DE2549657C3 - Verfahren zur Wasserabweisend-Ausrüstung von Papier und Textilgut und hierfür geeignetes Mittel - Google Patents
Verfahren zur Wasserabweisend-Ausrüstung von Papier und Textilgut und hierfür geeignetes MittelInfo
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Description
R1SiOy2
15
20
ist und R1 eine einwertige anorganische Gruppe mit zumindest einer vicinalen Epoxygruppe bedeutet, M
und M' die endblockierende Einheit
25
30
ist, worin R2 eine einwertige Kohlenwasserstoffgruppe ohne olefinischer Doppelbindung ist und a O
oder 1 sein kann, und q 1 ist, wenn U
35
R1
R-SiO
bzw. (y + 1) ist, wenn U R1 S1O3/2 ist, und χ 10 bis
etwa 105, y 1 bis etwa 100 und χ + y + q derart ist,
daß das Epoxysilicon ein Molekulargewicht zwischen 103 und 106 besitzt und das Verhältnis der
epoxyhaltigen Einheiten zu denen ohne Epoxygruppen 0,001 bis 0,5 beträgt und die Epoxysiliconmenge,
bezogen auf Trockengewicht des Papiers oder Textilguts, 0,01 bis 4 Gew.-% ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das Epoxysilicon mit 1 bis 25 Gew.-% eines Sulfonat-Emulgators emulgiert
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Emulgator ein Salz einer Alkylarylsulfonsäure, insbesondere ein Alkali-, Morpholin-
oder Alkanolaminsalz, verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Emulgator ein Alkaiidialkylsulfosuccinat, ein Alkylarylpolyätheralkalisalz, ein Alkylnaphthalinsulfonatalkalisalz oder ein Alkansulfonat
verwendet wird.
4. Mittel zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 4, enthaltend ein Epoxysilicon der
Formel
M D1 U, M'„
D = R2 SiO. worin R eine einwertige Kohlenwasser
stoffgmppe ohne acetylenischer Bindung und U eine
Einheit
R1
R—Si—O
bzw.
R1SiO3Z2
ist und R1 eine einwertige anorganische Gruppe mit zumindest einer vicinalen Epoxygruppe bedeutet, M
und M' die endblockierende Einheit
ist, worin R2 eine einwertige K.ohlenwasserstoffgruppe ohne olefinischer Doppelbindung ist und a 0
oder 1 sein kann, und y 1 ist, wenn U
R-SiO
bzw.y+ 1 ist, wenn U R1 SiO3/2ist, und χ 10 bis etwa
105, y 1 bis etwa 100 und χ + y + q derart ist, daß
das Epoxysilicon ein Molekulargewicht zwischen 103
und 10* besitzt und das Verhältnis der epoxyhaltigen
Einheiten zu denen ohne Epoxygruppen 0,001 bis 0,5 beträgt dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich 1
bis 25% des anionischen Sulfonat-Emulgators, bezogen auf Epoxysilicongewicht, enthält.
Textilgut wasserabweisend zu machen, indem man dieses mit in Wasser dispergierten Emulsionen von
Epoxysiliconen und einem Emulgator in Form eines anionischen Sulfonats in Berührung bringt, und ein
hierfür geeignetes Mittel, welches neben einem
Epoxysilicon ein anionisches Sulfonat als Emulgator
enthält
Wäßrige Emulsionen von Epoxysiliconen wurden bereits für das Streichen von Papier und Textilgut
angewandt und nichtionogene Emulgatoren dienten zur
Herstellung der wasserdispersiblen Emulsionen. Bei
diesen bekannten Methoden benötigte man jedoch immer einen Katalysator, um zu vernünftigen Härtezeiten zu kommen. Bei der großindustriellen Pappeherstellung, wo die Anwesenheit von Katalysatoren uner-
wünscht ist, waren Härtezeiten in der Größenordnung von 7 bis 10 Tagen erforderlich, um eine ausreichende
Wasserabweisung zu gewährleisten. Handelsübliche Filterpapiere wurden mit nichtionogenen Emulsionen
von Epoxysiliconen behandelt und benötigten für eine
wirksame Härtung erhöhte Temperaturen.
Katalysatoren, wie Metallsalze und Polymeranhydride, beschleunigen die Härtung; jedoch führt deren
Anwendung wieder zu Problemen wegen Wasserver-
schmutzung, erhöhten Einstandskosten und kurzen Betriebszeiten der wasserdispersiblen Emulsionen der
Epoxysilicone.
