DE2544854B2 - Verfahren zum beseitigen von alkalimetallverunreinigungen aus schmelzfluessigem aluminium - Google Patents
Verfahren zum beseitigen von alkalimetallverunreinigungen aus schmelzfluessigem aluminiumInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beseitin von Alkalimetallverunreinigungen aus Alumiim,
bei dem in das schmelzflüssige Aluminium vor r Zugabe von Legierungsbestandteilen ein Raffi-
:rgas, bestehend aus Chlor, Fluor, halogenhaltigen :rbindungen oder Gemischen derselben sowie
iem mit Bezug auf Aluminium inerten Gas in Form von diskreten Gasblasen, eingeleitet und mit im wesentlichen
dem gesamten schmelzflüssigen Aluminium
in innigen Kontakt gebracht sowie der Raffiniergasstrom für eine ausreichende Zeitdauer aufrechterhalten
wird, um die Konzentration der Alkaliverunreinigungen
in dem Aluminium auf den Sollwert abzusenken.
Alkalimetalle und Calcium bilden meist schädliche Verunreinigungen in Aluminiumlegierungen von
ίο praktischem Wert. Natrium ist besonders schädlich, falls der Wasserstoffgehalt der Legierung durch Entgasen
nicht ausreichend abgesenkt wurde oder das fertige Metallprodukt Magnesium enthält. So wird
es im allgemeinen für notwendig erachtet, den Natriumgehalt in einer Aluminiumlegierung, die mehr
als ungefähr 1 % Magnesium aufweist, unter 0,0005 % zu halten, wenn Fertigungsfehler, beispielsweise
eine Kantenrißbildung, während des Heißwalzens vermieden werden sollen. Auch das Vorhandenao
sein von Lithium in Aluminium ist unerwünscht, weil es die Korrosion von Aluminiumfolien durch feuchte
Luft begünstigt.
Alkalimetalle gelangen in das Aluminium in den Reduktionszellen, wenn Aluminiumoxid in Gegenas
wart von Cryolith elektrolytisch reduziert wird. Das erhaltene primäre Aluminium wird dann im allgemeinen
zur Gießhalle gebracht, wo die gewünschten Legierungsbestandteile, beispielsweise Magnesium,
der Schmelze in einem Mischofen zugesetzt werden. Sodann wird das legierte Metall mit Chlor behandelt.
um seine Konzentration an Wasserstoff und Alkalimetallverunreinigungen zu vermindern. Anschließend
wird die behandelte schmelzflüssige Legierung zu Rohblöcken vergossen.
Die herkömmlichen Verfahren zur Beseitigung von Alkalimetallen aus Aluminium in technischem Maßstab
lassen sich in eine der drei folgenden Kategorien einordnen:
1. Das Metall wird für eine ausgedehnte Zeitdauer in schmelzflüssigem Zustand gehalten.
2. Man läßt das Metall durch Vergießen zu Flohblöcken erstarren und schmilzt es dann erneut.
3. In das schmelzflüssige Metall werden Chlor, Chlor-Stickstoff-Gemische oder halogenidhaltige
Salze in der Gießhalle eingebracht, nachdem die gewünschten Legierungsbestandteile zugegeben
wurden.
Die Reduktion des Alkalimetallgehalts von Aluminium durch Schmelzflüssighalten oder Umschmelzen
ist auf die hohe Affinität dieser Verunreinigungen zu Sauerstoff sowie darauf zurückzuführen, daß die
Löslichkeit von Natrium in festem Aluminium extrem gering ist. Bei der herkömmlichen Chlorbehandlung
von Aluminiumlegierungen wird der Natriumgehalt des Metalls durch die chemische Reaktion zwischen
Natrium und Chlor reduziert.
Obwohl die vorstehend erläuterten Verfahren mehr oder weniger gut geeignet sind, Natrium aus Aluminiumschmelzen
zu beseitigen, sind sie mit wesentlichen Mangeln behaftet, was die Kosten und den
Wirkungsgrad des Gesamtraffiniervorganges anbelangt. Das Halten des Metalls in schmelzflüssigem
Zustand ist beispielsweise nicht nur zeitraubend, sondern auch wenig wirkungsvoll bei der Verringerang
des Alkaligehalts der Schmelze auf die sehr niedrigen für das Fertigerzeugnis erwünschten Werte, weil der
Partialdruck dieser Verunreinigungen gegenüber
schmelzflüssigem Aluminium sehr gering ist. Das Vergießen des Metalls zu Rohblöcken und das Umschmelzen
des Metalls ist gleichfalls zeitraubend und bedingt einen hohen Energieaufwand. Infolgedessen
wird primäres Aluminium normalerweise in geschmolzenem und nicht in festem Zustand von der
Reduktionsanlage zur Gießhalle überführt.
Die Chlorbehandlung des schmelzfiüssigen legierten Metalls in der Gießhalle ist mit verschiedenen
wesentlichen Nachteilen verbunden. Ein entscheidender Mangel ist die Emission von korrodierenden und
toxischen Gasen und Dämpfen. Diese unerwünschte Emission besteht hauptsächlich aus nicht in Reaktion
gegangenem Chlor, Aluminiumchlorid, Salzsäurenebel und Aluminiumoxidrauch, wobei die beiden
letztgenannten Verbindungen durch Hydrolyse aus dem Aluminiumchloridgas gebildet werden. Infolgedessen
ist der allgemeine Einsatz von Chlor zum Beseitigen von Wasserstoff und anderen Verunreinigungen
aus Aluminiumlegierungen durch Umweltschutzgesetze eingeschränkt, so daß derzeit größerer Nachdruck
auf nichtverschmutzende Raffinierverfahren gelegt wird, beispielsweise das Blasen des Metalls mit
einem inerten Gas oder das Filtrieren des schmelzflüssigen Metalls (US-PS 37 37 303 und 33 73 304).
Ein weiterer Nachteil der Beseitigung von Natrium mit Chlor oder mit halogenidhaltigen Salzen ergibt
sich daraus, daß in magnesiumhaltigen Legierungen die Reaktion von Chlor mit Magnesium gegenüber
derjenigen mit Natrium begünstigt wird, was vor allem für niedrige Natriumkonzentrationen gilt. Die
große Affinität von Chlor zu Magnesium führt zu großen Schwieiigkeiten bei der Herstellung von Metall
mit brauchbarer Güte, insbesondere bei stark magnesiumhaltigen Legierungen, wo ein niedriger Natriumgehalt
von besonderer Bedeutung ist, um eine Kantenrißbildung zu vermeiden. So müssen mit diesen
Legierungen Mengen an Chlor umgesetzt werden, die weit über der für die stöchiometrische Beseitigung
von Natrium erforderlichen Menge liegen, um die erwünschten sehr niedrigen Natriumgehalte zu
erzielen. Dieses überschüssige Chlor geht nicht nur verloren, sondern ist unmittelbar verantwortlich für
die Schmutzstoff-Emission und den Verlust an Magnesium in der Legierung. Der kostspielige Verlust
an Magnesium ist bei allen derzeit bekannten Natriumbeseitigungsverfahren unabhängig davon anzutreffen,
ob die Legierung mit Halogengasen oder mit halogenidhaltigen Salzen behandelt wird. Ein Raffinierverfahren,
das es erlaubt, Alkalimetalle aus Aluminium ohne wesentliche Metallverh's.te einfach zu
beseitigen, das den unwirtschaftlichen Einsatz von Chlor vermeidet und das keine prohibitiv großen
Mengen an atmosphärischen Schmutzstoffen erzeugt, hätte daher zahlreiche Vorteile gegenüber den derzeit
üblichen Verfahren.
Dementsprechend soll mit der Erfindung ein leistungsfähiges und wirtschaftliches Verfahren zum
Beseitigen von Alkalimetallverunreinigungen aus schmelzflüssigem Aluminium geschaffen werden. Es
soll ein wirtschaftliches Verfahren zum selektiven Beseitigen von Alkalimetallverunreinigungen erhalten
werden, bei dem ein halogenhaltiges inertes Gas in schmelzflüssiges Aluminium eingeblasen und die Konzentration
des Halogengases in dem eingeblasenen Raffiniergas derart eingestellt wird, daß ein hoher
Wirkungsgrad für die Beseitigung der Alkalimetallverunreinigungen erzielt und zugleich die Erzeugung
von unerwünscht hohen Mengen an Gasen oder festen Schmutzstoffen verhindert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch ge- ; löst, daß die Konzentration an Halogen in dem Raffiniergas
auf einem solchen Wert gehalten wird, daß bei fortschreitender Verminderung der Konzentration
der Alkaliverunreinigungen in der Schmelze die selektive Halogenierung der Verunreinigungen gegen-
über Aluminium bei jedem gegebenen Alkalimetallverunreinigungswert
ausreichend hoch ist, um die Konzentration an Aluminiumhalogenid im abströmenden
Gas unter einem vorbestimmten zulässigen Grenzwert zu halten.
Die Alkalimetallverunreinigungen werden dabei als Halogenide mit ausreichend hoher Ausnutzung der
Halogene und der halogenhaltigen Verbindungen beseitigt. Das abströmende Gas enthält im wesentlichen
kein nicht in Reaktion gegangenes Fluor oder Chlor.
Seine Konzentration an Aluminiumhalogenid liegt unter dem vorbestimmten zulässigen Grenzwert. Die
Chlorierungsreaktion läßt sich unter Bedingungen ausführen, die für die Natriumbeseitigung besonders
günstig sind.
Entsprechend einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird die Chlorkonzentration in dem Inertgasgemisch
während des Raffiniervorganges in Abhängigkeit von dem abnehmenden Natriumgehalt der
Schmelze ständig gesenkt, so daß bei jedem gegebenen Verunreinigungsgrad das Gemisch die im Hinblick
auf eine Maximierung der selektiven Chlorierung von Natrium gegenüber Aluminium optimale
Konzentration hat, während gleichzeitig die Menge des als Trägergas erforderlichen inerten Gases minimal
gehalten wird.
Das entsprechend dem Verfahren nach der Erfindung zu behandelnde schmelzflüssige Aluminium
stellt ein Aluminiummetali dar, das Alkalimetallverunreinigungen in unerwünscht großen Mengen enthält,
das jedoch im wesentlichen frei von irgendwelchen Legierungselementen ist.
Bei dem in der Schmelze dispers verteilten eingeblasenen
Raffiniergas handelt es sich um ein Gemisch aus einem inerten Gas und einem Halogen
und/oder einer halogenartigen Verbindung, die mit Alkalimetallen bei der Temperatur von schmelzflüssigem
Aluminium chemisch reagiert. Stickstoff und Argon stellen die vorzugsweise verwendeten inerten
Gase dar, während Chlor und Fluor vorzugsweise als Halogene eingesetzt werden. Unter den Begriff
»halogenhaltige Verbindung« sollen vorliegend halogenierte Verbindungen fallen, die entweder mit Alkalimetallen
unmittelbar reagieren oder nach Zerlegung bei der Temperatur von schmelzflüssigem AIuminium
ein Halogengas erzeugen, beispielsweise CCl4, CHCl3, C2Cl2F4 und CCl2F2.
