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Verschlußspange für Ileostomie- und
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Postoperativ-Aus strei fbeutel Die Erfindung betrifft eine Verschlußspange
für einen Beutel oder Schlauch, insbesondere Ileostomie- und Postoperativ-Ausstreifbeutel,
mit einem Oberteil und einem Unterteil, in welches das Oberteil einfügbar ist.
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Bekanntlich ist ein solcher Verschluß notwendig, weil Ileostomie-Patieuten
den Beutel, ohne ihn vom Körper zu lösen mehrmals täglich kurzzeitig öffnen und
entleeren müssen.
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Es sind bereits einige Verschlußvorrichtungen vorgeschlagen worden
oder im Gebrauch, die ihren Zweck aber nur unvollkommen erreichen. So ist versucht
worden, durch Zusammenschnüren mit einer Kordel oder Aufwickeln und Befestigen des
Öffnungsteils mit einem Flachdraht einen Verschluß zu erzielen. Diese einfachen
Ausführungen haben jedoch mehrere Nachteile: Ihre Bedienung ist umständlich und
oft unsauber und ein dauerhafter dichter Verschluß nicht immer gewährleistet.
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Es ist weiter ein scherenartiges Scharnier mit paralleler Blattführung
bekannt, in dem der Ausgangsteil des Beutels umgeschlagen und eingeklemmt wird.
Diese Vorrichtung ist so groß und formstabil ausgeführt, daß sie kaum noch unauffällig
getragen werden kann.
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Eine für einen industriellen Einsatz bekannte Vorrichtung,
die
mit einem durch Druckluft aufgeblasenen Schlauch ein Verklemmen von Sacköffnungen
in einer geeigneten Hülse mit Trapezprofil gestattet, ist dagegen völlig ungeeignet
als Verschluß für am Körper zu tragende Beutel.
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Aufgabe der Erfindung war es deshalb, einen Beutelverschluß zu schaffen,
der bei unkompliziertem Aufbau diese Nachteile vermeidet, der sicher und vollkommen
flüssigkeitsdicht schließt einfach und sauber zu bedienen ist und eine leichte Reinigung
des Beutelausiaßteils gestattet. Dazu sollte er so klein und gegebenenfalls so flexibel
sein, daß er sich der Körperfolm anpaßt und unauffällig zu tragen ist und außerdem
eine für eine individuelle Anbringungsweise geeignete äußere Form haben.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Verschlußspange für einen Beutel
oder Schlauch, insbesondere Ileostomie- und Post operativ-Ausstreifbeutel, mit einem
Oberteil und einem Untertei 5 in welches das Oberteil einfügbar ist, die dadurch
gekennzeichnt ist, daß das Oberteil als eine Rundprofilstange und das Unterteil
als vin in Längsrichtung geöffnetes Rundprofilrohr ausgebildet ist, wobei diese
Öffnung des Rundprofilrohrs enger ist als der größte Durchmesser der Stange parallel
zur Ebene dieser Öffnung, so daß das Rundprofilrohr zumindest diesen Bereich des
größten Durchmessers der Rundprofilstange in geschlossenem Zustand der Spange umfaßt.
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Die zu verschließende Beutelöffnung wird zwischen die Spange teile
gelegt und nach dem Schließen der Spange eingeklemmt und flüssigkeitsdicht zusammengepreßt.
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Die Anwendung des an sich bekannten Prinzips des Einklemmens eines
Körpers in eine umschließende Hohlform war für die gestellte Aufgabe vorteilhaft,
weil sie den zwei Anforderungen des Verschließens und Dichtens mit einer konstruktiven
Maßnahme
gerecht wird Es erfolgt ein Zusammenhalten der Spangenteile
an den Beutelwandungen nur durch entsprechende Formgebung und ohne weitere Hilfsmittel.
Darüber hinaus bewirkt eine geeignete Bemessung und Gestaltung der Verschlußinnenflächen
auch ein flüssigkeitsdichtes Verschließen des Beutelausgangs gegen das sich unter
Druck stauende flüssige Füllgut durch den von der Haltevorrichtung ausgeübten Preßdruck
auf diese Dichtungsflächen.
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An sich kann für die Spangenteile jede Form geeignet sein, ein Verhaken
der Teile bewirkt, denn sie ist schon einer nicht selbsthaltenden Ausführung überlegen.
So können Formen mit im Querschnitt eckigen oder runden Konturen und Konturen mit
sowohl eckigen als auch runden Elementen gebildet und auch miteinander kombiniert
werden, die dann Dichtungslippen bilden sollen.