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren, um Papier und Textilgut mit Hilfe von anionischen
Emulgator enthaltenden wasserdispersiblen Emulsionen vcn Epoxysiliconen wasserabweisend zu machen
(US-PS 3431 143). Die Epoxysilicone entsprechen der
Formel
MDxU7MJ (I)
worin D die Einheit R2 SiO ist und R eine einwertige
Kohlenwasserstoffgruppe ohne acetylenischer Mehrfachbindung bedeutet; U ist eine Einheit in Form von
und
R—Si—O
R1—Si—O372
den Einheiten U sind die Alky!gruppen mit 1 bis 10
Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 1 bis 6 Kohlenstoffatomen (wie Methyl, Äthyl, Propyl, Butyl, Isobutyl,
Amyl, Hexyl, Octyl, Decyl) sowie die Alkenylgruppen
(wie Vinyl, Allyl, Butadienyl und 1-Pentenyl), schließlich
die Arylgruppen einschließlich kondensierter Ringstrukturen (wie Phenyl, p-Phenylphenyl, Naphthyl und
Anthryl), die Alkarylgruppen (wie ToIyI, XyIyL p-Vinylphenyl und /J-MethylnaphthylX die Aralkylgruppen (wie
Stearyl, Phenylmethyl und Phenylcyclohexyl) und Cycloalkylgruppen (wie Cyclopentyl, Cyclohexyl und
Cyclobutyl). Bevorzugte Substituenten R sind Alkylgruppen, insbesondere die Methylgruppe.
Epoxygruppen enthalten, sind mit Ausnahme des
Oxiransauerstoffatoms bevorzugt Kohlenwasserstoffgruppen ohne acetylenischer ungesättigter Stelle und
enthalten Kohlenstoff- und Wasserstoffatome und darüber hinaus höchstens noch Äther- oder Carbonylsauerstoff,
wie
worin R1 eine einwertige Organogruppe mit zumindest
einer vicinalen Epoxygnippe darstellt, und M und M' sind endblockierende Einheiten der Formel:
in welcher R2 eine einwertige Kohleriwasserstoffgruppe
ohne olefinischer Doppelbindung bedeutet und a O oder
1 undq\ ist, wenn U
R1
R—Si—O
bzw. (y + 1) ist, wenn U R1 S1O3/2 ist; χ ist eine ganze
Zahl zwischen 10 und etwa 105 und y zwischen 1 und 100
und die Summe χ + y + q ist derart, daß das Epoxysilicon ein Molekulargewicht zwischen ΙΟ3 und
etwa 10* besitzt Das Verhältnis der epoxyhaltigen Einheiten zu den epoxyfreien Einheiten soll etwa 0,01
bis 0,5 betragen.
Die anzuwendende Epoxysiliconmenge liegt zwischen etwa 0,01 und 4 Gew.-%, bezogen auf das zu
behandelnde trockene Material. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Epoxysilicon mit 1 bis
25 Gew.-%, bezogen auf Epoxysilicon, eines anionischen Sulfonat-Emulgators emulgiert wird. Es zeigte sich
überraschenderweise, daß man mit solchen Emulgatoren die wünschenswert kurzen Härtezeiten für das
Epoxysiiicon erreicht Das mittlere Molekulargewicht des Epoxysilicons ist nicht kritisch. Silicone mit
Molekulargewichten von einigen 1000, d.h. 1000 bis 50 000, ergeben vorteilhafte Ergebnisse. Die einzige
nennenswerte Beschränkung hinsichtlich des maximalen Molekulargewichts ist die Viskosität Obwohl grundsätzlich auch sehr hochviskose Epoxysilicone anwendbar sind, so sind sie doch unpraktisch in der Handhabung
und werden daher nicht bevorzugt
Beispiele für einwertige Kohlenwasserstoffsubstituenten R in der Gruppierung R2 S1O1/2 und R(R')SiOi/2 in
3,4-Epoxycyclohexyl;
6-Methyl-3,4-epoxycyclohexyl;
3-Oxatricyclo[3,2,l ,O^Joctan-ö-propyl;
7-Butyl-3-oxatricyclo[23,l,02-4]octan-6-methyl;
3,4- Epoxycyclohexy 1-1 -ät hy I; 9,10- Epoxysf earyl;
y-Glycidoxypropyl; p-(2,3-Epoxybutyl)phenyl und
3-(23-Epoxybutyl)-cyclohexyl.
