-
Vorrichtung an Schränken, Behältern oder Räumen zur
-
Aufnahme von wertvollen Gegenständen, wie Akten, Mikrofilme, Datenspeicher,
Computereinrichtungen oder dergl.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung an Schränken,
Behältern, Räumen zur Aufnahme von wertvollen Gegenständen, wie Akten, Mikrofilme,
Datenspeicher, Computereinrichtungen oder dergl., mit einer Einrichtung zum Schutz
dieser Gegenstände gegen im Innern auftretende Brandeinwirkungen.
-
Gegenstunde der genannten Art, wie wichtige Akten, seltene und wertvolle
Mikrofilme, umfangreiche Datenspeicher und auch besondere Computereinrichtungen,
sollen im allgemeinen so aufbewahrt werden, daß sie, außer gegen Diebstahl, auch
gegen Beschädigung oder Vernichtung durch Brandeinwirkung an der Stelle ihrer Aufbewahrung
geschützt sind. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß sowohl ungewollte oder leichtfertig
ausgelöste Brände als auch bewußt, beispielsweise durch Sabotage, hervorgerufene
Brände bereits im Keime ihrer Entstehung beseitigt werden müssen, um den Schaden
so gering wie möglich zu halten.
-
Derartige wertvolle Gegenstände werden daher im allgemeinen in feuersicheren
Ponzerschränken oder Tresoren aufbewahrt. Wenn aber der Zugang zu den Gegenständen,
beispielsweise zu ihrer Bearbeitung oder Handhabung, sehr haufig erfolgen soll,
müssen diese Gegenstande in Schränken aufbewahrt werden, die von außen verhältnismäßig
leicht zugänglich sind. Vor allem zur Aufbewahrung von Akten sind hierzu sogenannte
"Paternosterschränke" bek«nnt geworden, in welchen sich eine Höngeregistratur befindet1
deren einzelne Etagen mit Hilfe einer durch Tastdruck zu betätigenden Wähleinrichtung
jeweils in die Höhe der Eninuhmeöffnung gebracht werden können.
-
Derartige Schränke werden aber auch zur Aufbewahrung von wertvollen
und nicht mehr zu ersetzenden Mikrofilmen, von beliebigen Schriftstücken oder Büchern
sowie zur Aufbewahrung von Datenspeichern und wertvollen Computeranlagen verwendet.
-
Bei den vorbekannten Schränken konnte zwar die vordere Entnahmeöffnung
durch eine Schiebetür verschlossen werden, um beispielsweise eine Feuereinwirkung
auf die im Schrank befindlichen Gegenstände von außen zu verhindern Die unbeabsichtigte
oder gewollte Brandentzündung im Innern des Schrankes konnte diamit jedoch nicht
verhindert werden.
-
In der deutschen Offenlegungsschrift 2 306 408 ist ein feuerfester
Schrank beschrieben, der Vorrichtungen aufweistr die die Schließung Jeder Tür anregen,
mit wenigstens einem Verriegelungselement, welches diese Tür offenhält und durch
einen thermischen Fühler im Innern oder in der Nähe des Schrankes, der das Verriegelungselement
auslösen kann wenn er in Aktion tritt.
-
Außerdem weist der Schrank einen Feuerläschanschluß auf, der mittels
eines Ventils mit einem Behälter, der ein Feuerlöschmittel, beispielsweise CO2,
enthält, verbunden ist. Das VentiL ist so ausgelegt, daß es
sich
bei Ansprechen auf den thermischen Fühler öffnet und das Feuerlöschmittel in den
Schrank einläßt.
-
Außerdem besitzt der vorbekannte Schrank einen Saugkanal, der mit
einem Sauglüfter verbunden ist, um gefährliche oder schädliche Gase im Schrank abzuleiten.
-
Bei der Erkennung eines im Schrank entstehenden Feuers ist es von
größter Bedeutung, möglichst frühzeitig, d.h. sofort nach der Initiaizündung des
Feuers, eine Information hierüber zu erhalten, um möglichst rasch die Gegenmaßnahmen
zur Feuerbekämpfung einzuleiten, beispielsweise sofort die Schranktür zu schließen
und das erforderliche Löschmittel, beispielsweise das C02-Gas,einzuleiten. Befindet
sich in dem Schrank nur ein Wärmefühler und ein Rauchmelder, so dauert es verhältnismäßig
lange, bis die Wärme- oder Raucheinwirkung auf den Fühler erfolgt, wodurch bereits
wertvolles Material vernichtet sein kann, bevor die Gegenmaßnahmen zur Feuerbekämpfung
eingeleitet werden.
