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Kombinierte Ruf-, Türsprech- und -öffneranlage Die Erfindung betrifft
eine kombinierte Ruf-, Türsprech- und -öffneranlage, die sowohl in Ein- und Mehrfamilienhäusern,als
auch in Objekten mit einer Vielzahl von Wohnungen dazu dient, mit Besuchern - die
sich dadurch bemerkbar machen, daß sie durch Betätigen einer an der außerhalb der
Eingangstür angeordneten Türstation angebrachten Ruftaste in der gewünschten Wohnung
ein Rufsignal erzeugen - von einer Wohnungssprechstelle aus über die Türstation
ein Gespräch zu führen und, falls man den Besucher einlassen will, von der Wohnungssprechstelle
aus durch Tastendruck über einen elektrischen Türöffner die Ein gangstür zu öffnen,
Derartige
Türsprechanlagen sind sowohl nach dem Gegensprech-, als auch nach dem Wechselsprechprinzip
bekannt.
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Bei den Gegensprechanlagen enthält die Wohnungssprechstelle einen
aus der Fernsprechtechnik bekannten Handapparat mit Mikrofon- und Hörkapsel, und
die Türstation ein Mikrofon und einen Lautsprecher. Die Spannungsversorgung erfolgt
meist von einem zentralen Setzgerät aus, das außer dem Netztransformator auch den
Gleichrichter mit den erforderlichen Sieb- und Glättungsbauteilen enthält. Zuweilen
erfolgt die Speisung statt aus einem Netzgerät auch aus einer Batterie. Ein Gespräch
ist jederzeit in beiden Richtungen, also sowohl von der Türstation zur Wohnungssprechstelle,
als auch umgekehrt möglich, es kann also an beiden Stellen gesprochen bzw. gehört
werden, ohne daß die Gesprächrichtung eigens umgeschaltet werden muß.
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Bei den Wechselsprechanlagen enthält die Wohnungssprechstelle meist
nur einen Lautsprecher, der je nach Gesprächsrichtung als Mikrofon oder zur Wiedergabe
des Gesprächs dient0 Die Türstation enthält bei manchen Fabrikaten ebenfalls ein
separates Mikrofon und einen Lautsprecher, bei anderen Fabrikaten nur einen Lautsprecher,
der ebenfalls wie bei der Wohnungesprechstelle je nach Gesprächsrichtung in seiner
Funktion umgeschaltet wird.
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Im Gegensatz zu den Gegensprechanlagen ist bei den Wechselsprechanlagen
zusätzlich zum Netzgerät noch ein Sprachverstärker und eine Sprechwendeeinrichtung
erforderlich. Diese Funktionsteile sind in einem gemeinsamen Gehäuse zu der sogenannten
Verstärkerzentrale vereinigt. Ein Gespräch ist immer nur in einer Richtung, also
von der Türstation zur Wohnungssprechstelle oder umgekehrt möglich, wobei zur Umkehr
der Sprechrichtung jedesmal die Sprechwendeeinrichtung in Funktion treten muß0 Die
Sprechwegumschaltung erfolgt entweder manuell über Steuertasten von der Wohnungssprechstelle
aus oder automatisch durch den Verstärker, wobei der Sprechstelle mit dem höheren
Lautstärkepegel der Vorrang eingeräumt wird, daß von dort gesprochen werden kann,
während die andere Stelle sich so lange aufs Zuhören beschränken muß, bis sie in
einer Gesprächspause nun ihrerseits durch Erzeugen eines höheren Lautstärkepegels
wieder den Vorrang und damit die Sprechmöglichkeit erhält, Von der Funktionssicherheit
und von der Bedienungsart aus gesehen sind Gegensprechanlagen relativ einfach und
funktionssicher aufgebaut, Denn außer den dem Gleichrichter nachgeschalteten Sieb-
und Glättungsbauteilen sind keinerlei Ausfallanfällige elektrische Bauelemente erforderlich,
und zur Bedienung
muß lediglich an der Wohnungssprechstelle der
Handapparat abgenommen und, falls gewünscht, noch die Türöffner taste gedrückt werden.
Ein Gespräch mit der Türstation wickelt sich sozusagen spielend leicht und beinahe
von alleine ab.