Die Epoxygnippe kann, muß jedoch nicht endständig in dem Substituenten R1 sein. Der Substituent R1 kann ganz
einfach eine Gruppe:
H O
I/ \
—C CH2
direkt gebunden an Silicium, sein. Derartige Epoxysilicone mit ihren Eigenschaften sind bekannt (J. A.CS,
Band 81, S. 2632-2635, E. P. P1 u e d d e m a η η et al.).
Wegen der leichten Verfügbarkeit der Vorprodukte und der hervorragenden Ergebnisse mit den Endprodukten sind die bevorzugten Einheiten der Formel I M
und M' (CHs)3SiOu2 und D (CH3J2SiO. Ganz besonders
bevorzugt werden Silicone, die die Einheiten M. und D in Verbindung mit zumindest einer Einheit U der
folgenden Formel umfassen:
oder
(CH3)Si-C2H4
O O
(CH3)Si-C3H6OCH2-C CH2
Diese Polymeren besitzen die Struktur M D1 öy M,
worin y eine ganze Zahl zwischen 5 und 15 und χ
zwischen 200 und 600 ist.
Obige Silicone sind bekannt und lassen sich herstellen z. B. durch mit Platin katalysierte Additionsreaktion von
aliphatisch ungesättigten Epoxidverbindungen mit Hydrogensiloxanen,
wobei das Mengenverhältnis der Reaktionspartner so eingestellt wird, daß möglichst
keine nichtumgesetzten Reaktionspartner bestehen bleiben, nämlich restliche Hydrogensiloxaneinheiten.
Geringe Verunreinigungen an Hydrogensiloxanen können in dem Silicon zulässig sein, ohne daß diese einen
nachteiligen Einfluß auf die Masse oder das Verfahren ausüben müssen, jedoch werden Silicone ohne freie
Hydrogeuniloxane bevorzugt. Unter den obenerwähnten
Spuren an Hydrogensiloxanen versteht man Mengenanteile, die nicht mehr als etwa 2 cm3 H2 je g
Silicon bei der Gasfrdsetzung mit Natronlauge ergeben.
Obwohl aus dem Stand der Technik, insbesondere der US-PS 34 31 143, bekannt ist, daß man obige Epoxysilicone
mit nichtionogenen, kationischen oder anionischen Emulgatoren emulgieren kann, wurden nicht die
unerwarteten Eigenschaften von anionischen Sulfonat-Emulgatoren erkannt, die zusätzlich als Katalysatoren
für eine schnelle Aushärtung der Epoxysilicone wirken.
Nicht alle anionischen Emulgatoren besitzen die ungewöhnliche Eigenschaft, nämlich die Aushärtung der
Epoxysilicone zu katalysieren, welche die anionischen Sulfonat-Emulgatoren nach der Erfindung aufweisen. So
führen beispielsweise Schwefelsäureester oder Alkoholsulfate (wie Laurylsulfat, Natrium-2-äthylhexylsulfat
oder Alkylarylpolyäthersulfate), Carbonsäuresalze (wie Morpholinoleate) oder aromatische Phosphorsäureester
nicht zu einer beschleunigten Aushärtung, wie dies die erfindungsgemäß angewandten Sulfonate tun.
Bevorzugte Sulfonate nach der Erfindung sind Alkalidialkylsulfobernsteinsäuresalze mit 14 bis 22
Kohlenstoffatomen, Alkali-, Morpholin- oder Alkanolaminsalze von Alkylarylsulfonsäuren, Alkylisalze von
Alkylarylpolyäthersulfonaten, Alkalisalze von Alkylnaphthalinsulfonaten
und Alkansulfonaten. Besonders bevorzugte anionische Emulgatoren sind das Triäthanolaminsalz
einer Alkylarylsulfonsäure, weiters das Natriumsalz eines Alkylarylpolyäthersulfonats, das
Natriumsalz eines Alkylnaphthalinsulfonats und von
Obwohl die Katalyse dieser anionischen Emulgatoren für die Aushärtung der Epoxysilicone einzigartig ist,
kann man sie gegebenenfalls mit nichtionogenen oder polymeren Emulgatoren, wie Polyvinylalkohol, anwenden.
Andere Vorteile der Anwendung anionischer Emulgatoren
gegenüber nichtionogener Emulgatoren in wasserdispersiblen Emulsionen von Epoxysiliconen
liegen darin, daß erstere im neutralen pH-Bereich und letztere jedoch im sauren pH-Bereich zur Anwendung
gelangen. Dies ist oft unerwünscht, da saure pH-Werte zu einer Schwächung von Papier und insbesondere von
Textilfasern führen und darüber hinaus auch Anlaß zur Korrosion in den Verarbeitungsbetrieben sein können.
Während erfindungsgemäß 1 bis 25% anionischer Emulgator, bezogen auf das Epoxysilicongewicht,
angewandt werden können, bevorzugt man 1 bis 10, insbesondere 3 bis 5 Gew.-%.
Während 0,01 bis 4 Gew.-% Epoxysilicon, bezogen auf das Gewicht des zu behandelnden Gutes, vorteilhaft
zur Anwendung gelangen, bevorzugt man einen Mengenanteil von 0,025 bis 0,5 Gew.-%.
Die erfindungsgemäß angewandten Emulsionen lassen sich auf die zu behandelnden Papiere und Textilien
auf die verschiedensten bekannten Aufbringungsweisen aufbringen. Auf Papier bringt man sie auf z. B. mit Hilfe
eines Wasserkastens auf einem Kalander, einer Oberflächenleimung, Leimpresse, Auftragswalze oder
durch Spritzen. Die Emulsion kann grundsätzlich vor, während oder nach der Papierherstellung zugesetzt
werden.
Die Zugabe des aktiven Mittels, d. h. des Epoxysilicons,
zu dem Papierstoff, bevor dieser zu einer selbsttragenden relativ wenig Wasser enthaltenden
Bahn verfilzt wird, wird im allgemeinen als Streichen in der Naßpartie bezeichnet Bringt man das Epoxysilicon
jedoch auf bereits vorgebildestes Papier auf, so spricht man von einem Streichen in der Trockenpartie.
Wenn gewünscht kann man übliche Retensionshilfsmittel
für Epoxysilicone im Papierstoff anwenden. Dazu gehören Gurnmen, Stärken und Harze, wie Polyäthylenimin,
Acrylsäure/Acrylamid-Mischpolymere, kationische Stärken, kationische Silicone, Polyaminepichlorhydrin
und Carboxymethylcellulose.
Gegebenenfalls kann man für das erfindungsgemäße Verfahren auch Katalysatoren zur weiteren Beschleunigung
der Aushärtung anwenden. Ein geeigneter Katalysator ist der oft in der Papierindustrie angewandte
Alaun. Dieser kann aber auch in der Trockenpartie extra zugesetzt werden oder er wird direkt in die
verdünnte Emulsion des Epoxysilicons eingebracht Andere brauchbare Katalysatoren sind Metallsalze
starker Säuren wie Zinknitrat und polymere Anhydride wie Poly(Methyl-vinyl-äther/Maleinsäureanhydrid),
Poly(Styrol/Maleinsäureanhydrid) und Tetrapropylbernsteinsäureanhydrid.
In der Textilindustrie kann man auch ein übliches Ausrüstungsverfahren anwenden. Die Emulsion wird
nach allen anderen Ausrüstungsstufen oder zusammen mit anderen Textilhilfsmitteln aufgebracht Wie bei
Papier benötigt man keinen Katalysator für schnelles Aushärten, jedoch können gegebenenfalls obige Katalysatoren
oder auch Metallseifen, wie Zink-2-äthylhexoat oder Dibutylzinndiacetat oder -laurat, bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren angewandt werden. Obige Metallsalze werden im allgemeinen in einem Mengenverhältnis
von 0,1 bis 10 Gew.-Teile auf 100 Gew.-Teile Epoxysilicon, vorzugsweise 2 Teile auf 100 Teile,
angewandt.
Für die Textilausrüstung kann man Epoxysiüconemulsionen
nach der Erfindung zusammen mit modifizierenden Harzen oder anderen Textilhilfsmitteln aufbringen.
Diese anderen Textilhilfsmittel umfassen Stärke oder andere wasserabweisend machende Mittel organischer
oder siliconischer Herkunft ölabweisende Mittel, organische Weichmacher und Gleitmittel, Farbstoffe
und Pigmente und AntigleitmitteL Die epoxymodifizierten Silicone werden zusammen mit anderen Textilhilfsmitteln
für die Gewebeausrüstung, wie Dimethyloläthylenharnstoff oder Triazon, angewandt Man erreicht
eine hervorragende Wasserabweisung, Weichheit und Reißfestigkeit.
Die Erfindung wird an folgenden Beispielen weiter erläutert. Alle Teile und Prozente beziehen sich auf das
Gewicht, wenn nicht anders angegeben.
Eine Epoxysilicon-Streichmasse wurde hergestellt durch Mischen von 8,75 g eines trimethyl-endblockierten
Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität von 2 cSt, 18 g eines trimethyl-endblockierten Methylhydrogenpolysiloxans,
974,8 g dimethylpolysiloxan-cyclische Pro-
dukte (Depolymerisat) und 20 g konzentrierte Schwefelsäure.
Das ganze wurde 2,5 h gemischt, wobei die Viskosität beträchtlich anstieg. Dann wurden 200 cmJ
Toluol und 50 g Natriumbicarbonat eingebracht, 1 h gerührt, dann auf 1800C erwärmt und mit Stickstoff bei 5
2 l/min während 2 h gespült. Nach dem Abkühlen wurde filtriert, das erhaltene Öl hatte eine Viskosität von
3000 cP, eine Hydroxylzahl von <0,1 Gew.-% und einen Silanwasserstoffgehalt von 6,3 Cm3H2Zg (bestimmt an
der Wasserstoffentwicklung mit Lauge).
400 g dieses Öls wurden mit 100 g Isopropyläther, 14,4 g Vinyl-S^-epoxycyclohexen und 10 ppm Platin als
Platinchlorwasserstoffsäure versetzt. Das Gemisch wurde auf 85°C erwärmt, so daß unter raschem
rückfließendem Sieden die exotherme Reaktion ablaufen
konnte. Nach 2stündigem Erwärmen auf 85° C wurde Ig Benzothiazol zugefügt und noch 10min
gemischt. Das Polymer wurde abgekühlt und unter Anwendung eines Filterhilfsmittels filtriert. Das Polymer
wurde in das Gefäß rückgeführt und dieses mit 2 I N2/min bei 135°C gespült. Wenn kein Lösungsmittel
mehr austrat, wurde I h bei <40mm Hg abgestreift;das
Produkt hatte folgende Analyse: Epoxygehalt 1 ±0,3%, Silanwasserstoff 1,22cmJHi/g, es entsprach der Formel:
C2H4
Eine Emulsion des so erhaltenen Epoxysilicons wurde mit 3% eines anionischen Emuigators — bezogen auf
Epoxysilicongewicht — hergestellt. Der anionische Emulgator war das Morpholinsalz von Dodecylbenzolsulfonsäure.
Bei Raumtemperatur betrug die Stabilität der Emulsion 6 Monate.
In folgender Tabelle I wurden die erfindungsgemäß angewandten Emulgatoren mit Vergleichsstoffen verglichen.
Versuch | Emulgator | Benetzbarkeit von Baumwolle*) |
Härtezeit Papier |
Stabilität bei Raumtemperatur |
mit ohne Katalysator |
||||
A | Morpholinsalz von Dodecyibenzolsulfon- säure (anionisch) |
100 90 | 0 | 6 Monate |
B | Triäthanolaminsalz von Dodecylbenzol- sulfonsäure (anionisch) |
90 90 | 2 min | 6 Monate |
C | Natriumsalz von Dodecylbenzolsulfonsäure (anionisch) |
100 80 | < 5 min | 6 Monate |
D | Natriumsalz von Alkylarylpolyäthersulfonat | 100 70 | < 5 min | cremig |
Vergleich
(anionisch)
Natrium-2-äthyl-hexylsulfat (anionisch)
Natriumsalz von Alkylarylpolyäthersulfat (anionisch)
Natriumlaurylsulfat + Polyvinylalkohol (anionisch)
Morpholinsalz organischer Phosphorsäureester (anionisch)
Nonylphenol/Äthylenoxid-Addukt (1:20) 70-80
+ Trimethylnonanol (nicht-ionogen)
90 | 80 | 5 min | cremig |
90 | 70 | 5 min | trennt sich |
- | 10 min | cremig | |
80 | - | < 15 min | 4 Monate |
0-80 | 50-70 | 15 min | 6 Monate |
*) »Benetzbarkeit« bestimmt und bewertet nach AATCC-Test Method 22-1971.
Die obigen wäßrigen Emulsionen wurden hinsichtlich der Abweisung von Wasser an Proben von 80 χ 80
bedrucktem Baumwollstoff nach dem Prüfverfahren 22-1971 der American, Assoc. of Textile Chemists
& Colorists (AATCQ untersucht, und zwar unter
Verwendung von 1,2% Epoxysilicon und 0,03% Zirkoniumacetat als Katalysator in einer Versuchsreihe
und ohne Katalysator in einer anderen Versuchsreihe. Es wurde die Härtezeit eines Filterpapiers Whatman Nr.
3 mit 0,05% Alaun ermittelt durch Bestimmung der Zeit,
bis der Cobb-Wert ein minimum erreicht. Der Cobb-Versuch ist ein MaB für die Wasserabweisung, der
darin besteht, daß man einen Oberflächenbereich des Papiers während einer bestimmten Zeit Wasser aussetzt
und die aufgenommene Wassermenge ermittelt (TAPPI Standard T—441). Wenn nichts anderes angegeben,
wurde in diesem und in den folgenden Beispielen der Cobb-Versuch mit Wasser von 49°C durchgeführt und
das Papier mit diesem Wasser 3 min in Berührung gehalten. Die Stabilität der Emulsion bei Raumtempera-
ίο
tür konnte dabei ebenfalls beobachtet werden (s. Tabelle
Aus der Tabelle ergibt sich, daß nur eine ganz bestimmte Klasse anionischer Emulgatoren die Härtung
auf Papier nicht nur beschleunigt sondern auch zu geringer Benetzbarkeit von bedruckten Baumwollstoffen
führt. In den meisten Fällen beobachtete man auch eine gute Stabilität bei Raumtemperatur. Im Gegensatz
dazu ist eine nichtionogene Emulsion des gleichen Epoxysilicons merklich schlechter wie auch solche
anderer anionischer Emulgatoren, die nicht zum Rahmen der Erfindung gehören.
Beispiel 1 wurde wiederholt mit verschiedenen Anteilen an Reaklionspartnern, wobei in den Epoxysiliconen
die Indizes χ und y variiert wurden, um die breite Anwendbarkeit der erfindungsgemäßen Emulgatoren
zu zeigen. Auch wurden die Epoxyanteile variiert und
diese Emulsionen hinsichtlich der Ausrüstung von bedruckten Baumwollgeweben, Polyester-Baumwoll-Mischgeweben
und Filterpapier Whatman Nr. 3 bewertet.
Tabelle II | % Epoxy |
Anionische Emulsion
Benetzbarkeit1) |
Polyester/
Baumwolle |
Härtezeit auf | Papier2) |
Epoxysilicon | Baumwolle | 90 | nichtionische Emulsion3) |
anionische Emulsion4) |
|
2,4 | 100 | 90 + | 30 min | 0 min | |
M D204 U9 M' | 1,3 | 100 | 90 | - | 0 min |
M D358 U9 M' | 0,94 | 90 + | 15 min | 2 min | |
MD490U10M' | |||||
') Emulgator: Triäthanolaminsalz von Dodecylbenzolsulfonsäure.
2) Zeit für Wasseraufnahme zur Erreichung eines Minimums auf Whatman Nr. 3 Filterpapier,
behandelt mit Alaun.
Wasseraufnahme gemessen durch Cobb-Test, TAPPI T-441;
(49°C, 3 min).
3) Emulgator: Nonylphenol/Äthylenoxid-Addukl (1:20) + Trimethylnonanol.
4) Emulgator: Triäthanolaminsalz von Dodecylbenzolsulfonsäure.
Aus dieser Tabelle entnimmt man, daß die anioni- Filtrierpapier ergeben als nichtionische Emulsionen. Die
sehen Emulsionen, hergestellt mit Triäthanolaminsalz 40 Bewertung der Benetzbarkeit der anionischen Emulsioder
Dodecylbenzolsulfonsäure, schnellere Härtung am nen waren auch hervorragend.
Beispiel 3 Es wurden verschiedene Leimungen auf Papieren 45 Kraft- und Zeitungspapier. Die Ergebnisse im Vergleich
unter Verwendung der nach Beispiel 1 mit Morpholinsalz
der Dodecylbenzolsulfonsäure emulgierten Epoxysilicone geprüft und zwar anhand von Zeitungspapier,
ungebleichtem Kraft-Papier und wiedergewonnenem
mit Versuch F ohne Epoxysilicon sind in der Tabelle Hl
enthalten. Die wesentliche Verringerung der Wasseraufnahme aller drei Papiersorten ist daraus zu ersehen.
Wasseraufnahme nach Cobb-Versuch TAPPI T-441
Papier | Ohne | An- | Cobb- |
Silicon | ionische | Versuch | |
Ver | Emulsion | (Wasser | |
gleich F | von | 27°Q | |
Epoxy | |||
silicon | |||
g/m2 | g/m2 | ||
Zeitungspapier | 110 | 25 | 180 s |
Ungebleichtes | 40 | 2 | 180 s |
Kraftpapier | |||
Wiedergewonnenes | 150 | 110 | 2h |
Kraft- + Zeitungspapier |
Beispi el 4
Es wurden nun Vergleichsversuche über die Wasserabweisung eines 80 χ 80-Musters aus Baumwolldruck
und 65 χ 35-Musters von Polyester/Baumwolle/Popelin angestellt unter Anwendung einer nichtionischen
wäßrigen Emulsion des Epoxysilicons nach dem Stand der Technik und einer anionischen Emulsion des
gleichen Epoxysilicons. Die »Benetzbarkeit« wurde bestimmt an dem behandelten Baumwollstoff und dem
Popelin nach der Behandlung und nach dem ersten und dem fünften Waschen unter Einhaltung der Prüfbedin-
gungen nach AATCC-Prüfverfahren 124—1967 in einer
Waschmaschine bei etwa 60 bis 63°C. Die Behandlung des Baumwolldrucks und des Popelins erfolgte durch
Eintauchen in die verdünnte Emulsion, Klotzen des Überschusses und Trocknen in bewegter Luft in einem
Ofen bei 1600C während 5 min. Die Ergebnisse sind in der Tabelle IV zusammengefaßt und gegenübergestellt
einer nichtionischen Emulsion eines Epoxysilicons nach Beispiel 1, emulgiert mit Nonylphenol/Äthylenoxid-Addukt
(1 : 20) und Trimethylnonanol. Bei der anionischen Emulsion handelte es sich um das Morpholinsalz von
Dodecylbenzolsulfonsäure mit dem Epoxysilicon des Beispiels 1.
Emulgator | Auftrag, | Benetzbarkeit1) | 5 Waschen | 65 X 35 Polyester/Baumwolle/Popelin |
bez. auf | ||||
Gewebe | 80X80 Baumwolldruck | anfangs 1 Waschen 5 Waschen | ||
gewicht | ||||
(%) | anfangs 1 Waschen | |||
Nichtionisch
Anionisch
1,6
1,2
0,8
0,4
1,2
0,8
0,4
1,6
1,2
0,8
0,4
1,2
0,8
0,4
80 70 70 70
100 90 90 80
70 70 70-70-
80 80 80 70
70
70
50
50
70
70
70
70-
70
70
70
80-
70
70
80-
100
100
90 +
90 +
90 +
90 +
70
70
70
70
90-80 +
80 +
80
80 +
80
70
70
70
70-
80
80
80
80-
80
80
80-
') AATCC Test Methode 22-1971
zumindest 24 h vor der Benetzbarkeits-Prüfung.
zumindest 24 h vor der Benetzbarkeits-Prüfung.
Die Tabelle IV zeigt eindeutig die Überlegenheit der anionischen Emulsion gegenüber der nichtionischen
Emulsion.
■ Beispiel 5
Die Überlegenheit der anionischen Emulsion des Epoxysilicons nach Beispiel 1 gegenüber der nichtionischen
Emulsion des gleichen Epoxysilicons mit den Emulgatoren des Beispiels 4 wurde geprüft durch
Aufbringen der härtenden Emulsionen auf ein Filterpapier Whatman Nr. 3, behandelt mit sinkendem Antei!
Alaun bei Härtebedingungen 90°C 15 min bzw. 60 min. Die Ergebnisse sind in der Tabelle V zusammengefaßt.
Alaun Wasseraufnat.me (g/100 cm2)1)
Härten 15 min bei
900C
900C
Härten 60 min bei 900C
Konz. %
nichtioni- anioni- nichtioni- anionischer scher scher scher Emulgator
Emulgator Emulgator Emulgator
0,032 | 0,55 | 0,5Q | 0,50 | 0,40 |
0,016 | 2,49 | 0,50 | 0,50 | 0,43 |
0,008 | 3,62 | 0,86 | 1,67 | 0,50 |
0,002 | 3,42 | 3,67 | 2,66 |
') Cobb-Test, TAPPI T-441 (49°C, 3 min)
Aus dieser Tabelle ergibt sich die Überlegenheit der
anionisch emulgierten Epoxysilicone gegenüber den nichtionisch emulgierten hinsichtlich der Wasserabweisendmachung
von Papier. Die Wasseraufnahme wurde wieder nach dem Cobb-Versuch ermittelt
Die Überlegenheit der anionischen Emulgatoren gegenüber nichtionischen bei Raumtemperatur zur
Behandlung von Filterpapier Whatman Nr. 3 wurde gezeigt, unter Anwendung des nach Beispiel 1
erhaltenen Epoxysilicons, emulgiert mit sieben Emulgatoren.
