DE2545145A1 - Verfahren zur abtrennung eines sauren gases von einer gasmischung - Google Patents
Verfahren zur abtrennung eines sauren gases von einer gasmischungInfo
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Description
Verfahren zur Abtrennung eines sauren Gases von einer Gasmischung
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Abtrennung eines sauren Gases, wie Kohlendioxid, von einer das saure Gas enthaltenden Gasmischung, bei dem das saure
Gas in einer alkalischen Absorptionslösung absorbiert und die Absorptionslösung nachfolgend durch Abtrennung des
sauren Gases regeneriert wird.
Die Anlage, wie z.B. Behälter mit zugehörigem Leitungswerk, in der ein Verfahren der beschriebenen Art durchgeführt wird, besteht im allgemeinen aus Flußstahl (obgleich
in einigen Fällen auch rostfreier Stahl benutzt werden kann), und die mit der Absorptionslösung in Kontakt befindlichen
Oberflächen unterliegen der Korrosion. Diese
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Korrosion kann im Falle von Flußstahl- und rostfreien
Stahloberflachen eine allgemeine Korrosion und im Falle
von Flußstahloberflächen auch eine Spannungskorrosion sein, wenn, wie es oft der Fall ist, die Absorptionslösung
Arsenit- und/oder Arsenationen enthält.
Gemäß der Erfindung wird nun ein Verfahren der beschriebenen
Art vorgesehen, bei dem die Absorptionslösung eine geringe Menge von einer aromatischen Verbindung
mit zumindest einer Nitrogruppe und zumindest einer Hydroxylgruppe am selben Benzolkern oder einer aus dieser
aromatischen Verbindung in der Lösung gebildeten Verbindung aufweist.
Bei einem Verfahren der beschriebenen Art ist die Absorptionslösung zweckmäßigerweise eine wässrige Lösung
eines alkalischen Ammonium- oder Alkalimetallsalzes wie
Z..JB. eine Lösung von Natrium-, Kalium- oder Ammoniumcarbonat, -phosphat, -borat oder -phenat. Die allgemein angewandte
Absorptionslösung ist eine Kaliumcarbonatlösung.
Häufig enthält die Absorptionslösung einen Aktivator zur
Verbesserung der Geschwindigkeit des Materialtransports
von saurem Gas in die Absorptionslösung hinein. Zu Beispielen für anwendbare Aktivatoren gehören Arsenit- und/oder
Arsenationen, Äthanolamine wie Monoäthanolamin oder Diäthanolamin
oder andere wie Äthylaminoäthanol, deren Verwendung in der GB-PS 1 218 083 der Anmelderin beschrieben wird,
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oder Aminosäuren wie Glycin oder andere wie N-Äthyl-ßalanin,
deren Verwendung in der GB-PS 1 305 718 beschrieben wird, oder N-Äthyl-glycin, dessen Verwendung in der
GB-PS 1 306 853 der Anmelderin angegeben wird.
Üblicherweise enthält die Absorptionslösung 15 bis 50 %, insbesondere 25 bis 35 Gew.% alkalisches Salz. Bei
Gegenwart von Aktivatoren sind diese in Mengen anwesend, die vom benutzten Aktivator abhängen.
Die Absorptionsstufe des Verfahrens findet im allgemeinen bei einer Lösungstemperatur von 50 bis 1200C, insbesondere
80 bis 1150C statt. Während der Regenerierungsstufe liegt die Lösungstemperatur üblicherweise zwischen
50 und 1300C, insbesondere 100 bis 1250C
Arsen ist oft in der Absorptionslösung in Form von As - und As -Ionen anwesend, die durch Zugabe von
Arsenverbindungen wie Arsentrioxid oder Arsenit in die Lösung eingeführt wurden. Wenn die Arsenionen als ein
Absorptionsaktivator dienen, sind sie üblicherweise in der Absorptionslösung in Mengen zwischen 6 und 14 %, insbesondere
10 bis 12 Gew.% anwesend, wobei As -Ionen vorherrschen. Arsenionen können auch lediglich für die
Inhibition der allgemeinen Korrosion, beispielsweise in Kaliumcarbonatlösungen, anwesend sein, die andere Aktivatoren
enthalten, in welchem Falle die Menge der anwe-
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senden Arsenionen typischerweise zwischen 0,1 und 1 Gew.iX>
liegt. Zu weiteren Inhibitoren der allgemeinen Korrosion, die angewandt wurden,gehören Vanadatsalze.