Der Raffiniergasbedarf und andere Gasmengen sind vorliegend in Volumina angegeben, die bei
21° C und einem Druck von 1 at gemessen sind. Gaszusammensetzungen sind in Volumen-0/» (Mol-°/o)
oder als Molenbrüche (Molenbruch X 100 = VoL-1Vo)
angegeben.
Der Begriff »stöchiometrisches Verhältnis« kennzeichnet die Selektivität der Chlorierung bezüglich
Natrium. Würde das gesamte im Raffiniergas zugeführte Chlor mit Natrium entsprechend der Formel
Na + JCl2 = NaCl reagieren, wäre das stöchiometrische Verhältnis: Na/Cl2 = 2, da ein Chlor-Molekül
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zwei Natrium-Atome beseitigt. Wird ein Teil des im prägt. Beispielsweise werden bei einem Natriumge-
Raffiniergas zugeführten Chlors durch die Bildung halt von 5 ppm ungefähr 4 Natrium-Atome pro
von AlCl3 verbraucht, wird das stöchiometrische Ver- einem Atom Aluminium aus der Schmelze beseitigt,
hältnis kleiner als zwei. wenn mit einem Gemisch geblasen wird, das 10 0Zn
Die schädliche Emission aus dem Aluminiumbe- 5 Chlor enthält. Für ein 1 % Chlor enthaltendes Raffi-
handlungsgefäß wird vorliegend als die Konzentra- niergas steigt das NaCl/AlCI,-Verhältnis auf ungc-
tion an AlCl3-GaS im abströmenden Gas gekenn- fähr 11 an.
zeichnet. Statt dessen kann die Emission auch als Daraus geht hervor, daß bei Anwendung von nied-Menge
des »verdampften Aluminiums« (Metall in rigen Chlorkonzentrationen im Raffiniergas die BeForm
von AlCl3), ausgedrückt als Prozentsatz des io seitigung von Natrium aus der Schmelze gegenüber
behandelten Aluminiummetalls angegeben sein. Aluminium begünstigt wird, was eine wirkungsvolle
Diese letztgenannte Größe wird errechnet, indem das Ausnutzung des Chlors zur Folge hat, während
in dem abströmenden Gas emittierte Volumen an gleichzeitig die Bildung von Aluminiumchloridgas
AlCl3 in Einheiten von m3/100kp an behandeltem unterdrückt wird. Es ist jedoch hervorzuheben, daß
Metall mit dem Umwandlungsfaktor von 0,07 kp 15 die Absenkung der Aluminiumchloridkonzentralion
Al/m3 AlCl3 multipliziert wird. Der Begriff »ver- im abströmenden Gas bei kleinerer Konzentration
dampftes Aluminium« eignet sich insbesondere für des Chlors im Raffiniergas nicht einfach einen Verdie
Angabe der Emissionswerte als Funktion der Me- dünnungseffekt darstellt, sondern in erster Linie dartallverarbeitungsmenge,
d. h. für Fälle, in denen die auf zurückzuführen ist, daß bei geringen Konzentrazulässige
Emission auf das Gewicht des verarbeiteten 20 tionen Chlor bevorzugt mit Natrium reagiert und inMetalls
bezogen wird. folgedessen weniger Aluminiumchlorid gebildet
Die Erfindung ist im folgenden anhand von Aus- wird.
führungsbeispielen in Verbindung mit den Zeichnun- F i g. 1 unterstreicht auch die Probleme, die sich
gen näher erläutert. Es zeigt einstellen, wenn in bekannter Weise Natrium in Ge-
F i g. 1 eine graphische Darstellung der Selektivität 25 genwart von Magnesium beseitigt wird, indem für
der Chlorierung von Natrium in einer Aluminium- gewöhnlich reines Chlor in die Schmelze eingeblasen
schmelze aufgetragen über der Natriumkonzentration wird. Die Selektivität der Chlorierung von Magne-
des Metalls als Funktion der Chlorkonzentration des sium gegenüber Aluminium ist in Fig. 1 für zwei
Raffiniergases, Magnesiumkonzentrationen in der Schmelze daree-
F i g. 2 eine graphische Darstellung des Raffinier- 3° stellt. Es wird ein Raffiniergas, das 1 °/o Chlor entgasvolumens,
das erforderlich ist, um die Natrium- hält, angenommen, um eine Vergleichsbasis mit der
konzentration in einer t Aluminium von 40 ppm auf selektiven Chlorierung von Natrium gegenüber AIu-1
ppm zu vermindern, als Funktion der Chlorkonzen- minium entsprechend dem erfindungsgemäßen Vertration
des Raffiniergases, fahren bei Verwendung des gleichen Gasgemisches
F i g. 3 eine graphische Darstellung für eine sechs- 35 zu schaffen. Die beiden in fI g. 1 zu der Ordinate
stufig programmierte Absenkung der Chlorkonzen weisenden waagerechten Linien geben das Verhältnis
tration im Raffiniergas zum Absenken der Natrium- von MgCL/AlCL, in dem Produkt der Chlorierung
konzentration in einer t Aluminium von 40 ppm auf an. wenn eine Aluminiumschmelze, die 1 °/o oder 2° η
1 ppm bei Aufrechterhaltung der Aluminiumchlorid- Magnesium enthält, mit einem Gasgemisch mit 1° η
emission unter einem vorbestimmten Grenzwert und 40 Chlor geblasen wird. Ein Vergleich dieser beiden
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer zur Linien mit der für 1 r>U Chlor geltenden Kurve läßt
Durchführung des geschilderten Verfahrens geeigne- erkennen, daß bei diesen Legierungen für die prak-
ten Anlage. tisch interessierenden niedrigen Natriumkonzentra-
Die Fig. 1 und 2 dienen der Darstellung und Er- tionen. nämlich bei weniger als ungefähr 10 ppm
läuterung der Grundlagen für die vorliegend ange- 45 Natrium in der Schmelze, "Magnesium bevorzuet gewendete
Förderung der selektiven Chlorierung von genüber Natrium chloriert wird. Aus Fig. 1"folgt
Alkalimetallen in schmelzflüssigem Aluminium. In also, daß bei einer 2fl/o Magnesium-Aluminium-Le-Fig.
1 stellt die Ordinate ein Maß für die selektive giening das MgCl2/AlCls-Verhältnis größer als das
Reaktion von Chlor mit Natrium und Aluminium bei entsprechende NaClZAlCl8-Verhältnis bei Natrium
einer Temperatur von 1000° K, ausgedrückt als MoI- 50 konzentrationen unterhalb 24 ppm ist. Das heißt bei
verhältnis von NaCl/Aias, in den Reaktionsproduk- sehr niedrigen Natriumkonzentrationen wird prak-
ten dar. Die Kurvenschar der Fig. 1 gilt für zum tisch das gesamte Chlor unter Bildung von Magne-
Einblasen in die Schmelze verwendete Gasgemische siumchlorid verbraucht; nur ein vernachlässigbar
mit Chlorkonzentrationen von 10 Vol.-«/o oder we- kleiner Bruchteil des Chlors steht für die Umsetzung
niger, d. h. den vorliegend interessierenden Konzen- 55 mit Natrium zur Verfügung. In ähnlicher Weise betrationen. Wie aus der graphischen Darstellung her- ginnt bei einer 1 «/0 Magnesium-Aluminium-Legie-
vorgeht, reagiert Chlor bevorzugt mit Natrium bei rung Chlor das Magnesium bei Natriumkonzentrahohen Natriumkonzentrationen; diese Präferenz tionen unterhalb 16 ppm gegenüber Natrium zu benimmt jedoch bei niedrigen Natriumkonzentrationen Vorzügen. Beispielsweise ist die Präferenz von Chlor
rasch ab. Vorliegend wird die Erkenntnis ausgenutzt, 60 jn einem !«/eigen Gemisch für eine Verbindung mit
daß der Abnahme der Selektivität der Chlorierung 1 ·/, Magnesium im Metall ungefähr 30mal größer als
wirksam dadurch begegnet werden kann, daß die die Präferenz des Chlore, sich mit 5 ppm Natrium
Chlorkonzentration im Raffiniergas vermindert wird. zu verbinder. Dies folgt aus den relativen Größen
So verbessert eine Verkleinerung der Chlorkonzen- der entsprechenden Verhältnisse der eebildeten Hatration von 10·/. auf 1 ·/. die Selektivität der ChIo- 65 logenide. nämlich 330 gegenüber 11 wie dies in
nerung von Natrium um einen Faktor von ungefähr Fig. 1 für die obengenannten Konzentrationen ge-3. Diese Verbesserung der Setektivität ist be, nied- zeigt ist. Diese Figuren unterstreichen die Bedfungen Natnumkonzentraüonen besonders stark ausge- tung des vorliegend erläuterten Verfahrens, da im
Gegensatz zu den bekannten Verfahren Natrium aus Aluminium in Abwesenheit von Magnesium (und anderen
ähnlichen chloraffinen Elementen) entfernt wird, d. h. bevor dem Metall Legierungszusätze zugeführt
werden. Dies ist insbesondere dort wichtig. wo das fertige Metall einen extrem niedrigen Alkalimetallverunreinigungswert
haben muß.
F i g. 2 zeigt in Kurvenform die Raffiniergasmenge, die erforderlich ist, um die Natriumkonzentration in
Aluminium von 40 ppm auf 1 ppm zu senken, und zwar als Funktion der Chlorkonzentration des Raffiniergases.
Bei hohen Chlorkonzentrationen des Raffiniergases ist der Gasbedarf (ausgedrückt in m3/t) verhältnismäßig
klein; bei niedrigen Chlorkonzentrationen wird der Gasbedarf relativ groß. Dies ist darauf
zurückzuführen, daß mehr Raffiniergas als bei einem konzentrierteren Gemisch erforderlich ist, um
mit einem verdünnten Gasgemisch die für die Natriumbeseitigung erforderliche Chlormenge zuzuführen.
Je konzentrierter jedoch das Gasgemisch ist, desto niedriger ist die Selektivität der Chlorierung
(wie in Fig. 1 gezeigt) und desto größer ist damit die Emission von Aluminiumchlorid im Abgas. Daher
muß die optimale Chlorkonzentration im Raffiniergas so gewählt werden, daß der Gesamtgasverbrauch
(sowohl Chlor als auch inertes Trägergas) minimal ist, während die Selektivität der Chlorierung
ausreichend hoch gehalten wird, damit die Konzentration des Aluminiumchlorids im abströmenden Gas
ständig unterhalb des zulässigen Emissionsgrenzwertes liegt.