50
65
Emulgator
Wasseraufnahme
(g/100 cm3) nach
Trocknen 2 h bei
Raumtemperatur
Nonylphenol/Äthylenoxid-Addukt 3,64
(1:20) + Trimethylnonanol
(Nicht-ionisch)
(1:20) + Trimethylnonanol
(Nicht-ionisch)
Moipbolinsalz von Dodecylbenzol- 0,40
sulfoMäurc (anionisch) Natriunualz von Dodecylbenzol- 0,55
sulfoniäure (anionuch) Triäthanolamhmlz von Dodecyl- 0,60
benzobalfoMiure (anionisch)
sulfoMäurc (anionisch) Natriunualz von Dodecylbenzol- 0,55
sulfoniäure (anionuch) Triäthanolamhmlz von Dodecyl- 0,60
benzobalfoMiure (anionisch)
Fortsetzung
Emulgator
Wasseraufnahme (g/100 cm3) nach
Trocknen 2 h bei Raumtemperatur
Natriumsalz von Alkylnaphthalinsulfonat (anionisch)
Natriumsalz von Dioctylsulfosuccinat (anionisch)
Natriumsalz von Dioctylsulfosuccinat (anionisch)
O CH3
C17H33C-N-C2H4SO3Na
(anionisch)
(anionisch)
0,42 0,62
0,40
io
15
Die Tabelle Vl zeigt, daß alle anionischen Emulgatoren hinsichtlich der Verringerung der Wasseraufnahme
von Papier, welches mit den emulgierten Epoxysiliconen behandelt worden ist, nach dem Trocknen 2 h bei
Raumtemperatur merklich überlegen sind den nichtionischen Emulgatoren.
Um weiter die Überlegenheit der anionischen Emulsionen nach der Erfindung gegenüber den bekannten
nichtionischen Emulsionen zu zeigen, diente die verbesserte Wasserbeständigkeit durch eine wäßrige
Emulsion eines Epoxysilicons des Beispiels 1 mit einem Addukt von Nonylphenol und Äthylenoxid 1 :20
zusammen mit Trimethylnonanol (nichtionisch) gegenüber einer Emulsion des gleichen Epoxysilicons unter
Verwendung des anionischen Morpholinsalzes der Dodecylbenzolsulfonsäure; sie ergibt sich aus der
Tabelle VII; die verbesserte Wasserfestigkeit zeigt sich
an dem Eindringen von Wassertropfen auf Filterpapiere Whatman Nr. 3, welche vorher in die verdünnte
nichtionische bzw. anionische Emulsion getaucht und etwa 18 h bei Raumtemperatur getrocknet worden sind.
Als Vergleich diente auch ein nichtbehandeltes Filterpapier. Die Zeit, die erforderlich ist für einen Wassertropfen,
um von der Filterpapierprobe vollständig aufgenommen zu werden, betrug bei der nichtbehandelten
Probe 2 s, bei der Probe, behandelt mit nichtionischer Emulsion, 17 s und bei der Probe, behandelt mit
erfindungsgemäßer anionischer Emulsion, 71 s.
Die Wirksamkeit der anionisch emulgierten Epoxysilicone gegenüber nichtionisch emulgierten bei niederen
Auftragsgewichten läßt sich ebenfalls im Cobb-Versuch für die Wasseraufnahme feststellen. Ein Filterpapier
Whatman Nr. 3 wurde mit nichtionisch bzw. anionisch emulgierten Epoxysiliconlösungen 30 min bei 90°C
behandelt. Die Unterschiede ergeben sich aus der Tabelle VII:
Konz. des Auftrag
Epoxysilicons Epoxysilicon
in der auf Papier
Epoxysilicons Epoxysilicon
in der auf Papier
Emulsion
Wasscraufnahme (g/100 cm3)
nichtionische anionische
Emulsion Emulsion
Emulsion Emulsion
0,1 '
0,05 '
0,025 '
0,05 '
0,025 '
0,16 %
0,10 %
0,06 %
0,10 %
0,06 %
0,52 %
0,75 %
3,24 %
0,75 %
3,24 %
0,45 %
0,50 %
1,92 %
0,50 %
1,92 %
Claims (1)
1. Verfahren zur Verbesserung der Wasserabweisung von Papier und Textilgut mit Hilfe einer
anionische Emulgatoren enthaltenden Emulsion eines Epoxysilicons der Formel:
M D1 LI, M',
D = R2SiO, worin R eine einwertige Kohlenwasser-Stoffgruppe ohne acetylenischer Bindung und U eine
Einheit
R1
R—Si—O
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---|---|
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |