DE3132085A1 - "munitionspruefvorrichtung" - Google Patents

"munitionspruefvorrichtung"

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    • F42AMMUNITION; BLASTING
    • F42BEXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
    • F42B35/00Testing or checking of ammunition

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Description

Munitionsprufvorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Munitionsprüfvorrichtung für die Ermittlung von beim Abfeuern der Munition in einem Meßlauf auftretenden, innenballistischen bzw. rohrspezifischen Kenngrößen, mit einem Aufnahmeblock für den Meßlauf und ein Verschlußsystem, sowie einer Aufnahmevorrichtung für ein Meßelement, welches seinen Meßort an einer bestimmten Stelle im Meßlauf hat.
Derartige Munitionsprüfvorrichtungen sind bekannt und werden beispielsweise zur Bestimmung des Gasdruckes von patronierter Munition verwendet. Der verwendete Aufnahmeblock ist sehr stabil und für den Einsatz von Meßläufen verschiedenster Kaliber ausgebildet. Die Art der zum Einsatz kommenden Meßelemente wird durch die Meßaufgabe bestimmt. Handelt es sich um die Bestimmung von Temperaturen, können beispielsweise Thermoelemente zum Einsatz kommen; geht es um die Bestimmung der Meßgröße Druck, so können beispielsweise mechanisch-elektrische Druckaufnehmer, wie piezoelektrische, tensiometrische oder piezoresistive, verwendet werden oder, wenn eine Vergleichsgröße für den Spitzengasdruck ausreichend ist, ein rein mechanischer Wandler, der die Meßgröße Druck in eine bleibende Verformung eines Meßkörpers umwandelt. Letztgenanntes Verfahren ist als Stauchkörperverfahren bekannt und ist auch heute noch sehr verbreitet aj.s ein "klassisches" Munitionsabnahmeverfahren.
Die gebräuchlichste Meßmethode sieht dabei die Bestimmung des Gasdruckes im Pulverraum der Munition selbst vor. Zu diesem Zweck ist der Pulverraum der Munition über einen beispielsweise als Bohrung ausgeführten Indizierkanal in der Patronenhülse und/oder im Meßlauf mit einer Aufnahmebohrung für den Druckaufnehmer verbunden. Der Abstand - in Richtung der Achse des Meßlaufes gesehen - des den Gasdruck übertragenden Indizierkanals im Meßlauf vom Patronen- bzw. Munitionsboden ist dabei zumeist durch Normen in Abhängigkeit von der verwendeten Munitionsart festgelegt.
Die notwendige Befestigung des den Druck aufnehmenden Meßelementes erfolgt, abhängig von den jeweiligen Abmessungen von Meßlauf und/oder Meßelement, entweder im Meßlauf
selbst oder im Aufnahmeblock. So sind beispielsweise die Meßelemente für das genannte Stauchkörpermeßverfahren wegen ihrer relativ großen Abmessungen, die sich aus Gründen einer leichteren Manipulation ergeben, zumeist nicht im Meßlauf, sondern im Aufnahmeblock gehalten.
Aufgrund des jeweils wechselnden Abstands zwischen Patronen- bzw. Munitionsboden und Meßort bzw. Befestigungsstelle des Meßelementes - der nicht nur aufgrund von länderspezifischen, militärischen oder zivilen Normen sondern auch abhängig vom jeweiligen Kaliber zu wählen ist - ergibt sich bei den bekannten Vorrichtungen, insbesonders bei im Aufnahmeblock selbst gehaltenen Meßelementen, der entscheidende Nachteil, daß praktisch für jeden derartigen Abstand ein eigener, sehr teuerer Aufnahmeblock verwendet werden muß. Dies trifft ganz besonders für Pistolen- und Revolvermunition zu.