Das folgende Beispiel gilt für eine spezielle Ausführungsform des erläuterten Verfahrens, bei dem
störende Mengen an Alkalimetallverunreinigungen aus Aluminium beseitigt werden, indem ein Raffiniergas
benutzt wird, das eine über den Verfahrensablauf hinweg feste Chlorkonzentration hat. Die Chlorkonzentration
war so gewählt, daß die Emission von Aluminiumchlorid aus der Schmelze unterhalb eines
zulässigen Grenzwertes bleibt. Das Konzept der selektiven Chlorierung von Natrium und die in dem
System auftretenden Änderungen bei fortschreitender
Verminderung der Natriumkonzentration in der Schmelze ergeben sich aus Daten, die einem Computerprogramm
entnommen wurden, das so ausgelegt war, daß der Verfahrensablauf verfolgt werden
konnte und alle maßgebenden Daten in jeder Stufe des Raffinierprozesses angeliefert wurden.
Schmelzflüssiges Aluminium, das 40 ppm Natrium enthält, wird in ein Behandlungsgefäß eingebracht,
bevor dem Metall irgendwelche Legierungszusätze zugegeben werden, um den Natriumgehalt des
schmelzflüssigen Aluminiums auf 1 ppm zu senken. Der zulässige obere Grenzwert für die Emission von
atmosphärischen Schmutzstoffen bedingt, daß weniger als 0,0002 Gew.-% des behandelten Metalls in
Form von Aluminiumchlorid während des Verfahrens verdampft werden. Ein Raffiniergas, das aus
einem Gemisch von 4 0O Chlor und 96 °/o Stickstoff
besteht, wird in die Aluminiumschmelze in Form von kleinen Gasblasen eingeleitet, die in der gesamten
Schmelze gleichförmig verteilt werden. Das Gas wird ohne Unterbrechung kontinuierlich eingeblasen, bis
die gewünschte Natriumkonzentration von 1 ppm in dem Metal! erreicht ist. Der Ablauf des Raffinierverfahrens als Funktion des Raffiniergasverbrauch!
ergibt sich aus den folgenden Daten:
Bei hohen Natriumkonzentrationen der Schmelze d. h. in den anfänglichen Verfahrensstufen, wire
praktisch das gesamte Chlor des eingeblasenen Gase; von Natrium verbraucht; die Aluminiumchloridemis
sion ist vernachlässigbar. Wenn sich der Natriumge halt des Metalls dem Wert von 10 ppm nähert, trit
Aluminiumchlorid im abströmenden Gas auf. Diese
ίο Punkt wird erreicht, nachdem 0,40 m3 Raffiniergas/
Aluminium eingeblasen sind. Das stöchiometrisch« Verhältnis hat jetzt von 2 auf 1,96 Atome Na/Cl2 ab
genommen; das abströmende Gas enthält 0,044°/ AlCI3. Während weiterhin Gas in die Schmelze ein·
geblasen wird, nimmt die Natriumkonzentration in Metall fortschreitend ab, während die Aluminiumkonzentration
im abströmenden Gas ansteigt. Nachdem 0,47 m3 Raffiniergas/t eingeblasen sind, hat die
Natriumkonzentration auf 5 ppm abgenommen; we· gen der leichten Verringerung des stöchiometrischer
Verhältnisses auf 1,94 Atome Na/Cl„ steigt die AlCI3-Konzentration
auf 0,08% an. Der gewünschte Natriumendwert von 1 ppm wird erreicht, nachdem 0,58 m3 Raffiniergas/t in die Schmelze eingeblasen
sind; das Einblasen von Gas wird jetzt beendet. Bei diesem Endpunkt erreicht die Aluminiumchloridkonzentration
im abströmenden Gas 0,31%; das stöchiometrische Verhältnis ist auf 1,76 Atome Na/Cl2 gesunken.
Die Menge des während des Verfahrens verdampften Aluminiums wird unter Berücksichtigung einer
ausreichenden Sicherheit aus der höchsten Aluminiumchloridkonzentration im abströmenden Gas bestimmt,
die am Endpunkt 0,31% betrug. Das VoIumen
des abströmenden Gases wird auf Grund der Menge des verbrauchten Raffiniergases und angesichts
der hohen stöchiometrischen Verhältnisse, die erkennen lassen, daß die 4% Chlor des Raffiniergases
im wesentlichen voll durch das im Metall vorhandene Natrium verbraucht wurden, auf 0,56 m3/t
geschätzt. Aus diesen Daten wurde die maximale AlClg-Emission als 0,62 dms/kp behandeltes Aluminium
berechnet, was einer Aluminiumverdampfung von 0,0002 Gew.-% des verarbeiteten Metalls
entspricht. Da dieser Wert aus dem maximalen AlCln-Wert
errechnet wude, der am Ende in dem abströmenden Gas vorlag, folgt, daß der integrierte Wert
des während des Verfahrens verdampften Aluminiums unter dem zulässigen oberen Grenzwert von
0,0002 Gew.-% lag. Darüber hinaus läßt das stöchiometrische Endverhältnis von 1,76 Atomen Na/Cl2
eine hohe Ausnutzung des im Raffiniergas enthaltenen Chlors erkennen, nachdem allgemein ein
stöchiometrisches Verhältnis von über 1,5 als wün sehenswert erachtet wird.
Ein Anstieg der Aluminiumchloridkonzentration des abströmenden Gases bei sinkenden Natriumgehalten des Metalls ist unvermeidbar, wenn während
des gesamten Verfahrensablaufs ein Raffiniergas mit
fest vorgegebener Halogenkonzentration benutzt
wird. Wenn Luftverschmutzungswerte die Schmutzstoffemission in der Weise begrenzen, daß eine maximale Schmutzstoffkonzentration vorgegeben wird, die
während keines Zeitpunktes des Verfahrens im ab~
strömenden Gas überschritten werden darf, sollte der
Halogengehalt des Raffiniergases mit Bezug auf die im Metall angestrebte niedrige Natriumendkonzentration eingestellt werden, wenn die Aluminium-
609535/296
10
Chloridkonzentration im abströmenden Gas ihren Zeitpunkt während des Blasverfahrens überschritten
Höchstwert hat. In einem solchen Falle mit einem werden darf.
Raffiniergas von fester Chlorkonzentration zu arbei- In Fig. 3 wird der vorbestimmte Emissionsgrenz-
ten, kann wirtschaftlich unerwünscht sein, da der wert durch eine lotrechte Linie dargestellt, welche
hohe Verdünnungsgrad des Raffiniergases, der erfor- 5 die Kurvenschar auf der rechten Seile des Diagramms
derlich ist, um dem Einfluß der schlechten Chlorie- bei In NAIC13 = — 7,75 (entsprechend einem Molenrungs-Selektivität
im Metall am Endpunkt zu be- bruch von 0,00043 Aluminiumchlorid) schneidet. gegnen, auf einen vermeidbaren Verlust an inertem Das Raffiniergas wird in das Metallbad in Form von
Gas während praktisch des ganzen Blasverfahrens gutverteilten Gasblasen eingebracht, um sicherzustelmit
Ausnahme des Zeitraums am Ende des Blasvor- 10 len, daß das Gas mit der Schmelze während der Verganges
hinausläuft. Infolgedessen kann der Gasver- weildauer der Blasen gut in Gleichgewicht kommt.
brauch wirtschaftlicher gestaltet werden, wenn in das Wie in F i g. 3 durch die waagerechten Pfeile ange-Metall
ein Raffiniergas mit sich ändernder Zusam- deutet ist, beginnt das Blasen des Aluminiumbades
mensetzung eingeblasen wird, so daß die Chlorkon- mit einem Gasgemisch, das 8 °/o Chlor enthält. Mit
zentration des Gases in jeder Stufe des Blasvorgan- 15 diesem Gasgemisch wird geblasen, bis der vorbeges
auf dem höchstmöglichen Wert gehalten und auf stimmte Emissionsgrenzwert im abströmenden Gas
diese Weise die selektive Chlorierung von Natrium erreicht ist. An dieser Stelle liegt die Natriumkonzenmaximiert
wird, während zugleich sichergestellt wird, tration im Metall bei 16,6 ppm. Die Kurven auf dei
daß die Aluminiumchloridkonzentration den zulässi- linken Seite der Zeichnung lassen erkennen, daß dei
gen Grenzwert im abströmenden Gas niemals über- 20 Verbrauch des 8 °/o Chlor enthaltenden Gasgemische;
schreitet. beim Absenken des Natriumgehalts von 40 ppm aul
Die Grundlagen eines derart programmierten 16,6 ppm 0,156 m^/t beträgt Die Einleitung des 8 0A
Blasverfahrens seien anhand der Fig. 3 erläutert. In Chlor aufweisenden Gemisches in die Schmelze wire
dieser Figur sind die in F i g. 2 dargestellten Kurven dann abgebrochen. Anschließend wird ein Gemisch
im mittleren Teil der Zeichnung wiedergegeben; sie a5 mit 6»/0 Chlor in die Schmelze geblasen bis bei einerr
lassen den Raffiniergasbedarf für die Verringerung Natriumgehalt der Schmelze von 14 ppm der Emisder
Natriumverunreinigung einer Aluminiumschmelze sionsgrenzwert erneut erreicht ist Die Chlorkonzenvon
40 ppm auf die gewünschten niedrigen Werte er- tration des Gemisches wird dann auf 40O cescnkt
kennen. Die auf der rechten Seite des Diagramms worauf das Verfahren wiederholt wird indem"ständk
eingezeichnete Kurvenschar zeigt die Verknüpfung 30 Gasgemische mit fortschreitend niedrieerem Chlorzwischen
dem überschüssigen Chlor im Gasgemisch, gehalt benutzt werden (d h 3°'o ""Vo und 1 " 0 Chloi
das während des Blasvorganges nicht mit Natrium bei Natriumgehalten von 10· 7 6 bzw 4 6 ppm) bi<
reagiert, und der Natriumkonzentration der Schmelze. eine Natriumendkonzentration von wenieer als 1 ppn
Das nicht in Reaktion gegangene Chlor wird als erreicht ist. Der Gesamteasverbrauch während deäquivalente
Konzentration an A1C1S im Abgas (vgl. 35 Blasverfahrens ist am unteren Maßstab der Abszisse
waagerechter Maßstab im oberen Teil der Zeich- angegeber, Wie gezeigt, waren insgesamt 0.755 m·
nung) ausgedruckt. Diese Kurven lassen erkennen, Raffiniergas/t Metall erforderlich "um bei diesen
daß das als Molenbruch ausgedrückte Äquivalent des programmierten Blasvorgang den Natriumsehalt de:
in dem abströmenden Gas gebildeten AlCl3 bei je- Metalls von 40 ppm auf 1 ppm abzusenken" die Alu
dem vorgegebenen Wert der Natnumverunreinigung 40 miniumchloridkonzentration im abströmenden Ga:
der Schmelze um so großer ist, je großer die Chlor- wurde dabei ständig unter dem Grenzwert vor
konzentration des Gemisches ist. Dies spiegelt un- 0,043 % gehalten
mittelbar den Einfluß der Chlorkonzentration auf die Es versteht sich, daß das anhand des Beispiels:
Selektivität wieder (zuvor dargestellt in Fi g. 1) Die erläuterte programmierte Blasverfahren nicht unbe
Kurven zeigen außerdem deutlich den Einfluß der 45 dmgt in einer endlichen Anzahl von Schritten ode
Natnumkonzentnmon auf die Alumimumchlondkon- Stufen ausgeführt zu werden braucht· der Chlorgehal
zentration im abströmenden Gas wenn das Metall des Blasgemisches kann vielmehr auch kontinuier
nut einem Raffiniergas von fester Chlorkonzentraüon hch gesenkt werden. Beispielsweise kann die Chlor
