DE1546213C3 - Verfahren zur Reinigung der Innenflächen von aus Eisen bestehenden Industrieanlagen - Google Patents

Verfahren zur Reinigung der Innenflächen von aus Eisen bestehenden Industrieanlagen

Info

Publication number
DE1546213C3
DE1546213C3 DE1965V0028184 DEV0028184A DE1546213C3 DE 1546213 C3 DE1546213 C3 DE 1546213C3 DE 1965V0028184 DE1965V0028184 DE 1965V0028184 DE V0028184 A DEV0028184 A DE V0028184A DE 1546213 C3 DE1546213 C3 DE 1546213C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
corrosion
tin
iron
acid solution
inhibitor
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1965V0028184
Other languages
English (en)
Other versions
DE1546213A1 (de
DE1546213B2 (de
Inventor
Jilles De Haarlem Hek (Niederlande)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Verenigde Kunstmestfabrieken Mekog-Albatros Nv Utrecht (niederlande)
Original Assignee
Verenigde Kunstmestfabrieken Mekog-Albatros Nv Utrecht (niederlande)
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Verenigde Kunstmestfabrieken Mekog-Albatros Nv Utrecht (niederlande) filed Critical Verenigde Kunstmestfabrieken Mekog-Albatros Nv Utrecht (niederlande)
Publication of DE1546213A1 publication Critical patent/DE1546213A1/de
Publication of DE1546213B2 publication Critical patent/DE1546213B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE1546213C3 publication Critical patent/DE1546213C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C23COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
    • C23GCLEANING OR DE-GREASING OF METALLIC MATERIAL BY CHEMICAL METHODS OTHER THAN ELECTROLYSIS
    • C23G1/00Cleaning or pickling metallic material with solutions or molten salts
    • C23G1/02Cleaning or pickling metallic material with solutions or molten salts with acid solutions
    • C23G1/04Cleaning or pickling metallic material with solutions or molten salts with acid solutions using inhibitors
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11DDETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
    • C11D7/00Compositions of detergents based essentially on non-surface-active compounds
    • C11D7/02Inorganic compounds
    • C11D7/04Water-soluble compounds
    • C11D7/08Acids
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C23COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
    • C23GCLEANING OR DE-GREASING OF METALLIC MATERIAL BY CHEMICAL METHODS OTHER THAN ELECTROLYSIS
    • C23G1/00Cleaning or pickling metallic material with solutions or molten salts
    • C23G1/02Cleaning or pickling metallic material with solutions or molten salts with acid solutions
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F28HEAT EXCHANGE IN GENERAL
    • F28GCLEANING OF INTERNAL OR EXTERNAL SURFACES OF HEAT-EXCHANGE OR HEAT-TRANSFER CONDUITS, e.g. WATER TUBES OR BOILERS
    • F28G9/00Cleaning by flushing or washing, e.g. with chemical solvents