Es sind Lösungen bekannt, welche zur Behebung dieses Nachteils vorsehen, daß der Meßlauf selbst in axialer Richtung verschieden tief in den Aufnahmeblock einsetzbar ist, wodurch in einem gewissen Bereich variable Abstände zwischen Patronenboden und Meßort, also etwa Indizierkanal, möglich sind. Als entscheidender Nachteil dieses Systems ist zu nennen, daß damit auch die Ebene des Verschlußeystems, das ist die stirnseitige Anlage für den Patronenboden, in gleichem Maße verschoben werden muß, was entweder ein in axialer Richtung einstellbares Verschlußsystem oder aber für verschiedene Meßläufe auch verschiedene Verschlußköpfe mit angepaßter Länge erfordert. Die erste genannte Möglichkeit ist herstellungstechnisch teuer und mechanisch nicht so robust auslegbar, wie ein starr an den Aufnahmeblock angeflanschtes Verschlußsystem. Die zweite Möglichkeit erfordert zumindest verschieden lange Schlagbolzen für den Verschluß, was neben erhöhten Gesamtkosten auch eine zeitaufwendige Handhabung beim Umbau von einem Kaliber auf ein anderes bedeutet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, mit welcher die beschriebenen Nachteile der bekannten Vorrichtungen vermieden werden und welche es insbesonders ermöglicht, bei
nicht im Meßlauf befestigten Meßelementen den Abstand vom Patronen- bzw. Munitionsboden zum Meßort im Meßlauf, beispielsweise also zur Mitte der Befestigung des Meßelementes bzw. zum Indizierkanal, den jeweiligen Erfordernissen anzupassen und zwar auf einfache Art und unter Beibehaltung eines robusten Verschlußsystems.
Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die Aufnahmevorrichtung in einem am Aufnahmeblock verschiebbar, vorzugsweise parallel zur Achse des Meßlaufes, gelagerten Meßschlitten vorgesehen ist. Durch diese einfache Maßnahme kann das in der Aufnahmevorrichtung gehaltene Meßelement relativ zum jeweiligen im Aufnahmeblock eingesetzten Meßlauf so verschoben werden, daß der Abstand zwischen Patronenboden und Meßort bzw. Befestigung des Meßelementes den jeweiligen Erfordernissen entspricht. Die Ebene des Patronenbodens kann dabei für alle verwendeten Kaliber bzw. alle in Präge kommenden Abstände zwischen Patronenboden und Meßort des Meßelementes in bezug auf den Aufnahmeblock ortsfest sein, was eine.Anpassung des Verschlußsystems an. die jeweils erforderliche Größe des genannten Abstandes überflüssig macht.
In Weiterbildung der Erfindung ist der Meßschlitten mittels einer Arretiervorrichtung gegenüber dem Aufnahmeblock feststellbar, was in einfacher Weise die korrekte Plazierung des Meßschlittens und damit die exakte Einhaltung des jeweils erforderlichen Abstandes zwischen Patronenboden und Meßort bzw. Befestigung des Meßelementes ermöglicht.
Besonders vorteilhaft ist, wenn gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung die Lagerung des Meßschlittens einen so großen Verschiebebereich aufweist, daß sowohl im Bereich des Pulverraumes der Munition als auch im Bereich vor deren Mündung gelegene Meßorte bzw. Befestigungsstellen des Meßelementes überstreichbar sind. Damit können beispielsweise mit ein und demselben Aufnahmeblock fallweise Gasdruckmessungen nicht nur im Bereich der Munitionshülse sondern auch am Hülsenmund durchgeführt werden, was den Verwendungsbereich der erfindungsgemäßen Vorrichtung wesentlich erwei-
terto
Ebenso ist es in Weiterbildung der Erfindung auch möglich, daß mehrere verschiebbar am Auinahmeblο et gelagerte Keßschlitten vorgesehen sind, was die gleichzeitige Messung an verschiedenen Stellen der zu prüfenden l'uniti^n ermöglicht bzw. auch die gleichzeitige Verwendung von Sensoren oder Meßelementen zur Bestimmung anderer innenballistischer und/ oder rohrspezifischer Kenngrößen erlaubt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Pig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung im Längsschnitt,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt entsprechend der Fig. 2 durch ein
anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung und Fig. 4 eine Draufsicht eines weiteren Ausführungsbeispieles .