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Anders dagegen verhält es sich bei den Wechselsprechanlagene Denn
abgesehen davon, daß die Vielzahl der in der Verstärkerzentrale vereinigten elektronischen
Bauelemente immer wieder zu Störungen und Ausfällen der Anlage führt, ist auch die
Bedienung sehr kompliziert und problematisch: Es sind beispielsweise bei der manuellen
Bedienung vier verschiedene Bedienung funktionen vorzunehmen, nämlich das Einschalten,
das Drücken bzw. Loslassen der Sprechtaste, das Ausschalten sowie das Öffnen der
DürO Diese Funktionen sind außerdem noch auf zwei oder drei verschiedene Tasten
aufgeteilt, so daß eine sorgfältige Anleitung und eine erhebliche tibung erforderlich
sind, die älteren Menschen unter Umständen sehr schwer fällt und von Kindern kaum
durchzuführen ist0 Es wurde zwar versucht, diesen Bedienungsschwierigkeiten durch
sogenannte "automatische" sprachgesteuerte Anlagen zu begegnen, doch tauchen hierbei
sofort wieder andere Schwierigkeiten auf.
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Beispielsweise arbeitet die Sprechwegumschaltung oft nicht
exakt
genug, so daß von dem ersten Wort nach dem Umschalten der Anfang unterdrückt wird
und z.B. statt Kind nur .sind verstanden wird. Oder der Umgebungsgeräuschpegel an
der Türstation ist infolge des Straßenverkehrs derart hoch, daß eine Sprechwegumschaltung
von der Wohnungsstelle zur Türstation nicht mehr möglich ist0 Oder die Installationsleitungen
fangen so viele Störsignale ein, daß die Sprachqualität stark gemindert wird.
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Die "Standardausführung" beider Anlage-Arten erfordert einen relativ
großen Aufwand an Installationsmaterial und Lohnkosten, denn es muß je nach Anzahl
der Wohnungssprechstellen eine Vielzahl von Adern vorgesehen und verarbeitet werden.
Es wurde versucht, den Installationsaufwand auf ein Minimum zu senken, doch ist
dies bisher lediglich für Wechselsprechanlagen, beispielsweise nach dem deutschen
Patent NrO 1 441 410, der Auslegeschrift Nr. 1 566 702 oder dem deutschen Patent
Nr. 2 019 899, gelungen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kombinierte Ruf-, Türsprech-
und -öffneranlage mit der einfachen und funktionssicheren Bedienung einer Gegensprechanlage
zu schaffen, die ein Minimum an Material- und Installationsaufwand erfordert,
wie
es z.BO bei einer Altbaumodernisierung erwünscht ist, bei der man ohne Neuinstallation
auskommen will0 Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sowohl die
Auslösung der Ruf- und Türöffnerfunktion, als auch das Gespräch von der Türstation
zur Wohnungssprechstelle und von der Wohnungssprechstelle zur Türstation nach dem
Gegensprechprinzip ohne Sprechwendeeinrichtung über ein und denselben Draht dadurch
ermöglicht ist, daß ein Verstärker vorgesehen ist, der das Gespräch von der Wohnungssprechstelle
zur Türstation derart verstärkt, daß in jeder Gesprächsrichtung eine jeweils ausreichende
Lautstärke erzielt wird; daß ferner ein erster Logikbaustein vorgesehen ist, der
beim Betätigen der Ruftasten verhindert, daß der Türöffner anspricht und daß ein
zweiter Logikbaustein vorgesehen ist, der den Leitungswiderstand eliminiert und
daraufhin auswertet, ob an der Türstation eine Ruftaste gedrückt oder ob an einer
Wohnungssprechstelle ein Handapparat abgehoben wurde; und daß schließlich die einzelnen
Rufleitungen von den Ruftasten an der Türstation zu den Wohnungssprechstellen durch
Einfügen von geeigneten Schaltmitteln, beispielsweise von Dioden-Kombination in
der Türstation und in der Wohnungssprechstelle zu einer gemeinsamen
Ruf-,
Sprech- und Türöffnerleitung zusammengefaßt und an den Verstärker geführt werden0
Eine erweiterte Einsatzmöglichkeit der Anlage wird dadurch erreicht, daß nach der
Erfindung die Schaltmittel zur Zusammenfassung der Rufleitungen zu einer gemeinsamen
Ruf-, Sprech-und Türöffnerleitung, als Zusatzbaugruppen ausgebildet und an der Türstation
und/oder an der Wohnungssprechstelle nachrüstbar sind.
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Um von den unterschiedlichen Typen der verschiedenen Gerätehersteller
unabhängig zu sein, kann nach einem zusätzlichen Merkmal der Erfindung der Türöffner
mittels des Kontaktes eines Türöffnerrelais ansteuerbar seine Ebenfalls ist es für
eine vielseitigere Einsatzmöglichkeit der Anlage zweckmäßig, daß nach einem weiteren
Merkmal der Erfindung die Funktionsbaugruppen, beispielsweise der Verstärker, die
Logikbausteine, der Gleichrichter mit seinen Sieb- und Glättungsmitteln sowie das
Türöffnerrelais räumlich miteinander in der Türstation vereinigt sind,
Eine
besondere Variante der Erfindung besteht darin, daß die Ruftaster von der Türstation
räumlich entfernt und als unabhängige selbständige Baugruppe auf einer eigenen Trägerplatte
angebracht sind.
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Nach einem zusätzlichen Merkmal der Erfindung ist es zweckmäßig, daß
das sonst durch die angehobene Lautstärke verursachte Rückkopplungspfeifen dadurch
verhindert wird, daß zwischen dem Mikrofon der Türsprechstation und dem Verstärker
geeignete Dämpfungsglieder, beispielsweise eine abstimmbare R-C-Kombination angeordnet
sind.
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Ausführungs- und Anwendungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
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Die Figur 1 zeigt ein Schaltschema für eine Anlage nach der Erfindung,
die Figuren 2 und 3 zeigen, weitgehend unter Verwendung der gleichen Bezugszeichen,
Anwendungsbeispiele für den Einbau derartiger Ruf-, rsprech-und -öffneranlagen bei
zwei Fällen der Altbaumodernisierung ohne Neuinstallation.
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In der Türstation sind außer dem Lautsprecher Lt, dem Mikrofon Mi
und den Ruftasten rt 1, rt 2 auch der Verstärker V, die Logikbausteine L 1 und L
2, das Türöffnerrelais Ö, der Gleichrichter Gr mit dem Glättungskondensator C 2
sowie die R-C-Kombination P, R, C 1 und die Dioden D 1, D 2 untergebracht0 Falls
dies aus anlagetechnischen Gründen zweckmäßig ist, können die Ruftasten rt 1, rt
2 von der Türstation räumlich entfernt und auf einer eigenen Kontaktplatte angeordnet
werden.
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Die Türstation ist dann in diesem Fall in zwei voneinander unabhängige
selbständige Baugruppen Türlautsprecher TL und Kontaktplatte KP aufgeteilt, Der
Netztransformator Tr ist als Klingeltransformator ausgebildet und mit den Klemmen
b und c der Türstation verbunden, Die Wohnungssprechstellen HT 1 und HT 2 enthalten
jeweils das Läutewerk LW, die Türöffnertaste ÖT, die Diode D 3 und den Hakenumschalter
hu sowie in ihrem Handapparat die Mikrofonkapsel Mi und die Hörkapsel Lt. Sie sind
mit den Klemmen c und 701 bzw. 7o2 der Türstation verbunden.
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Der Türöffner TÖ ist mit den Klemmen 12 und b der Türstation verbunden.
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Beim Drücken beispielsweise der Ruf taste rt 1 an der Türstation ertönt
in der zugehörigen Wohnungssprechstelle HT 1 das Läutewerk SW, wobei der Logikbaustein
L 1 verhindert, daß gleichzeitig auch das Türöffnerrelais Ö anzieht und der Logikbaustein
L 2 auswertet, daß eine Ruftaste gedrückt wurde. Wenn daraufhin in der Wohnungssprechstelle
HT 1 der Handapparat abgehoben wird, ist über die Leitung von Klemme 12 an H1 1
zu Klemme c an TL der Sprechkreis über den Hakenumschalter hu geschlossen. Das in
Richtung TL abgehende Gespräch wird über den Verstärker V auf den Lautsprecher Lt
in der Türstation gegeben. I)ie Rückantwort gelangt vom Mikrofon Mi der Türstation
über Klemme 11 und die Leitung 7o1 von der Türstation an Klemme 7 der Wohnungssprechstelle
und von dort über die Sprechkapsel Mi und den Hakenumschalter hu an die Hörkapsel
Lt im Handapparat des RT 1. Beim Drücken der Öffnertaste ÖT in der Wohnungssprechstelle
läßt der Logikbaustein L 2 das Öffnerrelais Ö in der Türstation ansprechen, so daß
über dessen Kontakt ö 1 der Türöffner TÖ an die Wechselspannung des Netztransformators
Tr gelegt und in Funktion gesetzt wird0 Bei der räumlich voneinander getrennten
Anordnung des Türlautsprechers TL und der Kontaktplatte KP werden diese beiden Baugruppen
jeweils über die Klemmen 6 und 11 miteinander verbunden, Ansonsten sind diese Verbindungen
in der riürstation intern angebracht0
Die Vorteile der Erfindung
bestehen insbesondere darin, daß mit minimalem Leitungs- und Installationsaufwand
eine Gegensprechanlage erzielbar ist, die sehr einfach und funktionssicher bedient
werden kann. Es wird lediglich eine einzige gemeinsame Ader von der Türstation zu
allen Wohnungssprechstellen benötigt und pro Wohnungssprechstelle eine zusätzliche
Ader, also beispielsweise bei einem Mehrfamilienhaus mit fünf Wohnungssprechstellen
insgesamt sechs Adern0 Diese Adernzahl ist identisch mit der für ganz normale Klingelanlagen
benötigten Anzahl von Adern.
