DE2548565C3 - Wasserverdünnbare ofentrocknende Überzugsmittel - Google Patents

Wasserverdünnbare ofentrocknende Überzugsmittel

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DE2548565C3 DE19752548565 DE2548565A DE2548565C3 DE 2548565 C3 DE2548565 C3 DE 2548565C3 DE 19752548565 DE19752548565 DE 19752548565 DE 2548565 A DE2548565 A DE 2548565A DE 2548565 C3 DE2548565 C3 DE 2548565C3
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Description

Es ist bekannt ofentrocknende wasserverdünnbare Überzugsmittel durch Kombination niedermolekularer wasserlöslicher oder hydrophiler Polyhydroxylverbindungen mit Carboxylkomponenten herzustellen. Sofern höhermolekulare Polyhydroxylkomponenten verwendet werden, müssen diese aufgrund ihrer Wasserunlöslichkeit einer partiellen Kondensation unterworfen werden, damit die einwandfreie Wasserverdünnbarkeit des Systems gegeben ist. Als zusätzliche Vernetzungskomponente enthalten diese Systeme in den meisten Fällen partiell oder vollständig verätherte Polymethylolderivate von Aminoverbindungen oder Phenolen.
Die vorliegende Erfindung macht ein Bindemittelsystem aus Polycarbonsäureharzen, Polyhydroxyverbindungen und gegebenenfalls polyvalenten Vernetzungsharzen bekannt, in dem die Polyhydroxylverbindung (PH) höhermolekular und gleichzweitig wasserlöslich ist, wodurch sich gegenüber den bekannten Bindemittelsystemen mehrere Vorteile ergeben. Durch die Wasserlöslichkeit der PH kann die mitverwendete Menge organischer Hilfslösemittel bedeutend verringert werden, wodurch die Umweltfreundlichkeit dieser Bindemittelsysteme weiter gesteigert werden kann. Durch das gegenüber einfachen Polyalkoholen erhöhte Molekulargewicht können höhermolekulare ausgehärtete Überzüge ohne untervernetzte Schwachstellen erhalten werden, wodurch ein erhöhter Schutz des überzogenen Gegenstandes gegen korrosive Angriffe bewirkt wird.
Die erfindungsgemäßen wasserverdünnbaren ofentrocknenden Überzugsmittel, die gegebenenfalls Pigmente, Füllstoffe, Lackhilfsmittel enthalten sind dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel aus
a) 5—90, vorzugsweise 25 — 70, Gew.-Teilen einer wasserlöslichen Polyhydroxylkomponente, die in 1000 g Festsubstanz mindestens 1 Mol Aminoxidstrukturen enthält
b) 5—90, vorzugsweise 25—45, Gew.-Teilen einer Polycarboxylkomponente mit einer Säurezahl von 30—280 mg KOH/g, deren Carboxylgruppen teilweise oder vollständig mit Stickstoffbasen neutralisiert sind, und gegebenenfalls
c) 5—40, vorzugsweise 5—30, Gew.-Teilen eines mit Hydroxylgruppen umsetzbaren polyvalenten Kunstharzes ohne Polyelektrolytcharakter, vorzugsweise einem mindestens teilweise verätherten Melamin-Formaldehydkondensat
besteht, wobei die Komponenten a), b) und c) in Mischung oder gegebenenfalls im Zustand einer partiellen Kondensation vorliegen, bei der die Wasserverdünnbarkeit noch gegeben ist.
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Bindemittel ist darin zu sehen, daß sie die Formulierungen erlauben, die in der applikationsfertigen Verdünnung mehr als 70% Wasser, bezogen auf die Summe aller Lösungsmittel, enthalten können.
Der Rest kann bestehen aus aliphatischen Alkoholen, z. B.: Äthanol, Butanol, Decanol oder Äthern des Äthylenglykols, z. B.: Äthylenglykolmonoäthyläther, Äthylenglykolmonobutyläther. In geringer Menge können auch Lösungsmittel mit hohem Siedepunkt anwesend sein, z. B.: Diacetonalkohol, Diäthylenglykoldiäthyläther. Es ist nicht erforderlich, daß diese Lösungsmittel an sich unbegrenzt wasserlöslich sind.
Die Verwendung von Polyhydroxylkomponenten, die ihre Wasserlöslichkeit durch den Einbau von Aminoxidstrukturen erhalten, ist in wasserverdünnbaren Bindemittelsystemen bisher nicht bekannt gewesen. Derartige Polyhydroxylkomponenten lassen sich in einfacher Weise aus hydroxylgruppentragenden Makromolekülen, die tertiäre basische Stickstoffatome enthalten, durch Umsetzung mit Wasserstoffperoxid oder anderen sauerstoffabgebenden Substanzen erhalten. Durch die Umwandlung der basischen tertiären Stickstoffatome in Aminoxidstrukturen wird die hochmolekulare PH auch ohne Neutralisation wasserlöslich, sofern in 1000 g Festsubstanz mindestens 1 Mol Aminoxidgruppen vorhanden ist.
Derartige hydroxylgruppentragende Makromoleküle mit tertiären basischen Stickstoffatomen, die sich zur Umsetzung mit Wasserstoffperoxid eignen, werden z. B. gebildet durch die Additionsreaktion von epoxidgrüppenhaltigen Vorprodukten mit sekundären Aminen oder Alkanolamine^
Die bekanntesten epoxidgruppenhaltigen Vorprodukte, deren gemeinsames Kennzeichen das Vorhan-
3 4
densein von Strukturen gemäß Formel I ist, sind die dieser Oxazoline gibt J. A. Frump, Chemical Re-
Glycidyläther views, 1971, Vol. 71, No. 5, S. 483-505.
rH„ R-H oder Alkvl (M Zur BildunS der gewünschten Aminoxidgruppen -CH--CHR R- h oder Alkyl (1) werden die organischen Makromoleküle, die tertiäre \ / 5 Stickstoffatome enthalten, mit einer sauerstoffabgeben-0 , den Substanz umgesetzt. Bevorzugt wird hierfür von Phenolen, besonders von 4,4'-Bis(hydroxyiphenyl)- Wasserstoffperoxid verwendet, das in beliebiger Konpropan (Bisphenol A). Ebenso bekannt sind die Glyci- zentration in wäßriger Lösung vorliegen kann. Außerdyläther von Phenol-Formaldehydkondensaten des dem sind auch Peroxosäuren, wie z. B. Peroxoessigsäure Novolak-Typs, Glycidylester von aliphatischen Mono- io bzw. Peroxobenzoesäure brauchbar. Ebenso ist Ozon bzw. Dicarbonsäuren, Glycidyläther von aliphatischen für die Umsetzung verwendbar. Die Reaktionsbedin- und aromatischen Diolen, Copolymerisate des gungen für die polymeranaloge Aminoxidbildung sind in (Meth)acrylsäureglycidylesters oder Epoxidierungspro- weilen Grenzen variierbar. Die Temperatur beträgt dukte von aliphatischen bzw. alicyklischen Olefinen. 0-1500C; bei Vorliegen von verseifungsgefährdeten Eine ausführliche Beschreibung dieser Stoffe findet sich 15 Esierbindungen im Makromolekül sind die tieferen bei A. M. P a q u i η, Epoxidverbindungen und Epoxy- Temperaturbereiche im allgemeinen bevorzugt. Die harze, Verlag Springer 1958. Anwesenheit von reaktionsinerten Lösungsmitteln zur Zur Addition an Epoxidgruppen geeignete sekundäre Verdünnung des Makromoleküls ist möglich, in den Amine sind z.B. Dimethylamin, Diäthylamin sowie meisten Fällen aber nicht erforderlich, deren höhere Homologe bzw. Isomere. Ebenso geeignet 20 Für eine ausreichende Wasserlöslichkeit der makrosind sekundäre Alkanolamine wie z. B. Diäthanolamin, molekularen Polyhydroxylkomponente ist im allgemei-Düsopropanolamin sowie deren höhere Homologe bzw. nen die Anwesenheit von mindestens 1 Mol Aminoxide Isomere. Weiters erwähnt seien cyklische sekundäre strukturen in 1000 g nichtflüchtiger Reaktionsmasse Amine wie z. B. Äthylenimin, Morpholin, Piperidin. erforderlich. Die Menge an tertiären Stickstoffatomen Die Mengenverhältnisse der beiden Reaktionspartner 25 soll dementsprechend nicht unter 1 Mol pro 1000 g können in weiten Grenzen variiert werden, sofern Substanz liegen.