behandelt wird. So steigt die Alumimumchlondkon- konzentration des Gases in Abhängigkeit von eine
zentration an, wenn der Natriumgehalt der Schmelze 50 Meßvorrichtung selbsttätie eesenkt werden die di
abnimmt (der natürliche Logarithmus von NAICl3 wird Scbmutzstoffkonzentration in dem die Anlaoe verlas
auf dern oberen waagerechten Maßstab in Richtung senden Abgas mißt unS £ Samrntntfzln d
aufmedngere negative Werte verschoben). Raffmiergases entlang einer optimiSSnKurve stan
Die Optimierung des Blasvorganges durch em pro- dig überwacht. Statt dessen können die
grammiertes Blasen stellt eine bevorzugte Ausfüh- 55 und die überwachungler^^ft
rungsform des vorstehend geschilderten Verfahrens zung auch mit Hilfe ff
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rungsform des vorstehend geschilderten Verfahrens zung auch mit Hilfe ff
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den Beispiels naher erläutert. des Blasverfahrens programmiert ist oder von voi
nergebenden Chargen zurückgeführte Information©
Der Natriumgehalt einer Aluminiumschmelze wird mat SSErJSiS ^S^f^ Υ*"
von 40 ppm aufl ppm vermindert, wobei die Chlor- nente' di^S^T"^ SS
konzentration eines Raffiniergases, bei dem das inerte unreiniguneen in der
sion aus din Bad beträgt 0,043 V0I.-0/0 im abströ- der S?^
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menden Gas, eine Konzentration, die zu keinem durchgreifend S%SSSg St
menden Gas, eine Konzentration, die zu keinem durchgreifend S%SSSg St
in Kontakt gebracht werden, um eine gute Annäherung an die Gleichgewichtsbedingungen zwischen Gas
und Metall sicherzustellen. Für diesen Zweck wird das Raffiniergas in Form von kleinen diskreten Blasen
eingeleitet, die über das ganze schmelzflüssige Metall hinweg gut verteilt werden. Kleine Gasblasen
sorgen für große Gas-Metall-Phasengrenzflächen und für eine lange Verweildauer des Gases in der
Schmelze, Bedingungen, die das Gleichgewicht begünstigen und es dem Chlor im Gasgemisch erlauben,
mit Natrium selektiv zu reagieren. Eine gleichförmige Verteilung der Gasblasen im Metall vermindert
die Wahrscheinlichkeit des Verschmelzens einzelner Blasen und verhindert Konzentrationsschichtungen
in der Schmelze, d. h. die lokalisierte Verarmung an Natrium im Bereich von Blasensäulen
oder Gaskanälen. Eine derartige Konzentrationsschichtung führt dazu, daß das Raffiniergas mit einer
lotrecht verlaufenden Metallschicht in Kontakt gebracht wird, die Natrium mit niedrigerer Konzentration
als das Metall an anderen Stellen des Bades enthält, wodurch die Bedingungen für eine selektive
Chlorierung des Natriums im Aluminium nachteilig beeinflußt werden. Daher sollten die Gasblasen sowohl
über die Tiefe als auch über den Querschnitt des Metallbades gleichförmig verteilt sein. Für die
vorliegenden Zwecke eignet sich jedes Gaseinblasverfahren, das dieses Erfordernis erfüllt und in der
Lage ist. in der Aluminiumschmelze kleine diskrete Gasblasen auszubilden.
Das vorliegend erläuterte Verfahren läßt sich in jeder beliebigen Art von Gefäßen ausführen, die es
erlauben, ein Raffiniergas in der oben beschriebenen Weise in schmelzflüssiges Aluminium einzuleiten und
die sich während des Verfahrens mit einem Deckel dicht verschließen lassen, der einen Auslaß für das
Abieilen des abströmenden Gases, für Steuerzwecke vorzugsweise in unverdünnter Form, aufweist. Pfannen,
beispielsweise Sypnonpfannen oder Umfüllpfannen, wie sie allgemein benutzt werden, um primäres
Aluminium von den Elektrolyseöfen zur Gießhalle zu bringen, lassen sich durch relativ einfache Abwandlungen
der in F i g. 4 veranschaulichten Art in eine Behandlungsanlage umwandeln. Eine solche Anlage
weist eine isolierte Pfanne 1 auf, die mit einem Deckel 3 ausgestattet ist, der auf Flanschabschnitten
10 der Pfanne 1 ruht. Zwischen der Pfanne 1 und dem Deckel 3 ist eine gasdichte Abdichtung vorgesehen,
so daß das abströmende Gas abgezogen werden kann, ohne daß Luft angesaugt wird. Eine rotierende
Gaseinblasvorrichtung 2, mittels deren Gas mit hohen Durchflußmengen in die Schmelze in
Form von kleinen, gut verteilten Gasblasen einge-
blasen werden kann, ist am Deckel 3 befestigt und wird von diesem getragen.
Ein Raffiniergas mit einem Halogen, beispielsweise Chlor, und einem Inertgas, ζ. Β. Stickstoff,
wird über eine Leitung 11 zugeführt und in die nicht legierte Aluminiumschmelze 4 mittels der Gaseinblasvorrichtung
2 eingebracht, die das Gas in der gesamten Schmelze in Form von kleinen Blasen fein verteilt.
Nach Durchlauf des schmelzflüssigen Metalls sammelt sich das abströmende Gas in dem über der
Schmelze befindlichen Raum S; dieses Gas wird aus der Anlage über eine Leitung 6 abgeführt. Die Leitung
6 steht über eine Zweigleitung 7 mit einer Gasmeßvorrichtung 8 in Verbindung, die die Schmutzstoffkonzentration
in dem aus der Pfanne 1 abströmenden Gas kontinuierlich mißt. Die Meßvorrichtung
8 ist mit den selbsttätigen Ventilen einer Mischkammer 9 derart elektrisch gekoppelt, daß die Chlorkonzentration
im Raffiniergas in Abhängigkeit vor dem Ausgangssignal der Meßvorrichtung 8 erhöh
oder vermindert wird. Die Durchflußmenge des de: Schmelze zugeiührten Raffiniergases wird mit Hilf«
eines Meßgerätes 12 bestimmt. Das Blasen des Me tails wird beendet, wenn die erforderliche Raffinier
gasmenge in die Anlage eingeleitet ist.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zum Beseitigen von Alkalimetallverunreinigungen
aus Aluminium, bei dem in das schmelzflüssige Aluminium vor der Zugabe von
Legierungsbestandteilen ein Raffiniergas, bestehend aus Chlor, Fluor, halogenhaltigen Verbindungen
oder Gemischen derselben sowie einem mit Bezug auf Aluminium inerten Gas in Form
von diskreten Gasblasen, eingeleitet und mit im wesentlichen dem gesamten schmelzflüssigen Aluminium
in innigen Kontakt gebracht sowie der Raffiniergasstrom für eine ausreichende Zeitdauer
aufrechterhalten wird, um die Koa»entration der Alkaümetallverunreinigungen in dem
Aluminium auf den Sollwert abzusenken, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration
an Halogen in dem Raffiniergas auf einem tolchen Wert gehalten wird, daß bei fortschreitender
Verminderung der Konzentration der Alkaliverunreinigungen in der Schmelze die selektive
Halogenierung der Verunreinigungen gegenüber Aluminium bei jedem gegebenen Alkalimetallverunreinigungswert
ausreichend hoch ist, lim die Konzentration an Aluminiumhalogenid im
abströmenden Gas unter einem vorbestimmten tulässigen Grenzwert zu halten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Raffiniergas ein aus Chlor
Und inertem Gas bestehendes Gasgemisch verwendet wird, dessen Chlorkonzentration während
|Jes Raffinierens fortschreitend gesenkt wird, um 4den Inertgasbedarf minimal zu halten, während
(die Aluminiumchloridkonzeniration in dem abströmenden
Gas auf einen unter dem vorbestimmten Grenzwert liegenden Wert beschränkt
"wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das siöchiometrische Verhältnis
der je Mol Chlor beseitigten Natrium-Atome größer als 1,5 gehalten wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
inertes Gas Stickstoff verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als inertes
Gas Argon verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Raffiniergas
verwendet wird, das ungefähr 0 bis 10 VoL-0Zo
Chlor enthält.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Raffiniergas über eine rotierende Gaseinblasvorrichtung in das schmelzflüssige Aluminium eingebracht
wird.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US52214374 | 1974-11-08 | ||
US05/522,143 US3958980A (en) | 1974-11-08 | 1974-11-08 | Process for removing alkali-metal impurities from molten aluminum |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2544854A1 DE2544854A1 (de) | 1976-05-13 |
DE2544854B2 true DE2544854B2 (de) | 1976-08-26 |
DE2544854C3 DE2544854C3 (de) | 1977-04-14 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2750347A1 (de) * | 1976-11-15 | 1978-05-18 | Vacmetal Gmbh | Verfahren zum erniedrigen des na- gehalts in einem bad aus fluessigem aluminium und danach hergestellte magnesiumhaltige aluminiumlegierung |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2750347A1 (de) * | 1976-11-15 | 1978-05-18 | Vacmetal Gmbh | Verfahren zum erniedrigen des na- gehalts in einem bad aus fluessigem aluminium und danach hergestellte magnesiumhaltige aluminiumlegierung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPS585975B2 (ja) | 1983-02-02 |
IN144890B (de) | 1978-07-22 |
SU1022664A3 (ru) | 1983-06-07 |
SE415278B (sv) | 1980-09-22 |
YU39752B (en) | 1985-04-30 |
ATA848275A (de) | 1978-07-15 |
DE2544854A1 (de) | 1976-05-13 |
NO753729L (de) | 1976-05-11 |
CA1046286A (en) | 1979-01-16 |
ES442430A1 (es) | 1977-08-16 |
CH608831A5 (de) | 1979-01-31 |
GB1492126A (en) | 1977-11-16 |
BR7507339A (pt) | 1976-08-10 |
YU282875A (en) | 1982-06-30 |
FR2290500B1 (de) | 1980-05-09 |
SE7512510L (sv) | 1976-05-10 |
JPS5170115A (en) | 1976-06-17 |
NO139969B (no) | 1979-03-05 |
FR2290500A1 (fr) | 1976-06-04 |
NO139969C (no) | 1979-06-13 |
IT1052174B (it) | 1981-06-20 |
RO68539A (ro) | 1981-06-26 |
US3958980A (en) | 1976-05-25 |
AU8640475A (en) | 1977-05-12 |
AT348770B (de) | 1979-03-12 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |