DE2544254A1 - Verfahren und auswuchtmaschine zum auswuchten von zusammengesetzten werkstuecken, insbesondere gelenkwellen - Google Patents
Verfahren und auswuchtmaschine zum auswuchten von zusammengesetzten werkstuecken, insbesondere gelenkwellenInfo
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Description
Verfahren und Auswuchtmaschine zum Auswuchten von zusammengesetzten Werkstücken, insbesondere Gelenkwellen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auswuchten von zusammengesetzten
Werkstücken, insbesondere Gelenkwellen, die aus zwei miteinander durch eine längsverschiebbare Vielkeilverbindung
verbundenen Teilen bestehen, wobei das Werkstück an einem der beiden Teile angetrieben wird.
Wenn Bauteile, die für eine Drehmomentenübertragung bestimmt sind, im Betrieb eine Relativverschiebung ihrer beiden Enden
in Längsrichtung ausgleichen müssen, dann werden diese Bauteile aus zwei gegeneinander längsverschiebbarm Teilen zusammengesetzt
ausgeführt, wobei zwischen diesen beiden Teilen eine Vielkeilverbindung sowohl eine Längsverschiebung als
auch eine Drehmomentübertragung ermöglicht. Ein typisches Bauteil dieser Art, das auf Auswuchtmaschinen ausgewuchtet
werden muß, ist eine Gelenkwelle, beispielsweise eine Kardanwelle, wie sie u. a. in Kraftfahrzeugen zur Übertragung des
Drehmoments vom Getriebe auf die Hinterachse verwendet wird.
Wenn im Betrieb die Längsverschiebbarkeit der beiden Teile
gegeneinander auch dann gegeben sein soll, wenn ein Drehmoment übertragen wird, müssen die Flanken des Vielkeilprofils
(Vielkeilwelle und Vielkeilnabe] so angeordnet werden, daß die durch die Drehmomentenübertragung verursachte
Flankenpressung noch eine Längsverschiebbarkeit zuläßt, d.h. die erzeugten Reibungskräfte dürften nicht zu hoch sein. Im
Idealfalle müßten die einander berührenden Flanken der Vielkeilwelle und der Vielkeilnabe genau radial verlaufen. Dieser
Fall ist aus Fertigungsgründen 'praktisch nicht ausführbar. Der technisch ausführbare Fall besteht in einem geradflankigen
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Vielkeilprofil mit möglichst vielen Zähnen.
Häufig werden Vielkeilverbindungen mit Evolventen-Verzahnung ausgeführt, bei denen die Flankenpressung höher als bei geradflankigen
Profilen ist, wobei aber eine Längsverschiebung unter Drehmomenteneinwirkung im allgemeinen noch möglich ist.
Alle Vielkeilverbindungen müssen mit einer Passung ausgeführt sein, die ein bestimmtes Spiel zwischen den beiden zu verbindenden
Teilen zuläßt, um zu verhindern, daß sich diese Teile gegeneinander verklemmen, so daß es meist infolge von unzureichender
Schmierung zu einem Fressen der Vielkeilverbindung kommt. Dieses notwendige, auf die jeweilige Beanspruchungsart- abzustellende Spiel bedeutet aber notwendigerweise, daß
sich die beiden Teile nicht ganz genau fluchtend führen.
Wenn ein derartiges Werkstück, beispielsweise eine Gelenkwelle, auf einer Auswuchtmaschine ausgewuchtet wird, kommt
es zu einer radialen Verlagerung der beiden durch die Vielkeilverbindung verbundenen Teile, wobei diese radiale Verlagerung
im Bereich der Vielkeilverbindung am größten ist.
Die Unwucht rotierender Werkstücke ist definiert als Versatz der Massenachse gegenüber einer vorgegebenen Drehachse. Wenn
die Drehachse bei zusammengesetzten Werkstücken mit einer Vielkeilverbindung mit dem notwendigen Spiel nicht eindeutig
und reproduzierbar erzwungen werden kann, ergibt dies wechselnde Abstände zwischen der Massenachse und der Drehachse,·
außerdem kann sich auch die Winkellage des Versatzes ändern, ohne daß dies von außen normalerweise beeinflußbar ist. Diese
Erscheinung wird als "vagabundierende Unwucht" bezeichnet. Sie ist auch durch eine sehr genaue und sorgfältige Auswuchtung
nicht ausgleichbar, da sie ihre Lage und Größe von einem Meßlauf zum anderen oder auch während eines Meßlaufes ändern kann.
