DE2547084C3 - Dichtungsglasmasse aus einer Glasfritte und einem Pulverzusatz sowie Verwendung derselben - Google Patents
Dichtungsglasmasse aus einer Glasfritte und einem Pulverzusatz sowie Verwendung derselbenInfo
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- DE2547084C3 DE2547084C3 DE19752547084 DE2547084A DE2547084C3 DE 2547084 C3 DE2547084 C3 DE 2547084C3 DE 19752547084 DE19752547084 DE 19752547084 DE 2547084 A DE2547084 A DE 2547084A DE 2547084 C3 DE2547084 C3 DE 2547084C3
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Description
Gew.-%
IO
15
20
25
JO
35
40
45
PbO
ZnO
B2O3
SiO2
ZnO
B2O3
SiO2
75-82
7-14
6,5-12
1,5- 3
7-14
6,5-12
1,5- 3
4. Dichtungsglasmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Pulverzusatz in einer Menge von 0,2 bis 1,5 Gewichtsprozent
der Glasfritte vorhanden ist.
5. Dichtungsglasmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie
ferner ein Bindemittel für die Glasfritte und ein eo Lösungsmittel für das Bindemittel enthält.
6. Dichtungsglasmasse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Bindemittel ein Gemisch
aus Hydroxypropylzellulose und Nitrozellulose enthält, wobei die Hydroxypropylzellulose ti
in einer ausreichenden Menge vorliegt, um die aus Bindemittel, Lösungsmittel und Glasfritte bestehende
Masse beständin /u machen.
7. Dichtungsglasmasse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie Hydroxypropylzellulose
mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 40 000 bis 300 000 enthält
8. Dichtungsglasmasse nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie
eines der nachfolgenden Lösungsmittel enthält: Amylacetat, Äthylenglykolmethyläther, Athylenglykpläthyiäther,
Methylamylacetat, Äthylhexylacetat, n-Butylacetat, Isobutylacetat, sekundäres
Butylacetat und Diäthylenglykolmonobutylätheracetate.
9. Dichtungsglasmasse nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie,
bezogen auf die aus Bindemittel und Lösungsmittel bestehende Trägermasse, folgende Bestandteile
in Gewichtsprozent enthält:
Hydroxypropylzellulose 0,195—1,2
Nitrozellulose 0,84-53
Ainyiäcetäi 83,5-96,45
Äthylenglykolmethyläther 2,4-14,4
10. Dichtungsglasmasse nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydroxypropylzellulose
ein durchschnittliches Molekulargewicht von 60 000 besitzt.
11. Dichtungsglasmasse nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß sie, bezogen auf die aus Bindemittel und Lösungsmittel bestehende
Trägermasse, folgende Bestandteile in Gewichtsprozent enthält:
Hydroxypropylzellulose 1,3 — 5
Amylacelat 47,5-49,3
Ä thylenglykolrr-'thyläther 473 - 493
12. Dichtungsglasmasse nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie,
bezogen auf die aus Bindemittel und Lösungsmittel bestehende Trägermasse, 5 bis 30 Gewichtsprozent
einer 4gewichtsprozentigen Lösung von Hydroxypropylzellulose in gleichen Gewichtsteilen Amylacetat und Äthylenglykolmethyläther
und 95 bis 70 Gewichtsprozent einer 1- bis 6,2gewichtsprozentigen
Lösung von Nitrozellulose in Amylacetat enthält.
13. Verwendung der Dichtungsglasmasse nach einem der vorangehenden Anbrüche zum abdichtenden
Verbinden von Glasoberflächen.
14. Verwendung nach Anspruch 13 zum Verbinden des Frontplattenteils einer Farbfernsehröhre
mit dem Trichterteil der Röhre in Gegenwart von organischen Dämpfen, die das PbO in dem Dichtungsglas
reduzieren können.
Die Erfindung betrifft eine Dichtungsglasmasse aus einer Glasfritte auf der Basis eines niedrigschmelzenden
PbO enthaltenden Glases und einem Pulverzusatz sowie die Verwendung einer derartigen Dichtungsglasmasse.
PbO enthaltende Dichtungsgläser, insbesondere
3- ZnO-Dichtungsgläser, werden zum Anschmelzen
der Glasfrontplatten an die Glastrichter von Farbfernsehröhren verwendet Solche Dichtungsgläser
haben die Eigenschaft, bei niedrigen Temperaturen zu schmelzen und zu fließen, d. h. gewöhnlich bei 5
Temperaturen unter 5000C, insbesondere unter 475°C,
was die Benetzung der zu verbindenen Glasoberflächen erleichtert Des weiteren besitzt die entglaste Substanz,
die gebildet wird, einen Fasererweichungspunkt, der höher ist als der des ursprünglichen Dichtungsglases.
Aufgrund der sofortigen Reduktion des PbO im Dichtungsglas zu metallischem Blei, wenn die Abdichtung
in reduzierender Atmosphäre oder in Gegenwart von schädlichen organischen Dämpfen ausgeführt wird,
müssen von den Fernsehröhrenherstellern besondere Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, um eine solche
Reduktion des PbO und das dadurch verursachte Durchschlagen der Dichtung zu verhindern.