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Cleaning And De-Greasing Of Metallic Materials By Chemical Methods (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung der Innenflächen von vollkommen oder teilweise aus Eisen bestehenden, in der Industrie benutzten Apparaturen in Betriebspausen, wobei eine einen Inhibitor und Zinn(II)-salz enthaltende wäßrige Säurelösung durch die Apparatur geführt wird.
In der Industrie werden häufig Anlagen angewendet, die regelmäßig gereinigt werden müssen, z. B. Dampfkessel, Rohre, Reaktoren, Wärmeaustauscher, Pumpen, Ventile, Destillationskolonnen und dergleichen. Manchmal wird der Ansatz auf mechanische Weise, z. B. durch Abklopfen von Kesselstein, Kratzen, Scheuern, Polieren etc. entfernt. Dazu muß aber die Anlage auseinandergenommen und die einzelnen Teile getrennt gereinigt werden. Dies ist zeitraubend und daher sehr kostspielig. Es ist auch manchmal schwierig, kleine und schwer zugängliche Räume, z. B. in Glockenboden in Fraktionierkolonnen und längere insbesondere dünne Rohre, zufriedenstellend zu reinigen.
Es wurde auch schon die Reinigung mit chemischen Mitteln versucht, um ein Demontieren möglichst zu vermeiden. Dazu wurden Lösungen anorganischer oder organischer Säuren, gegebenenfalls mit Inhibitoren, wie Zitronensäure, Sulfamidsäure, Phosphorsäure, Salpetersäure, Schwefelsäure oder Salzsäure, verwendet, vorzugsweise letztere wegen ihrer großen Lösefähigkeit für viele Ablagerungen, Ansatz- und Korrosionsprodukte. Gewöhnlich wird der Säure ein Korrosionsinhibitor zugegeben, wie Hexamethylentetramin, Alkaloide um. quf ternäre Ammoniumbasen.
In der Praxis ergeben sich jedoch auch bei der Anwendung chemischer Reinigungsverfahren beträchtliche Schwierigkeiten: So kommt es auch mit Inhibitoren infolge der Bildung von Eisen(III)-ionen zur Korrosion, die zu .skalen punktförmigen Vertiefungen oder Anfressungen und Lochfraß führt. Dies gilt besonders für nichtlegierte und niederlegierte Stähle, wie sie häufig z. B. für Dampfkessel verwendet werden. Die durch Korrosion hervorgerufene große Oberflächenrauhigkeit behindert die Strömung und verschlechtert damit den Wärmeübergang unter Erhöhung b5 der Wandtemperatur. Verbundwerkstoffe oder Kombimationen von edleren und weniger edlen Metallen sind verstärkter Korrosion ausgesetzt, die z. B. durch Abdecken oder Entfernen des edleren Metalls eingedämmt werden soll; jedoch ist dies in der Praxis unbequem und oft auch undurchführbar.
Bekanntlich steigt die Korrosion mit steigender Strömungsgeschwindigkeit der Säure, so daß man bisher gezwungen war, die Strömungsgeschwindigkeit gering und damit die Reinigungszeit hoch zu halten. Zum Beispiel bei Querschnittsverringerungen in der Anlage lassen sich aber oft hohe Strömungsgeschwindigkeiten nicht vermeiden, so daß gerade diese Stellen besonders korrosionsgefährdet sind. Um das Ausmaß der Korrosion aber einigermaßen in annehmbaren Grenzen zu halten, muß häufig die Säure regeneriert oder ersetzt werden, um die sich darin anreichernden Eisen(III)-ionen, die für die Korrosion verantwortlich sind, in Grenzen zu halten. Trotzdem kann eine Korrosion in der Praxis oft nicht vermieden werden. Steht Stahl mit einer in Bewegung befindlichen und Eisen(III)-verbindungen enthaltenden, inhibitorhaltigen Salzsäure in Berührung, so scheinen bei schon 20°C 50 % der Eisen(III)-ionen in 2 h zu Eisen(II)-ionen reduziert zu werden, wobei entsprechende Mengen Stahl in Lösung gehen. Bei der üblichen Reinigungstemperatur von Dampfkesseln von 500C wird dieses Ausmaß der Korrosion schon in 1 h'erreicht. Da oft mehrere Stunden zur Füllung eines größeren Dampfkessels mit Reinigungsflüssigkeit erforderlich sind, ist die Korrosion schon beträchtlich, bevor die Eisen(III)-ionen enthaltende Säure abgelassen wird.
