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Silo zur Aufnahme von pneumatisch
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förderbarem Schüttgut Die Erfindung bezieht sich auf ein Silo zur
Aufnahme von pneumatisch förderbarem Schüttgut, vorzugsweise von gemischtem Schüttgut,
mit mindestens einer Einblasleitung zum Füllen des Silos.
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Es ist z.B. in der Bauindustrie bekannt, werksseitig gemischten Trockenbeton
in Silo-Transportfahrzeuge zu einem Vorratssilo an der Baustelle zu fahren und den
Trockenbeton pneumatisch in ein Vorratssilo zu fördern. Beim Füllen des Silos besteht
die Gefahr, daß die Betonrezeptur sich durch Entmischung ändert und aus dem Silo
ein Material abgezogen wird, das die Eigenschaften der werksseitigen Mischung nicht
mehr aufweist.
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Die bekannten Silos weisen eine Einblasleitung zum Füllen des Silos
auf, die im Silooberbau unterhalb des Deckels tangential in den Siloraum einmündet.
Dmit vollem Blasdruck aus der Einblasleitung austretende Schüttgut verteilt sich
im
horizontalen Querschnitt des Silos nach den Gesetzen eines Zyklons. Die schwereren
und größeren Körner erhalten eine höhere Beschleunigung und Geschwindigkeit als
die leichteren und feineren Körner. Hierdurch ergibt sich eine erste Auflösung der
homogenen Ausgangsmischung. Die großen Körner bauen sich im Bereich der Silowand
auf, während die kleinere Körnung und der Mehlkornanteil sich zur Silomitte hin
in konzentrischen Ringen ablagert. Ein weiteres Entmischen ergibt sich nach dem
Abbau der kinetischen Energie und der Beruhigung des Schüttgutes, wenn die einzelnen
Körner aus dem oberen Siloraum im freien Fall in Richtung auf den Bodenkonus hin
absinken. Die Feinstoffe bleiben naturgemäß länger im Schwebezustand als die schneller
herunterfallenden groben Körner. Diese Separation tritt um so stärker auf, je größer
die Differenz zwischen den Grob- und den Feinstanteilen in der Ausgangsmischung
ist und je unterschiedlicher deren spezifischen Gewichte sind.
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Die sich hieraus ergebenden Folgerungen führen einem inhomogenen und
uneinheitlichen Aufbau der ursprüngZzhen Ausgangsmischung im Vertikalschnitt des
Silos. Der befüllte Siloraum weist im unteren Bereich mehr Grobanteile und im oberen
Bereich mehr Feinstanteile auf. Darüberhinaus ist auch der mittlere Silobereich
im Kornaufbau mehr oder weniger infolge von schichtweis und schlierenförmig abgelagerten
Monokornnestern gestört.
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Die Entmischungen in den bekannten Silos sind um so intensiver, je
größer die Bandbreite der vorgesehenen Sieblinie gewählt wird. Beim Putz- und Fugenmörtel
haben bereits kleine Mischungsänderungen große nachteilige Folgen.
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Es ist ferner bekannt, dem Trockenbeton Stahlfasern oder Kunststoffasern
zuzumischen. Bei der Verwendung eines üblichen Vorratssilvos besteht die Gefahr,
daß die zusätzliche Faserkomponente in der Betonausgangsmischung in ihrer werksseitigen
Mischung nicht erhalten bleibt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Silo so auszubilden,
daß die Eigenschaften des Schüttgutes für die Weiterverarbeitung nach dem Abzug
aus dem Silo nicht beeinträchtigt werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Silo mindestens
ein Einsatzrohr aufweist, dessen Mantelwandung mit Überströmöffnungen ausgerüstet
ist und daß eine Einblasleitung von oben senkrecht in das Einsatzrohr einmündet.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung erstreckt sich
das Einsatzrohr vom oberen Abschluß des Siloraumes bis in die Nähe des Ausflußes.
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Beim Füllen des Silos wird das werksseitig gemischte Schüttgut pneumatisch
über die Einblasleitung in das Einsatzrohr eingeführt. Der gesamte Mischgutstrom
ist auf den Siloabzug hin ausgerichtet. Unterschiedliche Absenkgeschwindigkeiten
einzelner Fraktionen werden unterbunden, da das von oben her mit Energie nachgeförderte
Mischgut dafür sorgt, daß die darunterliegenden Schichten schnell niedeisechlagen
werden. Das Einsatzrohr bietet für die einzelnen Fraktionen des Mischgutes nur eine
beschränkte Ausdehnungsfläche, so daß sie sich nicht weit voneinander trennen können.
Nach dem Eintritt des Mischgutes in das Silo wird das Mischgut von einem ist Trägerluft
durchsetzten aufgewirbelten Flugzustand in einen rieselfähigen Zustand überführt.
Das im Einsatzrohr beruhigte Mischgut fließt dann durch die Überströmöffnungen in
den äußeren Siloraum hinein.
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Es ist vorteilhaft, diese Überströmöffnungen gleichmäßig verteilt
über die gesamte Länge des Einsatzrohres vorzusehen und die Überströmöffnungen benachbarter
Öffnungsringe oder benachbarter umfänglicher Öffnungsreihen zueinander versetzt
anzuordnen. Durch diese versetzte Anordnung der Überströmöffnungen wird das Schüttgut
fächerförmig einander überlagert.
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Beim späteren Abziehen des eingelagerten Mischgutes aus dem Silo fließt
das Mischgut aus dem Siloaussenraum über die Überströmöffnungen des Einsatzrohres
in das Rohrinnere und von dort zum Siloauslauf.
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Durch die Führung der Mischgutsäule im Einsatzrohr treten keine Entmischungserscheinungen
auf.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und wird im folgenden beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 einen mit einem Einsatzrohr ausgerüsteten Silo im
Aufriß, und zwar teilweise geschnitten, Fig. 2 das Einsatzrohr in perspektivischer
Darstellung.
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Das in der Fig. 1 aufgezeigte Vorratssilo weist einen Bodenkonus 1
mit einer Abzugsöffnung 2 und einen zylindrischen Oberbau 3 auf, der oben über einen
Deckel 4 verschlossen wird. An dem Deckel 4 ist ein Einsatzrohr 5 angeflanscht,
dessen Mantelwandung mit Überströmöffnungen 6 ausgerüstet ist. Die Überströmöffnungen
sind über die gesamte Länge des Einsatzrohres 5 gleichmäßig verteilt angeordnet.
In dem Ausführungsbeispiel weist das Einsatzrohr übereinanderliegende von Übers-trfjmöffnungen
gebildete Ringe auf. Die Überströmöffnungen eines Ringes sind zu den Überströmöffnungen
des benachbarten Ringes versetzt angeordnet.
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Hierdurch ergibt sich eine gleichmäßige Verteilung des Schüttgutes
vom Einsatzrohr 5 in den Siloaussenraum 7.
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Dem Einsatzrohr 5 wird das Schüttgut über eine Einblasleitung 8 zugeführt,
die am oberen Ende des Einsatzrohres 5 vertikal in das Einsatzrohr einmündet.
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Es ist vorteilhaft, das Einsatzrohr 5 mittig in dem Silo anzug ordnen
und es eo lang auszubilden, daß es in den Bodenkonus 1 hineinragt.
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In dem Ausführungsbeispiel erstreckt sich der untere Rand 9 des zylindrisch
ausgebildeten Einsatzrohres 5 bis auf den Mantel eines unter 450 auf der oberen
Horizontalebene 10 des Bodenkonus nach unten abgetragenen Kegels.
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Der Winkel des gedachten Kegels richtet sich nach dem Neigungswinkel
des Bodenkonus, nach dem Siloraum und dem Schüttwinkel des Mischgutes.
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Der Durchmesser des Einsatzrohres 5 entspricht in dem Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 1 und 2 einem Drittel des Durchmessers des Silooberbaues 3. Hierbei
handelt es sich um ein transportables Silo. Bei größeren Silos sind andere Querschnitte
des Einsatzrohres oder mehrere Einsatzrohre erforderlich.
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In dem Ausführungsbeispiel weisen die Überströmöffnungen 6 einen
rechteckigen Querschnitt auf. Es ist jedoch auch möglich, dem Querschnitt der Überströmöffnungen
6 andere Form zu geben.
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Ferner kann das Einsatzrohr einen ovalen oder einen mehreckigen Querschnitt
aufweisen. Das gleiche gilt für die Gestaltung des Silooberbaues.
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Das Silo kann auch mit mehreren Einsatzrohren ausgestattet sein,
die gegenüber der Silomitte versetzt und über den Siloquerschnitt in Abhängigkeit
vom Schüttwinkel des Mischgutes verteilt sind, so daß sich ein gleichmäßiges Ein-
und Ausbringen des Mischgutes durch die Einsatzrohre ergibt.