DE2547030C2 - Verfahren zur Herstellung von o-Benzyltoluolen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von o-BenzyltoluolenInfo
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Description
CH2X
CHj
30
35
in der R1 die vorgenannte Bedeutung hat und X ein
Chlor- oder Bromatom bedeutet, mit Benzolen der allgemeinen Formel
(HD
40
45
in der R2 die vorgenannte Bedeutung hat, in Gegenwart von Aluminiumsilikaten als Katalysato- so
ren bei 50 bis 250°C drucklos oder unter Druck umsetzt.
55
o-Benzyltoluol entsteht neben anderen Produkten
beim Erhitzen von Toluol mit Benzylchlorid in Gegenwart von Zinkstaub (Chemische Berichte, Band 6,
Seite 906 ff. [1873]) oder von Berylliumchlorid (Chemisehe
Berichte, Band 72, Seite 1414 ff. [1939]). Auch beim Behandeln eines Gemisches von o-Xylylchlorid und
Benzol mit Zinkstaub wird in schlechter Ausbeute o-Benzyltoluol gebildet (Chemische Berichte, Band 7,
Seite 1544 ff. [1874]). Alle diese Verfahren sind für eine
technische Anwendung nicht geeignet, da entweder schlechte Ausbeuten erzielt werden oder schwer
trennbare Gemische entstehen. Die Hydrierung von o-Benzoylbenzoesäureäthyiester in Gegenwart von
Kupferchromit bei 250" C ergibt ebenfalls o-Benzyltoluol
(Journal of the American Chemical Society, Band 55 [1933], Seite 1669 ff.). Die Herstellung des Katalysators
und insbesondere die mehrstufige Herstellung des Ausgangsstoffs sind umständlich und unwirtschaftlich,
so daß auch dieses Verfahren im großtechnischen Maßstab mit Bezug auf einen einfachen, wirtschaftlichen
und störungsfreien Betrieb nicht befriedigt.
Eine Arbeit in CompL Rend, Band 250, Seiten 1659 bis
1661 (1960) zeigt bei der Reaktion von Benzylchlorid mit Benzol in Gegenwart von Metallhalogeniden, wie
SbCl5, TiCl4 und BiCI3, in wäßriger Lösung bereits bei
50° C eine Ausbeute von über 20% an Polybenzylbenzolen
und nur von 0 bis 47% an Diphenylmethan. Die spezifische Wirkung des Katalysators als entscheidender
Faktor, der nicht vorausgesagt werden kann, wird hervorgehoben.
In der japanischen Offenlegungsschrift 40 754/1973
wird beschrieben, daß man o-Xylylhalogenid mit
aromatischen Verbindungen auch in Gegenwart von Schwefelsäure kondensieren kann, sofern man auf i Moi
des Halogenids mehr als die siebenfache molare Menge an aromatischen Verbindungen verwendet Es war nach
der Beschreibung zu vermuten, daß die Kondensation des Halogenids mit sich selbst sowie Sulfonierungen
durch die hohe Verdünnung des Ausgangsgemischs zu einem wesentlichen Teil unterdrückt wird, wobei die
aromatische Verbindung als Verdünnungsmittel wirkt. Es wird beschrieben, daß während der Umsetzung das
zweiphasige Reaktionsgemisch ständig in zwei voneinander getrennten Schichten vorliegt. Die Schwefelsäure
wird stets in der 0,5- bis 2fach molaren Menge, bezogen auf das o-Xylylchlorid, verwendet. Die Reaktionstemperatur
beträgt 45 bis 78° C. Wie aus Beschreibung und insbesondere dem Beispiel hervorgeht, ist das Volumenverhältnis
von organischer Schicht zu wäßriger Schicht des zweiphasigen Reaktionsgemische sehr hoch und
weit über 10 zu 1.
