsarbeiten für die Messung einschließlich
des lagerichtigen Einbaues der Kupferstauchkörper in das Gehäuse in bequemer und
den einschlägigen Vorschriften entsprechender Weise im Labor sorgenommen werden
können, Es ist dabei ohneweiteres möglich, eine größere Anzahl solcher Meßeinheiten
bereitzustellen und sodann das Meßprogramm ohne umständliche Manipulation an der
Waffe fortlaufend abzuwickeln, wobei nur der einfache Austausch der Meßeinheiten
vorzunehmen ist. Weiters bietet sich
die vorteilhafte Mögliohkeit,
die gesamte Meßreihe, ggf. auch zu einem späteren Zeitpunkt, im Labor auszuarbeiten.
-
Die Erfindung erlaubt es weiters, auf Grund der mit den Abmessungen
der für ballistische Meßaufgaben eingesetzten piezoelektrischen Druckgeber übereinstimmenden
Anschlußmaßen des Gehäuses der Meßeinrichtung, an ein und derselben Meßstelle an
einer Waffe wahlweise piezoelektrische Druckmessungen oder solche nach dem Prinzip
der Kupferstauchkörper vorzunehmen, ohne daß irgendwelche Bauteile an der Waffe
ausgewechselt werden müssen, Alternierende Messungen nach den beiden Meßprinzipien
bieten außerdem eine gute Kontrollmöglichkeit für die Exaktheit der Meßergebnisse
und die zwischen den Meßwerten nach den beiden Systemen bestehenden rechnerischen
Beziehungen, Die Erfindung erlaubt erstmals die Anwendung der bewährten und unter
allen Einsatzbedingungen sicheren Meßmethode mittels Kupferstauchkörper ohne einschränkende
Vorschriften für Anbringung der Meßbohrung b-zw, -bohrungen an der Waffe oder Munition,
Man kann diese Bohrungen unter jedem beliebigen Winkel anbringen, was bisher nur
bei der piezoelektrischen Druckmessung möglich war, Weitere Vorzüge der erfindungsgemäßen
Bauweise resultieren aus der Zusammenfassung von Führungshülse und Gewindehülse
zu einem einstückigen Gehäuse, weil die Bearbeitung aller wichtigen Gehäuseflächen
in ein und derselben Aufspannung und damit auch mit der größten Präzision erfolgen
kann, Dies gilt insbesondere für die Dichtflächen, die Führungsbohrungen und das
Außengewinde des Gehäuses, deren exakte und zentrische Ausführung Voraussetzung
für die volle Funktionstüchtigkeit der Meßeinrichtung wie auch für die hermetische
Abdichtung des Verbrennungsraumes nach außen ist. Mit der einteiligen Gehäusebauweise
ist selbstverständlich auch eine Senkung der Herstellungs- und Materialkosten gegenüber
der bekannten, nach dem Prinzip der Kupferstauchkörper arbeitenden Einrichtung verbunden,
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die druckbeaufschlagte ringförmige
Stirnfläche des Gehäuses als zur Meßstelle hin divergierende, mit einem Absatz der
Meßbohrung
als Dichtlippe zusammenwirkende Kegelfläche ausgebildet
Die stirnseitige Abdichtung der Meßeinheit gegenüber der Meßbohrung ermöglicht es,
zwischen dem Außenmantel des Gerätes und der Bohrung ein gewisses Spiel zuzulassen,
ohne daß die Gefahr besteht, daß Verbrennungsrückstände in diesen Raum und von dort
in die Gewindegänge eindringen und das Herausschrauben der Meßeinheit nach dem Abschuß
der Waffe erschweren.
-
Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal sind für Messungen in unterschiedlichen
Druckbereichen bei gleichen Außenabmessungen des Gehäuses Druckstempel unterschiedlichen
Durchmessers vorgesehen, deren Gewichte vorzugsweise nach ganzzahligen Vielfachen
einer Gewichtseinheit, z,B ein Gramm, abgestuft sind.
