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Titel: Presse zur Herstellung von Tabletten in Matrizen Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Presse zur Herstellung von Tabletten in Matrizen zwischen
zwei sich aufeinander zu bewegenden oberen und unteren Stempeln, wobei die oberen
und unteren Stempel in einem dafür vorgesehenen, sich drehenden, waagerechten Tisch
gelagert sind.
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Die Stempel selbst werden dabei durch Nocken oder Druckrollen beaufschlagt;
ein erster Versuch, diese Nocken und Druckrollen durch eine auf diese Stempel in
einer bezüglich der Horizontalebene schräg einwirkende Scheibe zu ersetzen, wurde
bereits vorgeschlagen.
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In diesem ZusAmmenhang wird auf das belgische Patent 417 273 des Anmelders,
auf das britische Patent 1 212 5g5 und auf die deutsche
Patentanmeldung
D-OS 2 309 817 verwiesen.
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Gemäß diesen Druckschriften bestimmt die Scheibe die Preßgeschwindigkeit
der Stempel, wobei die gesamte Preßkraft von dieser Scheibe auf die Stempel ausgeübt
wird.
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Die Erfindung bezweckt die Schaffung einer Presse, die sich durch
die Einfachheit ihrer Konstruktion auszeichnet sowie durch die Tatsache, daß die
Scheibe fortan von der eigentlichen Preßkraft entlastet wird. Dadurch wird die Lebensdauer
der Scheibe samt ihrer Achse beträchtlich erhöht.
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Zu diesem Zweck sind mindestens die oberen Stempel während der Drehung
des oben erwähnten Tischs in ihrer auf- und niedergehenden Bewegung von einer bezüglich
des genannten Tischs achräg gestellten Scheibe beaufschlagt, die dort, wo die Tabletten
in der Matrize gepreßt werden, unter der Wirkung einer Druckrolle steht.
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Bei liner ersten Ausführungsform besitzt die oben erwähnte Scheibe
an ihrem Umfang eine Nut, in welche die Köpfe der oben erwähnten Stempel mit ihrem
Um£angarand passen, so daß den erwähnten Stempeln ihre auf- und niedergehende Bewegung
durch die oben erwähnte schräge Scheibe mitgeteilt wird.
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Bei einer anderen Busführungsform sind die oben erwähnten oberen Stempel
mit dem Umfangsrand ihrer Köpfe in einer Nut geführt, die sich, entlang einer schrägen
Ebene verlaufend, in einer sich in
bezug auf den Rahmen der Maschine
nicht bewegenden, hohlen, abgeplatteten Kammer befindet.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung einer erfindungsgemäßen Presse. Diese Beschreibung dient nur als Beispiel
und beschränkt die Erfindung nicht. Die Bezugszeichen beziehen sich auf die beigefügte
Zeichnung.
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Es zeigen Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Teil einer erfindungsgemäßen
Presse in der Tabletten-Preßebene, Fig. 2 eine Draufsicht auf die hohle Kammer oder
den Nocken aus einer Presse mit zwei Preßstationen und Fig. 3 einen Querschnitt
entlang der gestrichelten Linie III - III in Fig. 2.
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Die Presse, auf die sich Fig. 1 bezieht, weist einen drehbaren Tisch
1 auf, der auf einem Drehzapfen 2 befestigt ist. Der Tisch 1 kann aus einem Stück
bestehen oder auch aus zwei Scheiben zusammengesetzt sein. In dem in der Zeichnung
dargestellten Ausfishtungs beispiel ist eine Anzahl oberer Stempel 3 konzentrisch
zum Zapfen 2 im Oberteil 1' des Tischs 1 axial verschiebbar gelagert. Auf analoge
Weise sind im Unterteil 1" des Tischs 1 untere Stempel 4
gelagert.
In diesem Unterteil ist für jeden Stempel eine Matrize 5 angebracht, in die Pulver
6, das zu einer Tablette 6' zusammengepreßt werden soll, durch an sich bekannte
Mittel eingebracht wird.
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Die Köpfe 3' der Stempel 3, die das Pulver zusammendrücken, müssen,
arbeiten in einem kreisringförmigen Raum 7, der sich zwischen dem Oberteil 1' und
dem Unterteil 1 " des Tischs 1 befindet.
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Die auf- und niedergehenden Bewegungen der oberen Stempel 3 wer-9
den durch eine schräge Scheibe 8 bewirkt, die eine Umfangsnut/besitzt, in die ein
Ringkragen bzw. Umfangsrand 10 der Köpfe 3' paßt. Die schräge Scheibe 8 ist unter
Zwischenschaltung eines Kugellagers 11 auf einem schrägen Lager 12 montiert, das
ein Teil des bezüglich der Achse 13 schräg stehenden Kopfs 13' ist. Diese Achse
13 ist axial verschiebbar im Rahmen 14 der Maschine gelagert; sie ist durch einen
Keil 15 gegen Verdrehung gesichert, während ihr Anheben durch eine Konstruktion
bewirkt wird, die eine Anzahl federnder Elemente 16 und einen zentralen Zapfen 17
aufweist.
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Durch das Anheben der Achse 13 wird die schräge Scheibe 8 ständig
gegen eine Druckrolle 18 angedrückt. Die Druckrolle 18 ist mit ihrer Achse 19 in
einer Gabel 20 gelagert. Die Druckrolle 18 kann mit mehr oder minder großem Druck
gegen die schräge Scheibe 8 und damit auch gegen die oberen Stempel gedrückt werden
und
zwar durch Drehung einer Schraube 21, die mit einem Schneckenrad
22 zusammenwirkt. Dieses Schneckenrad 22 stellt mittels einer Keilverbindung 23
die Drehung einer mit Schraubengewinde versehenen Achse 24 sicher, die mit einer
mit Innengewinde versehenen Hülse 25 zusammenwirkt. Die Hülse 25 ist in bezug auf
den Rahmen der Maschine fest angebracht, so daß die Drehung der Schraube 21 die
Verschiebung der Achse 24 mit der Gabel 20 in vertikaler Richtung bewirkt.
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Der Vorteil der erfindungsgemäßen Konstruktion beruht also im wesentlichen
darauf, daß die auf die Druckrolle 18 einwirkende Kraft insgesamt auf die oberen
Stempel übertragen wird, jedoch ohne Beteiligung der schrägen Scheibe 8. Die Rolle
dieser schrägen Scheibe besteht daher hauptsächlich im Abwärtsdrücken und Anheben
der oberen Stempel. Die auf die oberen Stempel während des Pressens der Tabletten
ausgeübte Belastung wird durch die regelbare Druckrolle 18 bestimmt.
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Die unteren Stempel 4 können auf einem festen Unterteil der Presse
oder auf einer gegebenenfalls regelbaren Rolle 26 ruhen.
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Wenn die Presse nur eine Preßstation besitzt, kann, wie bereits bemerkt,
die schräge Scheibe 8 das Anheben aller oberen Stempel 3 durchführen.
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Bei einer Ausführungsform mit zwei Preßstationen, wie sie in Fig.
2 und 3 dargestellt ist, zeigt das Bezugszeichen 27 den festen
Rahmen
der Maschine an. Durch einen Bolzen 28 mit Mutter 29 wird ein fester Nocken 30,
der die Form einer hohlen, abgeplatteten Kammer hat, in dem Rahmen festgelegt.
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Im Inneren der hohlen Kammer sind zwei sich vorzugsweise diametral
gegenüberliegende schräge Scheiben 31 angeordnet, die mittels Rollenlagern 32 auf
einer schräg gelagerten Achse 33 befestigt sind. Die Druckrolle 18 mit horizontaler
Achse 19 übt hier ebenfalls den Druck auf die oberen Stempel 3 aus, immer unter
Zwischenschaltung der schrägen Scheiben 31, die hier ausschließlich die Abwärtsbewegung
der Stempel 3 steuern. Die Aufwärtsbewegung der oberen Stempel 3 wird ausschließlich
durch das Profil einer kreisringförmigen Nut 34 bewirkt, die entlang der Innenseite
der hohlen Kammer verläuft und als Nocken wirkt. In diese kreisringförmige Nut paßt
der Umfangsrand 10 der Köpfe 3' der Stempel 3. Weiterhin besitzt die Presse gemäß
Fig. 2 und 3 ebenfalls einen Tisch 1, in dessen Oberteil 1' die Stempel 3 gelagert
sind, und ein Unterteil 1 " mit Matrizen 5 und entsprechenden Stempeln 4.
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Bei beiden Ausführungsformen ist die Eindringgeschwindigkeit der oberen
Stempel in die Matrize in der Ebene des Preßvorgangs viel kleiner, als wenn ausschließlich
von einer Druckrolle Gebrauch gemacht wird. Die Station oder Stationen, in denen
schwer preßbare Ingredienzien eine Vorverdichtung erfahren, können somit wegfallen.
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Die Zwischenschaltung der schrägen Scheibe 8 zwischen dem Kopf der
oberen Stempel und die Druckrolle beseitigt den Nachteil der Reibung zwischen diesen
Köpfen und der Druckrolle.
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Das Eindringen der oberen Stempel in die Matrize ist an der Stelle,
wo das Zusammenpressen stattfindet, regelbare Diese Regelung erfolgt durch eine
axiale Verschiebung der Gabel 20, welche die Druckrolle 18 trägt, wie schon weiter
oben beschrieben.
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Die Abnutzung der schrägen Scheibe 8 und der damit in Berührung kommenden
Stempelköpfe 3' ist dadurch viel geringer, daß die Scheibe die Preßkraft nicht selbst
liefert, sondern diese Kraft von der Druckrolle 18 empfängt. Auch der Wegfall der
Reibung zwischen Druckrolle und Stempelkopf wirkt sich auf die Lebensdauer dieser
Teile vorteilhaft aus.
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Es ist offensichtlich, daß die Erfindung nicht auf die zuvor beschriebenen
Ausführungsformen beschränkt ist, und daß an diesen viele Veränderungen vorgenommen
werden können, ohne den Rahmen der Patentanmeldung zu verlassen. So ist offensichtlich,
daß die Scheiben 31 der Ausführungsform gemäß Fig. 2 und 3 ebensogut federnd gegen
die Druckrollen 18 gezogen werden könnten und daß die Druckrollen 18 ebensogut höhenverstellbar
sein können wie in Pig.
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1 gezeigt.