Man versucht, diese vagabundierende Unwucht durch möglichst
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enge Passungen zwischen den Teilen des Werkstücks niedrig zu halten. Den engen Passungen sind aus den genannten
Gründen aber Grenzen gesetzt, da die Längsverschiebbarkeit nicht nachteilig beeinflußt werden darf.
Bei den üblicherweise für Vielkeilverbindungen von Gelenkwellen verwendeten SAE-Keilprofilen kann die durch das
Spiel erzeugte vagabundierende Unwucht ein Mehrfaches der geforderten Unwuchttoleranz betragen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, die radiale Verlagerung der beiden Werkstückteile infolge des für die Längsverschiebbarkeit
notwendigen Spiels unter FliehkrafteinfIuB zu vermeiden, um so eine Auswuchtung innerhalb engerer
Grenzen zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
beiden Werkstückteile durch ein um ihre Drehachse wirkendes Drehmoment gegeneinander verspannt werden. Die Flanken der
Vielkeilprofile sind in allen in der Technik üblichen Ausführungsformen
so in einem Winkel zur Radialrichtung angeordnet, daß die infolge des Drehmomentes an den Flanken
auftretenden Kräften die beiden Teile (Vielkeilwelle und Vielkeilnabe) gegeneinander zentrieren. Dadurch fällt die
radiale Verlagerung und damit die vagabundierende Unwucht weitestgehend weg. Mit Hilfe des aufgebrachten Drehmomentes
wird eine Zentrierung und damit ein Fluchten der beiden Werkstückteile erzwungen? man erhält reproduzierbare Auswuchtmeßwerte
und kann das Werkstück bis in verhältnismäßig enge Toleranzgrenzen ausgleichen.
Bei einer zur Durchführung dieses Verfahrens besonders geeigneten Auswuchtmaschine mit jeweils einem Drehlager für
beide Enden des Werkstücks und einem an einem Werkstückende angreifenden Drehantrieb ist erfindungsgemäß vorgesehen,
daß am anderen Werkstückende eine Bremsvorrichtung angreift. Mit dieser Bremsvorrichtung wird das für die Zentrierung in
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der Vielkeilverbindung erforderliche Drehmoment erreicrrt.
Die Bremsvorrichtung kann beispielsweise ein elektrischer Generator oder eine Wirbelstrombremse sein, die es ermöglicht,
mit geringem Bauaufwand und geringer Störanfälligkeit das
gewünschte Bremsmoment zu erzeugen und ggf. in einfacher
Weise zu verändern. Die Wirbelstrombremse ist zur Anwendung in diesem Fall besonders geeignet, weil sie ein mit der
Drehzahl ansteigendes Bremsmoment liefert.
In Weiterbildung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen,
daß die Bremsvorrichtung von einem Getriebezug gebildet wird, der die beiden Enden des Werkstücks verbindet, wobei
in dem Getriebezug eine die beiden Werkstückenden gegeneinander verdrehende Verstelleinrichtung angeordnet ist.
Dabei kann das für die Zentrierung der Vielkeilverbindung erforderliche Drehmoment in dem aus dem Getriebezug und
dem Werkstück gebildeten geschlossenen Kreis aufgebaut werden, während der Antrieb nur so groß ausgelegt werden
muß, daß er das Werkstück auf die erforderliche Drehzahl
beschleunigen kann und dabei die im Getriebezug und in den Lagern auftretende Reibung überwindet. Der Antrieb braucht
jedoch nicht das für die Zentrierung benötigte Drehmoment aufzubringen.
In besonders einfacher und zweckmäßiger Weise kann der Getriebezug eine parallel zum Werkstück gelagerte Welle
aufweisen, die jeweils über einen Zahnriemen mit jedem Werkstückende verbunden ist.
Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen
näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigen in vereinfachter Darstellungsweise:
Fig. 1 eine Auswuchtmaschine für Gelenkwellen mit einem
Antriebsmotor und einem Bremsgenerator und Fig. 2 eine andere Ausführungsform einer Auswuchtmaschine
für Gelenkwellen, wobei die beiden Enden der Gelenkwelle über einen Getriebezug miteinander verbunden
sind.
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Das Maschinenbett 1 der Auswuchtmaschine nach Fig. 1 weist zwei Lagerböcke 2,3 auf, in denen jeweils eine Welle 4, 5
gelagert ist, die jeweils mit einem Ende einer auszuwuchtenden Gelenkwelle B verbunden wird. Die eine Welle 4
wird von einem Antriebsmotor 7 über eine Gelenkwelle 8 angetrieben, während die andere Welle 5 über eine Gelenkwelle
9 mit einem Bremsgenerator 10 verbunden ist, dessen Bremswirkung durch eine (nicht dargestellte elektrische
Steuereinrichtung verändert werden kann. Der Bremsgenerator kann beispielsweise mit einem verstellbaren elektrischen
Widerstand verbunden sein.