darauf geachtet wird, daß genügend basische tertiäre Bei der Anwendung von äquimolaren Mengen der
Stickstoffatome gebildet werden, um bei der anschlie- sauerstoffabgebenden Substanzen — bezogen auf
ßenden Aminoxidbildung ein wasserlösliches Makromo- tertiäre Stickstoffatome des Makromoleküls — beoblekül zu erzeugen. Ein Überschuß an sekundärem Amin 30 achtet man meistens das Eintreten der völligen und
ist im allgemeinen weniger bevorzugt, da er nicht mehr klären Wasserlöslichkeit der Reaktionsmasse, noch
am Aufbau der erwünschten Makromoleküls teilnimmt. bevor das Peroxid zur Gänze verbraucht ist. In diesen
Durch die Additionsreaktion zwischen Epoxidgruppen Fällen ist es möglich, die Peroxidmenge zu erniedrigen
und sekundärem Amin werden neben tertiären basi- bzw. einen vorhandenen Überschuß derselben durch sehen Stickstoffatomen auch Hydroxylgruppen gebildet. 35 Zugabe von Reduktionsmitteln, wie z. B. Ameisensäure,
Durch die Verwendung von sekundären Alkanolaminen zu zerstören oder durch Destillation zu entfernen,
läßt sich der Hydroxylgehalt des Makromoleküls Die erfindungsgemäßen Überzugsmittel enthalten
innerhalb eines weiten Bereiches einstellen. An den neben den aminoxidhaltigen Polyhydroxylkomponenten
Hydroxylgruppen dieser Makromoleküle können weite- noch 5—90% harzartige Polycarboxylkomponenten mit re Reaktionen mit Monocarbonsäuren und/oder Poly- 40 einer Säurezahl von 30—280 mg KOH/g. Diese
carbonsäuren bzw. Isocyanaten und/oder Diisocyanaten Polycarboxylkomponenten sind über viele Synthese-
und/oder Polyisocyanaten vorgenommen werden. Prinzipien zugänglich:
Eine andere Gruppe von Makromolekülen mit Durch Umsetzung hydroxylreicher Präkondensate basischen tertiären Stickstoffatomen wird gebildet mit Di- oder Tricarbonsäureanhydriden, z. B. aus durch die Polymerisation von geeigneten basischen 45 hydroxylreichen Polyestern oder Polyurethanen mit Monomeren, gegebenenfalls in Anwesenheit weiterer Phthalsäureanhydrid oder Trimellithsäureanhydrid. Becopolymerisierbarer Verbindungen. Derartige geeigne- vorzugte Polycarboxylkomponenten sind die Additionste basische Monomere gehören z. B. der Gruppe der produkte von dienophilen Verbindungen, z. B. Malein-(Meth)-acrylsäureester an. Im einzelnen sei z. B. genannt Säureanhydrid an ungesättigte Verbindungen mit N,N-Dimethylarninoäthyl(rneth)acrylat. Andere geeig- 50 Molekulargewichten von über 500. Dazu zählen die nete Monomere mit basischen tertiären Stickstoffato- Ester natürlicher ungesättigter Fettsäuren, eventuell im men sind z. B. Vinylpyridin, N-Vinylimidazol, N-Vinyl- Gemisch mit Anteilen gesättigter Fettsäuren und carbazol. Diese Verbindungen können als Homopo- Harzsäuren, mit Polyalkoholen, z. B. Glycerin, Trimelymerisate oder bevorzugt als Copolymerisate mit thylolpropan, Pentaerythrit, oder mit epoxidgruppenanderen (Meth)-acrylsäureestern, (Meth)-acrylsäure- 55 tragenden Verbindungen, wie Bisphenol-A-Glycidylamiden, Vinylaromaten wie z. B. Styrol, Vinyltoluol, äthern. Eine andere geeignete ungesättigte, ebenfalls (X-Methylstyrol u. a. vorliegen. Die Einführung von additionsfähige Gruppe von Verbindungen sind Po-Hydroxylgruppen in das Makromolekül ist durch die lymerisate von Dienen (Butadien, Isopren). Bei allen Copolymerisation mit hydroxylgruppentragenden Mo- derartigen Additionsprodukten aus Maleinsäureanhynomeren wie z. B. Allylalkohol, (Meth)-acrylsäuremono- 60 drid wird die Anhydridgruppierung vor der erfindungsäthylenglykolester oder (Meth)-acrylsäuremonopropy- gemäßen Verwendung als Polycarboxylkomponente lenglykolester in einfacher Weise möglich. mit Wasser oder einwertigen Alkoholen aufgespaltet. Eine weitere Gruppe von Makromolekülen mit Weitere verwendbare Polycarboxylkomponenten sind basischen iefüären Stickstoffatomen sind substituierte die Copolymerisate der Acrylsäure bzw. Methacrylsäu-Oxazoline, die z. B. durch cyklisierende Kondensation 65 re mit anderen aji-äthylenisch ungesättigten Monomevon Aminoalkoholen, wie z. B. 2-Amino-2-hydroxyme- ren, wie (Meth)-acrylsäureestern, Styrol, Vinyltoluol, thyl-U-propandiol, mit aliphatischen Carbonsäuren (Meth)-acrylamid bzw. dessen gegebenenfalls veräthererhalten werden. Eine zusammenfassende Darstellung ten Umsetzungsprodukten mit Formaldehyd.
Die Carboxylgruppen der Polycarboxylkomponente werden zumindestens teilweise mit Stickstoffbasen wie Ammoniak, aliphatischen Aminen oder aliphatischen Alkanolaminen neutralisiert. Beispielsweise sind Diäthylamin, Triäthylamin, Cyklohexylamin, N,N'-Dirnethyläthanolamin, Diäthanolamin u. a. geeignet.
Zur Erhöhung des Vernetzungsgrades enthalten die erfindungsgemäßen wasserverdünnbaren Überzugsmittel 5-40 GewichtEteile eines mit Hydroxylgruppen umsetzbaren polyvalenten Kunstharzes ohne Polyelek- ι ο trolyteharakter. Darunter seien verstanden die gegebenenfalls mit einwertigen Alkoholen verätherten Kondensationsprodukte von Aldehyden, üblicherweise Formaldehyd, mit Phenolen, Harnstoff oder Aminotriazinen. Beispielhaft seien genannt die unter alkalischen is Bedingungen gewonnenen Kondensationsprodukte des Formaldehyds mit Phenol, Kresol, p-tert-Butylphenol, Bisphenol A, die gegebenenfalls anschließend unter schwach sauren Bedingungen mit einwertigen aliphatischen Alkoholen veräthert wurden. Als Beispiel fur Aminotriazine seien genannt Melamin, Benzoguanamin, Acetoguanamin. Besonders bevorzugt sind die mit Methanol möglichst weitgehend verätherten, formaldehydreichen Melaminharze.
Durch die in weiten Grenzen variierbaren Mengen-Verhältnisse der 3 Bindemittelkomponenten kann das Eigenschaftsbild der erhaltenen Überzüge jeweils dem gewünschten Verv/endungszweck optimal angepaßt werden. Es wurde festgestellt, daß bei Erhöhung des Anteiles der neuen, aminoxidstrukturierten Polyhydroxylkomponente im Gesamtbindemittelsystem die Festkörpergehalte bei vergleichbarer Verarbeitungsviskosität bedeutend ansteigen. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die Viskositätsanomalie, die üblicherweise bei der Verdünnung von neutralisierten Polycarboxylharzen auftritt, durch die Mitverwendung der neuen aminoxidstrukturierten Polyhydroxylkomponenten bedeutend abgeschwächt wird bzw. ganz wegfällt. Unter Viskositätsanomalie wird verstanden, daß bei fortgesetztem Wasserzusatz zur Bindemittellösung die Viskosität dieser Lösung über weite Konzentrationsbereiche gleich bleibt oder sogar noch ansteigt.
Das normale Viskositätsverhalten der neuen Bindemittel ist für die Praxis sehr erwünscht, da man mit geringeren Wasserzusätzen bereits eine ausreichend niedrige Verarbeitungsviskosität erzielt. Dadurch besitzen die Überzugsmittel höhere Feststoffgehalte und ergeben in einem Arbeitsgang dickere Filmschichten auf dem zu schützenden Werkstück.
Die erfindungsgemäße Kombination der 3 Bindemittelkomponenten kann durch einfache Mischung bei Raumtemperatur oder bei mäßig erhöhter Temperatur vorgenommen werden. Die partielle oder vollständige Neutralisation der Carboxylgruppen der Polycarboxylkomponente kann auch nach Zumischung der anderen Komponenten bzw. erst während oder nach der Zugabe der Pigment und anderen Bestandteilen der Überzugsmittel erfolgen. Fallweise kann zwischen der Polyhydroxylkomponente und der nicht neutralisierten Polycarooxylkomponente bei Temperaturen von 90—140" C eine <>o partielle Kondensation vorgenommen werden. Diese Vorgangsweise ist dann angezeigt, wenn die beiden Komponenten keine klare Mischung bilden und ihre Verträglichkeit erhöht werden soll. Die Kondensation darf nur so weit getrieben werden, daß nach erfolgter Neutralisation mit Stickstoffbasen die Wasserlöslichkeit des Reaktionsproduktes noch erhalten bleibt.
Die mit den erfindungsgemäßen Bindemitteln aufgebrachten Überzüge erfordern zur Aushärtung Tempera türen von 100—1800C für eine Dauer von 5 — 30 Minuten. Die Überzugsmittel können Pigmente, Füllstoffe, Additive und andere dem Fachmann bekannte Zusatzmittel enthalten. Lediglich für die Mitverwendung basischer Pigment, wie z. B.: Zinkoxyd, aber auch Calciumcarbonat, gelten die üblichen für wasserlösliche Bindemittel bekannten Beschränkungen. Gegebenenfalls kann die Vermahlung der Pigmente und Füllstoffe auch in einer der Bindemittelkomponenten erfolgen, wobei die anderen Komponenten zur Komplettierung des Überzugsmittels herangezogen werden.
Beispiele
Polycarboxylkomponente PC-I
180 g dehydratisiertes Rizinusöl und 120 g Leinöl werden gemeinsam eine Stunde bei 2500C unter Inertgas gerührt. Bei 2000C werden 100 g Maleinsäureanhydrid zugegeben. Nach etwa 8 Stunden Reaktionszeit bei 2100C ist kein freies Maleinsäureanhydrid mehr nachweisbar. Bei 100° C werden 85 g Diacetonalkohol, 30 g H2O und 3 g Triäthylamin zugegeben. Man hält 2 Stunden bei 1000C und kühlt anschließend. Das Harz hat einen Festkörpergehalt von 80% und eine Säurezahl von 240 mg KOH/g.
Polycarboxylkomponente PC-2
150 g Triäthylenglykol, 104 g Neopentylglykol und 192 g Trimellithsäureanhydrid werden in einem Reaktionsgefäß mit Rührer, Wasserabscheider und Thermometer auf 17O0C erwärmt und gehalten, bis die Säurezahl 80 mg KOH/g erreicht ist.
