DE2552486C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1. Bei einer bekannten derartigen Vorrich
tung gemäß DE-OS 22 12 959 dient ein metallischer, z. B. aus
Stahl bestehender Behälter als Kathode, in den die zu reini
gende Flüssigkeit über einen durch ein Einlaßventil steuerba
ren Zulauf chargenweise einleitbar ist. Eine oder mehrere
Anoden, z. B. aus Aluminium, sind im gefüllten Zustand des
Behälters in die Flüssigkeit eingetaucht. Während der Elek
trolyse entstehende Gasbläschen und Hydroxyde heften sich
an Schmutzteilchen und adsorbieren flüssige Verunreinigungen.
Damit steigen sie zur Oberfläche auf, wo sich Schmutzflocken
bilden, die abgeschöpft werden können. Die gereinigte Flüssig
keit wird über ein Auslaßventil aus dem Behälter abgeleitet
und danach der Zulauf wieder geöffnet. Die Steuerung der
Einlaß- und Auslaßventile kann in Abhängigkeit vom elektri
schen Widerstand zwischen den Elektroden erfolgen.
Die bekannte Vorrichtung hat innerhalb einer bestimmten Zeit
dauer nur einen verhältnismäßig geringen Reinigungseffekt, da
sich ein großer Teil der Bläschen auf dem Weg zur Flüssig
keitsoberfläche wieder von den Schmutzteilchen löst, und
zwar vor allem diejenigen Bläschen, die gegeneinander oder
gegen die Wände des Behälters stoßen. Die zur Erzeugung
dieser Bläschen verbrauchte Energie geht verloren. Ein
weiterer Nachteil besteht darin, daß sich die Anode nicht
nur an der äußersten Endfläche, sondern an allen in die
Flüssigkeit eingetauchten Flächen verbraucht. Somit än
dern sich die wirksame Anodenfläche und der Elektroden
abstand, also die Bedingungen der Elektrolyse selbst dann,
wenn die Anode axial nachgestellt werden kann. Außerdem
ist die für die Reinigungswirkung maßgebende Stromdichte
nicht nur zeitlich, sondern auch örtlich unterschiedlich
und wegen der großen Elektrodenfläche und des weiten
Elektrodenabstands verhältnismäßig niedrig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Rei
nigungsvorrichtung dahingehend zu verbessern, daß sie mit
einem geringeren Energieverbrauch pro Einheit der gereinig
ten Flüssigkeit auskommt.
Vorstehende Aufgabe wird durch die Kombination der im Kenn
zeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Die damit erzielte Energieeinsparung beruht einerseits auf
der hohen Stromdichte im Elektrodenspalt infolge des gerin
gen Widerstands der Flüssigkeit über den engen Spalt und
der verhältnismäßig kleinen wirksamen Elektrodenfläche,
andererseits darauf, daß Gasbläschen und durch Verbrauch
der Anode gebildete Hydroxyde mit anhaftenden Schmutz
teilchen und Öl nicht erst einen längeren, turbulenten
Weg durch die zu reinigende Flüssigkeit bis zur Oberfläche
zurücklegen müssen, sondern von vornherein schon oberhalb
der Flüssigkeitsoberfläche entstehen und sich dort halten,
bis sie abgeschöpft werden.
Eine besonders zuverlässige Flüssigkeitsverbindung zwischen
den Elektroden wird in bevorzugter Ausgestaltung der Erfin
dung dadurch erhalten, daß die zu reinigende Flüssigkeit
zuerst an die eine Elektrode heranführbar ist, ehe sie
zwischen die Elektroden gelangt. Man läßt also
z. B. die zu reinigende Flüssigkeit über eine gewisse Ent
fernung in Berührung mit der einen Elektrode strömen, bevor
sie zwischen die Elektroden gelangt. Hierzu
kann in weiterer bevorzugter Ausführung vorgesehen sein,
daß die Anode über der Kathode angeordnet ist und ein Füh
rungsteil der Anode einen Zulaufkanal für die
zwischen die Elektroden geleitete Flüssigkeit bildet.
Die zu reinigende Flüssigkeit kann auch durch eine oder
mehrere Düsen in den Spalt zwischen den Elektroden ge
sprüht werden.
Die Anode besteht vorzugsweise aus einem oder mehreren Dräh
ten oder Rohren oder aus einer oder mehreren Matten, Platten
od. dgl. aus Aluminium. Sie kann z. B. derart über der Katho
de gehalten sein, daß sich entweder die Enden der Elektroden
gegenüberstehen oder daß die Anode mit der Kathode einen
Winkel bildet. In weiterer bevorzugter Ausführung ist eine
Vorschubeinrichtung vorhanden, mittels welcher die Anode
unter Einhaltung eines bestimmten Abstands zwischen den
Elektroden zur Kathode hin vorschiebbar ist. Zum Vorschie
ben kann z. B. das Eigengewicht ausgenutzt oder auch eine
mechanische Vorschubeinrichtung mit an der Anode angreifen
den Rädern vorgesehen werden. Ein bestimmter Abstand zwischen
Anode und Kathode läßt sich z. B. dadurch einhalten, daß die
Anode nach einem vorgegebenen Programm oder unter Verwendung
geeigneter Fühlglieder, die den Abstand zwischen den Teilen
messen, vorgeschoben wird. In einer besonders einfachen
praktischen Ausführung der Erfindung wird der Elektroden
abstand dadurch eingehalten, daß die Anorde gegen einen An
schlag vorschiebbar ist.
Bei einer weiteren wegen ihrer Einfachheit bevorzugten Ausfüh
rung ist die Kathode eine Rinne für die zu reinigende Flüs
sigkeit. Um der Gefahr vorzubeugen, daß die bei der Elektro
lyse gebildeten Schmutzflocken im Elektrodenspalt hängen
bleiben und diesen zusetzen, sieht eine weitere bevorzug
te Ausführungsform der Erfindung vor, daß die Kathode eine
rotierend antreibbare Scheibe oder Rolle oder ein umlaufend
antreibbares endloses Band ist.
Die Elektroden werden vorzugsweise an eine Niederspannungs
quelle von z. B. 12 Volt angeschlossen. Die Stromstärke be
trägt dabei etwa 1,5 bis 2 Ampere, und die bisher durchge
führten Versuche haben einen Energieverbrauch von nur etwa
einem halben Watt pro Liter zu reinigender Flüssigkeit er
geben. Dies ist nur ein Bruchteil der bisher zur Erzielung
derselben Reinigungswirkung benötigten Energie. Während des
Reinigungsvorgangs ließ sich in der neuen Vorrichtung eine
kräftige Wasserstoff- und Schaumbildung an den Elektroden
beobachten, die zu der gewünschten starken Ausflockung der
Schmutzteilchen führte. Wenn sich der Elektrodenspalt in
der Luft befindet, kann man die Flocken und die Tropfen
klaren, gereinigten Wassers deutlich von der Reaktions
stelle herabfallend sehen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von in der Zeichnung
dargestellten vereinfachten Ausführungsbeispielen näher er
läutert.
Es zeig
Fig. 1 und 2 Schemazeichnungen zur Veranschaulichung
des Funktionsprinzips der neuen Vorrichtung;
Fig. 3 eine vereinfachte Darstellung einer Reini
gungsanlage insgesamt;
Fig. 4 bis 8 verschiedene Ausführungen und Anordnungen
der Elektroden;
Fig. 9 und 10 die Anordnung nach Fig. 8 in Draufsicht bzw.
Seitenansicht.
In allen Zeichnungsfiguren ist eine Aluminium-Anode durch
gehend mit 1 bezeichnet, während die Kathode jeweils durch
die Ziffer 2 gekennzeichnet ist. Ein Führungsteil für die
Anode trägt das Bezugszeichen 3.
In Fig. 2 ist bei 4 die bei der neuen Vorrichtung zu
beobachtende kräftige Schaumbildung im Elektrodenspalt 7 dar
gestellt. Von der Kathode herabfallende Wassertropfen und
Flocken sind mit 5 bezeichnet.
Fig. 3 zeigt, wie die zu reinigende Emulsion oder das zu
reinigende Wasser aus einem Vorratsbehälter 6 in ein Führungs
rohr für die Anode geleitet wird, in dessen Inneren die Anode
von einer Rolle aus zu einer konischen Kathode 2 hin vorge
schoben wird. Von der Kathode tropfen Wasser und Flocken
in einen Auffangbehälter 8, wobei die Flocken 9 auf der
Wasseroberfläche bleiben und von dort z. B. mittels einer
geeigneten Pumpe 10 in bekannter Weise abgesaugt werden
können.
Das gereinigte Wasser wird, wie bekannt, zu einer Stelle 11
weitergeleitet. Möglicherweise auftretende Ablagerungen werden
bei 12 entnommen.