Bevor die Glasfrontplatte einer Farbfernsehröhre an den Glastrichter angeschlossen werden kann, müssen
beide Teile zuerst einer Anzahl von verschiedenartigen
Behandiungsschriuen ausgesetzt werden. Bisher wurden
dabei mindestens neun verschiedene organische Verbindungen auf die innere Oberfläche der Frontplatte
aufgebracht und auf diese aufgebrannt Während des Brennprozesses wurden dabei verschiedenartige organische
Dämpfe frei, normalerweise be: einer Temperatur von 400 bis 4500C. Da diese organischen Dämpfe für
das in dem zum Verbinden der Frontplatte mit dem Trichter verwendeten Dichtungsglas vorhandene PbO
schädlich sind, mußte der Brennprozeß vor der
erwähnten Abdicht.ng erfolgen. Wenn man solche Dämpfe nämlich mit dem Dirhtungs-r'as während des
Abdichtungsvorganges in Kontakt kommen ließe, würden sie das PbO zu metallischem BIe' reduzieren und
ein Durchschlagen in der entstehenden Verbindung beider Glasteile verursachen. Es war deshalb bisher
nicht möglich, gleichzeitig die Frontplatte zu brennen und dieselbe mit dem Trichter zu verbinden, ohne daß
bei der Verwendung eines PbO enthaltenden Dichtungsglases das PbO im Glas zu Pb reduziert wird.
Das einzige wirtschaftliche Bindemittel für eine derartige Dichtungsglasmasse war bisher eine 1- bis
l,4%ige Lösung von Nitrozellulose in Amylacetat; alle
anderen Bindemittel verhinderten nicht die Reduktion des PbO im Dichtungsglas zu Pb während des
Abdichtungsprozesses. Nitrozellulose weist jedoch viele Nachteile auf, insbesondere eine geringe Beständigkeit
und Lebensdauer. Das hat zur Folge, daß jeweils nur relativ kleine Chargen an Dichtungsglasmasse bereitet
werden können und daß infolge der sich ergebenden Konsistenzschwankungen der Masse eine permanente
Überwachung und Nachregulierung eines aus einem Spendegerät abgegebenen Dichtungsglasmassenbandes
erforderlich ist Daraus resultieren periodische Stillegezeiten sowie hohe Personalkosten. Die Industrie hat
jedoch bisher diese Nachteile in Kauf genommen, da ihr die Verwendung von Nitrozellulose als einzige Möglichkeit
erschien, eine Reduktion des PbO im Dichtungsglas zu metallischem Blei zu verhindern. Des weiteren wurde
auch erst nach dem Aufbrennen der organischen Verbindungen auf die Frontplatte mit dem Anschmelzen
des Trichters begonnen, um während des Schmelzvorganges keine reduzierenden Bedingungen zu schaffen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dichtungsglasmasse auf der Basis eines niedrigschmelzenden
PbO enthaltenden Glases zu schaffen, bei der auch ohne die Verwandung von Nitrozellulose als
Bindemittel während des Verschmelzens keine oder nur eine geringe Reduktion des PbO zu metallischem Blei
stattfindet
Diese Aufgabe wird durch eine eingangs beschriebene Dichtungsglasmasse gelöst, die einen Pulverzusatz
enthält der aus einer der im Anspruch 1 aufgeführten Verbindungen besteht
Diese Verbindungen können die Reduktion des PbO im Dichtungsglas zu Pb zumindest wesentlich verzögern,
wenn nicht ganz verhindern. Zu der Gruppe (A) zählen Hydroxide, die bei den Temperaturen, bei denen
die Verschmelzung stattfindet, thermisch beständig sind und sich innerhalb des Verschmelztemperaturbereiches
nicht thermisch zersetzen, die jedoch reagieren, wenn sie cen reduzierenden Bedingungen ausgesetzt werden,
die während des Verschmelzens des Dichtungsglases existieren. Typisch für derartige Hydroxiden sind
LiOH1LiOH - H2O1Zr(OH)4,
Ba(OH)2 ■ 8 H2O und
ZrO2 ^H2O.
Bei den Hydroxiden scheint das Hydratwasser keinerlei
signifikante Auswirkungen zu haben, z. B. ergeben nahezu wasserfreies Lithiumhydroxid und hydratisiertes
Lithiumhydroxid etwa die gleichen sichtbaren Resultate. Zusätzlich zu den vorstehend genannten Hydroxiden
wurde gefunden, daß bestimmte anorganische Nitrate die chemische Reduktion von PbO in einem PbO
enthaltenden Dichtungsglas wesentlich verzögern können. Die Nitrate können in drei Gruppen eingeteilt
werden. Die Verbindungen der ersten Gruppe rufen die bedeutendsten Auswirkungen hervor. Sie weisen Zersetzungstemperaturen
von 30—60O0C auf, Schmelzpunkte von 36—264"C sowie Hydratwasser.Typisch für
diese Verbindungen sind
Ca(NOj)2 · 4 H2O,
Zn(NO3J2 · 6 H2O,
La(NO3J3 · 6 H2O,
Bi(NO3)2 · 6 H2O,
Ce(NO3)3 · 6 H2O,
Ni(NO3)2 · 6 H2O und
Cd(NOj)2 ■ 4 H2O.
