DE2553613B2 - Verfahren zur Vorbereitung von Meßflüssigkeiten - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Vorbereitung einer Meßflüssigkeit für vorzugsweise photometrische Untersuchung einer Substanz, die durch vorherigen Zentrifugier-Vorgang aus der Probe ausgeschieden wurde.

Es ist bereits bekannt (DE-OS 24 22 260), die zu untersuchende Substanz, beispielsweise Blut, mittels einer Kapillare zu entnehmen und die vollgefüllte Kapillare in einer Küvette mit bestimmter Menge einer Reangenzflüssigkeit zu einer Meßflüssigkeit zu vermengen. Die Küvette mit der vorbereiteten Meßflüssigkeit ist dann in ein Meßgerät, z. B. Photometer einzusetzen, das zur Ermittlung des gesuchten Meßwertes dient. Derartige Verfahren sind anwendbar in Fällen, bei welchen die zu untersuchende Substanz unmittelbar mittels der Kapillare entnehmbar ist.

Es gibt jedoch vielfach Fälle, bei welchen die zu untersuchende Substanz erst durch einen Zentrifugiervorgang aus einer Probe gewonnen werden muß. Für solche Fälle wurde bereits eine Methode vorgeschlagen (Z. klin. Chem. u. klin. Biochemie. Jahrg. 1970/Heft 6, Seiten 579-581), bei welcher die Probe (Blut) auch mittels einer Kapillare entnommen wird. Die vollgefüllte Kapillare ist dann in ein Reaktionsgefäß mit Reagenzflüssigkeit einzuführen und die Probe mit Reagenzflüssigkeit zu vermengen. Daraufhin ist das verschlossene Reaktionsgefäß samt Kapillare in einer Zentrifuge einem Zentrifugiervorgang zu unterziehen. Das nach diesem Vorgang entstandene Sediment samt Kapillare verbleibt im Reaktionsgefäß, während vom Überstand aus dem Reaktionsgefäß eine bestimmte Menge mittels einer an einen Pumpenschlauch angeschlossenen Probenahmenadel entnommen und unter Vermischung mit weiteren Reagenzien in einem Meßgerät weiterbehandelt und gemessen wird.

Dieses Verfahren ist jedoch mit Nachteilen behaftet. Zunächst einmal muß die verwendete Zentrifuge derart groß und antriebsmäßig stark ausgelegt sein, daß in ihr die verhältnismäßig großen Reaktionsgefäße eingesetzt und die großen Massen der Reaktionsgefäße samt Kapillaren und Reagenzien mit der erforderlichen Drehzahl bewegt werden können. Andererseits stellt die Pumpeneinrichtung mit zugeordneten Schläuchen und Probenahmenadeln ein verwickeltes, aufwendiges Zusatzaggregat dar. Außerdem erfordert das Abnehmen und Weiterleiten der erforderlichen zentrifugierten Flüssigkeitsmenge aus dem Reaktionsgefäß einen beträchtlichen Zeitaufwand.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des letzterwähnten Verfahrens zu beseitigen und das Vorbereiten einer Meßflüssigkeit mit geringstern Aufwand an Verfahrens-Zwischenstufen und an erforderlichen Vorbereitungszeiten zu ermöglichen. Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß die Probe mittels einer ersten Kapillare aufgenommen und in derselben zentrifugiert wird, daß die aus der Probe

IS innerhalb der ersten Kapillare ausgeschiedene Substanz anschließend mittels einer zweiten· Kapillare, deren Außendurchmesser kleiner ist als der Innendurchmesser der ersten Kapillare, in einer durch den Inhalt der zweiten Kapillare definierten Menge entnommen wird, und daß schließlich die zweite Kapillare mit der entnommenen Substanz in eine mit Reagenzflüssigkeit bestimmter Menge gefüllte Küvette eingebracht und durch Vermengen der Substanz mit der Reagenzflüssigkeit die zur Untersuchung erforderliche Meßflüssigkeit von definierter Menge innerhalb der Küvette aufbereitet ist.

In der nachstehenden Beschreibung sind das Verfahren sowie die zum Ausführen dieses Verfahrens erforderlichen Mittel anhand einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigt

F i g. 1 eine erste Kapillare bei Blutaufnahme,
Fig. 2—4 verschiedene Zwischenstufen im Inhalt dieser Kapillare,

Fig.5 + 6 eine zweite Kapillare zusammen mit einer Meßküvette.