Die dargestellte Munitionsprüfvorrichtung weist einen Aufnahmeblock 1 auf, der auf einer Grundplatte 2 gelagert ist und in einer Längsausnehmung 3 einen zumindest in diesem Bereich zylindrisch ausgebildeten Meßlauf 4 trägt. Der Meßlauf 4 wird in der Längsausnehmung 3 durch eine Halteschraube 5 gesichert, welche ihn gegen ein am der Halteschraube 5 gegenüberliegenden Ende der Längsausnehmung 3 am Aufnahmeblock 1 in nicht dargestellter Weise befestigtes Verschlußsystem 6 verspannt.
Der Munitionsraum 7, welcher beispieleweise zur Aufnahme von patronierter Munition 8 dient, weist in einem Abstand A vom Boden 9 der eingesetzten Munition einen Indizierkanal 10 als Verbindung mit einer Aufnahme bohrung 11 im Meßlauf 4 auf. In die Aufnahmebohrung 11 ist die Stempelführungsbüchse 12 eines beispielsweise als Stauchkörperelement ausgeführten Meßelementes 13 eingesetzt und gegen den Meßlauf abgedichtet. Die Befestigung bzw. Vorspannung des Meßelementes 13 erfolgt, nicht zuletzt wegen der aus Gründen einer verbesserten Handhabung des Meßelementes relativ großen Dimension desselben, nicht im Meßlauf 4 selbst, sondern im Aufnahmeblock 1. Zu
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diesem Zwecke v/eist der Aufnahmeblock 1 eine nach oben gerichtete Öffnung 14 in der Längsausnehmung 3 auf, welche in der Nähe des oberen Randes des Aufnahmeblocks 1 Führungsnuten 15 zeigt, in welchen ein Meßschlitten 16 gelagert ist. Der Meßschlitten 16 weist als Aufnahmevorrichtung 17 für das Meßelement 13 eine Gewindebohrung für ein entsprechendes Gewinde am Meßelement auf, womit das gesamte Meßelement 13 im dargestellten Ausführungsbeispiel parallel zur Achse 18 des Meßlaufes 4 verschiebbar ist.
Die Lagerung bzw. Führung des Meßschlittens 16 in der Öffnung 14 bzw. den Führungsnuten 15 weist einen so großen Verschiebebereich auf, daß mit dem Meßelement 13 erforderlichenfalls sowohl im Bereich des Pulverraumes der k jition als auch im Bereich vor deren Mündung gelegene Indizierkanäle 10 überstreichbar sind. Bei Auswechslung des Meßlaufes 4 gegen einen solchen für ein anderes Kaliber bzw. lediglich für einen anderen gewünschten Meßabstand A muß also über den Meßschlitten 16 lediglich das Meßelement 13 in die dem Abstand A entsprechende Position relativ zum neuen Meßlauf gebracht werden. Eine Auswechslung des sehr stabilen und relativ teuren Aufnahmeblocks 1 iat in vorteilhafter Weise nicht erforderlich. Hervorzuheben ist weiters, daß die Ebene des Munitions- bzw. Patronenbodens 9 für alle Kaliber bzw. alle Abstände A in bezug auf den Aufnahmeblock 1 ortsfest bleiben kann, womit die Notwendigkeit der Anpassung des Verschlußsystems 6 an den jeweils gewünschten Abstand A entfällt.