-
Man kann also mit einer Standardausrüstung von wenigen Meßeinheiten
unterschiedlichen Stempeldurchmessers bereits den gesamten, für ballistische Messungen
in Frage kommenden Druckbereich erfassen. Durch die bevorzugt vorgesehene Staffelung
der Stempeldurchmesser in Gewichtsklassen ergeben sich für die verschiedenen Meßeinheiten
jeweils Meßbereiche, die dem Kaliber spezieller Waffengattungen angepaßt sind.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind in den Gehäuseraum zwischen
Auflager und Widerlager Stauchkörper verschiedener Form und unterschiedlichen Durchmessers
einsetzbar und in an sich bekannter Weise mittels ihre Mantelfläche umfassender
Gummiringe im Gehäuseraum zentrierbar. Auf diese Weise kann der Druckmeßbereich
jeder einzelnen Meßeinheit bei Wahrung der zentrischen Einbaulage des Stauchkörpers
feinstufig unterteilt werden. Je nach dem Außendurchmesser des, Stauchkörpers werden
dabei Gummiringe unterschiedlicher Wandstärke, aber gleichen Außendurchmessers verwendet,
welch letzterer auf den Bohrungsdurchmesser des Gehäuses abgestimmt ist.
-
Vorteilhafterweise sollte nach einem weiteren Erfindungsmerkmal die
axiale Länge des Außengewindes des Gehäuses etwa mit dem Gewindeaußendurchmesser
übereinstimmen, Diese Maßbeziehungen gewährleisten einen genügend hohen Anpreßdruck
der Dichtfläche des Gehäuses an der Gegenfläche der Meßbohrung bei nur mäßiger Beanspruchung
des Gewindes.
-
Eine weitere Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen Meßeinrichtung
ist dadurch gekennzeichnet, daß der geführte Teil des Druckstempels eine kleinere
axiale Länge als seine Führungsbohrung im Gehäuse besitzt und der freie, der Meßstelle
zugewandte Abschnitt der Führungsbohrung in an sich bekannter Weise einen Aufnahmeraum
für Hochdruckfett bildet. Gegenüber den bekannten, nach dem Stauchkörperprinzip
arbeitenden Meßeinrichtungen ergibt sich dadurch der wesentliche Vorteil, daß das
zum Schutz des Stempels vor der Flammenfront dienende ;f vor dem Einbau der Meßeinheit
in die Führungsbohrung el und somit sichergestellt werden kann, daß der freie Raum
vor dem Druckstempel zur Gänze mit Hochdruckfett gefüllt ist.
-
Sohließlioh bietet die Erfindung auch noch die äußerst vorteilhafte
Möglichkeit, die Meßbohrung durch einen dieselben Anschlußmaße wie das Gehäuse aufweisenden
Verschlußstopfen hermetisch dicht zu verschließen, Somit entfällt das bei den bekannten
Meßeinrichtungen sonst übliche, umständliche Nachstellen des Widerlagers nach jedem
Abschuß der Waffe in den zwischen auf einanderfolgenden Messungen gelegenen Zeiträumen.
-
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert,
Es zeigen: Fig, 1'den teilweisen Längsschnitt einer Schußwaffe mit einer bekannten
Meßeinriohtung zur Erfassung des maximalen Verbrennungsgasdruckes und Fig, 2 einen
der LinielI-II entsprechenden Querschnitt einer gleiohartigen, jedooh mit der erfindungsgemäßen
Meßeinrichtung ausgerüsteten Schußwaffe.
-
Die Beschreibung der Waffe nach Fig, 1 beschränkt sich auf jene Teile,
die auch. im Zusammenhang mit der Erfindung von Interesse sind, Von dem Lauf 1 der
Waffe ist nur das verschlußseitige Ende mit dem Patronenlager 2, in dem sich die
Patrone 3.
-
des Geschosses befindet, dargestellt. Der Schlagbolzen ist mit 4,
die Spannfeder mit 5 und die Schlagbolzenführung mit 6 bezeichnet.
-
Die dargestellte Waffe ist mit einer bekannten Meßeinriohtung zur
Erfassung des höchsten, beim Abschuß des Geschosses im Bereich d§s Patronenlagers
2 auftretenden Verbrennungsgasdruckes
ausgestattet. Diese Meßeinrichtung
besteht aus einer in eine radiale Meßbohrung 7 eingesetzten Führungshülse 8 mit
darin axial gleitbar angeordnetem Druckstempel 9, einer dazu koaxialen, in ein Innengewinde
10 eingeschraubten, an der äußeren Stirnfläche der puhrungshülse 8 abgestützten
Gewindehülse 11 mit Außengewinde 12 und einem in ein Innengewinde 13 der Gewindehülse
11 einschraubbaren Widerlager 14 mit gerändeltem Griffteil 15, Als Druckmeßkörper
ist ein üblicherweise aus Kupfer bestehender zylindrischer Stauchkörper 16 vorgesehen,
der sich mit seiner inneren Stirnfläche auf der ein Auflager 17 bildenden Endstirnfläche
des Druckstempels 9 und mit seiner äußeren Stirnfläche am Widerlager 14 abstützt.
-
Um den Verbrennungsgasdruck exakt bestimmen zu können, ist die Patronenhülse
3 mit einer z.B. durch Wachs provisorisch verschlossenen Öffnung 18 versehen, welchejrnit
der radialen Meßbohrung 7 korrespondiert. Der zwischen der Bohrung 18 und dem inneren
Ende des Druckstempels 9 gelegene Raum ist mit Hochdruckfett 19 gefüllt, welches
den Druckstempel 9 und auch die Führungshülse 8 vor dem unmittelbaren Angriff der
Flammenfront beim Abfeuern der Waffe schützen soll.
-
Um eine Abdichtung des von den Verbrennungsgasen beaufschlagten Raumes
nach außen hin zu gewährleisten, ist eine sehr genaue Bearbeitung der Führungshülse
8 und der Meßbohrung 7 mit enger Passung erforderlich. Schon geringfügige Bearbeitungsfehler
sowohl der Führungshülse 8 als auch der sie belastenden Gewindehülse 11 können die
hermetische Dichtheit der Meßstelle, nicht zuletzt in Anbetracht der auftretenden
hohen Drücke, ernsthaft in Frage stellen.
-
Beim Abfeuern der Waffe wird der Druckstempel 9 vom Verbrennungsgasdruck
beaufschlagt, sodaß der Stauchkörper 16 eine dem auftretenden Spitzendruck entsprechende
Stauchung erfährt, Diese ist ein zuverlässiges Maß für die Größe des maximalen Verbrennungsgasdrucke
5.
-
Die Nachteile der bekannten Meßeinrichtung sind an Hand der Zeichnung
leicht erkennbar. So ist es unerläßlich, die
Bearbeitung derjenigen
Teile der Waffe, an denen die Meßbohrung 7 samt dem mit verhältnismäßig großen Durchmesser
ausgeführten Innengewinde 10 angebracht werden soll, mit Spezialbohrwerken vorzunehmen,-
Weiters ergibt sich in Anbetracht der einzuhaltenden Fertigungstoleranzen ein beträchtlicher
Bearbeitungsaufwand bei. der Heratellung der Führungshülse 8 und der Gewindehülse
11.
-
Am schwerwiegendsten sind aber die aus der umständlichen Manipulation
der Meßeinrichtung resultierenden Nachteile, Um die Meßbereitschaft herzustellen,
müssen der Reihe nach die Führungshtse 8, der Druckstempel 9 und die, Gewindehülse
11 eingebaut werden, worauf bei abgenommenem Widerlager 14 der Kupferstauchkörper
16 in genau zentrischer Lage in die Gewindehülse 11 eingesetzt werden muß, Dies
ist nur mit der Pinzette oder einem anderen Spezialwerkzeug von oben her möglich,
was aber voraussetzt, daß die Achse 20 der Meßbohrung 7 vertikal nach oben weist.
Eine hievon abweichende Anbringung der Meßbohrung 7 an der Waffe ist bei Anwendung
der bekannten Meßeinrichtung nicht möglich, Schließlich muß noch das Widerlager
14 in die Gewindehülse 11 eingeschraubt werden. Nach Abfeuern des Geschosses wird
das Widerlager 14 aus der Gewindehülse 11 herausgeschraubt und der Stauchkörper
16 gegen einen neuen ausgetauscht. Die Deformation des Stauchkörpers 16 wird in
der Regel an Ort und Stelle, also unter sehr ungünstigen Bedingungen, gemessen und
registriert. Wenn keine Druckmessung vorgenommen wird, beläßt man einen Stauchkörper
16 in der Gewindehülse 11, um beim weiteren Abfeuern der Waffe eine Beschädigung
der einander nun unmittelbar gegenüberliegenden Flächen des Widerlagers 17 und des
Auflagers 14 zu verhindern. Es muß dann nach jedem Schuß das Widerlager 14 um das
Ausmaß der Stauchung des Stauchkörpers 16 tiefer in die Gewindehülse 11 eingeschraubt
werden, was sehr umständlich ist. Unterbleibt das Nachstellen des Widerlagers 14,
so kann es zu einer Abplattung des Stauchkörpers 16 in einem solchen Ausmaß kommen,
daß das Entfernen des scheibenförmig plattgedruckten Kupferkörpers kaum mehr möglich
ist.
-
Alle diese Nachteile der in Fig. 1 dargestellten, bekannten Einrichtung
werden durch die in Fig. 2 gezeigte, erfindungsgemäße Meßeinrichtung vermieden.
Bei dieser tritt an die Stelle der als separate Bauteile ausgeführten Führungshülse
und Gewindehülse ein einteiliges Gehäuse 21, welches sämtliche Bauteile der Meßeinrichtung
enthält und das mit einem Außengewinde 22 versehen ist, mit dem es als meßbereite
Baueinheit in die mit Innengewinde versehene Meßbohrung 23 der Waffe 24 einschraubbar
ist, Die Abmessungen der Meßbohrung 23 sind erheblich kleiner als bei der bekannten
Einrichtung nach Fig, 1 und sind für -piezoelektrische Druckgeber festgelegt. So
ist beispielsweise für das Innengewinde der Meßbohrung ein metrisches Gewinde M
10 x 1 vorgesehen. Die kleinen Abmessungen der Meßbohrung 23 erlauben es, diese
Bohrung ohne Demontage von Teilen der Waffe an dieser anzubringen.
-
Das Gehäuse 21 besitzt eine abgestufte Bohrung 25, deren engerer
Teil die Führungsbohrung 26 für den Druckstempel 27 bildet und die das Innengewinde
28 zur Aufnahme des einschraubbaren Widerlagers 29 aufweist. Die Bearbeitung der
Führungsbohrung 26 und des Innengewindes 28 in einer Auf spannung gewährleistet
eine genaue koaxiale Ausrichtung des Druckstempels 27 und des Widerlagers 29, sodaß
auch eine einwandfreie Lagerung des zwischen diesen Bauteilen eingespannten Stauchkörpers
30 gegeben ist. Zum Ein- und Ausschrauben des Gehäuses 21 mittels eines geeigneten
Werkzeuges, z.B. eines Rohrschlüssels, ist das Gehäuse 21 mit einem Sechskant 31
versehen.
-
Die Zentrierung des Kupferstauchkörpers 30 erfolgt mittels eines
Gummiringes 32, der mit seinem Außenumfang an der Innenwand der Bohrung 25 anliegt.
Die Festlegung des Stauchkörpers 30 im Gehäuse 21 erfordert nur sehr wenig Kraftaufwand
und kann daher durch Einschrauben des Widerlagers 29 von Hand aus erfolgen, Die
Meßeinrichtung wird-im Labor zu einer meßbereiten Baueinheit zusammengefügt. Dabei
wird auch der freie Raum der Führungsbohru'ng 26 mit Hochdruckfett 33 gefüllt. Vorteilhafterweise
werden'im Labor mehrere meßbereite Baueinheiten dieser Art
vorbereitet,
um das Meßprogramm an der Waffe mit möglichst geringem Zeit- und Manipulationsaufwand
abwickeln zu können, Wenn die.Meßeinheiten numeriert oder sonstwie gekennzeichnet
sind, kann die Auswertung der gesamten Meßreihe zu einem späteren Zeitpunkt im Labor
erfolgen.
-
Um den Verbrennungsraum der Waffe 24 bei Nichtgebrauch der Meßeinrichtung
nach außen abzudichten, kann anstelle des Gehäuses 21 ein dieselben Anschlußmaße
aufweisender, in der Zeichnung nicht dargestellter Verschlußstopfen eingeschraubt
werden, welcher in gleicher Weise wie das Gehäuse 21 an seiner inneren Stirnseite
eine zum Verbrennungsraum hin divergierende Kegelfläche 34 aufweist, welche mit
dem Absatz 35 der Meßbohrung 23 als ringförmige Dichtlippe zusammenarbeitet, Diese
Art der stirnseitigen Abdichtung hält die Verbrennungsgase weitgehend vom Gewindeteil
der Meßbohrung und des Gehäuses 21 bzw. des Verschlußstopfens fern. Der Verschlußstopfen
trägt zweckmäßigerweise an der inneren Stirnseite einen zentrischen Zapfen, welcher
in den verengten Abschnitt 56 der Meßbohrung hineinragt und diesen Bohrungsteil
zur Gänze ausfüllt. Man vermeidet dadurch eine Vergrößerung des Verbrennungsraumes
beim Abfeuern der Waffe,