Aufgabe der Erfindung ist nun die Entfernung von Ansatzprodukten und dergleichen an industriell in Betrieb gewesenen Anlagen, ohne daß diese Reinigungsbehandlung ihrerseits zu einer Korrosion Anlaß gibt.
Die Erfindung geht nun aus von einem Verfahren zur Reinigung der Innenflächen einer vollkommen oder teilweisen aus Eisen bestehenden, in der Industrie benutzten Apparatur in Betriebspausen, wobei eine einen Inhibitor und Zinn(II)-salz enthaltende wäßrige Säurelösung durch die Apparatur geführt wird. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß man eine Säurelösung, welche eine zur Reduktion der gebildeten Eisen(III)-ionen ausreichende Zinn(II)-salzmenge enthält, mit einer Strömungsgeschwindigkeit von zumindest 0,2 m/s, vorzugsweise zwischen 0,5 und 3 m/s, durchleitet und die Zusammensetzung der Säurelösung elektrometisch regelt, indem man durch Zugabe von Zinn(H)-salz das mit einer Platinelektrode gegen eine gesättigte Calomel-KCL-Elektrode in der Säurelösung gemessene Redoxpotential unter 280 mV, vorzugsweise unter 170 mV, hält.
Wesentlich für die erfolgreiche Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Kombination einer ausreichenden Zinnsalzmenge, einer bestimmten Strömungsgeschwindigkeit der Säurelösung an den zu reinigenden Flächen und die Überwachung des Zinngehalts durch elektrometrische Bestimmung des Redoxpotentials und Einstellung auf einen oberen Grenzwert. Von besonderer Bedeutung ist die elektrometrische Prozeßüberwachung. Das Redoxpotential zeigt bei stöchiometrischem Verhältnis von Eisen(III)-ionen zu Zinn(II)-ionen einen jähen Abfall. Dieser steile Abfall ermöglicht ein sehr exaktes und schnelles Regelsystem. Die Nachteile der bisher üblichen Prozeßüberwachungsmethoden werden durch das erfindungsgemäße Verfahren vermieden, denn nach der Erfindung gelingt die einfache, zuverlässige und schnelle Bestimmung des Redoxpotentials, welches
abhängig ist vom Zinn-Ionengehalt, so daß sich der Zinn-Ionengehalt auf einen geringen Überschuß für nicht korrodierende Bedingungen der sonst hochkorrosiven Säurelösung einstellen läßt.
Voraussetzung für die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens ist jedoch auch die hohe Strömungsgeschwindigkeit der Säurelösung an den zu reinigenden Flächen. Es ist bekannt, daß durch Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit von Säurelösungen an Eisenwerkstoffen die Korrosion stark zunimmt. Es ist daher überraschend, daß durch die erfindungsgemäß angewandt Zinnsalz enthaltende Säurelösung diese Korrosion vollständig unterdrückt werden kann. Nur bei hoher Strömungsgeschwindigkeit der Säurelösung an den zu reinigenden Flächen sind exakte Meßwerte für die Zinnsalzkonzentration gewährleistet, welche ein Nachspeisen von Zinnsalz in die Säurelösung zeitgerecht ermöglicht und die nachgespeisten Zinnsalze umgehend in dem Flüssigkeitsvolumen verteilt werden. Es kommt also bei dem erfindungsgemäßen Verfahren an keiner Stelle zu einem ungenügenden Zinngehalt und damit zur Gefahr der Korrosion. Man kann also sagen, daß durch Zusammenwirken von
a) zinnsalzhaltiger Säurelösung,
b) hoher Strömungsgeschwindigkeit an der zu reinigenden Fläche,
c) elektrometrischer Überwachung der Zinnkonzentration in der Säurelösung und
d) entsprechendes Nachspeisen von Zinnsalzen,
die durch das erfindungsgemäße Verfahren angestrebten Vorteile sicher erreicht werden können.
Als Zinn(II)-salz wird vorzugsweise Zinn(II)-chlorid und als Säure eine mit einem Inhibitor versetzte Salzsäure verwendet. Je nach der Menge und Art der zu entfernenden Ansätze verwendet man zweckmäßig Säurekonzentrationen von etwa 0,25 bis etwa 15 Gew.-%. Je nach der zu erwartenden Konzentration an Eisen(III)-ionen beträgt der Gehalt an Zinn(II)-chlorid vorzugsweise etwa 1 bis 30 g/l.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet auch Schutz gegen Korrosion in Apparaten und Anlagen, die eine Kombination edlerer und weniger edler Metallwerkstoffe enthalten, während ein solcher Schutz bisher nur durch Entfernen oder Abdecken des edleren Metalls vor der Reinigungsoperation erzielt werden konnte.
Es wurde festgestellt, daß das erfindungsgemäße Verfahren die Korrosion folgender Werkstoffe verhindert: Flußstahl, unlegierter Stahl 50-60, verschiedene Chromstähle und CrNi-Stähle, Kupfer, Messing, Al/Cu/Zn-Legierungen, Zinn-Bronze, Nickel, Kupfer/
ίο Nickel 90/10 und 70/30 und verschiedene Nickellegierungen und Sonderstähle.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren tritt die korrosionsbedingte Wasserstoffsprödigkeit bei Chrom- und/ oder Nickel-Stählen nicht auf.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird gewöhnlich bei Raumtemperatur durchgeführt. Während es bisher zur Vermeidung einer verstärkten Korrosion notwendig war, möglichst keine Temperaturen über Raumtemperatur anzuwenden, kommt es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auch bei erhöhten Temperaturen zu keiner Korrosion. Die obere Grenze der anzuwendenden Temperaturen wird nur durch die Stabilität des Inhibitors in der Säure bestimmt und diese Grenze liegt gewöhnlich bei etwa 70°C. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht daher zum ersten Male solche Arbeitstemperaturen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand nachstehender Beispiele näher erläutert.
Beispiel 1
Zum Vergleich wurden entfettete und blanke Platten aus unlegiertem Stahl (60 X 30 X 1,5 mm) (in Parallelversuchen) in Bechergläser getaucht, die in 0,5 1 eisenfreier Salzsäure wie üblich einen Inhibitor auf Basis quaternärer Ammoniumbasen in einer Konzentration von 0,2 Gew.-% enthielten.
Es wurden aus Prüfplatten mit der Salzsäure bei einer Strömungsgeschwindigkeit von 0,2 m/s behandelt (die Strömung wurde mit Hilfe eines elektrisch betriebenen Glasrührers erzeugt), und zwar in 4 Zeitabschnitten, nämlich 8, 8, 8 und 24 h. Nach jeder Behandlung wurden die Platten gewogen und auf Lochfraß geprüft.
Tabelle I h Prüfplatte 10% HCl + Inhibitor + 10 g/l Fe+++ 20 Fläche schwach 2 0C 88
Abschnitt Stehende Flüssigkeit gebeizt, Kanten 2 Strömungsgeschwindigkeit 0,2 m/s 94
Gew.-Verlust, deutlich korrodiert Gew.-Verlust, 34
mg mg 33
8 a 168 1258 Deutlich gebeizt, 52
1 b 149 1141 insbesondere Kanten 56
stark korrodiert
8 a 161 Korrosion sichtlich 1482
2 b 162 verstärkt 1324
8 a 284 Fläche a = 36,85 cm2
3 b 212 Fläche b = 36,85 cm2
24 a 213
4 . b 239
Insgesamt
48 a 746
b 742
Fläche a = 36,85 cm
Fläche b = 35,95 cm
Tabelle II
Abschnitt
Prüfplatte 10% HCl + Inhibitor + 10 g/l Fe+++ 20 C
Stehende Flüssigkeit Strömungsgeschwindigkeit 0,2 m/s
Gew.-Verlust, Gew.-Verlust,
mg mg
1 8 a 618 schwach gebeizt, 2548 Oberfläche ziemlich
b 655 Kanten deutlich 2227 stark gebeizt, Kanten
korrodiert stark korrodiert
2 8 a 432 193
b 429 173
3 8 a 360 50
b 353 50
4 24 a 510 verstärkte Korrosion 61
b 332 an den Kanten 64
Insgesamt
48 a 1920 2852
b 1769 2514
Fläche a = 37,45 cm2 Fläche a = 37,45 cm2
Fläche b = 37,35 cm2 Fläche b = 36,75 cm2
Wurde der hier verwendete Inhibitor durch andere übliche Inhibitoren ersetzt, so erhielt man entsprechende Ergebnisse und ebenso bei Verwendung einer 5%igen Salzsäure.
Aus den Tabellen I und II können folgende Schlüsse gezogen werden:
30
a) Infolge einer Strömungsgeschwindigkeit von 0,2 m/s nimmt die Korrosion um einen Faktor von etwa 4 bis etwa 8 zu.
b) Die Korrosion nimmt mit zunehmender Eisen(III)-ionen-Konzentration bedeutend zu, insbesondere
Tabelle III
in einem strömenden Medium. Bei einer Behandlung von zumindest 6 h, wie sie bei der chemischen Reinigung in einem bewegten Medium angewendet wird, kann festgestellt werden, daß die auf die Anwesenheit von Eisen(III)-ionen zurückzuführende Korrosion proportional der Eisen(III)-ionen-Konzentration ist.
Infolge Anfressungen und Verbrennen erfolgt die Korrosion nicht gleichförmig.
Die Tabellen III und IV zeigen nun die Verhältnisse bei Zinn(II)-chlorid-haltiger Salzsäure.
Ab h 8 Platte A (zu wenig Sn++) B (Sn++ in sehr geringem Überschuß)
schnitt
8 10% HCl + Inhibitor + 10 g/l Fe+3 10% HCl + Inhibitor + 10 g/l Fe+3
+ 6 g/l SnCl2 + 20 g/l SnCl2
8 Strömungsgeschwindigkeit 0,2 m/s, 20°C Strömungsgeschwindigkeit 0,2 m/s, 20°C
Gew.-Verlust, mg Gew.-Verlust, mg
1 24 a 873 deutlich gebeizt, Kanten leicht 70
b 870 korrodiert 70
2 a 71 5
b 71 6
3 a 28 10
b 34 9
4 a 75 52 keine sichtbare Korrosion
b 76 49
a = 36 cm2 a = 35,20 cm2
b = 37 cm2 b = 35,20 cm2
Tabelle III (Fortsetzung)
Abschnitt
Platte
C (Sn++ im Überschuß)
D (Sn++ im Überschuß)
10% HCl + Inhibitor + 10 g/l Fe+3 10% HCl + Inhibitor + 10 g/l Fe+3
+ 3OgZlSnCl2, +5OgZlSnCl2,
Strömungsgeschwindigkeit 0,2 m/s, 20"C Strömungsgeschwindigkeit 0,2 m/s, 200C
Gew.-Verlust, mg Gew.-Verlust, mg
a
b
72
75
73 74
Fortsetzung
Ab h 8 Platte C (Sn++ im Überschuß) D (Sn++ im Überschuß)
schnitt
8 10% HCI + Inhibitor + 10 g/l Fe+3 10% HCI + Inhibitor + 10 g/l Fe+3
+ 30 g/l SnCI2, + 50 g/l SnCl2,
24 Strömungsgeschwindigkeit 0,2 m/s, 20"C Strömungsgeschwindigkeit 0,2 m/s, 20"C
Gew.-Verlust, mg Gew.-Verlust, mg
2 a 3 2
b 2 4
3 a 2 1
b 1 1
4 a 4 keine sichtbare Korrosion 5 keine sichtbare Korrosion
b 6 2
a =36,20 cm2 a = 37,00 cm2
b = 36,70 cm2 b = 35,80 mm2
Wurde der in den Prüfungen verwendete Inhibitor durch andere handelsübliche Inhibitoren ersetzt, so erzielte man entsprechende Ergebnisse.
Beispiel 2
Es wurden a) Drehscheiben aus Flußstahl mit Walzzunder und b) geschweißte Rohre aus Flußstahl, 19 mm Innendurchmesser, durch welche die Flüssigkeit geTabelle IV
pumpt wurde, mit 10% HCl+ 10 g/l Fe3++ Inhibitor + geringem Überschuß von SnCl2 · 2H2O bei 50±2°C in 15,5 h geprüft.
Strömungsgeschwindigkeit am Metall, m/s
Fläche, Gew.-Ver- Gew.-Verlust
cm
lust, mg
nach Korrektur für Zunder, mg
Korrosion Bemerkungen
mm/Jahr
a) Mit Zunder durchschnittlich 107 845 200 1,3
1,1
a) desgl. durchschnittlich 107 971 325 2,1
2,05
a) desgl. durchschnittlich 107 958 312 2,0
3,0
b) 0,4 m 2,3 239 - 654 2,0
b) 2 m 2,3
Oberfläche vollkommen glatt und unbeschädigt
Oberfläche vollkommen glatt und unbeschädigt
Oberfläche vollkommen glatt und unbeschädigt
Oberfläche glatt und unbeschädigt
Oberfläche glatt und unbeschädigt
Aus der Tabelle geht hervor, daß unter Bedingungen, die bei bekannten chemischen Reinigungsverfahren zu schwerer Korrosion führen, keine oder weitgehend keine Korrosion erfolgt.
Beispiel 3
Platten aus verschiedenen Metallen wurden mit Plat- den Säuren unter den Bedingungen behandelt, die in ten aus Flußstahl vereinigt und die Metallkombi- Tabelle V angegeben sind, natiohen bei 2O0C 16 h mit den zur Reinigung dienen-
Tabelle V
10% HCl + 10 g/l Fe+J + Inhibitor; -20°, Strömungsgeschwindigkeit 0,2 m/s
Gew.-Verlust, mg
Bemerkungen
10% HCl + 10 g/l Fe+3 + Inhibitor + 25 g/l SnCl2-2H2O; ~ 200C,
Strömungsgeschwindigkeit 0,2 m/s
Gew.-Verlust, mg
Bemerkungen
Flußstahl Kupfer
449 76
leichte Kupferoxidschicht auf dem Stahl
unverändert
Fortsetzung
ίο
10% HCl + 10 g/l Fe+3 + Inhibitor; · Strömungsgeschwindigkeit 0,2 m/s
-20°,
10% HCl + 10 g/l Fe+3 + Inhibitor + 25 g/l SnCl2-2H2O; ~20"C, Strömungsgeschwindigkeit 0,2 m/s
Gew.-Ver- Bemerkungen Gew.-Ver Bemerkungen
lust, mg lust, mg
Flußstahl 451 keine Kupferoxidschicht 5 unverändert
Messing 150 auf dem Stahl, Messing dunkel 1
Flußstahl 467 keine Kupferoxidschicht 3 unverändert
Al-Cu-Zn- 112 auf dem Stahl, Al-Cu-Zn- 2
Legierung Legierung mit schwarzer Oxid
schicht
Flußstahl 184 Stahl mit grünlicher Oxidschicht, 3 unverändert
Cr-Stahl 17% 162 Cr-Stahl dunkel. Nach Abscheuern 2
geringe Anfressungen
Flußstahl 205 leicht entfernbare grünliche 2 unverändert
Stahl 18% Oxidschicht auf dem Stahl 1
Cr, 10% Ni
Aus der Tabelle geht hervor, daß auch bei Kombinationen eines edleren Metalls mit einem weniger edlen Metall, die bei den bekannten chemischen Reinigungsverfahren schwere Korrosionserscheinungen aufwiesen, bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens die Korrosion im wesentlichen unterdrückt wird.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Reinigung der inneren Oberflächen einer vollkommen oder teilweise aus Eisen bestehenden, in der Industrie benutzten Apparatur in Betriebspausen, wobei eine einen Inhibitor und Zinn(H)-salz enthaltende wäßrige Säurelösung durch die Apparatur geführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Säurelösung, welche eine zur Reduktion der gebildeten Eisen(III)-ionen ausreichende Zinn(II)-salzmenge enthält, mit einer Strömungsgeschwindigkeit von zumindest 0,2 m/s, vorzugsweise zwischen 0,5 und 3 m/s, durchleitet und die Zusammensetzung der Säurelösung elektrometrisch regelt, indem man durch Zugabe von Zinn(II)-salz das mit einer Platinelektrode gegen eine gesättigte Calomel-KCl-Elektrode in der Säurelösung gemessene Redoxpotential unter 280 mV, vorzugsweise unter 170 mV, hält.
DE1965V0028184 1964-06-09 1965-04-01 Verfahren zur Reinigung der Innenflächen von aus Eisen bestehenden Industrieanlagen Expired DE1546213C3 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
NL6406533A NL6406533A (de) 1964-06-09 1964-06-09

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE1546213A1 DE1546213A1 (de) 1970-02-26
DE1546213B2 DE1546213B2 (de) 1977-12-08
DE1546213C3 true DE1546213C3 (de) 1978-08-03

Family

ID=19790264

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1965V0028184 Expired DE1546213C3 (de) 1964-06-09 1965-04-01 Verfahren zur Reinigung der Innenflächen von aus Eisen bestehenden Industrieanlagen

Country Status (9)

Country Link
BE (1) BE660838A (de)
CH (1) CH447764A (de)
DE (1) DE1546213C3 (de)
ES (1) ES309110A1 (de)
FR (1) FR1425820A (de)
GB (1) GB1048804A (de)
LU (1) LU48112A1 (de)
NL (1) NL6406533A (de)
SE (1) SE308051B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10346192B4 (de) * 2003-10-02 2009-08-06 Thyssenkrupp Presta Teccenter Ag Verfahren zum Entrosten von Formteilen und Verwendung des Verfahrens

Families Citing this family (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2562914A1 (fr) * 1984-04-16 1985-10-18 Solvay Procede pour inhiber la corrosion d'une masse metallique au contact d'un bain acide contenant un oxydant
JPH02277786A (ja) * 1988-12-02 1990-11-14 Sumitomo Chem Co Ltd グラスライニング製機器のジャケット内スケールの洗浄除去法
RU2767672C1 (ru) * 2021-09-20 2022-03-18 Открытое акционерное общество "Всероссийский дважды ордена Трудового Красного Знамени теплотехнический научно-исследовательский институт" (ОАО "ВТИ") Состав для очистки внутренней поверхности трубок конденсаторов паровых турбин
RU2767674C1 (ru) * 2021-09-20 2022-03-18 Открытое акционерное общество "Всероссийский дважды ордена Трудового Красного Знамени теплотехнический научно-исследовательский институт" (ОАО "ВТИ") Способ очистки и пассивации внутренних поверхностей трубок конденсаторов паровых турбин от отложений

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10346192B4 (de) * 2003-10-02 2009-08-06 Thyssenkrupp Presta Teccenter Ag Verfahren zum Entrosten von Formteilen und Verwendung des Verfahrens

Also Published As

Publication number Publication date
LU48112A1 (de) 1965-05-03
BE660838A (de) 1965-09-09
SE308051B (de) 1969-01-27
ES309110A1 (es) 1965-07-01
CH447764A (de) 1967-11-30
GB1048804A (en) 1966-11-23
DE1546213A1 (de) 1970-02-26
NL6406533A (de) 1965-12-10
DE1546213B2 (de) 1977-12-08
FR1425820A (fr) 1966-01-24

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3027768C2 (de) Plattierter Werkstoff aus Aluminiumlegierungen zur Herstellung von Wärmeaustauschern
DE639447C (de) Verfahren zur Herstellung von phosphathaltigen UEberzuegen auf Metallen
US3440170A (en) Process for the cleaning of equipment
DE3223630C2 (de)
DE1546213C3 (de) Verfahren zur Reinigung der Innenflächen von aus Eisen bestehenden Industrieanlagen
DE2453668A1 (de) Korrosionsfestes aluminiumverbundmaterial
DE1545274B2 (de) Verfahren zur verhinderung der bildung korrosiver salzsaeure bei der destillation von rohoel
DE1243214B (de) Korrosionsschutz fuer mit Salzloesungen arbeitende Absorptionskaeltemaschinen
DE4339502C2 (de) Entschichtungslösung zum naßchemischen Entfernen von Hartstoffschichten und Verfahren zu deren Anwendung
DE1621451C3 (de) Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Rohrheizkörpermantelrohren
DE1068022B (de)
DE3033961C2 (de) Wäßriges Bad zum anodischen Entfernen von Metallüberzügen von einem davon verschiedenen Grundmetall sowie ein Verfahren zum anodischen Entfernen von Metallüberzügen unter Verwendung dieses Bades
DE3222532C2 (de)
AT256586B (de) Verfahren zur Reinigung von wenigstens teilweise aus Metall bestehenden Vorrichtungen
DE2710459C2 (de) Verfahren zum elektrolytischen Entzundern eines metallischen Körpers und seine Anwendung auf legierten Stahl
DE2402702A1 (de) Verfahren zur phosphatierung von metallen
DE1248427B (de) Verfahren und Loesung zum Aufbringen von UEberzuegen auf Aluminium und dessen Legierungen
DE2240736A1 (de) Stoffzusammensetzung zur inhibierung der metallkorrosion und verfahren zu ihrer herstellung
DE10309888B4 (de) Bearbeitungsfluid zur Oberflächenbearbeitung von Aluminium oder einer Aluminiumlegierung und entsprechendes Oberflächenbearbeitungsverfahren
DE618614C (de) Verfahren zum Blankbeizen von Metallen
AT262722B (de) Verfahren zur Reinigung von wenigstens teilweise aus Metall bestehenden Vorrichtungen
DE1546214C3 (de) Verfahren zur Reinigung der Innenflächen von aus Eisen bestehenden Industrieanlagen
DE2807360C2 (de)
DE2354640A1 (de) Verfahren zur korrosionsinhibierung unter anwendung von glycinverbindungen
DE1239165B (de) Verfahren und Loesung zum Aufbringen von UEberzuegen auf Aluminium und dessen Legierungen

Legal Events

Date Code Title Description
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)
EHJ Ceased/non-payment of the annual fee