Fig. 4 zeigt eine plattenförmige Anode 1 und ein entsprechend
geformtes Führungsteil 3. Die Kathode 2 ist in diesem Fall
eine Rinne aus rostfreiem Stahl. Die Elektroden werden auch
bei dieser Ausführungsform in einem nur geringen Zwischen
abstand 7 von wenigen Millimetern gehalten.
Gemäß Fig. 5 bildet die Kathode 2 eine Verlängerung eines als
Führungsteil für die Anode 1 und die zu reinigende Flüssig
keit dienenden Rohrs 3. Ein geeigneter Elektrodenspalt wird
durch Führungsstücke 15 erreicht. Die Anode wird von einer
Rolle 21 aus mittels ziehender Zylinder 20 zugeführt. Das
Ende der Elektrode läßt man gegen einen Isolator 14 im Be
hälter 13 stoßen. Das gereinigte Wasser und die Flocken können
in bekannter Weise über den Rand des Behälters abfließen, um
weiterbehandelt zu werden.
Fig. 6 zeigt hinsichtlich der Anode 1 und ihres Führungs
teils 3 eine ähnliche Anordnung wie Fig. 5. In diesem Fall
ist jedoch der Isolator 14 auf einer rotierenden Kathoden
scheibe 2 angeordnet und stellt den gewünschten Elektroden
abstand sicher. Die rotierende Scheibe ist geeigneterweise
von einem Behälter 16 umgeben.
Fig. 7 zeigt ebenfalls eine den oben beschriebenen Ausfüh
rungen ähnliche Anordnung der Anode. Unter der mit dieser zusammen
wirkenden Kathode 2 ist aber diesmal
ein endloses Band 17 angeordnet, durch welches das gereinigte
Wasser 19 abtropft, während die auf der Oberfläche der be
handelten Flüssigkeit 18 treibenden Flocken mit dem Band
abgezogen werden.
Fig. 8 zeigt in Seitenansicht eine rotierende Kathodenrolle 2
mit Rippen. Die Anode 1 besteht aus einer entlang einer Rinne 3
verlegten Drahtmatte, die bis auf einen bestimmten geringen
Zwischenabstand an den Umfang der Kathodenrolle 2 herange
führt ist und mit dem vorderen Ende gegen einen diesen Ab
stand sichernden Isolator stößt.
Fig. 9 zeigt dieselbe Vorrichtung von oben und Fig. 10 noch
einmal von einer anderen Seite.
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Reinigung von Flüssigkeiten wie
Emulsionen oder verschmutztes Wasser, insbesondere
Öl enthaltendes Wasser, mittels Elektrolyse, in
welcher die zu reinigende Flüssigkeit zwischen
Elektroden geleitet wird und die bei der Elektrolyse
gebildeten schwimmfähigen Schmutzflocken an einer
Flüssigkeitsoberfläche abschöpfbar sind, dadurch
gekennzeichnet, daß
- a) die Elektroden (1, 2) oberhalb der Flüssigkeitsoberfläche angeordnet sind, die sich in einer Auffang vorrichtung (8, 17) bildet, in welche die zwischen den Elektroden (1, 2) strömende Flüssigkeit von den Elektroden (1, 2) abläuft, und
- b) der Abstand zwischen den Elektroden (1, 2) nur wenige Millimeter beträgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die zu reinigende Flüssig
keit zuerst an die eine Elektrode (1, 2) heranführbar
ist, ehe sie zwischen die Elektroden
(1, 2) gelangt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeich
net durch eine Vorschubeinrichtung (20), mittels
welcher die Anode (1) unter Einhaltung eines bestimmten
Abstands zwischen den Elektroden zur Kathode (2) hin
vorschiebbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Anode (1) gegen einen
Anschlag (14) vorschiebbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anode (1) über der
Kathode (2) angeordnet ist und ein Führungsteil (3) der
Anode (1) einen Zulaufkanal für die zwischen
die Elektroden (1, 2) geleitete Flüssigkeit bildet.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die
Anode (1) aus einem oder mehreren Drähten oder Roh
ren oder aus einer oder mehreren Matten, Platten oder
dergleichen aus Aluminium besteht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die
Kathode (2) eine Rinne ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die
Kathode (2) eine rotierend antreibbare Scheibe oder
Rolle oder ein umlaufend antreibbares endloses Band
ist.
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Ipc: C02F 1/46 |
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Owner name: OSAKEYHTIOE GALVATEK AB, LAHTI, FI |
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