-
Im deutschen Gebrauchsmuster 7 442 294 ist zwar schon vorgeschlagen
~worden, mehrere Rauch- und Temperaturmelder in verschiedenen Positionen innerhalb
eines derartigen Schrankes anzuordnen. In der Praxis hat es sich jedoch gezeigt,
daß eine derartige Anordnung verhältnismäßig
umfangreich und teuer
ist, insbesondere dann, wenn zur Erhöhung der Sicherheit mehrere derartige Rauch-
und Temperaturmelder innerhalb eines größeren Schrankes angeordnet werden müssen.
Außerdem ist nicht mit absoluter Sicherheit gewährleistet, daß diese Melder möglichst
rasch ansprechen, insbesondere dann, wenn sich die Ausbreitung des Rauches beim
Entstehen einer unvollkommenen Verbrennung, beispielsweise bei einem Glimmen, nur
langsam ausbreitet.
-
Die vorliegende Erfindung hat sich nun zur Aufgabe gestellt, eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, mit welcher das frühe Erkennen
des Entstehens eines Brandes in einem Schrank, Behälter oder Raum, der gegen Feuer
zu schützende Gegenstände enthält, möglich wird, mit welcher also die Erkennungszeiten
eines entstehenden Brandes erheblich verkürzt werden können. Außerdem ist die Vorrichtung
gemäß der Erfindung wesentlich einfacher und wirksamer als die Anordnung von mehreren
Rauch- und Temperaturmeldern in verschiedenen Positionen innerhalb des gegen Brandeinwirkung
zu schützenden Raumes.
-
Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird gemäß der Erfindung eine Vorrichtung
an Schränken, Behältern oder Räumen zur Aufnahme von wertvollen Gegenständen, wie
Akten Mikrofilme, Datenspeicher, Computereinrichtungen oder dergl., mit einer Einrichtung
zum Schutz dieser
Gegenstände gegen im Innern auftretende Brandeinwirkungen,
bestehend aus Feuer- und Rauchmeldern, die mit automatischen Lösch- und gegebenenfalls
Verschlußeinrichtungen für die Türen verbunden sind, vorgeschlagen, welche dadurch
gekennzeichnet ist, daß im Innern des gegen Brandeinwirkungen bzw. Feuerentstehung
zu schützenden Raumes an einer oder mehreren Stellen eine oder mehrere Einrichtung/en
zum ständigen Absaugen der Raumluft angeordnet ist/sind, die über eine Leitung oder
ein Leitungssystem mit einer Saugstation und mit einer Temperatur-und/oder Rauchmeldeeinrichtung
verbunden ist/sind.
-
Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, die sauerstoffhaltige Raumluft
aus dem Innern eines derartigen Schrankes abzusaugen, um damit der Verbrennung entgegenzuwirken.
Mit dieser Maßnahme konnte aber die Meldezeit über das Entstehen eines Brandes nicht
verkürzt werden, da in der Absaugleitung keine Rauch- und Temperaturmeldeeinrichtungen
vorgesehen waren und im übrigen die Absaugung nur an der Oberseite des Schrankes
erfolgt ist.
-
Mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung wird der wesentliche Vorteil
erreicht, daß an beliebigen Stellen im Innern eines zu überwachenden Schrankes oder
Raumes Absaugeinrichtungen vorgesehen sein können, die an einer Leitung oder eiepl.
gLeitungsnetz angeschlossen sind und wobei
ständig die umgebende
Luft angesaugt wird. Durch die Bewegung des Luftstromes im Leitungssystem wird so
eine lokale Temperaturerhöhlung oder Rauchentstehung sofort weitergeleitet und der
entsprechenden Meldeeinrichtung zugeführt, die dann die Auslösung der oben erwähnten
Gegenmaßnahmen automatisch durchführen kann.
-
Gemäß einer besonderen Ausführungsform besteht die Einrichtung zum
ständigen Absaugen der Raumluft aus einer oder mehreren Düsen, die in einer oder
mehreren, beliebig im Raum verteilten Leitungen oder einem Leitungssystem angeordnet
sind. Das Leitungssystem kann beispielsweise aus einer zwei- oder dreidimensionalen
Ringleituna mit mehreren Düsen oder Öffnungen bestehen, die so im Raum verlegt ist,
daß von möglichst vielen Raumeinheiten die Luft schnell abgesaugt und den Meldern
zugeführt werden kann. Die Saugstation kann aus einer oder mehreren Absaugpumpen,
Saugventilatoren oder dergl. bestehen.
-
Anhand der Zeichnung soll am Beispiel einer bevorzugten Ausführungsform
die Vorrichtung gemäß der Erfindung näher erläutert werden.