Es ist aus den US-Patentschriften 23 64 762 und 24 02 092 bekannt, daß man Alkylchloride und Benzol in
Gegenwart von Metalloxiden oder Silicagel zu einem Gemisch von alkylierten Benzolen umsetzt. In allen
Beispielen werden nur Isopropylchlorid, Methylchlorid und Isobutylbromid als Alkylierungsmittel und als
Katalysatoren Aluminiumoxid, Zinkoxid, Silicagel, und Eisenoxid beschrieben. Es wird angegeben, daß als zu
alkylierende Reaktionskomponente aromatische Kohlenwasserstoffe, d. h. auch Halogenatome oder Alkylgruppen
tragende Benzolderivate, r~ B. Toluol, verwendet werden. Im Gegensatz dazu wird gelehrt und
beansprucht, daß als Alkylierungsmittel nur ein Alkylhalogenid, z. B. Methylchlorid, in Frage kommt,
und somit ein substituiertes Alkylhalogenid, z. B. Di- und Polyhalogenalkane, ausgeschlossen. Entsprechend werden
als Alkylierungsmittel Aralkylhalogenide erwähnt, wenn auch nicht näher beschrieben oder durch Beispiele
veranschaulicht, hingegen am Arylkern durch Alkylgruppen
und/oder Halogenatome substituierte Aralkylhalogenide, z. B. o-Xylylchlorid oder o-Chlor-o-xylylchlorid,
durch die Beschreibung ausgeschlossen und nicht beansprucht. Wie beide Patentschriften übereinstimmend
beschreiben, ist in diesem Zusammenhang ein am Kern unsubstituiertes Aralkylhalogenid, nämlich
Benzylchlorid, typisch für geeignete Alkylierungskomponenten. Beide Patentschriften zeigen außerdem in
ihren Beispielen, daß bei der Umsetzung neben dem gewünschten Monoalkylderivat in erheblicher Menge
auch Dialkyl- und Polyalkylverbindungen entstehen. In
diesem Zusammenhang zeigen Tonerde bzw. Zinkoxid als Katalysatoren (US-Patentschrift 23 64 762, Beispiele
1 und 2) zwar hohe, aber im Vergleich zu Silicagel wesentlich geringere Mengen an den polyalkylierten
Nebenprodukten. Im Falle von Silicagel (Beispiel 4)
übersteigt die Gesamtmenge an dialkylierten und
polyalkylierten Nebenprodukten unterhalb 2500C und
198 at die Menge an Endprodukt Bei tieferen Temperaturen ist außerdem die Menge an Polyalkylverbindungen
gegenüber dem Endprodukt und auch dem dialkylierten Nebenprodukt besonders hoch und wesentlich
höher als im Falle von z.B. Zinkoxid. Diese ungünstigen Ergebnisse im Falle von Silicagel zeigen
sich noch verstärkt im Vergleich mit einem kombinierten Katalysator von Tonerde und Zinkoxid. In den
Beispielen 2 und 3 lehrt die US-Patentschrift 23 64 762 andererseits vergleichsweise, daß bei einer Kombination
von Zinkoxid mit Aluminiumoxid zwar die Ausbeute an Monoalkylverbindung etwas verbessert
wird und die Mengt an Dialkylverbindung abnimmt, die Ausbeute an hcchaikylierten und damit mehrfach und
uneinheitlich alkylierten Verbindungen aber deutlich zunimmt. In Übereinstimmung damit zeigt Beispiel 6 mit
einem anderen Alkylierungsmittel (Methylchlorid), derselben Menge an aromatischer Verbindung und
einem konbinierten Tonerde-Silicagel-Zirkon-Katalysator eine erheblich schlechtere Ausbeute an Endprodukt
und eine wesentlich höhere Menge an polyalkylierten Nebenprodukten.
Eine weitere Lehre bringen beide Patentschriften (z. B. US-Patentschrift 23 64 762, Seite 1, Spalte 2, Zeilen
21—30) in dem Hinweis, daß die Umsetzung unter Wasserstoff durchgeführt werden muß, um eine
wesentliche Bildung von karbonisierten Rückständen zu vermeiden. Im Einklang damit zeigt ein Vergleich von
Beispiel 6 (ohne Wasserstoff) mit den Beispielen 1 bis 4, daß bei Verwendung eines 3-Komponenten-Katalysators,
der Tonerde und Silicagel enthält, und in Abwesenheit von Wasserstoff die Umsetzung erhebliche
Mengen an Zersetzungsprodukten liefert; aus 85 Teilen Reaktionsgemisch (Beispiel 6) konnten nur 6
Teile Endprodukt und 4,5 Teile höheralkylierte Nebenstoffe
isoliert werden. Das in beiden Patentschriften geschilderte Verfahren wird bevorzugt bei Temperaturen
\ on 200 bis 400°C durchgeführt.
Es ist bekannt, o-Xylylhalogenide mit Benzolen in
Gegenwart von Schwefelsäure (deutsche Offenlegungsschrift 24 08 529) oder von Borverbindungen (deutsche
Offeniegungsschrift 23 36 289) zu O-Benzyltoluolen
umzusetzen. Beide Verfahren sind mit Bezug auf leicht zugängliche Katalysatoren, einfachen und wirtschaftlichen
Betrieb, Vermeidung von Korrosion der Anlageteile und den Umweltschutz nicht voll befriedigend.
Gegenstand der Erfindung ist nun das im vorstehenden Patentanspruch aufgezeigte Verfahren zur Herstellung
von o-Benzyltoluolen.
Die Umsetzung kann für den Fall der Verwendung von o-Xylylchlorid und Benzol durch die folgenden
Formeln wiedergegeben werden:
Im Vergleich zu den bekannten Verfahren liefert das Verfahren nach der Erfindung auf einfacherem und
wirtschaftlicherem Wege o-Benzyltoluole in guter
Ausbeute und Reinheit auch bei tiefen Reaktionstemperaturen. Im Hinblick auf die erstgenannten Verfahren,
die Aralkylchloride verwenden, ist die Ausbeute und Reinheit des Endprodukts besser und die Isolierung des
Endprodukts aus dem Reaktionsgemisch wesentlich einfacher und betriebssicherer. Im Hinblick auf den
Stand der Technik ist das erfindungsgemäße Verfahren einfacher, störungsfreier und daher gerade auch im
großtechnischen Maßstab geeignet. Die Ausgangsstoffe sind leicht zugänglich und erfordern keine umständlichen
bzw. mehrstufigen Synthesen zu ihrer Herstellung. Im Vergleich zu den in den beiden deutschen
Offenlegungsschriften beschriebenen Verfahren ist ein korrosionsfreier, einfacherer und wirtschaftlicherer
Betrieb gegeben, und Sulfierungsprodukte der Sch wefeisäure
als Nebenprodukte werden vermieden; der Umweltschutz ist verbessert.
Mit Bezug auf den Stand der Technik sind alle diese vorteilhaften Ergebnisse überraschend, denn man hätte
im Hinblick auf Friedel-Crafts-Synthesen, die Lehre der eo
japanischen Patentschrift und auch die beiden US-Patentschriften erwarten sollen, daß alkylierte Aromaten
viel leichter als z. B. Benzol aralkyliert werden und somit o-Xylylhalogenide bevorzugt mit sich selbst und nur in
untergeordnetem Maße mit Benzol reagieren. Auch konnte im Hinblick auf die beiden US-Patentschriften
nicht vermutet werden, daß gerade bei Verwendung der erfindungsgemäßen Katalysatoren selektiv in der
CH2
+ HCl
CH1
Hauptsache monoalkylierte Verbindungen hergestellt werden, und Gemische zahlreicher Alkylierungsstufen
sowohl des Ausgangsstoffes II mit sieb selbst als auch
mit Ausgangsstoff III nicht in wesentlichem Maße zu beobachten sind. Diese vorteilhaften Frgebnisse waren
um so überraschender, da ja nicht in Gegenwart eines Katalysators, basierend auf Zinkoxid, sondern gerade in
Gegenwart eines siliciumhaltigen Katalysators umgesetzt wird. Andererseits mußte man bei einem
kombinierten Katalysator, der sauerstoffhaltige Silicium- und Aluminiumverbindungen enthält, erwarten, daß
die hochalkylierten Nebenprodukte in erheblicher, vermutlich die Ausbeute an Endprodukt sogar übersteigender
Menge gebildet werden. Diese Erwartung war um so begründeter, da ja der Ausgangsstoff II schon
monoalkyliert ist und somit die Alkylierung mit sich selbst durch seine Konstitution noch begünstigt
erschien. Alle diese ungünstigen Schlußfolgerungen mußten bei einem Siliciumkatalysator um so mehr
gezogen werden, wenn im Hinblick zu den US-Patentschriften tiefere Temperaturen bevorzugt werden. Es
war weiterhin überraschend, daß die erfindungsgemäße Umsetzung mit einem Silicium-AIuminium-Katalysator,
noch dazu in Abwesenheit von Wasserstoff, diese vorteilhaften, selektiven Ergebnisse und keine erhebliche
Kohlenstoffbildung aufweist. Ganz in Übereinstimmung mit dem Stand der Technik zeigte sich außerdem
in eigenen bisher nicht veröffentlichten Versuchen, daß die erfindungsgemäße Umsetzung mit Aluminiumoxid
allein oder Siliciumdioxid allein undurchführbar ist bzw. nur mit sehr schlechten Ausbeuten an Endprodukt
durchgeführt werden kann.
Die vorgenannten Reste R2 können noch durch unter den Reaktionsbedingungen inerte Gruppen und/oder
Atome, z. B. Alkylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
substituiert sein. X ist vorzugsweise ein Chloratom.
Als Ausgangsstoffe II sind beispielsweise geeignet:
o-Xylylchlorid,
S-Chlor^-chlormeihyltoluoI,
^ChL-jr^-chlormethyltoIuoI,
S-Chlor^-chlormethyltoluol,
ö-Chlor^-chlormethyltoluol,
e-Brom^-chlormethyltoluoI,
4-Brom-2-chlormethyItoluoI,
S-Brom^-chlormethyltoluol,
5-Brom-2-chlormethyltoluol;
analoge Brommethylverbindungen.
Als Ausgangsstoffe III kommen z. B. in Betracht:
Benzol, Toluol,
Benzol, Toluol,
~ V..U1 — ν.,1Λϊ
w/vjivi, in-/"vjr l\ji,
p-Xylol, Diphenyl,
1,4-DiphenyIbenzol,
1 ,23-Trimethylbenzol,
1,2,4-Trimethylbenzol,
13,5-Trimethylbenzol,
1,2,3,4-TetramethyIbenzol,
1 ,23,5-Tetramethylbenzol,
1 ,2,4,5-TetramethylbenzoI,
Pentamethylbenzol,
Chlorbenzol,
Brombenzol,
o-Chlortoluol,
m-ChlortoluoI,
p-Chlortoluol,
p-Bromäthylbenzol,
tert.-Butylbenzol,
4,4'-DichIordiphenyl.
Die Umsetzung wird bei einer Temperatur von 50 bis 250, vorzugsweise von 75 bis 2000C, insbesondere von
bis 150°C, drucklos oder unter Druck, zweckmäßig drucklos oder bei Drücken bis 15 bar, diskontinuierlich
oder kontinuierlich durchgeführt. Zweckmäßig arbeitet man ohne Lösungsmittel; unter den Reaktionsbedingungen
inerte Lösungsmittel, aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Nitrobenzol, Trichlorbenzol; Chlorkohlenwasserstoffe,
wie Methylenchlorid, Äthylenchlorid, Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform; Schwefelkohlenstoff;
aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Ligroin, Petroläther; oder entsprechende Gemische sind verwendbar.
Gegebenenfalls kommen Mengen von 10 bis Gewichtsprozent Lösungsmittel, bezogen auf
Ausgangsstoff II, in Betracht. Bevorzugt kann auch der Ausgangsstoff III selbst als Lösungsmedium verwendet
werden.
Als Aluminiumsilikate kommen vorteilhaft solche, die Aluminium und Silicium in oxidischer Form in einer
Menge von 1 bis 95, vorzugsweise von 5 bis 80, insbesondere 10 bis 50 MqI Aluminiumoxid (AI2O3), je
Mol Siliciumdioxid, enthalten, in Betracht. Mengen von 0,1 bis 15, vorzugsweise 1 bis 10 Gewichtsprozent
Katalysator, bezogen auf Ausgangsstoff II, kommen bevorzugt in Betracht. Die oxidischen Aluminium-Siliciumverbinduiigep
bzw. Aluminiumsilikate werden in ihren Mengenverhältnissen hier in Gestalt ihrer Oxide
AI2O3 und S1O2 berechnet, unabhängig von der tatsächlichen
Konstitution und Zusammensetzung der verwendeten sauerstoffhaltigen Verbindung. Die genannten
Katalysatoren können noch Alkali- oder Erdalkaliverbindungen, ζ. B. die entsprechenden Oxide oder Silikate,
enthalten. Beispiele für vorgenannte Katalysatoren sind
Aluminiumsilikat, Magnesiumaluminiumsilikat, Dimagnesiumaluminiumsilikat,
Natriumaluminiumsilikat, CaI-ciumaluminiumsilikat,
und, insbesondere wenn die beiden Elemente im vorgenannten Verhältnis ihrer
Oxide enthalten sind, Fullererde, Tone, Kaolin, Allophane.
Zeolithe, Mullit, Bentonit, Kaolinit, Montmorillonit,
Nontionit, Beidellit, Hectorit, Glaukonit, Attapulgit;
entsprechende aktivierte oder regenerierte Bleicherden mit vorgenannten Mengenverhältnissen AI2O3/S1O2,
ζ. B. die in Ullmanns Encyklopädie der technischen
Chemie, 3. Auflage, Band 4, Seiten 542 bis 545 beschriebenen Bleicherden. Bevorzugt werden synthetisch
hergestellte Aluminiumsiükate, z. B. durch Fällung
von Aluminaten mit Kieselsäurehydi at oder Alkalisilikatlösungen
oder durch Fällung von Mischungen aus Aluminiumsalzen und Wassergas oder Kieselsäuresol
mit .Ammoniak oder durch Schmelzen von tcnerdigerj
Silikaten wie Kaolin oder Feldspaten oder Tonerdemineralien wie Bauxit mit Kieselsäure und Ätzalkalien
bzw. Alkalicarbonaten und anschließendem Auslaugen der Schmelze mit Wasser, verwendet Bevorzugt sind in
Gegenwart von Lösungsmitteln, z. B. bei Katalysatorsuspensionen, eine Korngröße von 0,01 bis 2 Millimetern,
insbesondere von 0,05 bis 0,1 Millimetern, und eine spezifische Gesamtoberfläche des Katalysators von 50
bis 500 Quadratmetern pro Gramm. Als spezifische Gesamtoberfläche wird die gesamte innere und äußere
Oberfläche des Katalysators, bezogen auf 1 Gramm Katalysator, verstanden. Zur Bestimmung der spezifisehen
Gesamtoberfläche können die üblichen Methoden zur Bestimmung der Gesamtoberfläche von
Katalysatoren, z. B. die BET-Methode (Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, 3. Auflage, Band 9,
Seite 266), herangezogen werden. Die innere Oberfläehe
des Katalysators beträgt vorteilhaft 50 bis 500, insbesondere 150 bis 400 m2/g. Bei Verwendung des
Wirbelschichtverfahrens sind Korngrößen von 0,05 bis 1, vorzugsweise 0,1 bis 0,5 Millimetern und eine
spezifische Gesamtoberfläche von 50 bis 500 m2/g vorteilhaft. Im allgemeinen kommt ein Horenradius des
Katalysators von 15 bis 100, vorteilnaft von 30 bis 80 Ä
in Betracht. Im Festbettverfahren verwendet man vorteilhaft Korngrößen von 0,5 bis 10, vorzugsweise 1,5
bis 3 Millimetern. Die Form kann in einem weiten Bereich beliebig, z. B. pulverförmig, strangförmig,
kugelförmig oder körnig, gewählt werden.
Die Reaktion kann in Suspension, in der Wirbelschicht sowie im Fsstbett, z. B. in Suspension wie folgt
durchgeführt werden: Ein Gemisch von Ausgangsstoff II, III und Katalysator und gegebenenfalls einem
Lösungsmittel wird während 1 bi* 40 Stunden, vorzugsweise 3 bis 10 Stunden, bei der ReaktionsteiTiperatur
gehalten. Aus dem Reaktionsgemisch wird dann das sich abscheidende Endprodukt in üblicher Weise,
beispielsweise durch Zentrifugieren oder Filtration und Destillation, isoliert. Die Lösungsmittel können, gegebenenfalls
nach vorheriger Aufbereitung, wieder eingesetzt werden.
Im allgemeinen wird man aber eine kontinuierliche Arbeitsweise vorziehen. Vorteilhaft verwendet man den
Katalysator im h'estbett ohne Lösungsmittel und führt die Ausgangsstoffe II und III durch die auf Reaktionstemperatur
gehaltene Katalysatorzone. Verweilzeiten
von 0.1 bis 50 Stunden, vorzugsweise 0,2 bis 30 Stunden, insbesondere 0,5 bis 20 Stunden, sind vorteilhaft. Das
gebildete Endprodukt wird dann in vorgenannter Weise abgetrennt.
Bei der Seitenkettenhalogenierung von Halogenxylo- >
len zu den Ausgangsstoffen II, z. B. bei der Seitenkettenchlorierung
von 3-Chlor-o-xylol bzw. 4-Chlor-o-xylol,
entstehen jeweils zwei isomere Halogen-o-xylylhalogenide,
im Beispielsfall 3-Chlor-2-chlormethyltoluol und 6-Chlor-2-chlormethyltoluol bzw. 4- und 5-Chlor-2- "'
chlormethyltoluol, die bei der Umsetzung mit Benzolen
III jeweils zwei entsprechend isomere Benzylchlortoluole
liefern. Bei der Oxidation dieser Gemische zu den entsprechenden o-Benzoylbenzoesäuren und anschließendem
Ringschluß gelangt man zu einheitlich substitu- ' · ierien Anthrachinonen. im Beispielsfall zu I-Chloranthrachinon
bzw. 2-Chloranthrachinon. Die Endprodukte I können zwar aus den genannten Gemischen durch
geeignete Operationen, z. B. fraktionierte Destillation oder fraktionierte Kristallisation, abgetrennt werden. -'"
Im allgemeinen wird man aber solche Ausgangsstoffe Il im Gemisch umsetzen und das erhaltene Gemisch an
Endprodukten [ direkt weiterverarbeiten. Aus demselben Grund wird man meist zweckmäßig auch Gemische
von 3-Chlor-o-xy!ol und 4-Chlor-o-xylol. wie sie -'■
beispielsweise bei der Chlorierung von o-Xylol erhalten werden, in der Seitenkette chlorieren, das erhaltene
Gemisch von 4 isomeren Ausgangsstoffen Il nach dem erfindungsgemäßen Verfahren umsetzen und das
erhaltene Gemisch der 4 Endstoffe I erst nach !"
Cyclisierung zu den Chloranthracenen trennen. Das erfindungsgemäße Verfahren spielt daher nicht nur für
die Herstellung einzelner Endprodukte, sondern auch für die Herstellung dieser als Ausgangsstoffe der
Farbstoffsynthese gerade im industriellen Maßstab wichtigen Gemische eine Rolle.
Die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten
Herstellung von Anthracen und Anthrachinon und deren Derivate. So liefern o-Benzyltoluole beim 4I)
Überleiten der Dämpfe über Bleioxid Anthracenderivate. Die Oxidation mit Salpetersäure führt zur o-Benzoylbenzoesüure
und ihren Derivaten. Bezüglich der Verwendung wird auf vorgenannte Veröffentlichungen
und Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie. 3. 4^
Auflage. Band 3. Seiten 660 ff_ verwiesen.
Die in den Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile.
In einem Rührreaktor wird eine Suspension von 174 Teilen Chlor-o-xylylchlorid (Isomerengemisch aus 42
Teilen 2-Chlormethyl-3-chlortoluol, 42 Teilen 2-Chlormethyl-4-chlortoluoI,
33 Teilen 2-ChIormethyl-5-chlortoluol. 57 Teilen 2-Chlormethyl-6-chlortoluoI), 1560
Teilen Benzol und 60 Teilen Aluminiumsilikat (10 Gewichtsprozent AI2O3) mit einer Rührgeschwindigkeit
von 500 Umdrehungen pro Minute hergestellt und 4 Stunden bei 1455C gehalten. Mittels Stickstoff wird ein
Gesamtdruck von 11 bar aufrechterhalten. Anschließend
wird der Katalysator abzemrifugiert und die
Reaktionslösung einer fraktionierenden Destillation unterworfen. Man erhält 188 Teile (87% der Theorie)
o-Benzy!chiorto!uo!e (Zusammensetzung der Isomeren
im Verhältnis der Ausgangsstoffe) vom Kp 145 bis 150= C beil millibar.
In einem Rührreaktor wird eine Suspension von 174 Teilen Chlor-o-xylylchlorid (Isomerengemisch aus 42
Teilen 2-Chlormethyl-3-chlortoluol, 42 Teilen 2-Chlormethyl-4-chlortoluol,
33 Teilen 2-Chlormethyl-5-chlortoluol, 57 Teilen 2-Chlormethyl-6-chlortolugl). 780
Teilen Benzol und 100 Teilen Aluminiumsilikat (45 Gewichtsprozent A^Oj) mit einer Rührgeschwindigkeit
von 300 Umdrehungen pro Minute hergestellt und eine Stunde bei 190°C gehalten. Der Gesamtdruck wird
mittels Stickstoff bei 10 bargehalten. Anschließend wird
der Katalysator abzenirifugiert und das Reaktionsgemisch fraktionierend destilliert. Man erhält 184 Teile
(85% der Theorie) o-Benzylchlortoluole (Zusammensetzung
der Isomeren im Verhältnis der Ausgangsstoffe) vom Kp 145 bis 150"Cbei I millibar.