Es wurde gefunden, daß eine in beanspruchten Metallen wie z.B. Flußstahloberflächen bei Kontakt mit Absorptionslösungen, die Arsenit- und/oder Arsenationen enthalten
(wenn diese bei Verfahren der beschriebenen Art benutzt werden), auftretende Spannungskorrosionsrißbildung durch
in der Lösung anwesende Arsenionen gefördert wird. Es wird angenommen, daß eine mit der Absorptionslösung in Kontakt
befindliche beanspruchte Metalloberfläche für Spannungskorrosionsrißbildung anfällig ist, wenn das Korrosionspotential (das ist das elektrochemische Potential einer
in Kontakt mit einer Lösung befindlichen Metalloberfläche, gemessen gegen ein Standardbezugspotential, wie z.B. die
Wasserstoffelektrode, unter Bedingungen,bei denen die
anodischen und kathodischen Halbzellenreaktionen mit der gleichen Stromdichte ablaufen) der Oberfläche unter einem
be stimmten Wert liegt. In der anhängigen DT-Patentanmeldung P 24 21 572.3 der Anmelderin wird ein Verfahren
zur Kontrolle von Spannungskorrosionsrißbildungen unter diesen Umständen beschrieben. Bei diesem wird das Korrosionspotential
überwacht und wenn es unter einen von der Carbonatierungszahl der Absorptionslösung abhängenden kritischen
Wert abfällt, wird der Anteil der Antimon- und/oder Ferriionen in der Lösung erhöht. Die Carbonatierungszahl
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(C02/K20) der Absorptionslösung ist das Verhältnis der
Anzahl g-Mole Kohlendioxid in der Lösung zu der Anzahl
g-Mole Kalium (gerechnet als K2O).
Es wird angenommen, daß die Anwesenheit einer aromatischen Verbindung mit zumindest einer Nitrogruppe und
zumindest einer Hydroxylgruppe am selben Benzolkern oder einer aus dieser aromatischen Verbindung gebildeten Verbindung
in der Absorptionslösung, die bei einem Verfahren der beschriebenen Art benutzt wird, sowohl die allgemeine
Korrosion als auch die Spannungskorrosionsrißbildung hemmt. Im Gegensatz zu den Arsenit- und/oder Arsenationen wird
die Spannungskorrosionsrißbildung durch solche Verbindungen nicht gefördert.
Das Ausmaß der Korrosionsinhibition hängt von der Anzahl der Nitrogruppen am Benzolkern ab, wobei Trinitroverbindungen
wirksamer sind als Dinitroverbindungen, die selbst wiederum wirksamer sind als Mononitroverbindungen.
Die Benzolkerne können zusätzlich eine Carboxylgruppe als Substituenten aufweisen. ■
Eine sehr wirksame Verbindung ist das 2,4,6-Trinitrophenol.
Zu weiteren wirksamen Verbindungen gehören:
2-Nitrophenol
3-Nitrophenol
4-Nitrophenol
3-Nitrophenol
4-Nitrophenol
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2545H5
2,4-Dinitrophenol
2,5-Dinitrophenol
2,6-Dinitrophenol
Nitrosalicylsäure
3ι5rDinitrosalicylsäure
Nitronaphthol
Vorzugsweise wird die aromatische Verbindung zur Absorptionslösung
in Mengen von mehr als 0,01 Gew.96, insbesondere zwischen 0,02 und 1 % und insbesondere. 0,02
und 0,2 Gew.% zugesetzt. Nach Wunsch, können auch Ferriionen
anwesend sein, beispielsweise in Mengen zwischen 100 und 300 ppm. Die Ferriionen können entweder durch Zugabe,
eines Eisen(III)-salzes wie z.B. Fe2(SO^), oder
durch Oxidation von bereits in der Lösung vorhandenen Ferroionen durch Hindurchleiten von Luft eingeführt werden.
. Nachfolgend wird die Erfindung an Hand von Beispielen
erläutert.
Spannungskorrosionsprüfungen bei Absorptionslösungen
für die Abtrennung von CO2 von einer Gasmischung
Flußstahl-Zugversuchsprüfkörper wurden einer konstanten
Zugspannung bei einer Beanspruchungsgeschwindigkeit von 10" s unterworfen, während sie in Absorptionslösungen
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von 98 bis 102 C eintauchten. Das Korrosionspotential der einzelnen Proben gegen eine Standard-Kalomel-Elektrode
wurde kontinuierlich während des Versuchs aufgezeichnet und die Probe nach dem Bruch zerschnitten und mikroskopisch
untersucht. Die Absorptionslösungen umfaßten eine Basislösung mit: .
1. Kaliumcarbonat
2. N-Äthyl-glycin
3. Arsentrioxid
- 30 %
4. Ferrisulfat in einer einer Ferriionenkonzentration von 200 ppm äquivalengen Menge,
Zu dieser Basis-Absorptionslösung wurde die aromatische Verbindung 2,4-Dinitrophenol als Inhibitor in unterschiedlichen
Anteilen hinzugegeben. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefaßt:
Inhibitor | Korro sionspotential (mV) |
Bruchtyp | mikro skopische Untersuchung |
0 0,2 0,02 0,01 |
-770 bis -820 -480 bis -620 -575 bis -625 -840 bis -880 |
spröde duktil duktil spröde |
Spannungskorrο- sionsrisse keine Riß bildung keine Riß bildung Spannungskorro- sionsrisse |
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Die Ergebnisse zeigen, daß das Auftreten von Spannungskorrosionsrißbildungen
durch die Zugabe von 2,4-Dinitrophenol in angemessenen Mengen zur Basis-Absorptionslösung
stark vermindert wurde.
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Claims (8)
1. Verfahren zur Abtrennung eines sauren Gases von einer das Gas enthaltenden Gasmischung durch Kontakt mit einer
alkalischen Absorptionslösung , dadurch gekennzeichnet , daß eine mit einer geringen Menge einer
aromatischen Verbindung mit zumindest einer Nitrogruppe und zumindest einer Hydroxylgruppe am selben Benzolkern
versetzte Absorptionslösung verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Absorptionslösung eine wässrige Lösung eines alkalischen Ammonium- oder Alkalimetallsalzes ist und vorzugsweise
durch eine Kaiiumcarbonatlösung gebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Absorptionslösung als Aktivator Arsenit- und/oder
Arsenationen, Monoäthanolamin, Diäthanolamin, Äthylaminoäthanol,
Glycin, N-Äthyl-ß-alanin oder N-Äthyl-glycin enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Absorptionslösung 25 bis 35 Gew.% alkalisches Salz
enthält.
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5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Absorptionsstufe bei einer Lösungstemperatur von 80 bis 1150C erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Regenerierungsstufe
bei einer Lösungstemperatur von 100 bis 125°C durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zugesetzte aromatische
Verbindung durch 2,4,6-Trinitrophenol; 2-Nitrophenol;
3-Nitrophenol; 4-Nitrophenol; 2,4-Dinitrophenol; 2,5-Dinitrophenol;
2,6-Dinitrophenol; Nitrosalicylsäure;
3,5-Dinitrosalicylsäure. oder Nitronaphthol gebildet wird.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die aromatische Verbindung
zur Absorptionslösung in einer Menge von mehr als 0,01 Gew. und vorzugsweise zwischen 0,02 und 1 Gew.% zugesetzt ist.
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