Wenn man zu einer photometrischen Untersuchung einer Substanz, beispielsweise eines Blutplasma bzw. Blutserum eine Meßflüssigkeit vorbereitet, dann wird erfindungsgeinäß mittels einer ersten Kapillare 10 unter Kapillarwirkung aus einem Bluttropfen 12, der nach dem öffnen beispielsweise der Fingerkuppe 14 des Patienten entsteht, eine geringe Menge von Blut entnommen (Fig. 1). Die vollgefüllte Kapillare 10 wird dann in einer nicht dargestellten Zentrifuge eingespannt und eine bestimmte Zeitdauer einem bestimmten Zentrifugiervorgang unterzogen. Nach diesem Trennvorgang befindet sich in der Kapillare 10 eine Säule mit Blutplasma 12a und eine getrennte Säule mit Blutkuchen i2k (Fig.2). Nun nimmt die Bedienungsperson eine zweite Kapillare 16, deren Außendurchmesser etwas kleiner ist als der Innendurchmesser der ersten Kapillare, und führt diese zweite Kapillare 16 in die Säule mit Blutplasma 12a innerhalb der ersten Kapillare 10 ein (Fig.3). Unter Kapillarwirkung wird in die zweite Kapillare 16 eine genau definierte Menge von Blutsplasma 16a aus der ersten Kapillare 10 aufgenommen. In der ersten Kapillare verbleibt nur der Blutkuchen 12Jt und ein Rest von Blutplasma 12a (F ig. 4).

Anschließend wird die zweite Kapillare 16 mit dem Blusplasma 16a in eine mit Reagenz vordosierte Küvette 18 eingebracht und durch Schütteln der Inhalt der Kapillare 16 mit der Reagenzflüssigkeit 20 in der Küvette 18 vermengt (F i g. 5). Nach diesem Mischvor-

b5 gang befindet sich in der Küvette 18 (Fig.6) die zur Untersuchung der Substanz, also des Blutplasma in einem Photometer bekannter Art und Arbeitsweise die erforderliche, vorbereitete Menge an Meßflüssigkeit 22.

Die beiden Kapillaren sind aus durchsichtigem Material (Glas oder Kunststoff) hergestellt und haben definierte Abmessungen, vorzugsweise eine Länge von mm, wobei die Kapillare 10 einen Innendurchmesser von 1,0 mm und die Kapillare 16 einen Außendurchmesser von 03 mm aufweisen.

Es ist leicht ersichtlich, daß zur erfindungsgemäßen Vorbereitung der Meßflüssigkeit eine äußerst geringe

Menge von Blut erforderlich ist, da Mengenverluste durch Übertragung od. dgl. nicht auftreten können. Auch sind in den Verfahrens-Zwischenstufen etwaige Mengenmessungen nicht erforderlich, so daß eine schnelle Vorbereitung möglich ist Schließlich sind als Zusatzmittel nur zwei Kapillaren erforderlich, die als Wegwerfelemente fungieren und billige Massenartikel darstellen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentansprach:

   Verfahren zur Vorbereitung einer Meßflüssigkeit für vorzugsweise photometrische Untersuchung einer Substanz, die durch vorherigen Zentrifugier-Vorgang aus einer Probe ausgeschieden wurde, dadurch gekennzeichnet, daß die Probe mittels einer ersten Kapillare aufgenommen und in derselben zentrifugiert wird, daß die aus der Probe innerhalb der ersten Kapillare ausgeschiedene Substanz anschließend mittels einer weiteren Kapillare, deren Außendurchmesser kleiner ist als der Innendurchmesser der ersten Kapillare, in einer durch den Inhalt der zweiten Kapillare definierten Menge entnommen wird, und daß schließlich die zweite Kapillare mit der entnommenen Substanz in eine mit Reagenzflüssigkeit bestimmter Menge gefüllte Küvette eingebracht und durch Vermengen der Substanz mit der Reagenzflüssigkeit die zur Untersuchung erforderliche Meßflüssigkeit von definierter Menge innerhalb der Küvette aufbereitet ist.