-
Münzprüfer
-
Die Erfindung bezieht sich auf einen Münzprüfer zum Aussondern von
unerwünschten MOnzsorten und Falschgeldstücken mit mehreren oder einem Münzdurchlaufkanal,
in dem Münzen unterschiedlichen Materials an einem Magneten vorbeigeführt und gegebenenfalls
durch die Wirkung des Magnetfeldes unterschiedlich stark abgebremst werden, wodurch
sie beim Verlassen des Münzdurchlaufkanals unterschiedliche Fallkurven beschreiben,
wobei
die erwünschten Münzen in einen Annahmekanal und die unerwünschten
Münzen sowie Falschgeldstücke in einen Ausscheidungskanal fallen.
-
Bei den bekannten Münzprüfern werden für die Prüfung folgende Merkmale
der Münzen herangezogen: 1 . In einer Waage Gewicht und Durchmesser (Untermaß)*,
2. an einem Begrenzungshebel der Durchmesser (Übermaß); 3. an einem Ringfänger etwa
vorhandene Bohrungen; 4. durch einen Dauermagneten die magnetischen Kräfte bei ferromagnetischen
Materialien und das Wirbelstromverhalten der Münze; 5 in dem durch den Magneten
und den zugehörigen gegenüberliegenden Dickenprüfer begrenzten Münzdurchlaufkanal,
Dicke, Prägung und etwaige Verformung der Münze; sowie 6. an einem Amboß Härte und
Elastizität der Münze.
-
Die gesamte Prüfung läuft in den bekannten Münzprüfern etwa wie folgt
ab: Die eingeworfenen Münzen oder Falschgeldstücke gelangen zunächst in eine Münzwaage
und werden hier auf Durchmesser und Gewicht geprüft.
-
Münzen oder Falschgeldstücke mit einem kleineren Durchmesser als eine
als gut anzunehmende Münze fallen durch die Münzwaage unmittelbar in den Ausscheidungskanal.
Leichtere Münzen oder Falschgeldstücke bewegen die Münzwaage nicht. Münzen oder
Falschgeldstücke mit einem größeren Durch messer werden durch einen Begrenzungshebel
festgehalten. Lochscheiben werden von einem Ringfänger aufgefangen. Alle diese im
Münzprüfer festgehaltenen Münzen oder Falschgeldstücke können durch Betätigen eines
Rückgabehebels in den Ausscheidungskanal gelenkt werden.
-
Münzen mit korrektem Gewicht und Durchmesser drehen die Münzwaage
und rollen aus ihr heraus in einen geneigten Münzdurchlaufkanal. Sie erreichen dann
die durch den Dauermagneten und den Dickenprüfer begrenzte
Stelle
in diesem Münzdurchlaufkanal, in der dickere, verbogene oder magnetische Falschgeldstücke
und Münzen festgehalten werden. Durch Betätigen des Rückgabehebels können diese
festgehaltenen Münzen oder Falschgeldstücke über ein Wischerblatt abgestreift und
in den Ausscheidungskanal gelenkt werden.
-
Durch das Feld des Dauermagneten werden alle vorbeilaufenden Münzen
oder Falschgeldstücke über die Wirkung des Magneffeldes geprüft. Durch die Wirkung
des Magnetfeldes bedingt verlassen die Münzen das Magnetfeld mit einer Geschwindigkeit,
die von ihrer elektrischen Leiffähigkeit und ihrer Permeabilität abhängig ist. Münzen,
die mit der zulässigen Geschwindigkeit das Magnetfeld verlassen, gelangen in den
Annahmekanal, Münzen oder Falschgeldstücke, die aufgrund ihres Werkstoffes durch
das Magnetfeld zu stark gebremst werden, fallen in einer stärker gekrümmten Fallkurve
derart auf den Münzscheider, daß sie in den Ausscheidungskanal gelangen. Münzen
oder Falschgeldstücke, die aufgrund ihres Werkstoffes durch das Magnetfeld zu schwach
oder gar nicht gebremst werden, fallen in einer flacheren Fallkurve gegen den Amboß
und werden ebenfalls in den Ausscheidungskanal abgelenkt.
-
Bei Verwendung eines solchen bekannten Münzprüfers in einem Automaten,
beispielsweise in einem münzbetätigten, einen Gewinn in Aussicht stellenden Spielgerät,
ist es bekannt, zur Vermeidung der Gewährung eines Kredites durch Annahme von erwünschten
Münzen bei Stromausfall, der dann nicht abgerufen werden kann, dem Münzprüfer einen
Elektromagneten zuzuordnen, der bei Entregung, d.h. bei Stromausfall, einen mit
ihm gekoppelten Sperrhebel in den Annahmekanal einfallen läßt, wodurch auch die
erwünschten Münzen abgewiesen werden und damit die Gewährung eines Kredites ausgeschlossen
ist. Eine derartige Sicherung arbeitet zwar zuverlässig, jedoch erfordert sie einen
verhältnismäßig hohen Aufwand, da ein gesonderter Elektromagnet mit zugehörigem
Sperrhebel notwendig ist, was insbesondere eine lohnintensive Montagearbeit bedingt.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einem Münzprüfer
der eingangsgenannten Art im Falle des Stromausfalls des zugehörigen Automaten eine
sichere Abweisung aller eingeworfenen Münzen auf einfache Art und Weise ohne zusätzliche
Bauteile zu gewährleisten.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der zur Legierungsprüfung
verwendete Magnet als Elektromagnet ausgebildet ist, wodurch im stromlosen Zustand
des Elektromagneten sämtliche Münzen und Falschgeldstücke in den Ausscheidungskanal
gelangen. Um im eingeschalteten Zustand des Elektromagneten ein stabiles Magneffeld
sicherzustellen ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung der Elektromagnet unmittelbar
an die Stromquelle des Automaten angeschlossen.
-
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß durch die Anordnung eines Elektromagneten an Stelle des bisher verwendeten Dauermagneten
der Einbau eines gesonderten Elektromagneten mit zugehörigem Sperrhebel entfällt.
Dadurch wird eine wesentlich kostengünstigere Herstellung des Münzprüfers zum einen
vom Aufwand der einzelnen Bauteile her und zum anderen von den Montagekosten her
erreicht. Der erfindungsgemäß angeordnete Elektromagnet stellt sicher, daß im stromlosen
Zustand desselben, d. h. bei Stromausfall des Automaten, alle eingeworfenen Münzen
und Falschgeldstücke, da sie keiner Bremsung unterliegen, ungebremst auf einen dem
Münzdurchlaufkanal nachgeordneten Amboß aufprallen und von diesem in den Ausscheidungskanal
gelangen, während im eingeschalteten Zustand des Elektromagneten nur die erwünschten
Münzen infolge ihrer entsprechenden Abbremsung in den Annahmekanal und alle anderen
Münzen oder Falschgeldstücke entweder aufgrund ihrer Nichtabbremsung über den Amboß
oder aufgrund zu starker Abbremsung über einen Münzscheider in den Ausscheidungskanal
fallen. Sonach ist bei Stromausfall zur Vermeidung der Gewährung eines Kredites
eine sichere Abweisung von ansonsten zulässigen Münzen gewährleistet.
-
Weitere Einzelheiten eines Münzprüfers nach der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles, das in der
Zeichnung dargestellt ist. Es zeigen: Fig. 1 eine Prinzipdarstellung eines Münzprüfers
nach der Erfindung und Fig. 2 eine Seitenansicht eines Ausschnitts des Münzdurchlaufkanals
mit zugeordnetem Elektromagnet in vergrößerter Darstellung nach Fig. 1.
-
Der in einem Automaten eingebaute Münzprüfer 1 ist nur mit jenen Einzelteilen
und Einzelheiten dargestellt, die notwendig sind, um die Funktion des Elektromagneten
2 im Zusammenhang mit dem Amboß 3 und dem Münzscheider 4 zu erläutern, Andere Teile
des Münzprüfers, deren Aufgabe beispielsweise darin besteht, Münzen auf das Vorhandensein
eines Loches zu prüfen, sind zur Vereinfachung weggelassen worden. Der Münzprüfer
1 weist als Trageinrichtung eine Grundplatte 5 auf, an der die zahlreichen Bauteile
des Münzprüfers befestigt sind. Die eingeworfenen Münzen 6 gelangen zunächst auf
eine Münzwaage 7, in der sie auf Durchmesser und Gewicht geprüft werden. Münzen
oder Falschgeldstücke, die einen kleineren Durchmesser als die anzunehmende Münze
haben, fallen durch die Münzwaage unmittelbar in den Ausscheidungskanal 8. Münzen,
die den korrekten Durchmesser und das Korrekte Gewicht haben, drehen die Münzwaage
7 und rollen in den Münzdurchlaufkanal 9. Sie erreichen dann den dem Münzdurchlaufkanal
9 zugeordneten Elektromagneten 2.
-
Wenn die Münzen 6 durch das Magnetfeld des Elektromagneten 2 rollen,
werden sie durch die Wirkung des Magnetfeldes mehr oder weniger stark, abhängig
von ihren Werkstoffe igenschaften, abgebremst. Münzen mit zulässiger Leitfähigkeit
und Permeabilität werden durch das Magnetfeld soweit abgebremst,
daß
sie nach dem Durchrollen des Magnetfeldes und nach dem Passieren des Ambosses 3
und des Münzscheiders 4 in den Annahmekanal 10 fallen. Der Weg dieser Münzen 6 a
ist in der Fig. 1 durch eine vollausgezogene Linie angedeutet. Münzen oder Falschgeldstücke,
die über das zulässige Maß durch das Magnetfeld abgebremst werden, verlassen es
mit einer zu niedrigen Geschwindigkeit. Sie treffen auf den Münzscheider 4 auf und
fallen von diesem in den Ausscheidungskanal 8. Münzen oder Falschgeldstücke, die
vom Magnetfeld zu schwach oder gar nicht gebremst werden, prallen auf den Amboß
3 auf und werden von diesem in den Ausscheidungskanal 8 abgelenkt. Der Weg dieser
Münzen 6b ist in der Ftg. 1 durch eine gestrichelte Linie angedeutet.
-
Fällt nun die Stromzufuhr zu dem Automaten aus und ist damit der Elektromagnet
2 im nichteingeschalteten Zustand, so ist kein Magnetfeld vorhanden, wodurch sämtliche
eingeworfenen Münzen und Falschgeldstücke - einschließlich der zulässigen Münzen
- ungebremst auf den Amboß 3 aufprallen und von diesem In den Ausscheidungskanal
8 abgelenkt werden.
-
Der aus Spule 11 und Eisenkern 12 bestehende Elektromagnet 2 ist in
einem an dem Münzdurchlaufkanal 9 angeformten Gehäuse 13 angeordnet. Von dem Elektromagneten
2 führt eine Stromleitung 14 zu der Stromversorgung 15 des nicht dargestellten Automaten.
Um evtl. notwendige Reparaturarbeiten an dem Elektromagneten 2 vornehmen zu können
ist in der Stromleitung 14 ein Schalter 16 eingebaut.
-
Die Erfindung ist nicht auf Münzprüfer mit nur einem Münzkanal beschränkt,
sondern kann selbstverständlich auch bei zwei, drei oder Mehrkanalmünzprüfern angewendet
werden.
-
-Patentansprüche-