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Es ist deshalb besonders vorteilhaft, daß mit der Anlage nach der
Erfindung bereits vorhandene Klingelanlagen ohne Nachinstallation von weiteren Adern
in der Steigleitung zu perfekten, komfortablen Ruf-, Türsprech- und -öffneranlagen
erweitert werden können. Solche Erweiterungen zeigen die Figuren 2 und 3, von denen
die Figur 2 die Modernisierung einer Altbaueinrichtung zeigt, die mit reinen Klingelanlagen,
aber bisher ohne Türöffner ausgestattet war. Sie kann nunmehr ohne zusätzlichen
Aufwand ebenfalls mit einem Türöffner versehen werden. Figur 3 zeigt dagegen eine
Altbaueinrichtung, die mit Klingelanlagen, gleichzeitig aber bereits mit einem Türöffner
ausgerüstet war, der unverändert weiterbenutzt werden kann.
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Wenn eine Klingelanlage vorhanden ist, so kann man aus ihr mit geringstem
Installationsaufwand - ohne zusätzliche Ader in der Steigleitung - eine vollkommene
Türsprech- und -öffneranlage mit Rufunterscheidung machen0 Alle vorhandenen Teile
werden weiterverwendet und behalten ihre Funktion, Und wenn eine Türöffner und Klingelanlage
vorhanden ist, so kann auch aus dieser Anlage mit geringstem Installationsaufwand,
also gleichfalls ohne zusätzliche Ader in der Steigleitung, eine vollständige Türsprech-
und -öffneranlage mit Rufunterscheidung gemacht werden, wobei alle vorhandenen Teile
gleichfalls weiterverwendet werden und ihre Funktion behalten.
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Bei solchen Altbaumodernisierungen fallen keinerlei Stemmarbeiten
oder sonstige unangenehme und aufwendige bauliche Veränderungen an, Die Herausnahme
der Funktionsteile aus dem Gehäuse des allgemein üblichen Zentralgerätes und ihre
Unterbringung in der Türstation bringt außerdem den Vorteil, daß bei der Erweiterung
von Klingelanlagen zu Türsprechanlagen die bereits von der Klingelanlage her vorhandenen
Geräte wie Klingeltrafo, Kontaktplatten mit Ruftasten, Signalgeräte in den Wohnungen
sowie Türöffner nicht durch neue Geräte ersetzt zu werden brauchen, sondern unverändert
weiterverwendet werden
können und lediglich die für die Sprechanlage
notwendigen speziellen Geräte, also Türlautsprecher und Haustelefon dazugekauft
werden müssen. Außerdem ist dadurch die Anlage von der vorhandenen Netzspannung
unabhängig und besonders exportfreundlich, denn es muß nicht mehr ein jeweils eigenes
Netzgerät für die unterschiedlichen Spannungen von beispielsweise 110, 125 oder
240 Volt hergestellt, auf Lager gehalten und geliefert werden0 Vielmehr können die
am Einsatz ort üblichen und eventuell bereits vorhandenen Klingeltrafos unverändert
zum Aufbau der Anlage mitverwendet werden.
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Ein weiterer Vorteil der Anlage besteht darin, daß sie nicht auf eine
bestimmte Anzahl von Wohnungssprechstellen oder auf eine bestimmte, relativ kurze
Leitungslänge von wenigen Metern begrenzt ist, sondern mit beliebig vielen Wohnungssprechstellen
ausgerüstet werden kann und auch bei einer Leitungslänge von beispielsweise 500
m und mehr noch voll funktionsfähig bleibt0 Patentansprüche: