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Plattenpresse zum Herstellen von Laminaten und
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ähnlichen Formkörpern.
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Die Erfindung betrifft eine Plattenpresse zum Herstellen von Laminaten
und ähnlichen Formkörpern, deren Abmessungen in Länge und Breite ein vielfaches
ihrer Abmessung in der Höhe aufweisen, mit zwei horizontal angeordneten Pressplatten,
von denen mindestens eine zur anderen relativ beweglich ausgebildet ist, in deren
Presspalt die Formkörper dem Pressdruck durch Relativbewegung der Pressplatten ausgesetzt
werden.
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Bekannte Pressen dieser Art sind entweder über Kniehebelantriebe,
Exzenter oder Hydraulikzylinder unter mechanischer Übertragung der bruckkrS<te
auf die Pressenplatten angetrieben. Diese allgemein bekannte Bauweise weist den
Nachteil auf, daß bei den hier zur Anwendung gelangenden Drücken und den durch das
übertragungssystem
bedingten Krften erhebliche Riegespannungen
von den Pressenplatten aufgenommen werden messen, Weizen der mehr oder weniger punktförmigen
Belastung der Pressenplatten durch den Druck und der entsprechenden punktförmigen
Belastung des Pressenrahmens durch den Gegendruck müssen einerseits die Pressenplatten
mit hoher mechanischer Festigkeit verhältnismßig schwer ausgebildet sein und andererseits
muß auch der Pressenrahmen zur Aufnahme der Biegespannungen entsprechend schwer
ausgebildet sein.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine völlig neuartige Art von Plattenpresse zu schaffen, welche es erlaubt,
vergleichsweise leichte Pressplatten und eine verhältnismäßig einfache Rahmenkonstruktion
zu verwenden.
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Bei einer Plattenpresse der oben angegebenen Art wird diese Aufgabe
im wesentlichen dadurch gelöst, daß die relativ bewegliche Pressplatte durch Volumenänderung
eines mit Druckmedium beaufschlagbaren flexiblen Hohlkörpers bewegbar ist, der zwischen
der der Pressfläche abgewandten Seite der Pressplatte und einer Lagerfläche angeordnet
ist.
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Hierdurch wird abgesehen von der Lösung der eingangs erwähnten Aufgabe
der Vorteil erzielt, daß der beim Pressen zur Anwendung gelangende Druck großflächig
von der Pressplatte und der entsprechend großen Lagerfläche im Pressenrahmen aufgenommen
wird, so daß die Pressplatte einfach aufgebaut sein kann und der Pressenrahmen leicht
ausgebildet werden kann, da dieser im wesentlichen nur noch Zugkräfte in einer Richtung
Rrallel zum Druck der durch die Pressplatten aufgebracht wird, aufzunehmen hat.
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Entsprechend dieser Vorteilhaftigkeit ist bei einer besonders bevorzugten
Ausführungsform nach der Erfindung der Hohlkörper
als großflächig
an der Pressplatte anliegendes Druckkissen ausgebildet, wobei es besonders vorteilhaft
ist, das Druckkissen an der Gesamtfläche der Pressplatte anliegend auszubilden und
die Gegenlagerplatte ebenfalls als ebene flache Platte vorzusehen.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform nach der Erfindung kann
dadurch geschaffen werden, daß das Druckkissen einen über die Ränder der Pressplatte
allseitig vorstehenden Randstreifen aufweist, welcher als Hohlrahmen größerer Höhe
als der übrige an der Pressplatte anliegende Bereich des Druckkissens ausgebildet
ist, dessen Innenraum mit dem Innenraum dieses Bereiches in Verbindung steht.
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Diese Ausführungsform nach der Erfindung kann eine vorteilhafte Weiterbildung
dadurch erfahren, daß der Randstreifen einen im wesentlichen kreisförmigen Querschnitt
aufweist, derart, daß bei Druckbeaufschlagung des Druckkissens im wesentlichen ausschließlich
Zugspannungen durch das Material des Druckkissens aufgenommen werden. Hierdurch
wird der besondere Vorteil erzielt, daß es möglich ist, das Druckkissen aus verhältnismäßig
dünnen und leichten Material hoher Flexibilität herzustellen, so daß einerseits
die Produktionskosten einer derartigen Presse erheblich gesenkt werden können und
andererseits gewährleistet ist, daß das Druckkissen irgendwelchen Verformungen der
Pressplatte folgt, so daß der Druck immer gleichmSßig aufgebracht wird.
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Eine ganz besonders vorteilhafte Ausführungsform nach der Erfindung
kann dadurch geschaffen werden, daß die Pressplatten in ans ich bekannter Weise
beheizbar ausgebildet werden, wobei dann das Druckkissen aus einem wärmebeständigen
Material besteht. Diese Ausfuhrungsform nach der Erfindung'ist deswegen von besonderem
Vorteil, weil man auf diesem Gebiet der Technik,insbesondere beim Beschichten von
Holzplatten mit dekorativen Oberflächen
oder beim Herstellen von
anderen Laminaten aus Umweltschutzgrllnden zu der Verwendung von lösungsmittelfreien
Trockenklebstoffen übergegangen ist, die meistens in einer wässrigen Aufschlämmung
auf die zu verklebenden Flächen aufgetragen erden.
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Bei derartigen Klebstoffen,bei denen es sich üblicherweise um Klebstoffe
auf Melaminbasis handelt, wird die Klebkraft erst bei Einwirkung von Hitze an der
Klebestelle erzielt. Folglich stellt diese Ausführungsform nach der Erfindung eine
besonders einfache Bauart einer Warmplattenpresse dar.
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Bei dieser Ausführungsform nach der Erfindung hat sich Edelstahl als
besonders vorteilhaftes Material für das Druckkissen erwiesen, da dieser einerseits
korrosionsunempfindlich ist und andererseits zuläßt, erhebliche Drücke zu verwenden.
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Eine besonders zweckmäßige Weiterbildung dieser Ausführungsform nach
der Erfindung kann dadurch geschaffen werden, daß das Druckkissen aus zwei Blechen
hergestellt ist, deren Ränder radial außerhalb des Hohlrahmens durch einen Spannrahmen
miteinander mediendicht verbunden sind. Dies stellt einen besonderen Vorteil dar,
da hierdurch vermieden wird, daß in einer druckbeaufschlagten Zone des Druckkissens,die
frei außerhalb des Bereiches der Pressplatten liegt, eine Schweißnaht oder dergleichen
erforderlich ist, die abgesehen von dem technischen Aufwand zu Gefügeänderungen
des Materials führen würde und daher eine Schwachstelle in dem Druckkissen bilden
würde.
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Um die Konstruktion des Spannrahmens möglichst einfach halten zu können,
ist es vorteilhaft, einen flexiblen Dichtungsstreifen zwischen den Rändern der Bleche
anzuordnen, dessen Innenkante in den Innenraum des Hohlrahmens derart vorsteht,
daß er bei Druckbeaufschlagung im Querschnitt etwa tulpenförmig verformt wird. Hierdurch
wird eine bespnders einfache Dichtung geschaffen, deren Dichtigkeit mit steigendem
Druck zunimmt, da der tulpenförmig verformte Querschnitt auf der Innenseite des
Hohlrahmens
an der Nahtstelle beidseitig der Trennungsfuge zwischen
den beiden Blechen zum Anliegen kommt und die Verformung mit steigendem Druck zunimmt,
so daß die Fläche, an der diese dichtende Berührung erfolgt, mit steigendem Druck
ebenfalls größer wird.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform nach der Erfindung
ist eine Pumpe für Druckmedium vorgesehen, deren Förderrichtung umkehrbar oder umsteuerbar
ist. Hierdurch wird der besondere Vorteil erzielt, daß durch einfache Umsteuerung
der Pumpe oder durch das Vertauschen von Druckseite und Saugseite der Pumpe bezüglich
des Anschlusses an das Druckkissen die Presse positiv gesteuert Press- und Entlastungszyklen
durchführen kann.
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Obwohl alle Arten von Druckmedien gasförmiger oder flüssiger Art verwendet
werden können, ist es aus Kostengründen bevorzugt als Druckmedium Wasser zu verwenden.
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Im einzelnen kann eine vorteilhafte Ausführungsform nach der Erfindung
dadurch geschaffen werden, daß die relativ bewegliche Pressplatte die untere Pressplatte
der Presse ist. Hierdurch unterstützt die Schwerkraft den beim Entlasten des Druckmediums
bzw. Leerpumpen des Druckkissens erfolgenden Hub in Offnungsrichtung der Presse.
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Bei dieser Ausführungsform nach der Erfindung kann die Pressplatte
lose auf dem Hohlkörper aufliegen, so daß keine besonderen Lagerungen erforderlich
sind und gleichzeitig die Pressplatte gegen eine seitliche Verschiebung durch den
umgebenden Hohlrahmen des Druckkissens gehalten ist.
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Bei einer besonders einfachen Ausführungsform nach der Erfindung ist
der Hubweg der Presse durch Zwischenhohlkörper und Pressplatte einlegbare Dlstanzplatten
verstellbar, wodurch bei dünnen Laminaten oder Formkörpern eine Verkürzung des Pressenzykluss
durch Verkleinerung des Hubweges möglich ist.
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Auf der Pressplatte ist bei der bevorzugten Aus führungs form nach
der Erfindung eine Abdeckung vorgesehen.
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Im einzelnen kann die Erfindung dadurch weitergebildet werden, daß
beide Pressplatten relativ beweglich ausgebildet sind, indem ein zweiter mediendruckbeaufschlagbarer
Hohlkörper zwischen der oberen Pressplatte und einer oberen Lagerplatte vorgesehen
ist.
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Bei sämtlichen Ausführungsformen nach der Erfindung kann eine besonders
zweckdienliche Lagerung der oberen Pressplatte dadurch geschaffen werden, daR diese
in einer Abdeckung hängend gelagert wird.
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In vorteilhafter Weise ist die Abdeckung an ihren Rändern mit einer
nach oben gerichteten Kraftkomponente federnd am Rahmen der Presse aufgehängt. Hierdurch
wird der besondere Vorteil erzielt, daß insbesondere bei Warmplattenpressen die
lHErmeausdehnungen durch die federnde Aufhängung aufgefangen werden.
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Im einzelnen ist es auch möglich, die Presse nach der Erfindung als
mehrstufige Etagenpresse auszubilden. Hierbei können zusätzliche Hohlkörper zwischen
den Pressenplatten der einzelnen Etagen angeordnet sein. Es kann Jedoch auch genügen,
das Plattenpaket lediglich durch einen Hohlkörper von unten her oder zwischen zwei
oben und unten angeordneten Hohlkörpern der oben näher beschriebenen Art zusammenzupressen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von in den Zeichnungen beispielhaft
veranschaulichten Ausführungsformen näher erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1 bis 3 schematische Ansichten eines Arbeitszyklus
der erfindungsgemäßen Presse, wobei diese beispielhaft lediglich in ihrem Wirkungsprinzip
dargestellt ist;
Fig. 4 konstruktive Einzelheiten einer besonders
einfachen praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Presse in einer Schnittansicht;
Fig. 5 eine in Draufsicht auf einen Teil der Presse gemäß Figur 4; Fig. 6 und 7
Einzelheiten des Hohlrahmens des Druckkissens; Fig. 8 eine weitere Ausführungsform
nach der Erfindung in stark schematischer Ansicht; und Fig. 9 eine schematische
Ansicht einer nach der Erfindung ausgeführten Etagenpresse.
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Die in den Figuren 1 bis 3 veranschaulichte schematische Ansicht einer
ersten Ausführungsform zeigt die erfindungsgemäße Presse 1 mit einem Pressenrahmen
2. In dem Pressenrahmen 2 ist eine obere Lagerplatte 3, die eine obere Pressplatte
4 trägt, befestigt. Die untere Pressenplatte 5 und die obere Pressenplatte 4 enthalten
Heizelemente 6 bzw. 7, so daß es sich bei der veranschaulichten Ausführungsform
um eine Warmplattenpresse handelt. Im Pressenrahmen 2 ist ferner eine untere Lagerplatte
8 angeordnet, auf der als Mediendruck beaufschlagbarer flexibler Hohlkörper das
Druckkissen 9 ruht. Auf dem Druckkissen 9 liegt die untere Pressenplatte 5 auf.
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Das Druckkissen 9 ist an seinen über den Rand der Lagerplatte 8 bzw.
Pressenplatte 5 übersteht mit einem Ringwulst oder Hohlrahmen 10 versehen, der wie
das gesamte Druckkissen 9 ebenfalls mit Druckmedium 11 gefüllt ist. Das Druckmedium
11 wird durch eine Pumpe 12 aus einem Behälter 13 über eine Leitung 14 in das Druckkissen
9 eingespeist. AWf der unteren Lagerplatte 5 ist ein allgemein mit 15 bezeichneter
zu verpressender Formkörper angeordnet, der bei dem veranschaulichten Beispiel aus
einem Kern
17 und oberen und unteren Schichtlagen 16 bzw. 18 besteht.
Der Formkörper 15 kann Jede Art von Laminat oder auch eine herzustellende Spanplatte,
Tischlerplatte oder dergleichen sein.
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Auf die konstruktiven Einzelheiten der in den Figuren 1 bis 3 gezeigten
schematischen Ansicht wird weiter unten Bezug genommen.
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In den Figuren 1 bis 3 ist zur Verdeutlichung des grundsEtzlichen
Arbeitsprinzipes der erfindungsgemäßen Presse die wesentlichen Schritte eines Pressenzyklus
dargestellt.
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In Figur 1 ist die Presse geöffnet, in-dem der Hohlkörper oder Druckkissen
9 von dem Mediendruck entlastet ist, bzw. indem das Druckmedium 11, bei dem es sich
in vorteilhafterweise um Wasser handeln kann, durch die Pumpe 12 über die Leitung
14 in dem Behälter 13 abgepumpt wurde. In dem in Figur 1 veranschaulichten Zustand
der Presse wird das zu verpressende Laminat 15 zwischen die geöffneten Pressenplatten
4 und 5 eingelegt, wobei diese bei der besonders vorteilhaften Anwendung der erfindungsgemäßenPresse
auf Formkörper, die mittels durch wärmeaktivierbaren Klebstoffen verklebt werden,
durch die Heizelemente 6, 7 beheizt sind.
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Ausgehend von dem in Figur 1 gezeigten Zustand wird nun mittels der
Pumpe 12 aus dem Behälter 13 Druckmedium 11 über die Leitung 14 in das Druckkissen
9 gepumpt, welches'durch Anderung seines Volumens die untere Pressenplatte 5 anhebt
und den Formkörper 15 zwischen der oberen Pressenplatte 4 und der unteren Pressenplatte
5 unter Erwärmung preßt. Der Druck wird hierbei über das Druckkissen 9 großflächig
über die gesamte Fläche der Pressenplatte 5 aufgebracht so daß diese kaum eine Biegebeanspruchung
erfährt. Sollte es dennoch zu Durchbiegungen aufgrund der Federkonstante des Pressenrahmens
2 oder der oberen Pressenplatte 4 kommen, so folgt die untere Pressenplatte 5 einschließlich
der Oberfläche des Druckkissens 9 dimer Durchbiegung, so daß der
Formkörper
15 dennoch eine gleichbleibende Höhe beibehalt und unter seiner Eigenelastizität
nach Entlasten der Presse eine vollständig ebene Form gleichmäßigen Querschnittes
erhält.
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Die Förderung von Druckmedium in das Druckkissen 9 wird solange fortgesetzt,
bis der gewünschte Arbeitsdruck erreicht ist. Dieser kann beispielsweise durch einen
in der üblichen Weise geschalteten Druckbegrenzer (nicht dargestellt) in der Leitung
14 eingestellt werden, der dann die Pumpe abschaltet. Wie weiter unten noch näher
erläutert wird, hat der Ringwulst oder ohlrahmen 10 an den freiliegenden Kanten
die Aufgabe zu gewährleisten, daß in dem nicht durch die Pressplatten 4, 5 gestützten
Bereich, in/dem ohnehin nur Zugspannungen auftreten können, ebenfalls keine Biegespannungen
sondern nahezu ausschließlich Zugspannungenherrschen, so daß verhältnismäßig hohe
Drücke durch das flexible Material, aus welchem das Druckkissen 9 besteht, leicht
aufgenommen werden können. Darüberhinaus ergibt sich noch eine besonders eigenartige
und unvorhersehbare Wirkung des Ringwulstes oder Hohlrahmens 10 dadurch, daß sich
bei dem nahezu bei derartigen hydraulischen Systemen unvermeidbaren Luftförderungen
in das hydraulische System, welche konventionelle Systeme erheblich stören würden,
diese Luft in dem oberen Bereich des Ringwulstes oder Hohlrahmens 10 sammeln kann
und die Arbeitsweise der Presse nicht start. Im Gegenteil übernimmt dann die in
dem oberen Bereich des Ringwulstes oder Hohlrahmens 10 eingeschlossene Luft die
Wirkung eines Akkumulators, indem bei Abschalten der Pumpe 12 bei Erreichen des
Arbeitsdruckes durch den Druckbegrenzer (nicht dargestellt) der Arbeitsdruck durch
die ausgleichende Wirkung des Luftkissens aufrechterhalten bleibt.
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Bei dem in Figur 3 veranschaulichten Zustand im Arbeitszyklus der
Presse ist der eigentliche Pressvorgang des Formkörpers 15 beendet und es wird begonnen,
die Presse zu öffnen. Dies geschieht bei der erfindungsgemäßen Presse 1 dadurch,
daß der
Mediendruck in dem Druckkissen 9 entlastet wird, indem
das Druckmedium 11 aus dem Innenraum des Druckkissens 9 über die Leitung 14 und
die Pumpe 12 in den Behälter 13 zurückgepumpt wird. Hierdurch erhalt die erfindungsgemäße
Presse einen sowohl in Schließrichtung als auch in öffnungsrichtung positiv gesteuerten
Arbeitszyklus. Die auf die untere Pressenplatte 5 und den Formkörper 15 wirkende
Schwerkraft unterstützt geringfügig den Cffnungsvorgang. Das Abpumpen des Druckmediums
11 aus dem Innenraum des Druckkissens 9 kann entweder durchtknkehr der pörderrichtung
der Pumpe 12 bei umsteuerbaren Pumpen oder durch einfaches Vertauschen von Saug-
und Förderseite durch entsprechende allgemein bekannte Ventilvorrichtungen (nicht
dargestellt) geschehen.
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In den Figuren 4 und 5 ist in konstruktiven Einzelheiten eine mechanisch
besonders einfache Ausführungsform der erfindungsgemäßen Presse 1 veranschaulicht.
Bei der gezeigten Ausführungsform ist die Pumpe 12 nebst den dazugehörigen Steuereinrichtungen
und Leitungen zur Vereinfachung der Darstellung weggelassen worden. Die veranschaulichte~Ausführungsform
der Presse 1 weist wie bei der schematischen Darstellung gemäß den Figuren 1 bis
3 einen Pressenrahmen 2 auf, welcher wegen des Aufbringens des Pressdruckes auf
der Gesamtfläche im Unterschied zu der sonst üblichen punktartigen Druckbeanspruchung
aus einfachen Kastenprofilen 20 ausgebildet sein kann, die über die Gesamtfläche
der Presse in Abständen verteilte Rahmen bilden. Der Pressenrahmen 2 ist auf Ständern
21, die in Figur 4 angedeutet sind, in einer Höhe gelagert, welche derart ist, daß
der Pressspalt 22 der Presse etwa in einer Ebene mit einem Beschickungstisch (nicht
dargestellt) liegt, auf welchem das zu verpressende Material vorbereitet wird.
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Bei der in Figur 4 veranschaulichten Ausführungsform der Presse 1
ist die obere Pressenplatte 4 in einer Abdeckung 23 hängend gelagert, welche mit
einer Kraftkomponente unter einem Winkelalpha
nach oben gerichtet
federnd aufgehängt ist. Die Abdeckung 23 ist über an zwei einander gegenüberliegenden
Seiten an der Presse 1 angeordnete Haken 24 befestigt, welche über Scheibenfedern
25, die in einem am Rahmen 2 angeordneten Gegenlager 26 federnd gehalten sind. Zusätzlich
ist die Spannung,mit der die Haken 24 die Abdeckung 23 tragen, verstellbar,indem
die Enden 27 der Haken 24 mit Gewinden versehen sind, auf die Muttern 28 aufgeschraubt
sind, welche gegen das am Rahmen festgeschweißte Gegenlager 26 anziehbar sind. Durch
diese Art der Anordnung können die beim Beizen der Pressplatte 4 durch die Heizelemente
6 auftretenden Wärmeausdehnungen aufgenommen werden, so daß die Abdeckung 23, welche
gleichzeitig die eigentliche Pressefläche der oberen Pressplatte 4 darstellt, nicht
durchgängen kann.
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Die obere Pressenplatte 4 ist bei der veranschaulichten Ausführungsform
aus zwei Platten 29, 30 hergestellt, zwischen denen die Heizelemente 6 angeordnet
sind. Zusätzlich ist eine nicht unbedingt erforderliche wärmeisolierende Schicht
31 zwischen der oberen Pressplatte 4 und der oberen Lagerplatte 3 vorgesehen.
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Die untere Pressenplatte 5 besteht ebenfalls aus zwei Schichten 32,
33, zwischen denen die Heizelemente 7 angeordnet sind, sowie einer zusätzlichen
ebenfalls nicht unbedingt erforderlichen Isolierschicht 34. Hinter der Isolierschicht
34 ist eine Stützplatte 35 vorgesehen, welche auf dem Druckkissen 9 aufliegt. Die
untere Pressenplatte 5 ist ebenfalls mit einer Abdeckung 36 versehen, welche an
den Rändern mit nach unten gerichteten Flanschen 37 versehen ist, die das aus den
Platten 32, 33, 34 und 35 bestehende Paket gegen seltliche Verschiebung sichern.
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Bei der veranschaulichten Ausführungsform besteht das Druckkissen
9 aus zwei Edelstahlblechen 38, 39, die radial außerhalb des Ringwulstes oder Hohlrahmens
10 durch einen beidseitig außen auf den Blechen 38, 39 angebrachten zweiteiligen
Spannrahmen
40 miteinander verbunden sind. I)er zaJeiteillze Spannrahmen
wird durch eine Reihe von durchgehenden schrauben 141, die beiden Bleche 38, 39
zwischen sich einklemmend zusammengehalten. Diese Art der Konstruktion des Druckkissens
10 ist besonders vorteihaft, da hierdurch irzendwelche Schweiß- oder Bördelverhindungen
in dem nicht durch die Pressplatte 5 abgedeckten Raum vermieden werden. Auf die
Einzelheiten des Ringwulstes oder ITohlrahmens 10 wird unter Bezugnahme auf die
Figuren 6 und 7 nher einge-Panpen.
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Hunter den Druckkissen 9 ist wie aus Figur 4 ersichtlich, beispielhaft
eine der möglichen Distanzplatten 14;?,durch welche die Hubhöhe der Presse entsprechend
dem zu pressendenden Material verstellbar ist, angeordnet. Die Distanzplatte 42
kann beispielsweise aus Holz bestehen. Die Distanzplatte 42 ruht auf der unteren
Lagerplatte 8 der Presse, über welche die auftretenden Drücke auf den Rahmen 2 übertragen
werden. Eine geeignete Hubetnrichtung (nicht dargestellt) kann vorgesehen sein,
um das Druckkissen mit dem draufliegenden Plattenpaket anzuheben, wenn die Distanzplatte
42 gegen eine andere Distanzplatte ausgetauscht werden soll.
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Bei der in Figur 5 veranschaulichten Draufsicht auf Figur 4 sind Einzelheiten
der Anordnung der Lagerung der oberen Abdeckung 23 zu sehen.
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Unter Verwendung gleicher Bezugs zeichen in den Figuren 4 und 5 sind
in den Figuren 6 und 7 Einzelheiten des Hohlrahmens 10 und dessen Herstellung, sowie
dessen Wirkung näher veranschaulicht.
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Figur 6 zeigt den Hohlrahmen 10 praktisch vor der ersten Betriebnahme
der Presse 1. Wie gezeigt sind die das Druckkissen bildenden beiden Bleche 38, 39
an den radial außerhalb des Bereiches der Pressplatten und des Hohlrahmens 10 liegenden
Randbereichen durch den zweiteiligen Klemmrahmen 40 mittels der
Schrauben
41 zusammengepreßt, wobei als einfachste Form der Dichtung ein Dichtungsstreifen
43 zwischen den Blechen 39, 39 angeordnet ist, In diesem Zustand ist außer einer
durch die Dimension des Spannrahmens 14 bestimmten leichten Verformung der Bleche
ßP, 3q der Hohlrahmen 10 praktisch noch nicht ausgebildet. In Figur 6 sind mit 44
und 45 noch die durch den Klemmdruck der Schrauben 41 verformten Randbereiche der
Dichtung 43 bezeichnet.
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Der Hohlrahmen 10 wird nun dadurch hergestellt, daß das Druckmedium
11 unter entsprechend erhöhtem Druck erstmalig und mit höherem Druck als dem Arbeitsdruck
entspricht, in das Druckkissen 9 eingeleitet wird. Hierdurch wird eine bleibende
Verformung des über die Pressplatten vorstehenden Randbereiches der Bleche 7, 39
erzielt und der Hohlrahmen ist somit hergestellt.
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Aus Figur 7 ist noch eine besondere Eigenart der besonders einfachen
Dichtung 43 gezeigt, indem hier bei steigendem Druck der innen liegende durch den
Klemmdruck der Schrauben 41 erzeugte Wulst 44 durch den Mediendruck derart verformt
wird, daß er im Querschnitt eine tulpenförmige Gestalt erhält, wodurch der dichtend
anliegende Bereich des Dichtungsstreifens 43 gerade auf der druckbeanspruchten Seite
erheblich vergrößert wird.
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Aus Figur 7 ist ferner die Wirkung des Hohlrahmens 10 als Akkumulator
ersichtlich. Wie gezeigt, sammelt sich im Laufe des Betriebes der Presse 1,die unvermeidlich
durch das System eingetrane Luft im oberen Bereich des Hohlrahmens 10 und bildet
dort ein Luftkissen 45, welches Jeweils bei Druckbeaufschlagung des Druckkissens
komprimiert wird und somit die Eigenschaft eines Akkumulators zur Konstanthaltung
des Arbeitsdruckes zeigt.
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In figur R ist eine abgewandelte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung gezeigt, die in ihren konstruktiven Einzelheiten im wesentlichen der
bisher beschriebenen Ausführungsform
entspricht. Zum Unterschied
zu en bisher besehrebenen Auführungsformen nach der Erfinden ist die in Figur 8
veranschaulichte Ausführungsform Jedoch als doppelt wirkende Presse 46 ausgebildet,
in-dem zwischen der oberen Pressplatte 4 und der oberen Lagerplatte 3 ein weiteres
Druckkissen 47 angeordnet fest, welches ebenfalls einen Ringwulst oder Hohlrahmen
48 aufweist, und gleichfalls mit Druckmedium 11 beschickt wird. Die ZuPithrung des
Druckmediums 11 erfolgt gleichfalls durch die Pumpe 12 über eine Leitung 49.
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Bei der in Figur 9 veranschaulichten Ausführungsform handelt es sich
um eine Mehrstufenpresse oder Etagenpresse 50, die hinsichtlich konstruktiver Einzelheiten
den übrigen Ausführungsformen entsprechen kann, so daß eine nähere Beschreibung
über den Offenbarungsgehalt der Figur 9 hinaus nicht erforderlich ist.
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Sämtliche der in der Peschreibunx erwähnten und in den Zeichnungen
erkennbaren technischen Einzelheiten sind für die Erfindung von Bedeutung.
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L e e r s e i t e