Das in Fig. 3 dargestellte Ausführungsbeispiel weist im Aufnahmeblock 1' für den Meßlauf 4' zwei von der Längsausnehmung 31 ausgehende Öffnungen 14' auf, welche in der Nähe von deren Mündung an der Oberfläche des Aufnahmeblocks 1' Führungsnuten 15' haben. In beiden Öffnungen 14' bzw. den zugehörigen Führungsnuten 15' ist jeweils ein Meßschlitten 16' parallel zur Achse des Meßlaufes 41 geführt. Die Meßschlitten 16' weisen als Aufnahmevorrichtung 17' für die hier nicht dargestellten Meßelemente jeweils eine Gewindebohrung für ein entsprechendes Gewinde am Meßelement auf. Den beiden Meßschlitten 16' sind jeweils eigene, im dargestellten Aus-
führungsbeispiel senkrecht zueinander und senkrecht zur Achse des Meßlaufee 4* verlaufende Indizierkanäle 10' sowie entsprechende Aufnahmebohrungen 11' für die Stempelfuhrungsbüchse des nicht dargestellten Meßelements zugeordnet. Mit dieser Munitionsprüfvorrichtung ist die gleichzeitige Messung an zwei verschiedenen Stellen der zu prüfenden Munition ermöglicht, bzw. können auch gleichzeitig Sensoren oder Meßelemente zur Bestimmung anderer innenballistischer und/oder rohrspezifischer Kenngrößen verwendet werden. Im übrigen gelten auch für dieses Ausführungsbeispiel die bereits zur Ausführung gemäß den Fig. 1 und 2 besprochenen Vorteile der Erfindung.
Die Munitionsprüfvorrichtung nach Fig. 4 weist ebenfalls zwei Meßschlitten 16' auf, welche jedoch hier im Gegensatz zur Aueführung nach Fig. 3 in einer einzigen von der nicht dargestellten Längsausnehmung ausgehenden öffnung H' bzw. in entsprechenden Führungsnuten am Rande dieser Öffnung gelagert sind. Die beiden Meßschlitten 16' weisen wiederum als Gewindebohrung ausgebildete Aufnahmevorrichtungen 17' für die nicht dargestellten Meßelemente auf, wobei im dargestellten Ausführungsbeispiel der obere der beiden Meßschlitten mittels einer Arretiervorrichtung 19 gegenüber dem Aufnahmeblock 1" feststellbar ist.
Die Arretiervorrichtung 19 besteht dabei aus einer in ein Gewindeloch 20 des Aufnahmeblocke 1" einschraubbaren Rändelschraube 21, welche mit Ausnehmungen 22 am Meßschlitten 16' zusammenwirkt und in einfacher Weise die korrekte Plazierung des Meßschlittens und damit die exakte Einhaltung des jeweils erforderlichen Abstandes zwischen dem nicht dargestellten Meßelement und dem ebenfalls hier nicht dargestellten Patronen- bzw. Munitionsboden ermöglicht. Mit dieser Anordnung können also beispielsweise die Gasdrucke in verschiedenen Abständen zum Munitionsboden gleichzeitig gemessen werden.

Claims (4)

  1. Dipl.-Ing.Dr.Dr.h.c. Hans List,
    Graz / Österreich 31 482
    Patentansprüche
    (1J Munitionsprüfvorrichtung für die Ermittlung von beim Abfeuern der Munition in einem Meßlauf auftretenden innenballistischen bzw. rohrspezifischen Kenngrößen, mit einem Aufnahmeblock für den Meßlauf und ein Verschlußsystem, sowie einer Aufnahmevorrichtung für ein Meßelement, welches seinen Meßort an einer bestimmten Stelle im Meßlauf hat, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmevorrichtung (17, 17') in einem am Aufnahmeblock (1, 1', 1") verschiebbar, vorzugsweise parallel zur Achse (18) des Meßlaufes (4, 4')» gelagerten Meßschlitten (16, 16·) vorgesehen ist.
  2. 2. Munitionsprüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßschlitten (16*) mittels einer Arretiervorrichtung (19) gegenüber dem Aufnahmeblock (1") feststellbar ist (Fig. 4).
  3. 3. Munitionsprüfvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerung des Meßschlittens (16, 16') einen so großen Ver8cl\iebebereich aufweist, daß sowohl im Bereich des Pulverraumes der Munition (8) als auch im Bereich vor deren Mündung gelegene Meßorte bzw. Befestigungsstellen des Meßelementes (13) überstreichbar sind.
  4. 4. Munitionsprüfvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere verschiebbar am Aufnahmeblock (if, 1") gelagerte Meßschlitten (16') vorgesehen sind (Fig. 3 und 4)·
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