Eine zweite Gruppe (C) von Nitraten führt zu Ergebnissen, die mit den Verbindungen der ersten
Gruppe von Hydraten vergleichbar sind. Diese zweite Gruppe ist durch Verbindungen gekennzeichnet, die
niedrigere Schmelzpunkte aufweisen als die Verschmelztemperatur des PbO enthaltenden Dichtungsglases sowie höhere thermische Zersetzungstemperaturen
als die Verschmelztemperatur. Typische Verbindungen dieser zweiten Gruppe sind LiNO3 und AgNOj. Eine
dritte Gruppe von Nitraten (D), die weniger wirksam sind c!s die der ersten und zweiten Gruppe, jedoch
feststellbare Auswirkungen hervorrufen, ist durch Verbindungen gekennzeichnet die Schmelzpunkte
zwischen 414 und 592°C aufweisen. Typische Verbindungen dieser Gruppe sind CsNO3, Pb(NO3)2 und
Ba(NOj)2.
Darüber hinaus wurde noch eine weitere Gruppe (E) von anorganischen Nitraten gefunden, die in Verbindung
mit Dichtungsglasmassen, die einen Zellulosebinder enthalten, besonders wirksam ist. Diese Gruppe
besteht aus Nitraten, die sich bei einer Temperatur zwischen 1500C und dem Fasererweichungspunkt des
Dichtungsglascs thermisch zersetzen und dadurch HNOj erzeugen. Typisch für solche Verbindungen sind
Cu(NOj)2 · 3 H2O und BiO(NO3) · H2O. Die Wirkungsweise
dieser Verbindungen ist noch nicht völlig geklärt.
Es wird jedoch angenommen, daß sie HNOj freisetzen,
das daraufhin mit dem Zellulosebinder reagiert, wodurch sich ein nitrozelluloseartiger Binder, d. h. ein
Zellulosebinder mit Nitrogruppen bildet Es ist bekannt, daß hinsichtlich der chemischen Reduktion von PbO
in einem PbO enthaltenden Dichtungsglas Nitrozellulose-Bindemittei
nicht so problematisch sind wie z. B. ein Bindemittel aus Hydroxypropylzellulose.
Eine weitere Gruppe von anorganischen Verbindungen, die die chemische Reduktion von PbO in PbO
enthaltenden Dichtungsgläsern wesentlich verzögern, umfaßt bestimmte anorganische Carbonate (F). Diese
Carbonate sind über der Verschmelztemperatur des Dichtungsglases thermisch zersetzbar und setzen
dabei Kohlendioxid frei. Typisch für diese Verbindungen ist MgCOi das zu ausgesprochen guten Ergebnissen
führt
Eine weitere Gruppe von Carbonaten, die weniger wirksam sind als Magnesiumcarbonat, umfaßt CdCÜ3
und ZnCO* Die Verbindungen in dieser zweiten Gruppe verlieren Kohlendioxid in einem Temperaturbereich
von 300 —500° C und führen zu besonders
guten Ergebnissen, wenn sie in Verbindung mit PbO enthaltenden Dichtungsgläsern verwendet werden,
die relativ niedrige Verschmelzungstemperaturen aufweisen, z. B. 400° C oder niedriger.
Darüber hinaus wurde festgestellt, daß auch anorganische Sauerstoff enthaltende Chlorverbindungen
(G) als Additive für PbO enthaltende Dichtungsgläser geeignet sind. Erfindungsgemäß kann jede
beliebige anorganische Sauerstoff enthaltende Chlorverbindung eingesetzt werden. Vorzugsweise soll die
Verbindung jedoch eine thermische Zersetzungstemperatur aufweisen, die über der Verschmelztemperatur
des Dichtungsglases liegt. Die Perchlorate werden besonders bevorzugt, insbesondere KCLO4.
Bei Anwesenheit von mindestens einer der vorstehend aufgezählten Verbindungen wird die Reduktion
des PbO im Dichtungsglas zu metallischem Blei beim reduz.erenden Verschmelzen verhindert. Des
weiteren wird durch die Verwendung von derartigen Verbindungen als Pulverzusatz der Einsatz von geringen
Mengen von Hydroxypropylzellulose neben der Nitrozellulose als Bindemittel möglich. Das Vorhandensein
des erstgenannten Bindemittels, auch schon in geringen Mengen von 5 bis 30% der Nitrozellulose,
führt zu einer sehr beständigen Dichtungsglasmasse, von der weitaus größere Chargen hergestellt werden
können und die eine Haltbarkeit von mindestens drei Monaten und länger besitzt. Eine derartige Dichtungsglasmasse
kann kontinuierlich aus einem Spendegerät abgegeben werden, ohne daß dieses dauernd
überwacht und nachreguliert werden muß.
Es ist grundsätzlich bekannt, PbO enthaltenden Dichtungsgläsern pulverisierte Substanzen zuzusetzen,
um dadurch bestimmte Eigenschaftsverbesserungen des Glases zu erzielen. So äst es beispielsweise
aus der DE-OS 23 31249 bekanntgeworden, einem derartigen Dichtungsglas zum Erzielen
einer möglichst niedrigen Schmelztemperatur und eines niedrigen «-Wertes ein kristallines Puiver zuzusetzen,
das Substanzen wie 0-Eucryptit, j3-Spodumen etc. enthält. Es ist offensichtlich, daß sich der Erfindungsgegenstand
von dieser bekannten Lehre hinsichtlich Aufgabe und Lösung unterscheidet.
Darüber hinaus ist es auch schon bekanntgeworden (DE-OS 23 20 005). in j,e Dichtungsglasmassen einen
die Reduktion des PbO zu metallischem Blei beim reduzierenden Verschmelzen verhindernden Pulverzusatz
einzuarbeiten, der aus einem höheren Oxid eines Kations besteht Dabei werden die Substanzen
Pb3O4 und BaO2 als besonders geeignet angesehen.
Ähnliche Wirkungen werden auch bestimmten Chromverbindungen zugeschrieben, insbesondere bestimmten
Dichromaten (FR-PS 20 86 937). Diese Substanzen des Standes der Technik sind jedoch von den erfindungsgemäß
verwendeten Verbindungen verschieden.
Gute Ergebnisse werden gewonnen, wenn bei der erfindungsgemäßen Dichtungsglasmasse der Pulverzusatz
in einer Menge von 0,1 bis 3 Gew.-% der Glasfritte vorhanden ist, vorzugsweise in einer Menge von
0,2 bis 1,5 Gew.-% der Glasfritte. Eine erfindungsgemäß verwendbare Glasfritte weist beispielsweise
die im Anspruch 3 angegebene Zusammensetzung auf. Weitere spezielle Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Dichtungsglasmasse gehen aus den Unteransprüchen hervor.
Schließlich betrifft die Erfindung die Verwendung einer derartigen Dichtungsglasmasst- zum abdichtenden
Verbinden von Glasoberflächen, insbesondere zum Verbinden des Frontplattenteils einer Farbfernsehröhre
mit dem Trichterteil der Röhre in Gegenwart von organischen Dämpfen, die das PbO in dem Dichtungsglas
reduzieren können. Es ist somit mit dem erfindungsgemäßen Dichtungsglas möglich, gleichzeitig
organische Substanzen auf das Frontplattenteil der Fernsehröhre aufzubrennen und das Anschmelzen
des Trichterteils an das Frontplattenteil vorzunehmen, ohne daß eine gravierende Reduktion
des PbO zu metallischem Blei stattfindet.
Es wurde eine Reihe von Versuchen an einer PbO enthaltenden Dichtungsglasmasse gefahren, um
die Fähigkeit von einzelnen Additiven, die chemische Reduktion des PbO zu verzögern, wenn die Dichtungsglasfritte
mit einer Trägermasse zur Herstellung eines Breies vermischt und nachfolgend verschmolzen
wird, feststellen zu können. Die Additive sind in Spalte 1 der Tabelle I aufgeführt Die Additive wurden
mii der Dichtungsglasfritte zur Herstellung von Probemischungen vermischt, die 0,2, 0,8, 1,5 oder 3 Gew.-%
jedes Additives vermischt mit getrennten Fraktionen der Dichtungsglasfritte enthielten. Danach wurde jede
Probemischung mit einer ausreichenden Menge einer Trägermasse zur Herstellung eines Breies vermischt.
Eine Probe von jeder Mischung mit den oben angedeuteten Additivkonzentrationen wurde danach
bei unterschiedlichen Temperaturen gebrannt: 400, 450 oder 525° C. Diese Temperaturbereiche wurden ausgewählt,
weil sie die typischen Arbeitsbereiche bei der Herstellung von Bildröhren für Farbfernsehgeräle
abdecken. Nachfolgend sind die einzelnen Schritte bei eier Durchführung der Versuche aufgeführt
Auf Objektivträgern wurde eine übliche Dichtcngsglasmasse
in breiiger Form mit und ohne die vorstehend erwähnten Additive angesetzt. Das ais »Grundglas«
bezeichnete Dichtungsglas war ein PbO enthaltendes Dichtungsglas, dac eine der nachfolgenden Zusammen-Setzungen
in Gew.-% aufwies:
Glas | A | Glas B |
PbO | 75 | 84 |
ZnO | '2,6 | 2,7 |
B2O3 | 8,3 | 12,3 |
SiO;> | 2,1 | 0,4 |
BaO | 2 | 0.6 |
Diese Grundgläser bestanden aus Glasfrittcn, von denen sehr grobe Partikeln durch Sieben entfernt
worden waren. Nahezu alle Partikeln waren daher kleiner als 0,074 mm (Siebweite).
Auf jeden Objektivträger wurde eine Probe aufgebracht, wobei destilliertes Wasser als Trägermasse
verwendet wurde, um nach dem Brennen eine Grundfarbe zu erhalten.
Eine andere Probe des Grundglases, die 0,8 Gew.-% Addih.v enthielt, wurde auf die Objektivträger aufgebracht,
um die Auswirkungen des Additives auf das Grundglas feststellen zu können.
Des weiteren wurde eine Dichtungsglasmasse hergestellt,
indem 92% Gewichtsteile Grundglas mit 8 Gewichtsteilen einer Trägcrmasse vermischt wurden.
Die Trägermasse bestand aus 26 Gew.-% Nitrocelluloselösung (1,2% Nitrocellulose in Amylacetat) und 4
Gew.-% einer Lösung, die aus 1,32 Gcw.-% Hydroxypiupyiceiiuiose
niii einem rvioiekuiargcwichl von etwa
60 000 in Äthylenglykolmelhyläther und Amylacetat bestand.
Jede dieser Massen wurde hergestellt, indem eine geringe Menge des Grundglases und einer geeigneten
Trägermasse auf einer Glasplatte verrührt wurde.
Darüber hinaus wurden andere Massen hergestellt, die Additive, Grundglas und die Hydroxypropylcelhilose-Nitrocellulose-Trägermassc
enthielten. Jede dieser Massen wurde hergestellt, indem ein Grundglas und ein
Additiv in einer geringen Menge auf einer Schüttelvorrichtung vermischt wurden. Die entstandenen Mischungen
wurden danach mit der Hydroxypropylcellulosc-NitrocelluIose-Trägermasse
vermischt. Auf diese Weise wurden Dichtungsglasmassen hergestellt, die die Additive
in Konzentrationen von 0.2, 0,8, 1,5 oder 3 Gew.-% enthielten.
Jede Masse wurde auf einen Objektivträger aus Glas überführt, der vorher mittels Aceton gereinigt worden
war. Von diesen Massen wurden Proben hergestellt, indem jeweils ein Tropfen beliebiger Größe unier
Verwendung eines Spachtels auf den Objektivträger ■*> aufgebracht wurde Danach ließ man die Masse etwa 3
Std. lang bei einer Temperatur von 49rC in Heißluft
trocknen. Jeder Objektivträger wurde gebrannt, um die Dichtungsglasmasse an den Glasträger zu binden.
Indem die Höchsttemperatur variiert wurde, kamen drei
in unterschiedliche Brennzyklen zur Anwendung. Ein derartiger Brennzyklus umfaßte die folgenden Schritte:
Erhitzen des Glasträgers in Luft mit ll'C Temperaiuranstieg/min
bis zur Höchsttemperatur, Halten des Glasträgers 35 min lang auf der Höchsttemperatur und
ii Abkühlen auf Raumtemperatur mit 6"C Temperaturabfall/min.
Die Höchsttemperaturen betrugen 400. 450 oder 525° C.
Die Ergebnisse dieser Versuche sind in Tabelle I aufgeführt. Ziel der Versuche war es. die Auswirkungen
jii der verschiedenartigen Trägermassen und Additive auf
die chemische Reduktion des PbO zu bestimmen. Die Versuche können ausgewertet werden, indem die Farbe
einer jeden gebrannten Probe untersucht wird. Die Bildung von freiem Blei oder von niedrigen Bleioxiden
2> während des Brennvorganges wird durch eine graue
oder schwarze Farbe der gebrannten Probe angezeigt, es sei denn, das Additiv ist schwarz oder grau. Günstige
Ergebnisse v.srden erhalten, wenn irgendeine der in
Tabelle I mit 4,5 und 6 bezeichneten Proben eine hellere
in oder andere Farbe als die Probe Nr. 3 in der Tabelle
aufweist. Die Ergebnisse der Tabelle I basieren auf visuellen Beobachtungen mit dem bloßen Auge. Flecken
und eine gemaserte Erscheinungsform zeigen in erster Linie eine unvollständige Mischung an. Eine einheitli-
3ϊ chere Farbe kann durch eine einheitlichere Mischung
der Fritte und der pulvrigen Additive erhalten werden.
Additiv
As2O5
As2O5
As2O5
As2O-,
As2O5
As2O5
As2O-,
Lötglas
A
A
B
B
A
B
B
Brenntemperatur ("C)
400
450
400
450
450
400
450
Nr. I
gelb
gelb
sehr dunkelbraun
schwarz
Nr. 2
gelb
orange
braun
braun
orange
braun
braun
Additiv
Nr. 3
Nr. 4
Nr. 5
Nr. 6
As2O5 | sehr durikelbraun | braun | beige-weiß gemasert | hellbeige-weiß gemasert |
As2O5 | grau | grau+ braune Flecken | braun+ graue Flecken | braun+ graue Flecken |
As2O3 | braun | schwarz | stark dunkelgrau | grau |
As2O3 | schwarz | dunkelgrau | grau | grau |
Additiv
Lötglas
Brenntemperatur (5C)
Nr. 1
Nr. 2
Ca(NO3)? ■ 4 H2O | A | 400 | gelb | gelb |
Ca(NO3J2 · 4 H2O | A | 450 | gelb | orange |
Zn(NO3)* · 6 H2O | A | 400 | gelb | gelb |
Zn(NOi)2 · 6 H2O | A | 450 | gelb | gelborange |
La(NO3Jj ■ 6 H2O | A | 400 | gelb | hellgelb |
La(NO3J3 · 6 H2O | A | 450 | gelb | gelborange |
Bi(NO3J2 · 5 H2O | A | 400 | gelb | gelb |
Bi(NO3). · 5 H2O | A | 450 | gelb | glänzend |
■ 4 H;;O | 9 | Nr. J | 25 47 084 | IO | Nr. 5 | Nr. 6 | |
■ 4 H,O 6 H,O |
schwarz | grau | gelbsilberner | ||||
Additiv | • 6I!,O | grau schwarz |
Nr. 4 | gelb+ etwas grau gelb |
Glanz weiß+ etwas orange gelb, etwas geliert. |
||
Ca(NOi): | 6 H.-O | diinkelgrau | dunkelerau | beige | relativ stark fließend beige, relativ stark |
||
Ca(NO,), Zn(NO1), |
schwarz | schwarzgrau grau |
graubraun und | fließend = Nr. 5 und etwas |
|||
Zn(NO1J2 | grau+ beige | weiße+ gelbe | geliert | ||||
La(NO,), | 6 H;O | graubraun + weiße | Flecken | ||||
5H,O | grau | Flecken | weiß-grau-orange | weiß-orange | |||
5 H2O | schwarz | gemasert gelbgrau |
gemasert gelb, sehr gut |
||||
La(NO1J1 | schwarz | weiß-grau-orange | glänzend, relativ | glänzend | |||
Bi(NO,), ■ | gemasert grau |
stark fließend | |||||
Bi(NO1J2 ■ | • 6H2O | l.ötglas | grauglänzend | Nr. I | Nr. 2 | ||
• 6H2O | A | gelb | gelb | ||||
Additiv | 6H2O | A | Brenntemperatur ("C) |
gelb | orange | ||
Ce(NO,), | 6H2O | A | 400 | gelb | gelbbraun | ||
Ce(NO,), | ■ 4 H2O | A | 450 | gelb | gelbbraun gemasert | ||
Ni(N0,)2 | ■ 4 H2O | A | 400 | gelb | braun | ||
Ni(NO1), | A | 450 | gelb | gelbgrau | |||
Cd(NO,), | A | 400 | gelb | gelb | |||
Cd(NOj)2 | A | 450 | gelb | orange | |||
LiN^, | B | 400 | schwarz | beige | |||
LiNO, | • 6H2O | Nr. 3 | 450 | Nr. 5 | Nr. 6 | ||
LiNO, | • 6H2O | schwarz | 400 | gelbgrau | gelbgrau | ||
Additiv | -6H2O | grau | Nr. 4 | gelb | gelb | ||
Ce(NO,), | • 6H2O | dunkelbraun | gelbgrau | beige | beige, klumpig | ||
Ce(NO,), | schwarz | graugelb | beige+ einige | wie Nr. 5 | |||
Ni(NOj)2 | beige, sehr gut | schwarze Flecken | |||||
Ni(NO3J2 | -4H2O | graubraun | und Blasen | ||||
• 4 H2O | dunkelbraun | weißgrau | weißgrau | ||||
schwarz | graubraun | grau-gelb-braun. | |||||
Cd(NO3), | graubraun | sehr gut | |||||
Cd(NO,)2 | schwarz | schwarzbraun | grau-gelb-weiß | gelbbeige | |||
LiNO, | schwarz | schwarzweiß | hellgrau glänzend | beige, klumpig | |||
gemasert | gemasert | ||||||
LiNO1 | schwarz | grauweiß | schwarzweiß | weiß und etwas | |||
gemasert | gemasert | grau, sehr gut | |||||
LiNO3 | schwarzwHß | ||||||
gemasert | |||||||
Additiv
Lötglas
Brenntemperatur (°C)
Nr. 1
Nr. 2
LiNO3 | B | 450 | schwarz | gelb |
AgNO3 | B | 400 | braun | braun, metallisch |
glänzend | ||||
AgNO3 | A | 450 | gelb | grau |
AgNO3 | A | 400 | gelb | dunkelbraun |
CsNO3 | A | 400 | gelb | gelb |
CsNO3 | A | 450 | geib | gciu |
Pb(NO3)2 | A | 400 | gelb | — |
Pb(NO3)2 | A | 450 | gelb | glänzend |
Pb)NO3); | B | 400 | grau |
■ | Additiv | I, | Nr. J | l.ötglas | 25 47 084 | Nr. 4 | Nr. "> | Nr. 6 | Flecken | Flecken | Flecken | 450 | gelb | gemasert | Nr. 2 |
,· LiNOj | schwarz | B | schwarzgelb | schwarzgelb | beige + einige | schwarz+ gelbe | braun | grau | 400 | gelb | braun+ gelbe | glänzend | |||
A | schwarze Flecken | Flecken | 450 | gelb | Flecken | ||||||||||
r- AgNOj | schwarz | A | stark dunkelbraun | stark dunkelbraun | stark dunkelbraun | schwarzweiß | grau | beige | 400 | gelb | grau+ gelbe | ||||
B | und bleichend | und bleichend | und bleichend | Lötglas Brenntemperatur Nr. 1 Γ C) |
450 | gelb | Flecken | grau | |||||||
"; AgNO, | grau | B | graubeige | beige+ graue und | = Nr. 5 | gemasert | A | 400 | gelb | schwarz +gelbe | schwarz | ||||
A | braune Flecken | — | A | 450 | gelb | Flecken | grau | ||||||||
k AgNO, | dunkelbraun | A | schwarz | braun, sehr gut | dunkelbraun | A | 400 | _ | schwarz | ||||||
|l CsNO, | schwarz. | A | braun | braun | braun | schwarzbraun hellbraun+gelbe hellbraun+ selbe | A | 450 | _ | schwarzweiß | |||||
'< CsNOi | grau | graubraun | dunkelbraun | braun + besserwerdend | A | gemasert | |||||||||
ti Pb(NO1), | gelbdunkelbraun | A | braun + weiße | hcllbraungrau | braunweiß | schwarz | A | gelb + graue | |||||||
ν? | Nr. 3 | Flecken | A | Flecken (3% Add.) | |||||||||||
H Pb(NO1), | schwarz | schwarz | pechschwarz | grauweiß | grauweiß + besser | schwarz | A | hellbraun +gelbe | |||||||
H | werdend | A | Flecken | ||||||||||||
§ Pb(NO1), | schwarz | braun | schwarze + weiße | grau und mehr weiße | hellgrau und weiße | grau+ orange | |||||||||
i | Flecken | Flecken | Flecken | Flecken | |||||||||||
ί£ Additiv | scharz | Hrenntomfien ( C) |
tür Nr. 1 | Nr. 2 | beige | ||||||||||
:■·< U Pb(NOj)2 |
450 | schwarz | gelb | ||||||||||||
\ Ba(NO1), | schwarz | 400 | gelb | — | |||||||||||
I Ba(NOj)2 | 450 | gelb | gelb | ||||||||||||
S Ba(NOj)2 | schwarz | 400 | braun | — | |||||||||||
I Ba(NOj)2 | 450 | schwarz | gelb | ||||||||||||
I Ba(NOj)2 | 525 | — | - | ||||||||||||
fl LiOH · H2O | grau | 400 | gelb | glänzendrosa I | |||||||||||
W LiOH ■ H^O | 450 | kiclb | glänzend weiß Il | ||||||||||||
i | gemasert H | ||||||||||||||
;ί Ba(OH)2 ■ 8 H2O ff |
400 | gelb | glänzend Il - — .. - — ■ |
||||||||||||
j$ Additiv | Nr.·; | Nr. τ | Nr. b | ||||||||||||
Pb(NOj)2 | grau | sch war/-weiß-grau schwarz-weiß-grau | |||||||||||||
gemasert | |||||||||||||||
; Ba(NOj)2 | braun | braun+ gelbe | |||||||||||||
Flecken | |||||||||||||||
Ba(NO3), | schwarz+ gelbe grau+ gelbe | ||||||||||||||
Flecken | |||||||||||||||
Ba(NO3), | schwarz | ||||||||||||||
Ba(NOj), | sehwar/ | ||||||||||||||
Tabellen | |||||||||||||||
Ba(NO3), | — | ||||||||||||||
I LiOH · H2O | |||||||||||||||
ü | |||||||||||||||
I LiOH · H2O | |||||||||||||||
W | |||||||||||||||
I Ba(OH)3 · 8 H2O | |||||||||||||||
B Additiv | |||||||||||||||
I Ba(OH)2 ■ 8 H2O | |||||||||||||||
I MgCO3 | |||||||||||||||
I MgCO3 | |||||||||||||||
1 CdCO3 | |||||||||||||||
I CdCO3 | |||||||||||||||
§ ZnCO3 | |||||||||||||||
g /.IH-U3 | |||||||||||||||
I KCIO4 | |||||||||||||||
I KCiO4 |
Additiv | Nr. 3 | Nr. 4 | Nr. 5 | Nr. 6 |
Ba(OH)2 ■ 8 H2O | grau | grau | beigeglänzend | beigeglänzend |
MgCO3 | schwarz | beige | beigeweiß | eierschalenweiß |
MgCO3 | schiefergrau | hellbraun | dunkelbraun | dunkelbraun |
CdCO3 | schwarz | = Nr. 2 | = Nr. 2 | = Nr. 2 |
CdCOi | schwarz | schwarz | schwarz | schwarz |
ZnCO3 | schwarz | = Nr. 2 | = Nr. 2 | = Nr. 2 |
ZnCO3 | schwarz | schwarz | schwarz | schwarz |
KCIO1 | - | - | sehr gut | - |
KCIO4 | - | - | - | sehr gut, grau-r rote |
und gelbe Flecken |
Zusätzlich zu den in Tabelle I aufgeführten Verbindungen
wurden die folgenden Beobachtungen gemacht: Zr(OH)4 und ZrO>
· H.Ό waren bei höheren Konzentrationen, ζ B bei 3% Additiv, wirksam. Βςϊ einer Konzentration
von 1.5% rief die zuletzt genannte Verbindung eine etwas orange und gelbe Färbung hervor.
Von den untersucht en N it raten führte BiO(NO)) ■ H2O
bei Konzentrationen von 0,2. 0.8 und 1,5% /.u ausgezeichneten
Ergebnissen. Die gebrannten Proben, die dieses Additiv enthielten, besaßen eine weiße Farbe.
Cu(NOi).' ■ 3 H2O führte bei Konzentrationen von 0.2.
0.8 und 1.5% mit dein Dichtungsglas B zu sehr guten Ergebnissen.
Die besondere Wirksamkeit dt'r Hydratwasser enthaltenden
Verbindungen ist für den Fachmann überraschend. F.s war anzunehmen, daß Hydratwasser
enthaltende Verbindungen in der gebrannten Probe des Dichtungsglases Blasen hervorrufen würden. Fs
wurde jedoch im Gegensatz dazu festgestellt, daß einige der Hydratwasser enthaltenden Additive äußerst
wirksam sind, ohne daß sich in dem gebrannten Dichtungsglas Blasen bilden.
Eine Überprüfung der Tabelle I ergibt, daß das Grundglas A. das unter Verwendung von destilliertem
Wasser als Trägermaterial auf dem Glasträger aufgebracht worden war. nach dem Brennen eine gelbe Farbe
aufweist. Im Gegensatz dazu wird mit dem Glas B sogar bei Abwesenheit eines Cellulosebinders eine graue
oder schwarze Farbe erhalten. Dieser Unterschied ist auf das Vorhandensein eines größeren Anteils PbO im
Glas B als im Glas A und die Reduktion dieses PbO zu freiem Blei zurückzuführen. Während daher im Grundglas
A in Abwesenheit einer organische Cellulose enthaltencen Trägermasse keine signifikante PbO-Reduktion
auftritt, ist das bei dem Glas B nicht der Fall. Aus der Tabelle I geht hervor, daß einige der Additive sogar in
Verbindung mit einer dem Glas B entsprechenden Fritte wirksam sind. Die Verwendung des Glases B bringt
für die TV-Industrie Vorteile mit sich, da dieses Glas
wegen des höheren PbO-Gehahes bei einer niedrigeren Temperatur gebrannt werden kann.
Wenn das Glas einen Cellulose-Binder enthält, kann aus Tabelle I entnommen werden, daß eine geringfügige
PbO-Reduktion auftritt, was durch die schwarze oder graue Farbe der Proben mit der Nr. 3 deutlich
wird. In einigen Fällen ist die graue oder schwarze Färbung besonders signifikant, wenn man den Glasträger
von seiner Unterseite her betrachtet. Vergleicht man iedoch diese Proben mit den Proben 4, 5 und 6, so stellt
man fest, daß der Pulverzusatz positive Auswirkungen auf die Verzögerung der chemischen Reduktion des
PbO hat.
Die erfindungsgemäßc Dichtungsglasmasse kann auch eine organische oder anorganische Säure in einer
Menge enthalten, die ein Gelieren oder eine Alterung der Masse verhindert. Das kann dadurch erreicht
werde·!, daß die Säure in einer solchen Menge zugesetzt wird. d.:Q in der Masse ein saurer pH-Wert aufrechterhalten
werden kann. Nc'malerweise sind nur geringe Zusätze erforderlich. Eine besonders bevorzugte Säure
ist Zitronensäure. Es wurde festgestellt, daß ein Zusatz von etwa 10—15 g Zitronensäure/188 kg an Glasfritte
sich bei der Verhinderung der Gelbildung als '^sonders
wirksam erweist. Darüber hinaus ist die Verwendung einer Säure dieser Art insofern vorteilhaft, als daß sie
eine genauere Regulierung der Breite des Dichtungsglasmassenbandes gestattet und die Verwendung eines
konstanteren Spendedruckes ermöglicht. Es können auch andere Säuren, wie Weinsäure. Phosphorsäure und
Schwefelsäure. Verwendung finde... Die optimalen Mengen können mit einem Minimum an Versuchen
bestimmt werden.
Claims (3)
1. Dichtungsglasmasse aus einer Glasfritte auf der Basis eines niedrigschmelzenden, PbO-enthaltenden
Glases und eines die Reduktion des PbO zu metallischem Blei beim reduzierenden Verschmelzen
verhindernden Pulverzusatzes, dadurch gekennzeichnet, daß der Pulverzusatz
aus einer der folgenden Verbindungen besteht:
A. ein beim Verschmelzen beständiges Hydroxid; ein anorganisches, hydratwasserhaltiges
Nitrat mit einer thermischen Zersetzungstemperatur von 30 bis 600° C und einem
Schmelzpunkt von 36 bis 264°C;
ein anorganisches Nitrat mit einem unter der Verschmelztemperatur des PbO-enthaltenden Glases liegenden Schmelzpunkt und einer über der Verschmelztemperatur liegenden thermischen Zersetzungstcmperaiur;
ein anorganisches Nitrat mit einem Schmelzpunkt vor; 414 bis 592°C;
ein anorganisches Nitrat, das zwischen 1500C und dem Fasererweichungspunkt des Dichtungsglases thermisch zersetzbar ist und dabei HNOj erzeugt;
ein anorganisches Nitrat mit einem unter der Verschmelztemperatur des PbO-enthaltenden Glases liegenden Schmelzpunkt und einer über der Verschmelztemperatur liegenden thermischen Zersetzungstcmperaiur;
ein anorganisches Nitrat mit einem Schmelzpunkt vor; 414 bis 592°C;
ein anorganisches Nitrat, das zwischen 1500C und dem Fasererweichungspunkt des Dichtungsglases thermisch zersetzbar ist und dabei HNOj erzeugt;
ein Ober der Verschmelztemperatur thermisch zersetzbares und dabei Kohlendioxid freisetzendes
anorganisches Carbonat;
eine anorganische Sauerstoff enthaltende Chlorverbindung mit einer über der Verschmelztemperatur liegenden thermischen Zersetzungstemperatur.
eine anorganische Sauerstoff enthaltende Chlorverbindung mit einer über der Verschmelztemperatur liegenden thermischen Zersetzungstemperatur.
2. Dichtungsglasmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Pulverzusatz in einer
Menge von 0,1 bis 3 Gewichtsprozent der Glasfritte vorhanden ist.
3. Dichtungsmasse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasfritte die nachfolgende
Zusammensetzung aufweist:
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