In einem Rührreaktor wird eine Suspension von 174
Teilen Chlor-o-xylylchlorid (Isomerengemisch aus 42
Teilen 2-Chlormelhyl-3-chlortoluol, 42 Teilen 2-Chlormethyl-4-chIortoluol,
33 Teilen 2-Chlormethyl-5-chlortoluol, 57 Teilen 2-Chlormethyl-6-chlortoluol), 850
Teilen Benzol und 100 Teilen Aluminiumsilikat (10 Gewichtsprozent AI>Oj) mit einer Rührgeschwindigkeit
von 300 Uiiiorehungen pro Minute hergestellt und 20
Stunden drucklos bei 803C gehalten. Anschließend wird
der Katalysator mittels einer Zentrifuge abgetrennt und die Reaktionslösung fraktionierend destilliert. Man
erhält 162 Teile (75% der Theorie) o-ßenzylchlortoluole
(Zusammensetzung der Isomeren im Verhältnis der Ausgangsstoffe) vom Kp 145 bis 150°C bei 1 millibar.
In einem Rührreaktor wird eine Suspension von 140 Teilen o-Xylylchlorid, 600 Teilen Benzol und 30 Teilen
Aluminiumsilikatpulver (10 Gewichtsprozent AI2O3) mit einer Rührgeschwindigkeit von 300 Umdrehungen pro
Minute hergestellt und drucklos 20 Stunden bei 8O0C gehalten. Anschließend wird der Katalysator abzentrifugiert
und das Reaktionsgemisch fraktionierend destilliert. Man erhält 117 Teile (65% der Theorie)
o-Benzyltoluol vom Kp 98°C bei 03 millibar.
50
In einem Rührreaktor wird eine Suspension von !40 Teilen o-Xylylchlorid, 700 Teilen Toluol und 30 Teilen
Aluminiumsilikatpulver (25 Gewichtsprozent AI2O3) mit einer Rührgeschwindigkeit von 500 Umdrehungen pro
Minute hergestellt und drucklos 10 Stunden bei 1100C
gehalten. Anschließend wird der Katalysator abfiltriert
und das Reaktionsgemisch fraktionierend destilliert. Man erhält 159 Teile (81% der Theorie) 2-(Methylbenzyl)-toluol
vom Kp 98 bis 1020C bei 0,1 millibar.
65
In einem Rührreaktor wird eine Suspension von 174
Teilen Chlor-o-xylylchlorid (Isomerengemisch aus 73 Teilen 2-ChIormethyl-3-ch!ortoIuol und 101 Teilen
9 10
2-Chlormethyl-6-chlortoluol), 500 Teilen p-Xylol und 50 und die Reaktionslösung fraktionierend destilliert. Man
Teilen Aluminiumsilikat (25 Gewichtsprozent Al2O]) mit erhält 209 Teile (86% der Theorie) eines den
einer Rührgeschwindigkeit von 500 Umdrehungen pro Ausgangsstoffen entsprechenden Gemisches aus
Minute hergestellt und 5 Stunden drucklos bei 138°C 2-Chlor- und S-Chlor-ö^'.S'-trimethyldiphenylmelhan
gehalten. Anschließend wird der Katalysator abfiltriert -, vom Kp 124 bis 128°C bei 0,2 millibar.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von o-Benzyltoluolen der aOgemeinen Formel(D ίοR1in der die Reste R1 und R2 gleich oder verschieden sein können und jeweils ein Wasserstoffatom, ein Chloratom oder ein Bromatom und die Reste R2 darüber hinaus einen Ci- bis Ce-Alkylrest oder einen Phenylrest, gegebenenfalls jeweils substituiert durch unter den Reaktionsbedingufiger. inerte Gruppen und/oder Atome, bedeuten können,durch Umsetzung von o-Xylylhalogeniden mit aromatischen Verbindungen,dadurch gekennzeichnet, daß man o-Xylylhalogenide der allgemeinen Formel
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NICHTS-ERMITTELT |
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