Man gibt 46 g Glycidylester von C9-Cn «-verzweigten Monocarbonsäuren portionsweise zu und hält 1700C, bis die Säurezahl 48 mg KOH/g beträgt. Man kühlt auf 85°C, neutralisiert mit Ν,Ν-Dimethyläthanolamin und verdünnt mit Wasser auf 75% Festkörpergehalt.
Polyhydroxylkomponente PH-I
Man erwärmt 133 g Diisopropanolainin auf 8O0C und gibt innerhalb von 2 Stunden 186 g Bisphenoldiglycidyläther mit einem Epoxidäquivalentgewicht von 185—195 zu. Die Hydroxylzahl des Reaktionsproduktes nach DIN 53 240 beträgt 500 mg KOH/g, die Auslaufzeit einer 70%igen Lösung des Harzes in Äthylglykol nach DIN 53 211 250 sec. Bei 6O0C werden innerhalb einer Stunde 113 g Wasserstoffperoxid (30%ig) zugetropft. Die Reaktion wird durch einstündiges Rühren bei 6O0C vervollständigt. Man verdünnt mit 45 g Wasser. Das Harz hat einen Festkörpergehalt von 70% und ist mit Wasser ohne Auftreten einer Trübung unendlich verdünnbar.
Polyhydroxylkomponente PH-2
Zu 744 g Bisphenoldiglycidyläther mit einem Epoxidäquivalentgewicht von 185—195 werden in einem Reaktionsgefäß mit Rührer, Rückflußkühler und Thermometer bei 6O0C innerhalb 1 Stunde 292 g Diäthylamin zugetropft. Die Reaktion wird durch zweistündiges Rühren bei 1000C vervollständigt.
Die Auslaufzeit nach DIN 53 211 einer 70%igen Lösung des Harzes in Äthylglykol beträgt 120 Sekunden.
Man tropft bei 6O0C innerhalb einer Stunde 210 g Trimethylhexamethylendiisocyanat zu und hält das Reaktionsprodukt anschließend so lange bei 8O0C, bis
IO
keine Isocyanatgruppen mehr nachweisbar sind. Man verdünnt mit 180 g 4-Methoxy-hexanon-2. Man kühlt auf 7O0C und gibt innerhalb von 3 Stunden 500 g Wasserstoffperoxid (30%ig) zu. Anschließend wird mit Wasser auf 70% Festkörpergehalt verdünnt. Das Harz hat eine Säurezahl von 0,7 und ist mit Wasser ohne Ausfällung unendlich verdünnbar.
Beispiel 1
86 g Polyhydroxylkomponenten PH-I und 50 g Polycarboxylkomponente PC-I werden in einem Reaktionsgefäß mit Rückflußkühler, Thermometer und Rührer auf 90-1000C erwärmt und etwa 2 Stunden gehalten, bis die Säurezahl, die anfangs 109 mg KOH/g beträgt, auf 90 mg K.OH/g gefallen ist Man verdünnt mit 24 g Äthylglykol. Es werden 6 ml Triäthylamin eingerührt und weiter mit destilliertem Wasser verdünnt. Die bei abnehmendem Festkörpergehalt gemessenen Viskositäten sind in Tabelle 1 zusammengefaßt. Das Carboxyl/Hydroxyl-Verhältnis beträgt etwa 1 :3.
Die 45°/oige Lösung wird auf kaltgewalztes Stahlblech aufgegossen und 15 Minuten bei Raumtemperatur angetrocknet. Die Aushärtung erfolgt während 30 Minuten bei 1600C. Der Überzug ist klar, glänzend und kratzfest.
Beispiel 2
93,5 g Polycarboxylkomponente PC-2, 14,3 g Polyhydroxylkomponente PH-I und 20 g Hexamethoxymethylmelamin werden bei Raumtemperatur gemischt und mit 26 g Äthylglykol auf 65% Festkörpergehalt verdünnt. Die weitere Verdünnung wird mit Wasser vorgenommen. Die bei abnehmendem Festkörpergehalt gemessenen Viskositäten sind in Tabelle 1 zusammengefaßt. Die 60%ige Lösung wird auf kaltgewalztes Stahlblech aufgegossen und 15 Minuten bei Raumtemperatur angetrocknet. Die Aushärtung erfolgt während 30 Minuten bei 15O0C. Man erhält einen harten, glänzenden, leicht gelblichen Film.
Beispiel 3
In einem Reaktionsgefäß werden 12,5 g Polycarboxylkomponente PC-1,100 g Polyhydroxylkomponente PH-2 und 22 g einer 90%igen Hexamethoxymethylmelaminlösung in Äthylglykol bei Raumtemperatur homogenisiert. Nach Zugabe von 20 g Äthylglykol beträgt der Festkörpergehalt 65,0%. Man neutralisiert mit 2 ml Triäthylamin und verdünnt mit deionisiertem Wasser weiter. Die bei abnehmendem Festkörpergehalt gemessenen Viskositäten sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.
Die 50%ige wäßrige Harzlösung wird auf Stahblech aufgegossen und 10 Minuten bei Raumtemperatur angetrocknet. Die Härtung erfolgt während 30 Minuten bei 140° C. Man erhält einen harten, gelblichen Film von 30 μπι Schichtstärke, der die Elastizitätsprüfung mit 80 inch, pound ohne Verletzung übersteht Der Film zeigt in dest Wasser von 500C eingetaucht nach 100 Stunden noch keine Bläschenbildung.
Tabelle
Viskositäten (Centi-Poise) von wäßrigen Bindemittellösungen bei verschiedenen Festkörpergehalten
60% 55e/o 500/0 45% 40%
Beispiel 1
Beispiel 2
Beispiel 3
3596 1558 565 390 210 250 170 115 55
1043 876 326 195 95
709 64

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Wasserverdünnbare ofentrocknende Überzugsmittel, die gegebenenfalls Pigmente, Füllstoffe, Lackhilfsmittel enthalten, auf der Basis von Lösungen aus Polyhydroxyl-, Polycarboxylverbindungen sowie polyvalenten Vernetzungsharzen, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel aus
a) 5—90 Gew.-Teilen einer wasserlöslichen PoIyhydroxylkomponente, die in 1000 g Festsubstanz mindestens 1 Mol Aminoxidstrukturen enthält;
b) 5—90 Gew.-Teilen einer Polycarboxylkomponente mit einer Säurezahl von 30—280 mg KOH/g, deren Carboxylgruppen teilweise oder vollständig mit Stickstoffbasen neutralisiert sind und gegebenenfalls
c) 5—40 Gew.-Teilen eines mit Hydroxylgruppen umsetzbaren polyvalenten Kondensationsproduktes aus Aldehyden und Aminoverbindungen und/oder Phenolen ohne Polyelektrolytcharakter
besteht, wobei die Komponenten a), b) und c) in Mischung oder gegebenenfalls im Zustand einer partiellen Kondensation vorliegen, bei der die Wasserverdünnbarkeit gegeben ist.
2. Überzugsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel zu 25—70 Gew.-Teilen die Polyhydroxylkomponente aufweist.
3. Überzugsmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel zu 25—45 Gew.-Teilen die Polycarboxylkomponente aufweist.
4. Überzugsmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel zu 5—30 Gew.-Teilen das Kondensationsprodukt aus Aldehyden aufweist.
5. Überzugsmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein mindestens teilweise veräthertes Melamin-Formaldehydkondensat als Kondensationsprodukt aus Aldehyden verwendet ist.
DE19752548565 1974-12-04 1975-10-30 Wasserverdünnbare ofentrocknende Überzugsmittel Expired DE2548565C3 (de)

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DE2548565B2 DE2548565B2 (de) 1977-03-31
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