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Die erfindungsgemäße Spange ist mit Rundprofilen ausgestattet, die
bei Andruck eine breite Dichtungsfläche ausbilden und funktionell bedingt auch in
den Randzonen der Dichtungsfläche einen starken Druck auf die Beutelwandungen ausüben,
so daß eine scharf begrenzte Dichtungszone entsteht. Günstig ist e-n rundes Profil
auch, um das Beutelmaterial an den Preßstellent besonders bei häufiger Befestigung
an der gleichen Stelle zu schonen und Beschädigungen zu vermeiden, die zu Undichtigkeiten
führen könnten.
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Außerdem bewirkt bei dieser Form eine erhöhte Belastung durch das
Füllgut oder ein Eindringen von Füllgut in die erste Rand zone der Dichtungsfläche
eine verstärkte Abdichtung in der gegenüberliegenden Randzone durch einen höheren
Andruck. Eine solche selbstkorrigierende Anordnung ist einer flachen Preßvorrichtung
als Dichtung überlegen.
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Im Prinzip sind verschiedene Rundformen, wie beispielsweise elliptisch,
oval oder kreisrund, zur Ausbildung der ineinander fügbaren Profilteile geeignet.
Vorteilhafterweise sind die Rundprofile jedoch kreisrund ausgebildet. Hierdurch
wird bei günstigen Andruckswerten eine große Dichtfläche erzielt und auch bei eingelegten
Beuteln mit unterschiedlichen Wandstärken oder in mehrfachen Lagen ein sehr gutes
Zusammenhalten und Dichten erreicht.
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Um den Beutel vollkommen dicht verschließen zu können, haben die
beiden Spangenteile vorzugsweise gleichgeformte Rundprofile, die sich in ihren Querschnittsflächen
nur so geringfügig unterscheiden, daß bei den üblicherweise verwendeten Beuteln
geringer Wandstärken der Raum zwischen der Außenfläche des umfaßten Bereichs des
Oberteils und der Innenfläche des Unterteils bei geschlossener Spange durch den
Beutel vollständig ausgefüllt ist. Auf diese Weise wird der von der Haltevorrichtung
erzeugte Druck auf die gesamte Fläche der eingeklemmten Beutelwandungen übertragen
und deren Innenseiten werden fest aufeinandergepreßt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist, um das Schließen der Spange
zu erleichtern, das Spangenoberteil im vom Unterteil nicht umfaßten Bereich an der
Oberseite abgeflacht und gegebenenfalls in seitlicher Richtung verbreitert. Eine
auf diese Weise ausgebildete Druckleiste erleichtert die Bedienung der Spange, weil
sie unter dem Druck der Finger nicht mehr verdreht werden und aus der Hand gleiten
kann.
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Eine weitere zweckmäßige Abflachung an der Unterseite des Spangenunterteils
vereinfacht als Druckleiste ebenfalls die Befestigung am Beutel.
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Darüber hinaus wird die Höhe der Spange durch die beiden Abflachungen
sehr verringert, so daß sie unauffälliger unter
der Kleidung am
Körper anliegt.
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Zum leichteren Öffnen der Spange kann am Oberteil ein Griff ausgeformt
sein, der vorzugsweise durch ein bei geschlossener Spange über das Unterteil hinausragendes
verlängertes Oberteilende gebildet wird, um die Spange nicht unnötig zu vergrößern.
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Im Gegensatz hierzu kann das Spangenunterteil zweckmäßig mit zwei
seitlich angesetzten kleinen Grifflaschen versehen sein, die so in der Nähe des
Griffendes des Oberteils angeordnet sind, daß sich die Spange bequem mit drei Fingern
einer Hand öffnen läßt, während die andere Hand den Beutel hält oder leicht anhebt.
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Die einzelnen Teile der erfindungsgemäßen Spange können getrennt
voneinander vorliegen. Vorteilhafterweise sind sie jedoch mit einem Scharnier versehen.
Hierbei wird eine einteilige Ausführung, deren Einzelteile durch ein Filmscharnier,
Stege oder Bänder beweglich miteinander verbunden sind, vorgezogen, da sie insbesondere
die kostengünstige Massenfertigung in einem Stück ermöglicht. Die Materialbrücken
können von den Seiten, den Enden und den Druckleisten ausgehen. In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform ist die Spange am nicht mit Griffteilen versehenen Stirnende
mit einem solchen leicht beweglichen und präzise führenden Filmscharnier ausgerüstet,
so daß die Spange mühelos mit einer Hand sicher geschlossen werden kann.
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Obwohl die erfindungsgemäße Verschlußspange einen festen, sicheren
Verschluß gewährleistet, ist es denkbar, bei stärkeren mechanischen Belastungen
zwei Spangen, begünstigt durch die schmale Form, nebeneinander zu setzen und damit
einen zusätzlichen Schutz gegen ein äußerst unangenehmes unbeabsichtigtes
Öffnen
des Beutelausgangs zu erreichen. Gegebenenfalls ist die Ausstattung der erfindungsgemäßen
Spange mit einem Sicherungsteil, das zusätzlich das ordnungsgemäße Zusammenhalten
der beiden Spangenteile kontrolliert, zweckmäßig. Hierfür wird beispielsweise ein
Splint durch beide Spangenteile geführt, oder besser eine Sicherungskappe oder -hülse
oder ein Ring mit geeigneter Innenform in axialer Richtung auf das aufklappbare
Spangenende geschoben und in der Endposition gehalten. Das Sicherungsteil kann aus
einem weichen, elastischen oder harten Material bestehen. Es kann außerdem über
einen biegsamen Steg oder durch eine Verdickung am äußeren Ende einer Gleitführung
an der Verschlußspange unverlierbar befestigt sein.
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Die Verschlußspange kann ganz oder teilweise aus Werkstoffen wie
Metall, Holz, Glas, Keramik oder Kunststoffen hergestellt sein. Vorzugsweise werden
jedoch thermoplastische Kunststoffe, wie Polyäthylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid,
Polystyrol oder Polyacrylharze eingesetzt, die sich für die Spritzgußherstellung
in einem Stück eignen und zudem die Anforderungen erfüllen, die für ein ordnungsgemäßes
Funktionieren der Spange an das Material gestellt werden. So ist zum Beispiel eine
ausreichende Elastizität erforderlich, um das Ineinanderfügen der Spangenteile zu
ermöglichen und einen festen Zusammenhalt dauernd zu gewährleisten. Dabei können
nachgiebig federnde Bereiche, wie beispielsweise an der Unterseite des Unterteils,
durch Profilschwächungen günstig gestaltet werden. Aber auch eine gewisse Verformbarkeit
ist notwendig, um an stark durch Biegung beanspruchten Stellen eine Beweglichkeit
ohne Bruchgefahr zu erreichen. Gegebenenfalls ist die geschlossene Spange in allen
Richtungen quer zur Längsachse elastisch biegsam oder bleibend verformbar und paßt
sich so der Körperform noch besser an.
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In der Zeichnung ist eine der bevorzugten Ausführungsformen
als
Seitenansicht in Fig. 1 und als Draufsicht in Fig. 2 abgebildet.
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Die Seitenansicht Fig. n zeigt eine geschlossene Spange 1 mit dem
um ein Griffteil 2 verlängerten Oberteil 3 und dem mit Griffteilen 4 versehenen
Unterteil 5, die an einem Ende mit einem halbkreisförmigen Filmscharnier 6 verbunden
sind. Der in unterbrochener Linie ausgeführte Abbildungsteil deutet das hochgeklappte
Oberteil 3 der geöffneten Spange an. Daneben ist der in die Zeichenebene gedrehte
schraffierte Querschnitt 7 des Oberteils mit einer abgeflachten, seitlich verbreiterten
Druckleiste 8 abgebildet.
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In Fig. 2 ist die geschlossene Spange in der Draufsicht skizziert.
Der schraffierte Querschnitt der geschlossenen Spange im Bereich der Grifflaschen
4, ebenfalls in die Zeichen ebene gedreht, zeigt mit der Abflachung 9 die untere
Druckleiste.
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Die erfindungsgemäße Verschlußspange zeichnet sich durch ei besonders
dichtes Verschließen der Beutel gegenüber den sich darin aufstauenden Ausscheidungsprodukten
aus, so daß zwischen zwei Entleerungen nichts vom Inhalt in den offenen Beutelaus-Iaßteil
hinter der Spange treten kann. Nach Entleerung und Wiederverschluß kann dieses herabhängende
freie Ende leicht gereinigt werden, weil es nicht nach oben zurückgeführt wird,
sondern nach unten geöffnet ist. Durch die scharfbegrenzte Dichtungszone bei faltenfreiem
Einlegen der parallel übereinanderliegenden Beutelwandungen in die erfindungsgemäße
Spange können sich keine unzugänglichen Ecken bilden, in denen Reste des Beutelinhalts
zu störender Geruchsbelästigung führen würden.
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Die Spange kann leicht mit einer Hand bedient werden und
ist
dabei so schmal und flach, daß sie unauffällig am Körper zu tragen ist. Außerdem
erlaubt sie dem Benutzer eine individuelle Anbringungsweise in unterschiedlicher
Entfernung von der Öffnung des Beutels und auch schräg zur Mittelachse des Auslaßansatzes,
wodurch sie vorteilhaft den körperlichen Gegebenheiten oder der Kleidung angepaßt
werden kann.