Die auszuwuchtende Gelenkwelle B weist zwei Gelenke 6a auf,
die durch zwei gegeneinander längsverschiebbare Teile Bb, 6c
über eine Vielkeilverbindung 6d miteinander verbunden sind.
Wenn bei einem Auswuchtvorgang der Antriebsmotor 7 das eine Ende der Gelenkwelle 6 antreibt und der Bremsgenerator 10
das andere Ende der Gelenkwelle 6 abbremst, wird an der Vielkeilverbindung 6d ein durch die entsprechende Steuerung
des Bremsgenerators 10 veränderbares Drehmoment übertragen, das infolge der an den Keilflanken auftretenden Kräfte die
beiden Gelenkwellenteile 6b und 6c gegeneinander zentriert.
Bei dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel treibt der
Antriebsmotor 7 über einen Zahnriementrieb 11 das eine Ende der Gelenkwelle 6 an, das in dem einen Lagerbock 2
gelagert ist. Das andere Ende der Gelenkwelle 6, das in dem Lagerbock 3 gelagert ist, steht über einen Zahnriemenantrieb
12 und eine parallel zur Gelenkwelle 6 drehbar gelagerte Welle 13 wieder mit dem Antrieb und dem Zahnriementrieb
11 in Verbindung. Die Welle 13 ist geteiltjbeide Teile sind durch eine Drehverstelleinrichtung 14 miteinander
verbunden, die beispielsweise ein Schneckenrad 15 aufweist, das mit dem änen Teil der Welle 13 auf der Seite des Antriebsmotors
7 verbunden ist, während das andere Teil der
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Welle 13 mit einer Lagerung für eine Verstellschnecke 16
verbunden ist, die mit dem Schneckenrad 15 kämmt.
Wenn durch Verstellung der Schnecke 16 die beiden Teile der Welle 13 gegeneinander verdreht werden, werden auf
beide Enden der auszuwuchtenden Gelenkwelle 16 entgegengesetzt gerichtete Drehmomente aufgebracht, die zu einer
Zentrierung der beiden Gelenkwellenteile in der Vielkeilverbindung
6d führen. Der Antriebsmotor 7, der im dargestellten Ausführungsbeispiel die Welle 13 unmittelbar
antreibt, braucht nicht das zum Verspannen der Vielkeilverbindung 6d notwendige Drehmoment aufzubringen; er
treibt nur die Gelenkwelle bis zu der geforderten Drehzahl an und überwindet dabei die in der Lagerung der
Gelenkwelle 6 und im Getriebezug 11, 12, 13 auftretende Reibung.
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Claims (1)
- - < - 4.200 DPatentansprüche
• 1. Verfahren zum Auswuchten von zusammengesetzten Werk-v—S stücken, insbes. Gelenkwellen, die aus zwei miteinander durch eine längsverschiebbare Vielkeilverbindung verbundenen Teilen bestehen, wobei das Werkstück an einem der beiden Teile angetrieben wird, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Werkstückteile durch ein um ihre Drehachse wirkendes Drehmoment gegeneinander verspannt werden.2. Auswuchtmaschine zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit jeweils einem Drehlager für die beiden Enden des Werkstücks und einem an einem Werkstückende angreifenden Drehantrieb, dadurch gekennzeichnet, daß an dem anderen Werkstückende eine Bremsvorrichtung C100 angreift.3. Auswuchtmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsvorrichtung ein elektrischer Generator (10) ist.4. Auswuchtmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsvorrichtung eine Wirbelstrombremse ist.5. Auswuchtmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremsmoment der Bremsvorrichtung (10) einstellbar ist.B. Auswuchtmaschine zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit jeweils einem Drehlager für beide Enden des Werkstücks und einem an einem Werkstückende angreifenden Drehantrieb, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Enden des Werkstücks (6) über einen Getriebezug (11, 12, 13, 14) in Drehverbindung stehen709815/0493- \ - 4.20G Dund daß in dem Getriebezug eine die beiden Werkstückenden gegeneinander verdrehende Verstelleinrichtung (14) angeordnet ist.7. Auswuchtmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Getriebezug (11, 12, 13, 14) eine parallel zum Werkstück gelagerte Welle (13) aufweist, die jeweils über einen Zahnriemen (11, 12) mit jedem Werkstückende verbunden ist. --- - -709815/0493
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