DE2545889B2

DE2545889B2 - Mechanische Handhabungsvorrichtung zur gleichzeitigen Aufnahme und Abgabe je eines Werkstücks

Info

Publication number: DE2545889B2
Application number: DE2545889A
Authority: DE
Inventors: Ronald John Bromsgrove Worcestershire Dawson (Grossbritannien)
Original assignee: GKN Forgings Ltd
Current assignee: GKN Forgings Ltd
Priority date: 1975-03-10
Filing date: 1975-10-14
Publication date: 1978-07-27
Also published as: DE2545889C3; DE2545889A1; US3976204A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine mechanische Handhabungsvorrichtung mit einer Erfassungseinrichtung am einen Ende einer zwischen einer Aufnahme- und einer Abgabestation längsverschieblichen Stange zur gleichzeitigen Aufnahme und Abgabe je eines Werkstücks.

Eine solche Handhabungsvorrichtung ist zur Beschikkung einer Schmiedepresse aus der Zeitschrift »Machinery«, Oktober 1964, Seite 122, bekannt. Die Erfassungsvorrichtung ist als Klemmvorrichtung ausgebildet und erfaßt in der Aufnahmevorrichtung einen dort von unten mittels einer Hubvorrichtung von einem Förderer herangehobenen Rohling, der, nachdem die Stange mit der Erfassungseinrichtung bis zur Abgabestation vorgeschoben worden ist, losgelassen und von oben in das Unterwerkzeug der geöffneten Schmiedepresse abgegeben wird. Gleichzeitig wird der vom Oberwerkzeug mitgenommene, im vorigen Arbeitstakt fertiggestellte Preßling aus dem Oberwerkzeug ausgestoßen und auf die Oberseite der Erfassungseinrichtung fallengelassen. Auf dieser Oberseite ist eine kippbare Platte vorgesehen, auf der der Preßling beim Zurückziehen der Stange bis in die Aufnahmestation mitgenommen und von der er dort durch Kippen der Platte auf einen weiteren Förderer abgeworfen wird.

Die bekannte Ausführungsform ist daran gebunden, daß der Preßling von oben auf die Erfassungseinrichtung herabfällt. Für Anwendungsfälle, bei denen sich das aufzunehmende Werkstück und das abzugebende Werkstück in gleicher Höhe befinden, ist eine solche Vorrichtung nicht geeignet, weil sie das eine Werkstück nur tragen, nicht aber positiv erfassen kann.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Handhabungsvorrichtung der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß sowohl das aufgenommene als auch das abgegebene Werkstück beim Vorschub bzw. beim Rückzug der Erfassungseinrichtung klemmend erfaßt werden.

Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß die Stange in einem längsverschieblichen Tragrohr gelagert und gegenüber diesem in Längsrichtung ortsfest, jedoch in an sich bekannter Weise drehbar ist und die Erfassungseinrichtung aus einem Greifglied

ίο besteht, welches einander entgegengesetzt in Querrichtung von der Stange ausladende Greifbacken mit einwärts gerichteten Greifflächen aufweist, die durch Hin- und Herdrehen der Stange gegenüber dem Tragrohr gegen die auf einander entgegengesetzt liegenden Seiten vorgesehenen Grifflächen eines am entsprechenden Ende des Tragrohrs fest angeordneten Haltebackens bewegbar sind.

Die Wirkung der damit beanspruchten Maßnahmen besteht darin, daß durch die Drehung der Stange gegenüber dem Tragrohr die Klemmung eines ersten, beim Vorschub der Stange mitgenommenen Werkstücks zwischen dem Haltebacken und der einen Greiffläche des Greifbackens aufgehoben, während gleichzeitig durch die gleiche Bewegung der Stange die

2ϊ Klemmung eines weiteren Werkstücks zur Mitnahme desselben beim Rückzug der Stange eingeleitet wird. Auf diese Weise kann mit ein und derselben Vorrichtung unter Klemmung der Werkstücke beim Hin- und Rücktransport von einem auf das andere Werkstück übergegangen werden, ohne die Vorrichtung dabei versetzen und neu ausrichten zu müssen.

Eine in einem Tragrohr gelagerte und gegenüber diesem in Längsrichtung ortsfeste, jedoch drehbare Stange mit einer Erfassungseinrichtung am vorderen

>> Ende ist für sich genommen aus der DE-OS 23 07 607 bekannt. Die Erlassungseinrichtung besteht aus einer üblichen Schmiedezange. Eine Längsbewegung des Tragrohrs zwischen einer Aufnahme- und einer Abgahestation ist nicht möglich.

■to Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet der erfindungsgemäßen Handhabungsvorrichtung ist die Handhabung von Knüppeln, welche in einem Ofen für das Schmieden erwärmt werden sollen. Bisher wurden hierfür schrittweise weiterdrehende Drehofen verwendet, die einen drehbaren Herd von kreisförmiger Form aufweisen, auf denen die Knüppel mit Abstand voneinander in radialer Anordnung liegen. Bisher war es erforderlich, zwei mechanische Handhabungsvorrichtungen einzusetzen, von denen die eine zum Beschicken des Drehofens mit

^r>o kalten Knüppeln und die andere zum Aufnehmen der auf Schmiedetemperatur erwärmten Knüppel bestimmt ist. Ein solcher Ofen muß also zwei getrennte Türen aufweisen, und es muß zwischen den beiden an den Türen angeordneten Handhabungsvorrichtungen ein gewisser Abstand bestehen, der im Ofen eine »tote« Zone bedingt, in der keine Knüppel vorhanden sind und die die Ofenkapazität herabsetzt.

Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Handhabungsvorrichtung ist nur noch eine solche erforderlieh. Der Ofen braucht nur eine Tür aufzuweisen, wodurch seine Wärmeverluste verringert werden. Die »tote« Zone zwischen den früher vorhandenen beiden Ofentüren entfällt.

Eine an einen solchen Anwendungsfall angepaßte,

b5 d. h. zur Beschickung von umlaufenden, in radialer Richtung nebeneinander angeordneten Werkstückaufnahmen mit länglichen Werkstücken dienende Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß

jie Greifflächen des Haltebackens unter einem Winkel ► erlaufen, der dem durch die Längsrichtungen zweier nebeneinander anzuordnender Werkstücke gebildeten Winkel entspricht.

Dies erleichtert das Aufnehmen der radial angeordneten und daher den Winkel zueinander aufweisenden Werkstücke.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zur Handhabung von Knüppeln wiedergegeben.

Fig. 1 ist eine Ansicht von oben auf die Handhabungsvorrichtung vor dem Drehofen;

F i g. 2 ist eine perspektivische Darstellung der Greifanordnung;

Fig.3 ist eine Vorderansicht der Anordnung nach F ig. 2;

Fig.4 ist eine Seitenansicht einer vollständigen Beschickungsmaschine;

F i g. 5 ist eine Vorderansicht entsprechend F i g. 4.

(n Fig. 1 bezeichnet 10 den drehbaren Herd eines Drehherdofens, welcher sich schrittweise in Richtung des Pfeiles Ϊ1 dreht. 12 bezeichnet eine Anzahl von bereits erhitzten Knüppeln, welche gerade einen Umlauf im Ofen vollenden. 13 bezeichnet kalte Knüppel, welche soeben in den Ofen eingebracht worden sind. r>

Die mechanische Handhabungsvorrichtung umfaßt ein Tragrohr 14, welches an einem bezüglich des drehbaren Herdes 10 in radialer Richtung auf Rädern 15 hin- und herbeweglichen Schlitten 9 angeordnet ist.

Im Tragrohr 14 ist eine Stange 16 drehbar angeordnet (F i g. 2), an deren vorderem Ende die Erfassungseinrichtung befestigt ist. Sie umfaßt ein bewegliches Greifglied 17 sowie einen feststehenden Haltebacken 18, der an der Unterseite des vorderen Endes des Tragrohres 14 bei 23 befestigt ist. 19 bezeichnet einen hydrostatischen r. Antrieb, der der Stange 16 eine Drehbewegung in beiden Richtungen erteilen kann.

Das bewegliche Greifglied 17 umfaßt eine im wesentlichen flache Platte 20 (F i g. 3), welche an dem Ende der Stange 16 angeordnet ist und zwei einander w entgegengesetzt in Querrichtung ausladende Greifarme 21 aufweist, von denen jeder an seinem Ende 22 nach innen gekrümmt ist, so daß ein Greifermaul mit einwärts gerichteten Greifflächen entsteht. Der feststehende Haltebacken 18 besteht aus einem Formstück mit sich π keilförmig in Achsrichtung der Stange 16 nach außen verjüngender Form und zwei auf den einander entgegengesetzten Keilflächen gelegenen, nach außen gerichteten Oberflächen 24.

Die Greifflächen 24 sind in der horizontalen Ebene in ->o einem Winkel <x gegenüber der radialen Mittellinie 25 geneigt, wie durch die Betrachtung der F i g. 1 und durch die Beschreibung der Arbeitsweise der Handhabungsvorrichtung verständlich wird.

Die Handhabungsvorrichtung ist in einer solchen π Weise mit dem Antrieb des Herdes 10 wirkungsverbunden, daß sie synchron mit dessen schrittweiser Drehbewegung arbeitet. Das Tragrohr 14 ist in F i g. 1 in der zum Vorschub bereiten Stellung dargestellt. Das Greifglied 17 ist in einer Richtung verdreht worden und 6» hat einen Knüppel 13 an der in F i g. 1 unteren Seite des feststehenden Haltbackens 18 ergriffen, während der drehbare Herd 10 in eint Stellung gebracht ist, in welcher die durch das vorangehende Aufnehmen eines heißen Knüppels 12 entstandene Leerstelle 13' in dem Kreis der Knüppel dem kalten Knüppel 13 gerade gegenüber liegt, welcher durch das Greifglied 17 erfaßt ist.

Der Schlitten 9 eilt nun zum Einbringen des kalten Knüppels 13 in die mit gestrichtelten Linien angedeutete Leerstelle 13' auf dem drehbaren Herd 10 vor. Wenn sich der Knüppel 13 über der Leerstelle 13' befindet, wird die Stange 16 in die andere Richtung verdreht. Auf diese Weise wird der kalte Knüppel 13 freigegeben und wird zur gleichen Zeit die andere Greifbacke 22 des beweglichen Greifgliedes 17 zum Angriff an dem vorangehenden heißen Knüppel 12 aus dem Ofen entfernt und dann am Ende der Rückbewegung freigegeben, indem die Stange 16 wieder im anderen Sinne gedreht wird. Dieser Arbeitszyklus der Handhabungsvorrichtung setzt sich selbsttätig fort.

In Fig.4 und 5 ist eine praktische Ausführungsform einer die Handhabungsvorrichtung umfassenden Beschickungsmaschine wiedergegeben. Sie enthält horizontale Führungsschienen 34,35, die auf Pfosten 36,37, 38 abgestützt sind. Außer mit den Rollen 15 ist der Schlitten 9, welcher das Tragrohr 14 trägt, auch mit Rollen 26 ausgerüstet, welche sich um senkrechte Achsen drehen, um die stabile Führung des Schlittens 9 an den Führungsschienen 34, 35 in der Querrichtung während dessen Längsbewegung zu gewährleisten.

Der Mechanismus für das Hin- und Herbewegen des Tragrohres 14 auf dem Schlitten 9 ist in dem Raum unter dem Tragrohr 14 zwischen den Pfosten 36, 37 des Traggestells abgedeckt. Er umfaßt einen hydraulischen Zylinder 27, der mit dem einen Arm eines Winkelhebels 28 schwenkbar verbunden ist, der seinerseits an einem Ende schwenkbar mit dem Traggestell und mit dem anderen Ende mit einem weiteren Winkelhebel 29 verbunden ist, der schwenkbar an einem Ansatz 30 an der Unterseite des Schlittens 9 angebracht ist. Die zurückgezogene Stellung ist in Fig.4 in ausgezogenen Linien und die ausgefahrene Stellung in gestrichelten Linien wiedergegeben.

Wie in F i g. 5 gezeijt, ist an einer Seite der Beschickungsmaschine eine Rutsche 31 für die kalten Knüppel 13 angeordnet, welche durch einen hydraulischen Stempel 32 betätigt wird, um jeweils einen neuen Knüppel 13 unter das Greifglied 17 zu heben, um das Ergreifen des Knüppels durch dieses zu ermöglichen. Ein heißer Knüppel 12 wird gleichzeitig von dem Greifglied 17 freigegeben und fällt nach unten auf einen Rollengang 33, auf dem der Knüppel zur Schmiedepresse gelangt.

Bei dem vorangehend beschriebenen Beispiel befindet sich die Handhabungsvorrichtung an einer ortsfesten Beschickungsmaschine und wird die Relativbewegung durch den drehbaren Herd erbracht. Die Handhabungsvorrichtung kann aber auch auf einem vorgegebenen Weg an einer Anzahl von Stationen einer Maschine vorbeigeführt werden und an jeder ein neues Werkstück einbringen und ein behandeltes Werkstück herausnehmen.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Mechanische Handhabungsvorrichtung mit einer Erfassungseinrichtung am einen Ende einer zwischen einer Aufnahme- und einer Abgabestation längsverschieblichen Stange zur gleichzeitigen Aufnahme und Abgabe je eines Werkstücks, dadurch gekennzeichnet, daß die Stange (16) in einem längsverschieblichen Tragrohr (14) gelagert und gegenüber diesem in Längsrichtung ortsfest, jedoch in an sich bekannter Weise drehbar ist und die Erfassungseinrichtung aus einem Greifglied (17) besteht, welches einander entgegengesetzt in Querrichtung von der Stange ausladende Greifbacken (21) mit einwärts gerichteten Greifflächen aufweist, die durch Hin- und Herdrehen der Stange (16) gegenüber dem Tragrohr (14) gegen die auf einander entgegengesetzt liegenden Seiten vorgesehenen Greifflächen (24) eines am entsprechenden Ende des Tragrohres (14) fest angeordneten Haltebackens (18) bewegbar sind.

2. Mechanische Handhabungsvorrichtung nach Anspruch 1 zur Beschickung von umlaufenden, in radialer Richtung nebeneinander angeordneten Werkstückaufnahmen mit länglichen Werkstücken, dadurch gekennzeichnet, daß die Greifflächen (24) des Haltebackens (18) unter einem Winkel (2oc) verlaufen, der dem durch die Längsrichtungen zweier nebeneinander anzuordnender Werkstücke (12,13) gebildeten Winkel entspricht.