-
In der Zeichnung zeigt Fig. 1 eine rein schematische Darstellung der
Vorrichtung gemäß
der Erfindung.
-
Fig. 2 zeigt in perspektivischer Ansicht eine Ausführungsmöglichkeit
der Vorrichtung gemäß der Erfindung.
-
Wie sich aus Fig. 1 ergibt, ist in einem im Prinzip durch ein Rechteck
dargestellten Schrank 1, der beispielsweise ein Panzerschrank oder ein Paternosterschrank
sein kann, eine Ringleitung 2 verlegt, die längs ihrer Fläche mehrere Düsen 3 aufweist.
Die Ringleitung 2 ist durch einen Absaugstutzen 4 mit einer Absaugstation 5 verbunden.
Diese Absaugstation kann in bekannter Weise aus einer Absaugpumpe oder einem Absaugventilator
oder dergl. bestehen, deren Ableitung 6 ins Freie führt. Innerhalb der Leitung 6
kann ein Rauchmelder 7 und ein Temperaturmelder 8 angeordnet sein. Der Temperaturmelder
steht mit einer Steuereinrichtung 9 in Verbindung, welche die Auslösung des Feuerlöschmittels
in dem Schrank bewirkt, das sich beispielsweise in Form von C02-Gas in einer Flasche
10 befindet, deren Ventil automatisch geöffnet wird, wenn einer oder beide Melder
7 oder 8 ansprechen.
-
Selbstverständlich können die Melder auch vor der Saugstation 5, wie
gestrichelt bei 7' und 8' dargestellt ist, angeordnet sein.
-
In Fig. 2 ist eine Ausführùngsmöglichkeit der Vorrichtung gemäß der
Erfindung
dargestellt. Die Saugstation 5 befindet sich an der Oberseite 11 eines Schrankes,
der, wie gestrichelt bei 12 dargestellt ist, an der Vorderseite eine verschließbare
Öffnung aufweist. Im Innern des Schrankes können beliebige Einrichtungen, wie beispielsweise
Akten in Paternosteraufhängung, Regale oder dergl., vorgesehen sein. Die Absaugleitung
4 verläuft innerhalb des Schrankes in mehreren Zweigen 13, welche Düsen 3 aufweisen.
Die Zweige 13 sind so verlegt, daß möglichst viele Raumeinheiten ständig durch Absaugen
der Luft überwacht werden können. Wenn beispielsweise in einer bestimmten Raumeinheit
ein Brand entsteht, so wird sofort von der nächstliegenden Düse 3 der Rauch oder
die erwärmte Luft abgesaugt und an den beiden, im dargestellten Fall vor der Absaugstation
5, angebrachten Feuer- und Rauchmeldern vorbeigeführt. Diese wirken auf die Steuereinrichtungen
9 ein, so daß das CO2-Gas aus den Ventilen in den Raum des Schrankes ausströmt.
-
Gleichzeitig können selbstverständlich nicht dargestellte Einrichtungen
zum sofortigen Verschluß der Öffnung 12 ausgelöst werden. Die Betätigung dieser
Einrichtungen ist in dem deutschen Gebrauchsmuster 7 442 294 eingehend beschrieben.
-
Der Rauchmelder 7 kann beispielsweise nach dem Ionisationsprinzip
funktionieren. Hierbei ist eine radioaktive Strahlenquelle vorgesehen,
die
einen Luftraum ionisiert. Gelangt in den Luftraum Rauch, so wird der Ionisationsgrad
verändert, was über einen nachgeschalteten Verstärker die Steuereinrichtung 9 auslösen
kann.
-
Es ist ferner möglich, einen Eisenwasserstoffwiderstand als Rauchmelder
7 zu verwenden. Der Widerstand ändert durch Rauchgas seine Leitfähigkeit. Diese
Leitfähigkeit kann ebenfalls über einen Verstärker zur Auslösung der Steuereinrichtung
9 verwendet werden.
-
Schließlich kann auch ein Temperaturmelder vorgesehen sein, der anspricht,
sobald die über die Leitung 4 abgesaugte Raumluft eine bestimmte Raumtemperatur,
beispielsweise 550, übersteigt. Dieser Temperaturmelder kann ebenfalls über einen
Verstärker ein Schaltsignal auslösen, das auf die Steuereinrichtung 9 einwirkt.
-
Der Schrank, an dem die Vorrichtung gemäß der Erfindung eiqçsetzt
werden kann, kann selbstverständlich beliebige Formen aufweisen. Es ist auch möglich,
andere abgeschlossene Räume, beispielsweise Innenräume von Panzerschränken oder
Safes, mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung auszurüsten.
-
L e e r s e i t e